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Ein trauriges Ende

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Martha Lüderitz verließ Potsdam unmittelbar nach Alberts Tod, ihr Verbleib zwischen 1929 und 1936 ist bislang unklar. 1937 wohnte sie jedoch bei ihrer Tochter Charlotte in Berlin-Lichtenrade (Landsberger Straße 55). Sie verstarb im selben Jahr an einer Lungenentzündung. Kurz vor ihrem Tod kam Sohn Bernhard aus Bad Berka nach Berlin, um ein halbes Jahr später wieder nach Bad Berka zu gehen und sich um seine Tochter aus der Ehe mit Adele Ramelow, die kurz zuvor (1935) verstorben war, zu kümmern. Aber das ist eine andere Geschichte (–> Kapitel 19).

Albert und Martha hatten 1926 ein Testament verfasst, in dem sich die Eheleute gegenseitig als Alleinerben eingesetzt hatten. Nach dem Tod des zweiten Elternteils waren die Kinder Erben in gesetzlicher Erbfolge. Ob sie etwas geerbt haben, ist jedoch fraglich. Wenn das Geld aus dem Hausverkauf in Wertpapieren angelegt gewesen war, ist es vermutlich im Super-Inflationsjahr 1923 (10) verloren gegangen.

Bei der Testamentseröffnung am 8. Januar 1929 gab Martha den Wert des Eigentums (Hausrat) mit 500 Mark an. Das ist mehr als tragisch, sicherlich auch für Albert, dessen Beruf der Umgang mit Geld gewesen war. Auch wenn Albert als Rechnungsrat eine entsprechende Pension bezogen hat, die ein stabiles Grundeinkommen selbst während und erst recht nach der Inflation gewährleistete: Die Familie war zu Beginn der von den Nazis versprochenen „neuen Zeit“ arm und driftete auseinander.

Diese ersten vier Geschichten aus der Lüderitz-Familie haben – im Hinblick auf den Ausgangspunkt unserer Recherche, die Suche nach dem Arzt Dr. Carl Lüderitz – viel Neues ergeben. Und wir haben erkannt, wieviel Freude es machen kann, gemeinsam auf die historische Suche zu gehen. So haben wir ohne langes Überlegen einfach weitergemacht und uns gefragt, woher die Familie Lüderitz eigentlich stammt. Auch wollten wir nicht zuletzt klären, ob sie etwas zu tun hat mit Adolf (von) Lüderitz (1834 – 1886), dem Kolonialisten aus Deutsch-Südwest, oder mit Gustav Lüderitz (1803 – 1884), dem berühmten Kupferstecher an der Berliner Akademie der Künste. Mit anderen Worten: Wir tauchten weiter ab in die Vergangenheit.

Die Familie Lüderitz

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