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Vorwort von Tosha

Bei meiner Geburt hieß ich Heather Megan Schore – benannt nach dem schönen lila Heidekraut, das die Hügel in meiner Heimat bedeckte. An meine frühe Kindheit habe ich verklärte Erinnerungen: Schaukeln, Beerenpflücken, in einem Beanbag [ein Sitzsack] gemütlich am Feuer sitzen und zum Schutz des paradiesischen Gemüsegartens den gefräßigen Schnecken mit Salz zu Leibe rücken.

Ich war gerade fünf Jahre alt, da ließen sich meine Eltern scheiden und mein geliebtes Zuhause wurde verkauft. Mein Vater verließ den Staat und meine Mutter und ich zogen weit, weit fort von all meinen Freunden.

Daraufhin wurde ich ein sehr zorniges Mädchen. Meinen Vater „hasste“ ich, auf meine Mutter war ich wütend, mich selbst nannte ich Tosha, wechselte während der Kindergartenzeit dreimal die Einrichtung und verbrachte mein erstes Schuljahr vornehmlich im Direktorat.

Zum Glück hatte ich eine Mutter, die immer meine guten Seiten im Blick behielt. Sie stand auch dann zu mir, wenn ich um mich trat, brüllte und in der Schule Ärger bekam. Weil Sie sich gut um ihr eigenes Gefühlsleben kümmerte, konnte sie meinen Wutanfällen zuhören, ohne diese persönlich zu nehmen oder die Fassung zu verlieren. Mama war mein starker Fels.

Heute bin ich die Mama. Ich bin verheiratet und habe selbst drei Söhne, von denen mich jeder auf seine Weise herausfordert. Die Entscheidung zur Elternschaft war bisher zweifellos meine beste. Ich bin gern Mama, aber es ist nicht immer leicht.

Als mein zweiter Sohn geboren wurde, reagierte ich auf alltägliche Herausforderungen zunehmend barscher als beabsichtigt, was mich belastete. Ich brauchte wirklich Hilfe. Was konnte ich tun, wenn mein Zweijähriger nachts plötzlich wieder alle zwei Stunden gestillt werden wollte, ich aber in aller Frühe zur Arbeit musste? Wie konnte ich Grenzen setzen, ohne dabei zu brüllen? Ich wollte doch die Zeit mit meinen Kindern so sehr genießen, denn sie würden ja schneller, als mir lieb war, erwachsen sein.

Da schlug meine Mutter vor: „Ruf Patty Wipfler an. Sie kommt hier aus der Gegend und erreicht mit ihrer Familienarbeit Erstaunliches.“ Also tat ich wie geheißen.

Eine Woche später nahm ich das erste Mal an Pattys zweistündiger Elterngruppe teil und merkte, dass ich genau das brauchte. Wir waren eine kleine Gruppe, stahlen uns aus unserem geschäftigen Leben als Mütter, Lebenspartner und Erwerbstätige davon und gönnten uns zwei Stunden verbindenden Austausch. In dieser Gruppe erlebten wir unbedingte Liebe und Annahme. Dort wurde uns ein geschützter Raum angeboten, in dem wir weinen und vor Wut zittern durften. Sei es wegen unserer Kinder oder der Ungerechtigkeiten, denen wir als Eltern gegenüberstanden. Und wir teilten miteinander auch die Freude über Erfolge, da feuerte uns die ganze Gruppe an. Nie wurden wir beurteilt.

Seit diesem ersten Treffen ist ein ganzes Jahrzehnt vergangen. Meine Kinder sind weiterhin Kunstwerke in Arbeit. Inzwischen sind sie neun, elf und dreizehn Jahre alt. Ich stecke noch mittendrin in den täglichen Herausforderungen und verwende täglich die Zuhörstrategien aus diesem Buch. Wenn es hart auf hart kommt – und wie es das tut –, dann weiß sogar mein Teenie, dass ich für ihn da bin. Und wenn nötig, holt er sich bei mir tatsächlich Hilfe.

Mir graut bei der Vorstellung, was aus meiner Familie ohne die regelmäßigen Treffen mit meinen einfühlsamen Zuhörern geworden wäre, die mich dazu ermutigten, dem Weinen und Wutausbrüchen meiner Jungs zuzuhören, mich eng mit ihnen zu verbinden, Grenzen konsequent und liebevoll zu setzen und mit meinen Söhnen herumzutoben.

Die „Hand in Hand“-Strategien waren für mich richtungsweisend und haben meinen Erziehungsstil in einer Weise geprägt, dass ich darauf ziemlich stolz bin. Bin ich die perfekte Mama? Weit gefehlt. Sind meine Kinder Einserschüler, die unaufgefordert das Geschirr abspülen und nie pampige Antworten geben? Ganz bestimmt nicht. Aber sie geben sich Mühe und wissen, dass ich nicht zulassen werde, dass sie sich wegen irgendwelcher Ängste von ihren Träumen abhalten lassen. Sie können natürlich das Geschirr spülen (und Wäsche waschen). Sie merken es, wenn sie Grenzen überschritten haben, und entschuldigen sich, wenn sie so weit sind. Aber am wichtigsten ist, dass sie sich bedingungslos geliebt wissen. Und wenn ich sie abends mit einem Gute-Nacht-Kuss ins Bett schicke, dann weiß ich, dass ich mein Bestes gegeben habe - und sie ebenso.

Ich hoffe, auch Ihnen hilft dieses Buch, Ihren eigenen Wert zu spüren, Ihr Selbstvertrauen zu steigern und die Veränderung zu erreichen, die Sie sich für Ihre Familie ersehnen.

Tosha Schore

Zertifizierte Ausbilderin bei „Hand in Hand Parenting“

Gründerin von „Your Partner In Parenting“

Hand in Hand

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