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Erläuterungen

Das heute noch übliche Tagesgebet der achtzehn Lobsprüche entstand nach dem Jahr 70 n. Chr. Die Belebung der Toten (2) ist nach Ez 37, 1 ff die Wiedererweckung des scheinbar toten Israel nach der scheinbaren Vernichtung Israels durch die römische Weltmacht im Jahre 70. Das Gebet liegt in einer palästinensischen und einer längeren babylonischen Form vor (s. Berakot b. O. Holtzmann 1912) [Mischna I 1].

2 Die Toten sind das scheinbar tote Israel. 4 Den Kern des Gebetes bilden die Bitten des mittleren Teiles. Voran stehen die Bitten um die wichtigsten religiösen Güter des einzelnen: Erkenntnis, 5 Bekehrung, 6 Vergebung. 7 Daran knüpft sich die Bitte um Hebung sozialer und materieller Not. 9 Dies führt zur Bitte um gute Ernte und überhaupt um Segen bei der Arbeit. 10 Der Gedanke an den heimischen Boden weckt politische Wünsche nach Sammlung aus der Diaspora, 11 Aufrichtung des Gottesreiches als einer politischen Größe, 12 nach Vernichtung des Reiches des Übermutes. Nasoräer, in der babyl. Rezension „Verräter“, bedeuten entweder die Samaritaner oder die Christen (Justin Dial. c. Tryph. 16; 47; 93; 95; 96). – 13 Die frommen Fremden sind die Proselyten. 14 Die politischen Wünsche schließen mit dem Gebet um Wiederherstellung Jerusalems und des Tempels. 17 Den Schluß des ganzen Gebetes bildet der Dank und 18 die Bitte um Frieden.

Diverse apokryphe Schriften, Band 1

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