Читать книгу Drei Häuser - Paul Althof - Страница 5

III.

Оглавление

Der junge Bernhard Bálint schämte sich, weil sein rechter Rockärmel aufgetrennt war. Man würde es bemerken, wenn er den Violinbogen führte. Er hatte nicht die Mutter bitten können, den Schaden auszubessern, denn sie lag krank danieder. Als er das Haus verlassen hatte, war sie von einem Schwarm teilnehmender Frauen umgeben gewesen. Es war ihm kaum gelungen, einen Blick von ihr zu erhaschen, einen Blick aus seltsam gläsernen, starren Augen.

Bernhard vergaß den schadhaften Rockärmel, als er die Geige, die ihm der junge Baron Amadé anvertraut hatte, zu stimmen begann. Was war das für ein Instrument! Er strich andächtig über die Saiten, lockerte die Saite mit dem rechten Zeigefinger, zog sie wieder etwas an, wagte eine Tonleiter, die in ein zart gehauchtes Flageolett ausklang, dann ein paar Doppelgriffe, die er mit kurzen, kräftigen Bogenstrichen brachte.

Wie jeder Ton ansprach! Zärtlich klemmte er die Geige fester zwischen Brust und Kinn und empfand die Berührung mit dem edlen, kühlen Holz an seiner Wange, wie ein unaussprechlich süßes, traumhaftes Glück.

Die Malacz-Zigeuner zupften und klimperten leise auf ihren Instrumenten. Die prächtige Umgebung, in der sie sich befanden, schüchterte die jungen Burschen ein, obwohl sie unter sich waren und die Herrschaften noch drüben im Speisesaal tafelten.

„Achtung!“ sagte Bernhard plötzlich und begann mit breitem, synkopiertem Aufstrich das gravitätische Lassu-Motiv eines Csárdás zu spielen, in welches sogleich Geigen, Bratsche, Baßgeige und Cymbal einfielen.

Antonietta hatte am Arme eines Infanterieoffiziers den Saal betreten und stand mit ihm in einer Hecke blühender Kamelien. Die Liebesleute waren gleich groß, doch das hohe, schlanke Mädchen schien den etwas untersetzten und in seine Paradeuniform eingeschnürten Oberleutnant fast zu überragen.

Kasimir Kwiecinski, der ihnen aus Neugier gefolgt war, klatschte in die Hände: „Tableau! Adam und Eva vor dem Sündenfall im Paradiese!“ „Wenn diese Bezeichnung uns gelten sollte“, entgegnete der Oberleutnant, „so bitte ich Sie, Herr von Kwiecinski, einen geschmackvolleren Vergleich zu wählen!“

„Aber mille pardons, Herr Oberlieutenant! Teuerster Herr Baron Lambrecht! Wer wird denn so empfindlich sein? Man darf sich doch einen kleinen Witz erlauben unter Verwandten oder solchen, die es werden wollen?“

„Möchten Sie mir diesen neuerlichen Witz — unter vier Augen — erklären?“ — „Ich nehme ihn retour, Baron! Herr Oberlieutenant, ich revoziere!“ rief Kwiecinski eifrig, denn in Lambrechts Zügen hatte es gewetterleuchtet.

Der Saal begann sich zu füllen und es bildete sich ein Kreis von Zuhörern vor dem Musikpodium.

„Dürfen wir den Tanz eröffnen?“ frug Antonietta ihre Mutter.

„Aber mit einem Walzer!“ bat Lambrecht und klopfte dem jungen Bálint auf die Schulter: „He, können Sie einen Walzer spielen?“

„O ja, wenn Sie ihn mir gefälligst vorpfeifen.“

Und der Oberleutnant pfiff einen jener ersten, zärtlichen Walzer von Johann Strauß Sohn. Bernhard dankte und begann zu spielen. Er war nicht mehr der scheue gedrückte Zigeunerjunge. Ganz unbefangen stand er dort oben und beherrschte sein kleines Orchester mit Blicken und Zeichen. Aufhorchend, gleichsam tastend, begleiteten ihn die Malacz-Zigeuner. Jetzt hatten sie auch die Staccato-Stellen des zweiten Walzermotives begriffen. Das dritte folgte, in einem altertümlichen Ländlerrhythmus. Nach der Coda klang wieder das Hauptmotiv auf, unendlich zart, wie die Erinnerung an vergangenes Glück. Vibrierend glitten Bernhards Finger in die hohen Lagen der E-Saite und die Töne waren wie singendes Licht.

„Für diesen Jungen muß etwas geschehen!“ rief Teresa, lebhaft applaudierend. „Wir sollten ihn zu einem Meister nach Wien schicken!“ „Ja, an das Wiener Konservatorium. Ich beantrage eine Kollekte“, pflichtete Lambrecht bei und warf zwei Dukaten auf eine Silberschüssel, die er den Gästen der Reihe nach präsentierte.

„Ich habe meine Geldbörse nicht bei mir“, entschuldigte sich Stasia.

„Hier ist mein Obolus. Honny soit, qui mal y pense“, krähte Kwiecinski, der ein Viertelguldenstück in die Schüssel fallen ließ.

„Meine Mutter unternimmt solche Dinge gern ohne die Mitwirkung anderer“, flüsterte Béla, hinter Lambrecht tretend. Der Oberleutnant wurde rot. Um nichts in der Welt wollte er sich die Gunst seiner zukünftigen Schwiegermutter verscherzen. „Übrigens“, lächelte Béla, „übrigens haben Sie mir einen guten Gedanken eingegeben ... Ich schenke dir die Geige Bernhard.“

„Die Geige? ...“ stammelte der Knabe.

„Ja. Du kannst sie behalten.“

Jetzt nahm der allgemeine Tanz seinen Anfang. Die Sporen der Offiziere klirrten. Das Licht der Wachskerzen schimmerte auf den spitzenbesetzten Seidenroben, auf den Brillanten in den Chignons der Damen. Schwere Schleppen, mit einem Gewirr von Falbeln und Rüschen, glitten halb hoch genommen über das spiegelglatte Parkett. Stasia’s Dekolleté, das erheblich gewagter war, als der übliche Courausschnitt, bedeutete für die jungen Leutnants ein Erlebnis.

Als sich die Paare zur Quardrille aufstellten, erschien Sepp, der Kellermeister, an der Saaltüre und wechselte einige Worte mit Baronin Amadé.

Sie trat rasch an die Musikestrade heran und sagte: „Bernhard, dein Vater schickt um dich, du sollst nach Hause kommen.“

Die Augen des Knaben wurden groß und starr. Die Geige unterm Arm, folgte er stumm dem Kellermeister auf den schmiedeeisernen Gang, der den neuen Saalanbau mit dem alten Familienhause verband. Dort stand Bernhardts kleiner Bruder Jozsi und wartete.

„Was will der Vater von mir?“ fragte Bernhard. „Die Mutter ruft dich. Du sollst dich beeilen!“

Eine beklemmende Angst hinderte Bernhard, weitere Fragen zu stellen. Die beiden Knaben begannen zu laufen, rannten atemlos durch die nächtlichen Gassen. Drückende Schwüle lag über der Kleinstadt. In der Richtung des Dorfes Gelse zuckten Blitze. Das Vieh in den Ställen brüllte aufgestört. Hähne krähten aus dem Schlaf. Immer schneller lief Bernhard, und Jozsi konnte kaum mit ihm Schritt halten. Da wehte ihnen betäubender Akazienduft entgegen. Sie waren am Ziel. Unter den blühenden Bäumen am Haustor, stand der Vater und winkte: „Nicht du, Jozsi, nur Bernhard soll zu ihr hineingehen.“

War das die Mutter, seine schöne Mutter? Man hatte ihr eine weiße Haube umgebunden, aus der ihr Gesicht bleich und traurig hervorsah. O, er wollte sie gleich fröhlich machen!

„Schau, Mutter, die Violin’ hat mir der Baron geschenkt“, flüsterte er und legte seine Geige auf die Bettdecke. Frau Eva’s Hand berührte unversehends die Saiten. Der Klang weckte die fast schon bewußtlose Frau, und auf ihren Lippen erschien ein glückliches Lächeln: „Spiel’ Bernhard, mein Bub, spiel“, sagte sie.

Bernhard gehorchte. Wie süß die Geige sang! Allen Jubel und alles Leid konnte sie singen. Alle Lieblingslieder der Mutter spielte er, fröhliche und traurige, bis ihm der Vater den Bogen aus der Hand nahm. Denn Eva Bálint war entschlafen.

Schwer und langsam begriff der Knabe, daß die Mutter tot war. Die Geige lag fortan unberührt im Schrank; traurig hockten die Kinder in der dumpfen Stube.

Es war etwas Fremdes, Unfaßbares in das Leben Bernhards gekommen. Der Vater, zu dem er bisher wie zu einem mächtigen Beschützer aufgesehen hatte, schien haltlos, schwach und fast weibisch in seinen Schmerzausbrüchen. Um keinen Preis hätte Bernhard vor fremden Leuten Tränen vergossen. Er fühlte, daß er seine Kindheit verloren hatte und nunmehr auf sich allein gestellt war.

Mitleidige Nachbarinnen hantierten an diesen Tagen im Hause. Sie brachten mehr Unruhe als Ordnung in die Räume. Da erschien eines Morgens Baronin Amadé in Begleitung ihrer Tochter und ihres Vetters Don Carlo Casalanza und verlangte den Cymbalspieler Bálint allein zu sprechen. Furchtsam beäugten die Kinder den hohen Geistlichen, doch als Bernhard ihnen bedeutete, daß dieser ein gnädiger, herablassender Herr sei, rieben Pali und Klein-Regina ihre Näschen an seiner Hand, während Jozsi bloß einen Zipfel der Soutane erwischte, um einen Kuß darauf anzubringen. Dann standen die Kinder geduckt und mäuschenstill vor der geschlossenen Türe, hinter welcher die vornehmen Besucher ein langes Gespräch mit dem Vater führten. Als er herauskam, schien er freudig bewegt. Die Baronin trat an die Wiege seines jüngsten Kindes, hob es aus den Kissen und legte es ihrer Tochter Antonietta in den Arm.

„Seien Sie unbesorgt, lieber Bálint“, sagte Teresa, „für Ihre kleine Fiorenza werden ich und mein Bruder, Baron Casalanza, der gestern aus Trient angekommen ist, treulich sorgen. Morgen ordnen wir das Materielle beim Notar. Und du, Bernhard, entscheide selbst und überlege, ob du den Fleiß und die Ausdauer in dir fühlst, um am Wiener Konservatorium das Geigenspiel von Grund auf zu erlernen. Die Mittel zum Studium und zu einer bescheidenen Lebenshaltung gebe ich dir. Du könntest schon morgen reisen, wenn du dich dem ehrwürdigen Don Carlo Casalanza anschließen würdest, der unseren Neffen Falco nach Wien begleitet.“

Bernhard wollte sprechen, aber konnte er die überschwänglichen Dankesbezeugungen seines Vaters überbieten? Als die Besucher sich entfernt hatten, blieb er versonnen neben der leeren Wiege stehen.

„Vater, weshalb tun sie das alles? Warum nehmen sie Rozsinka fort? Warum?

„Weil sie wohltätige Menschen sind, mein Sohn.“

„Nein Vater! Sie tun es, weil der kleine Baron die Schuld hat am Tod unserer Mutter.“

„Schweig, Bernhard! Wir sind arme Zigeuner ...“

„Und Rozsinka? Nicht einmal den Namen darf sie tragen, den ihr die Mutter geben wollte. Man hat sie Fiorenza Antonia getauft. Und nirgends wird sie zu Hause sein. Bei den Herrschaften nicht und bei uns auch nicht.“

„Red’ nicht so! Eine vornehme Dame soll unsere Fiorenza einmal werden. Vielleicht eine reiche Baronesse! Was weiß ich?“

„Keine Mutter wird sie haben. Kein Vaterhaus. Keine Heimat.“

Vater Bálint wendete sich ab und kramte umständlich in altem Gerümpel, bis er ein Felleisen fand, das Bernhards Habseligkeiten für die Reise aufnehmen sollte. Aber das Wenige, das er besaß, war schnell untergebracht und füllte das Felleisen kaum zur Hälfte. Dann wurde die Geige aus dem Kasten genommen, in ein seidenes Schultertüchlein gewickelt, das die Mutter Sonntags getragen hatte und wieder sorgfältig, fast ehrfürchtig in den Geigenkasten gelegt.

Als es Abend wurde, mußte Vater Bálint zur „Krone“ gehen, wo die Zigeuner spielten.

„Kannst mitkommen“, sagte Bálint zu seinem Sohne. „Ich zahle dir ein Nachtmahl.“

„Danke schön. Hab keinen Hunger.“

„Der Zug geht erst um Mitternacht. Was willst du bis dahin anfangen?“

„Wenn ich zur Bahn gehe, komm ich noch Abschied nehmen.“

Der große Speisesaal im Hotel „Krone“ war übervoll und der Rauch darin so dicht, daß Bernhard bei seinem Eintritt die Zigeunerkapelle in ihrem Winkel, wie durch einen Schleier sah. Stimmengewirr und Tellergeklapper mischten sich mit den Geigen- und Cymbaltönen. Ein paar weinselige Gäste sangen mit. Die meisten aber nahmen keine Notiz von den Musikanten. Schüchtern versuchte Bernhard bis zu seinem Vater vorzudringen. Kaum hatte dieser seinen Sohn erblickt, so rief er dem Zigeunerprimas etwas zu. Die breite Melodie der Violinen, die Synkopen der Baßgeige verebbten. Der Cymbalspieler Bálint spielte allein.

Und da wurde plötzlich Stille im Saal. Was war mit dem braven, immer dienernden Zigeuner Bálint los? Wer hatte Solches von ihm je gehört? In den Saiten des Cymbals brauste und tobte es, wie wilder Aufruhr. Scharfe Dissonanzen zischten unter den wirbelnden Hämmern hervor. Der ohnmächtige Zorn eines zertretenen Herzens schien sich zu entladen. Und dann, mit einem Mal, erhob sich aus dem Höllengerassel des mißhandelten Instrumentes eine Liedweise, zitternd und einsam, wie ein Engel im Tal der Verdammnis und weinte über dem Leid der Menschheit.

Bernhard schob sich immer näher. Die Töne sanken wie segnende Hände auf das Haupt des verwaisten Knaben.

„Gott mit dir, mein Kind“, sagte Bálint, als er geendet hatte.

Länger, als er vorhergesehen, war Bernhard in der „Krone“ geblieben, er mußte sich sputen, um den Bahnhof rechtzeitig zu erreichen. Er sah das Gespann der Herrschaft vorfahren und Falco in Begleitung Don Carlo’s und eines hochgewachsenen, vornehmen Mannes aussteigen. Das war wohl Falco’s Vater, der versprochen hatte, für Fiorenca’s Zukunft zu sorgen.

Ein Kammerdiener trug das Handgebäck, ein jüngerer Bedienter den Proviantkorb in die Bahnhofhalle. Der Schaffner salutierte und verbeugte sich ehrerbietig. Ein Abteil erster Klasse war für die hohen Reisenden reserviert worden. Der Schaffner riß diensteifrig die Coupétüre auf.

Bernhard war noch nie mit der Eisenbahn gefahren und hielt sich etwas beklommen abseits. Der Kammerdiener hatte ihm eine Fahrkarte dritter Klasse in die Hand gedrückt. Die Wagen dritter und zweiter Klasse waren schon vollbesetzt. Viele Leute reisten jetzt nach Wien zur Weltausstellung, denn der große Börsenkrach dieses Jahres 1873 hatte die Ungarn nur wenig mitgenommen.

„Einsteigen! Belieben einzusteigen!“ rief eine fette Baßstimme in deutscher und dann in ungarischer Sprache. Bernhard taumelte in einen Wagen hinein, fand aber keinen Sitzplatz. Da hörte er seinen Namen rufen, sprang aus dem Zug und sah, daß ihm Don Carlo aus einem Wagenfenster mit einem großen Schnupftuch winkte. „Komm!“ sagte der Geistliche und zog Bernhard in das Abteil. Der Schaffner erhielt einen Silbergulden, salutierte und hob Bernhards Felleisen in das Gepäcknetz.

Falco’s Vater, Baron Claudio Casalanza, stand auf dem Bahndamm und schüttelte Don Carlo die Hand. „Ich bin dir sehr dankbar, caro cugino, daß du meinen Sohn in deinen Schutz nimmst. Ich werde euch am nächsten Sonntag im Konvikt besuchen. Sei artig, Falco!“ Der Knabe hatte sich aber, weil er Bernhard den Platz nicht gönnte, der Länge nach auf den rotsamtenen Sitzen ausgestreckt und stellte sich schlafend. Einige Minuten später, als sich der Zug in Bewegung gesetzt hatte, schlief er wirklich.

Bernhard saß am Fenster und spähte in die mondhelle Nacht hinaus. Links von der Bahnstraße schimmerten die Grabsteine des Friedhofes, auf welchen man seine Mutter bestattet hatte. Ach, wie kurz war der Blick, den er dorthin senden konnte! Pappelalleen glitten jetzt vorüber, weite Äcker und dazwischen ärmliche Dörfer, deren niedere Strohdächer sich um die Kirche kauerten. Hundegebell scholl aus einem Park. Zwischen alten Bäumen stand ein Kastell, breit, mächtig, mit gedrungenen Ecktürmen. Geigentöne ... Zigeunermusik.

Die Räder des Zuges gingen langsamer. Eine Haltestelle. Dahinter Pferdegetrappel. Auf einem Jagdwagen saß ein junger Kutscher in Nationaltracht und wartete auf die Gäste seiner Gutsherrschaft. Weiter ... Von den Saatfeldern kam ein lauer Wind, durchtränkt von Duft der Akazienblüte. Heimat ... Mutter ... empfand Bernhard und jetzt rannen die lange verhaltenen Tränen über sein Gesicht.

Don Carlo, der in der anderen Fensterecke scheinbar in ein Buch vertieft war, beobachtete ihn längst.

„Strecke dich aus und schlafe jetzt“, befahl er ihm.

„Ich küsse die Hand, ich will Euer Hochwürden nicht belästigen. Ich könnte auch nicht schlafen.“ „So bete. Wenn man nicht schlafen kann, tut Beten Not.“

Als es über den östlichen Himmel zu dämmern begann, hielt der Zug in Ödenburg. Offiziere stiegen säbelklirrend in das Nebencoupé, das ihnen der Schaffner für das übliche Trinkgeld geöffnet hatte. Sie lachten und plauderten so übermütig laut, daß Don Carlo fast jedes Wort durch die Wand des Abteils hörte ... Sie kommen vom Wein und von den Frauen — dachte er — aber wenn sie vor dem Feinde stünden, wüßten sie so ritterlich zu sterben, wie für die Augen einer schönen Frau. Irdisch, allzu irdisch ... und doch mit einem hohen Flug der Seele, die das letzte, größte Opfer zu bringen bereit ist.

Ob die Hingabe des körperlichen Daseins aber das größte Opfer bedeutet? Nur für jene, die kein anderes Leben kennen ...

Wieder klang herzhaftes Gelächter herüber. Don Carlo schaute nach seinen beiden Schutzbefohlenen. Falco schlief mit offenem Munde. Auch Bernhard war eingeschlafen. Da der Morgen kalt war, breitete der Geistliche einen Reiseshawl über seinen Neffen und deckte Bernhard mit seinem Mantel zu. Wie friedlich sie schlummern, dachte er, aber werden sie in ihrem Erdenwallen auf jene Höhen gelangen, wo der wahre Friede wohnt, der jenen verheißen ist, die guten Willens sind?

Drei Häuser

Подняться наверх