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6. Kapitel: Bund mit Noe

1

Am Neumond des dritten Monats ging er aus der Arche;

dann baute er auf jenem Berg einen Altar.

2

Er wollte die Erde sühnen,

und so nahm er einen Ziegenbock

und sühnte mit seinem Blut alle Schuld der Erde;

denn alles, was darauf gewesen, war vernichtet,

außer denen, die mit Noe in der Arche waren.

3

Er brachte sein Fett auf den Altar,

nahm ein Rind, einen Widder, ein Lamm,

ferner Ziegen, Salz, eine Turteltaube

und eine andere junge Taube.

So brachte er ein Ganzopfer auf den Altar.

Dann goß er darüber eine mit Öl vermischte Spende,

sprengte Wein, streute über alles Weihrauch

und ließ so einen herrlichen, dem Herrn angenehmen Duft aufsteigen.

4

Und der Herr roch den herrlichen Duft

und schloß mit ihm einen Bund,

daß es keine, die Erde verderbende Sintflut mehr geben sollte,

daß Aussaat und Ernte an keinem Tag der Erde aufhören,

Kälte und Hitze, Sommer und Winter,

Tag und Nacht ihre Ordnung nicht ändern

und in Ewigkeit nicht aufhören sollten.

5

„Ihr aber wachset und mehret euch auf Erden!

Seid zahlreich darauf und seid zum Segen auf ihr!

Ich will über alles auf Erden und im Meer

Furcht und Schrecken vor euch verbreiten.

6

Ich gebe euch auch alle Tiere, alles, was fliegt,

und alles, was sonst auf Erden kriecht,

sowie in den Gewässern die Fische, überhaupt alles euch zur Nahrung:

gleich dem grünen Kraut gebe ich euch alles zum Essen.

7

Nur Fleisch mit dem Leben darin, mit dem Blut sollt ihr nicht essen,

– denn das Leben alles Fleisches ist im Blut –

damit nicht euer Lebensblut gefordert werde!

Von der Hand eines jeden Menschen,

sowie eines jeden Tieres werde ich Menschenblut fordern.

8

Wer Menschenblut vergießt,

dessen Blut soll durch Menschen vergossen werden;

denn nach göttlichem Bilde hat Er den Menschen gemacht.

9

Ihr aber sollt wachsen und euch auf Erden vermehren!“

10

Da schwuren Noe und seine Söhne,

daß sie kein Blut, das in irgendeinem Fleische wäre, genießen wollten.

Und er schloß einen Bund vor Gott dem Herrn für ewig

durch alle Geschlechter der Erde in diesem Monat ab.

11

Deshalb sagte Er zu dir,

du sollst einen eidlichen Bund

samt den Israeliten in diesem Monat auf dem Berg schließen

und über sie Blut sprengen wegen all der Worte des Bundes,

den Gott mit ihnen für immer geschlossen hat.

12

Und dies Zeugnis ist für euch geschrieben,

damit ihr es immer beobachtet

insofern ihr an keinem Tag

irgend welches Blut vom Wild, von Vögeln und vom Vieh

je auf Erden genießet;

der Mensch aber, der das Blut vom Wild, vom Vieh und von den Vögeln

je auf Erden genießt,

soll samt seiner Nachkommenschaft von der Erde vertilgt werden.

13

Auch du gebiete den Israeliten,

sie sollen kein Blut genießen,

auf daß ihr Name und ihr Same

vor dem Herrn, unserm Gott, fortdauernd bestehe!

14

Für dies Gesetz gibt es keine Zeitgrenze;

denn es gilt für immer.

Sie sollen es durch ihre Geschlechter hindurch befolgen,

so daß sie für euch mit Blut vor dem Altar Bitten darbringen;

an jedem Tag, morgens und abends

sollen sie für euch stets vor Gott Verzeihung erflehen,

damit sie es halten können und nicht ausgerottet werden. –

15

Dann gab Er dem Noe und seinen Kindern ein Zeichen,

daß es auf Erden keine Sintflut mehr geben werde.

16

Er setzte nämlich seinen Bogen in das Gewölk

zum Zeichen des ewigen Bundes,

daß es auf Erden keine verheerende Sintflut jemals mehr gäbe.

17

Deshalb ist in den himmlischen Tafeln festgesetzt und niedergeschrieben,

sie sollen in diesem Monat das Wochenfest einmal im Jahr feiern,

zur Bundeserneuerung in jedem einzelnen Jahr.

18

Dies ganze Fest wird auch im Himmel gefeiert

vom Schöpfungstag an bis zu Noes Tagen, 26 Jubiläen und fünf Jahrwochen,

und Noe und seine Kinder feierten es

sieben Jubiläen und eine Jahrwoche, bis zu Noes Todestag;

vom Todestag des Noe aber handelten seine Kinder unrecht

bis zu Abrahams Tagen;

sie genossen nämlich Blut.

19

Abraham allein befolgte es,

ebenso Isaak, Jakob und seine Söhne bis zu deinen Tagen;

in deinen Tagen aber vergaßen es die Israeliten,

bis ich es für sie auf diesem Berg erneuerte.

20

Gebiete da nun den Israeliten,

sie sollen dieses Fest in all ihren Geschlechtern als ein gebotenes feiern!

Am ersten Tag in diesem Monat sollen sie jährlich das Fest feiern!

21

Denn es ist das Fest der Wochen,

ebenso das Fest der Erstlingsfrucht.

Zwiefach und von zweierlei Art ist dieses Fest,

entsprechend dem,

was über seine Feier aufgeschrieben und eingegraben ist.

22

Denn ich schrieb in dem Buch des ersten Gesetzes,

in dem, was ich für dich niederschrieb,

du sollst es je zu seiner Zeit jährlich am ersten Tag feiern;

auch seine Opfer erklärte ich dir,

damit die Israeliten eingedenk wären

und es durch ihre Geschlechter in diesem Monat feiern,

einen Tag in jedem Jahr.

23

An den Neumonden des ersten, vierten, siebten und zehnten Monats

sind die Gedenktage und die Tage der Jahreszeiten in den vier Teilen des Jahres;

sie sind zu ewigem Zeugnis niedergeschrieben und festbestimmt.

24

Schon Noe bestimmte sie zu Festtagen für die Nachkommen auf immer;

so daß sie zu Gedächtnisfeiern für sie wurden.

25

Am Neumond des ersten Monats ward ihm gesagt,

er solle eine Arche machen,

und an ihm ward die Erde trocken

und an ihm öffnete er die Arche

und schaute auf die Erde.

26

Am Neumond des vierten Monats wurden die Öffnungen der Tiefe

des Abgrunds geschlossen.

Am Neumond des siebten Monats wurden alle Öffnungen der Erdentiefen geöffnet

und begannen die Gewässer darin hinabzufließen.

27

Am Neumond des zehnten Monats erschienen die Gipfel der Berge,

und Noe freute sich.

28

Deshalb bestimmte er sie sich zu Festen ewigen Gedenkens,

und also sind sie eingesetzt.

29

Man brachte sie auch auf die himmlischen Tafeln;

jedes hat dreizehn Wochen;

von einem zum andern reicht ihre Gedächtnisfeier,

vom ersten bis zum zweiten,

vom zweiten zum dritten,

vom dritten zum vierten.

30

Und alle festgesetzten Tage belaufen sich auf 52 Tagwochen;

sie alle geben ein volles Jahr.

31

So ist es auf die himmlischen Tafeln eingegraben und bestimmt;

es gibt keine Ausnahme,

weder für ein einzelnes Jahr noch für alle zusammen.

32

Gebiete nun den Israeliten,

die Jahre nach dieser Zahl, 364 Tage, zu halten;

dies ist ein volles Jahr!

Sie sollen nicht seine Zeit bei seinen Tagen und Festen verwirren;

denn alles wird nach ihrem Zeugnis ausfallen.

Sie sollen keinen Tag auslassen und kein Fest verrücken.

33

Beachten sie aber dies nicht,

und halten sie jene nicht nach Seinem Geheiß,

dann verwirren sie alle ihre Jahreszeiten,

und die Jahre werden aus ihrer Ordnung gebracht

(und sie werden ihre Jahreszeiten verwirren

und die Jahre werden in Unordnung gebracht),

und sie werden ihre Ordnungen mißachten.

34

Und alle Israeliten werden den Lauf der Jahre vergessen

und ihn nicht mehr finden;

ebenso vergessen sie Neumond, Jahreszeiten und Sabbat

und irren in aller Jahresordnung.

35

Denn ich weiß es

und von jetzt ab will ich es dir kundtun,

und zwar nicht aus meinem eigenen Sinn,

vielmehr liegt ein Buch vor mir,

und auf den himmlischen Tafeln ist die Tageseinteilung festgesetzt,

damit sie nicht die Bundesfeste vergessen

und sich nicht nach den heidnischen Festen in ihrer Verirrung und Unkenntnis richten.

38

Es wird ja Leute geben,

die den Mond genau beobachten;

dieser aber verwirrt die Jahreszeiten

und geht von Jahr zu Jahr um zehn Tage vor.

37

Deshalb gibt es für sie dann Jahre,

wo sie die Ordnung stören,

den Tag des Zeugnisses zu einem verachteten Tag machen

und einen unreinen Tag zu einem Feste;

sie werden alle Tage vermengen,

den heiligen mit dem unreinen Tag und den unreinen mit dem heiligen;

denn sie lösen die Monate, Sabbate, Feste und Jubiläen auf.

38

Deshalb gebiete und bezeuge ich es dir,

damit du es ihnen auch bezeugest;

denn nach deinem Tod werden deine Kinder Verwirrung anrichten,

so daß sie das Jahr nicht zu 364 Tagen halten.

Deshalb werden sie die Neumonde, Jahreszeiten,

Sabbate und Feste auflösen

und alle Arten Blut mit allen Arten Fleisch genießen.

Das Jubiläenbuch (Kleine Genesis)

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