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Apokalypse des Elias

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(vorauf Sophoniasapokalypse 18, 6)

19. Kapitel: Mahnworte


1

Das Wort des Herrn erging an mich:

Menschensohn! Sag diesem Volk:

Weswegen häuft ihr Sünd auf Sünde an?

Erbittert Gott, den Herrn, der euch geschaffen?

2

Liebt nicht die Welt,

noch das, was in der Welt!

Der Ruhm der Welt ist ja des Teufels,

wie ihre Auflösung.

3

Bedenket, daß der Herr der Herrlichkeit,

der alles schuf,

voll Mitleid mit euch ist!

Er will uns aus dem Kerker dieser Zeit erlösen.

4

Oft wünschte ja der Teufel,

es möcht die Sonne nicht mehr auf die Erde scheinen,

auch sollt die Erde keine Frucht mehr bringen.

5

Er wollte einer Flamme gleich die Menschen fressen,

und brüllend lief er hin und her,

sie wie ein Löwe zu verschlingen.

20. Kapitel: Gottes Sohn

1

Deshalb erbarmte sich der Gott der Herrlichkeit auch unser

und sandte seinen Sohn in diese Welt,

daß er aus der Gefangenschaft uns rette.

2

Und als er zu uns kam,

tat er es keinem Engel kund,

noch einem Erzengel, noch irgendeiner Macht;

er wandelte sich vielmehr wie in einen Menschen um,

um uns zu retten.

3

Drum seid ihm Kinder,

dieweil er euch ein Vater ist!

Bedenkt, daß er euch in dem Himmel

schon Throne hält bereit

und Kronen, mit den Worten:

„Sie all, die auf mich hören,

empfangen diese Throne und die Kronen“.

4

Es spricht der Herr:

Ich schreibe meinen Namen bei den Meinigen auf ihre Stirne

und ich besiegle ihre rechte Hand.

21. Kapitel: Der Frommen und der Frevler Endgeschick

1

Sie hungern dann nicht mehr,

noch dürsten sie.

Der Sohn der Sünde wird nichts gegen sie vermögen;

noch werden sie die Throne hindern;

sie ziehen vielmehr mit den Engeln bis zu meiner Stadt.

2

Die Sünder aber werden dann bestürzt;

sie kommen an den Thronen nicht vorüber.

3

Vielmehr die Throne werden sie ergreifen

und ihrer sich bemächtigen,

dieweil die Engel nicht mit ihnen übereinstimmen

und weil sie ihrer Wohnstatt sich entfremdet.

4

Hört, ihr Verständigen der Erde, von den Irrlehrern,

die an der Zeiten Ende zahlreich werden!

Sie geben ihnen Lehren, die nicht Gottes sind:

sie schaffen göttliche Gesetze ab,

22. Kapitel: Die Fastenden

1

sie, die die Nacht zum Tage machen,

indem sie sprechen:

„Es gibt kein Fasten.

Gott hat es nicht geheißen.“

2

Und sie entfremden sich dem Bund

und sie berauben sich der herrlichen Verheißungen.

3

Doch diese ruhen für alle Zeiten in dem festen Glauben.

Laßt jene also euch nicht irreführen!

4

Gedenket, daß der Herr

er, der die Himmel schuf,

das Fasten angeordnet,

zum Wohl der Menschen wegen ihrer Leidenschaften und Begierden,

die in dem Kampfe mit euch liegen,

daß euch der Böse doch nicht überwinde!

5

Ein reines Fasten habe ich geschaffen, spricht der Herr.

23. Kapitel: Das rechte Fasten

1

Wer allzeit fastet, sündigt nicht:

in ihm gibt’s keine Eifersucht noch Streit.

2

Der Reine möge fasten!

3

Wer aber fastet, ohne rein zu sein,

erzürnt den Herrn

und auch die Engel

und fügt so seiner Seele Schmerzen zu,

dieweil er Zorn sich für den Tag des Zornes sammelt.

4

Ein reines Fasten ordnete ich an

bei reinem Herzen, reinen Händen.

5

Und dies tilgt Sünden,

heilt Krankheiten,

treibt Geister aus,

hat bis zum Throne Gottes Macht.

6

Es werden Sünden außerdem

durch ein Gebet, das rein, vergeben.

Wer geht von euch denn auf das Feld hinaus

und wird ob seiner Arbeit hoch gepriesen,

wenn er kein Werkzeug bei sich hat?

24. Kapitel: Gegen den Zweifel

1

Wer zieht denn in den Krieg zum Kämpfen,

wenn er nicht einen Panzer hat?

2

Wird der, der auf ihn stößt, ihn nicht erschlagen?

Er hat ja seines Königs Amt vernachlässigt.

3

So darf sich niemand an den heiligen Ort begeben,

wenn er in seinem Herzen zweifelt.

4

Und wer beim Beten zweifelt,

ist feindlich gegen sich,

und auch die Engel sind mit ihm nicht einverstanden.

5

Seid also einigen Herzens alle Zeit im Herrn,

auf daß ihr alles einsehet!

6

Doch die Assyrerkönige,

die Auflösung des Himmels und der Erde

und alles Unterirdischen

vermögen nicht die Meinigen zu überwältigen,

so spricht der Herr;

sie werden sich im Kriege auch nicht fürchten.

25. Kapitel: Die beiden Könige

1

Und sehen sie im Norden einen König sich erheben,

so nennen sie ihn den Assyrerkönig,

dazu des Frevels König.

2

Zahlreiche Kriegeswirren bringt er über das Ägypterland.

Es wird das Land auf einmal aufseufzen;

man wird ja eure Kinder rauben.

3

Und viele wünschen sich den Tod in jenen Tagen.

Doch wird der Tod sie fliehen.

4

Und dann erhebt ein König sich im Westen;

ihn heißen sie den Friedenskönig.

5

Und auf dem Meere läuft er, wie ein brüllender Löwe.

Er tötet dann den Frevelkönig.

6

Auch an Ägypterland

nimmt er in Krieg und Blutvergießen Rache.

26. Kapitel: Der Friedenskönig

1

Und er gebietet Frieden von Ägypten aus

und macht ein nichtiges Geschenk.

2

Er gibt den Heiligen Frieden,

wobei er sagt:

„Der Name Gottes ist ganz einzig“.

3

Er gibt den Priestern Gottes wieder Ehre

und richtet auch die heiligen Stätten auf.

4

Er gibt dem Gotteshause nichtige Geschenke

und wendet von Ägyptens Städten sich in listiger Weise ab

und diese merken’s nicht. –

5

Er wird die heiligen Orte zählen,

der Heiden Götzenbilder wägen

und ihre Schätze zählen

und Priester für sie einsetzen.

6

Hierauf läßt er des Landes Weise

sowie die Großen in dem Volk ergreifen

und diese nach der Hauptstadt an dem Meer verbringen.

7

Er sagt: ...

– (Lücke.)–

27. Kapitel: Ägyptens Not

1

Ägyptens Städte seufzen dann in jenen Tagen;

man hört nicht mehr die Stimme des Verkäufers und des Käufers.

2

Und es verstauben der ägyptischen Städte Märkte;

auf einmal werden die Ägypter weinen und den Tod begehren.

Doch flieht der Tod

und will nichts mehr von ihnen wissen.

3

In jenen Tagen eilen sie auf Felsen

und stürzen sich hinab und rufen:

„Fallt doch auf uns herab!“

und sterben nicht.

4

Es mehrt sich eine mannigfache Drangsal

in jenen Tagen auf der ganzen Erde.

5

Der König läßt die Frauen all, die stillenden, ergreifen

und sie gefesselt vor sich bringen,

daß sie die Drachen säugen

28. Kapitel: Kindermord

1

und diese ihren Brüsten alles Blut entziehen;

dann sollen sie dem Flammenofen übergeben werden.

2

Und was die Not der Städte ist,

so wird er weiterhin befehlen,

man solle alle Kinder von zwölf Jahren abwärts greifen

und sie dem Feuerbrande überliefern.

3

Dann trauert in dem Lande, die Wehmutter

und die geboren, richtet ihren Blick zum Himmel

und spricht: Weswegen sitz ich hier,

um Kinder in die Welt zu setzen?

4

Die Unfruchtbare und die Jungfrau aber freuen sich und sprechen:

„Jetzt ist’s an uns, daß wir uns freuen

darüber, daß wir keine Kinder haben.

Denn unsere Kinder sind im Himmel.“

29. Kapitel: Drei Könige

1

In jenen Tagen stehen drei Könige bei den Persern auf

und nehmen die ägyptischen Juden mit,

verbringen sie nach Jerusalem

und siedeln sie hier an.

2

Vernehmt ihr dann,

daß Zwietracht in Jerusalem,

alsdann zerreißet eure Kleider ihr, des Landes Priester!

3

Denn dann kommt bald der Sohn der Sünde.

Und an den heiligen Orten zeigt sich der Gesetzlose in jenen Tagen.

4

In jenen Tagen fliehen die Perserkönige

beim Kampf mit den Assyrerkönigen.

5

Vier Könige kämpfen gegen drei;

drei Jahre blieben sie an jenem Ort,

bis sie den Tempelschatz von jenem Orte forttragen.

30. Kapitel: Wehe über Ägypten

1

In jenen Tagen fließt von Kos bis Memphis Blut,

und blutig wird der Fluß Ägyptens,

daß man drei Tage lang

nicht aus ihm trinken kann.

2

Weh über das Ägypterland, und die’s bewohnen!

Ein König steht in jenen Tagen auf

in einer Stadt, „die Sonnenstadt“ benannt.

3

Es wird das ganze Land bestürzt

und flieht nach Memphis.

4

Die Perserkönige gebrauchen

im sechsten Jahre eine List in Memphis;

sie töten den Assyrerkönig.

Die Perser nehmen Rache an dem Land

und heißen alle Heiden und Gesetzeslose töten.

5

Sie lassen auch die heiligen Tempel wieder aufbauen

und geben doppelte Geschenke an das Gotteshaus

31. Kapitel: Der falsche Gesalbte

1

und sprechen: „Einzig ist der Name Gottes“.

2

Es wird das ganze Land den Persern huldigen.

Und wer nicht an den Schlägen starb, wird sprechen:

„Der Herr, hat einen großen König uns gesandt,

damit das Land nicht wüste werde.“

3

Es läßt der König sich drei Jahr sechs Monate nichts geben.

Das Land füllt sich in großem Wohlstande mit Gütern an.

4

Dann gehen die Lebendigen den Toten

entgegen mit den Worten:

„Steht auf und weilt mit uns in dieser Ruhe!“

5

Im vierten Jahre jenes Königs,

da offenbart sich dann der Sünde Sohn;

er sagt: „Ich bin der Gesalbte“,

obwohl er es nicht ist.

6

Glaubt nicht an ihn!

32. Kapitel: Der Gesalbte

1

Wenn der Gesalbte kommt,

so kommt er gleich wie eine Taubengestalt;

ein Kranz von Tauben ist um ihn:

er schwebt auf Himmels Wolken,

und vor ihm zieht des Kreuzes Zeichen her.

2

Es wird die ganze Welt dies schauen

der Sonne gleich vom Anfang bis zum Niedergang.

So kommt er,

und alle seine Engel sind um ihn.

3

Der Sohn der Sünde sucht,

an heiligen Stätten festzustehen.

Er wird zur Sonne sagen: „Falle!“

Sie fällt.

4

Dann sagt er: „Leuchte!“

Sie tut es.

Er spricht: „Werd dunkel!“

Sie wird es.

5

Er sagt zum Monde:

„Werd blutig!“

Er wird es.

33. Kapitel: Des Antichristen Wunder

1

Er schreitet auf dem Meer und auf den Flüssen wie im Trocknen.

Er macht die Lahmen gehen und die Stummen reden;

die Blinden macht er sehend, rein die Aussätzigen.

2

Er heilt die Kranken

und aus Besessenen vertreibt er Geister;

er tut vor jedermann viel Wunder und viel Zeichen.

3

Er tut die Werke,

die der Gesalbte tat;

allein die Toten kann er nicht erwecken.

4

Und so erkennt ihr,

daß er der Sohn der Sünde ist;

denn über Seelen hat er keine Macht.

5

Ich will euch seine Zeichen sagen,

damit ihr ihn erkennt:

6

Er ist nur wenig alt, jung, dünnbeinig

und vorn auf seinem Kopf ist eine Stelle weißen Haares,

sonst eine kahle Glatze

und seine Augenbrauen reichen bis zu seinen Ohren;

auf seinen Händen vorn ist Aussatzgrind.

34. Kapitel: Der Antichrist

1

Er wandelt sich vor denen, die ihm zuschauen.

Bald wird er alt, bald wieder jung;

er wandelt sich mit seinen Zeichen;

nur seines Kopfes Zeichen kann er nicht verwandeln.

2

Daran erkennet ihr,

daß er der Sohn der Sünde ist.

3

Es hört die Jungfrau namens Tabitha,

daß sich der Unverschämte an den heiligen Orten zeigte.

4

Sie hüllt sich in ein Byssuskleid

und geht ihm bis Judäa nach.

5

Sie schilt ihn bis Jerusalem:

35. Kapitel: Drohrede wider den Antichrist

1

Unverschämter! Sohn der Sünde,

der allen Heiligen feind geworden!

2

Da wird der Unverschämte gegen diese Jungfrau zornig,

und er verfolgt sie bis zum Westen.

3

Er schlürft ihr Blut zur Abendzeit

und gießt es auf den Tempel aus.

4

Doch wird’s dem Volk zum Heile dienen.

5

Am Morgen steht sie wieder auf und lebt

und schilt ihn mit den Worten:

„Du Unverschämter hast nicht über meine Seele,

noch über meinen Körper Macht.

Ich leb ja allezeit im Herrn.

6

Und auf den Tempel gossest du mein Blut;

da ward’s zum Heile für das Volk.

7

Und hört dann Henoch und Elias,

daß sich der Unverschämte an dem heiligen Ort gezeigt,

dann kommen sie herab zum Kampf mit ihm;

sie sprechen:

Schämst du dich nicht,

dich an die Heiligen zu drängen?

Du bist doch ihnen allezeit fremd.

8

Du wurdest feind den Himmlischen

und auch den Irdischen.

Du wurdest feind den Thronen;

9

du wurdest es den Engeln.

Du bist ein Fremdling allezeit.

10

Du fielest von dem Himmel,

gleichwie die Sterne morgens.

11

Du warst verwandelt;

doch selbst der Stoff ward feindlich gegen dich.

12

Schämst du dich nicht,

dich so an Gott heranzudrängen,

obwohl du doch ein Teufel bist?

13

Das hört der Unverschämte und wird zornig

und kämpft mit ihnen auf dem Markt der großen Stadt

und kämpft mit ihnen sieben Tage lang.

14

Da liegen sie dann drei und einen halben Tag tot auf dem Markt,

indes das ganze Volk sie sieht.

15

Am vierten Tage aber stehen sie auf und schelten ihn:

„Du Unverschämter! Sohn der Sünde!

Schämst du dich nicht,

das Gottesvolk gar zu verführen,

für das du nicht gelitten?

16

Weißt du denn nicht,

daß wir im Herren leben,

um allzeit dich zu widerlegen, wenn du sagst:

Ich habe diese überwältigt?

17

Wir legen ab des Körpers Fleisch

und töten dich,

dir aber ist’s nicht möglich,

an jenem Tag zu reden.

18

Wir sind ja allzeit stark im Herrn;

du aber bist Gott feindlich alle Zeit.“

19

Der Unverschämte hört es und wird zornig

und kämpft mit ihnen;

die ganze Stadt wird sie umstehen.

20

An jenem Tage jauchzen sie zum Himmel

und leuchten und das ganze Volk,

die ganze Welt schaut sie.

21

Der Sohn der Sünde kann sie nicht beseitigen.

36. Kapitel: Die Leiden der Frommen

1

Er wird dem Lande zürnen und versuchen,

dem Volke Schaden zuzufügen.

2

Und so verfolgt er alle Heiligen

und mit des Landes Priestern werden sie gebunden weggeführt.

3

Er tötet sie.

4

Mit Eisenspitzen werden ihre Augen ausgestochen,

die Haut vom Kopfe abgezogen,

die Nägel einzeln ausgerissen.

5

Er läßt in ihre Nase Lauge und Essig gießen.

6

Die aber, die des Königs Foltern nicht ertragen können,

entfliehn mit ihrem Golde an die Flüsse;

sie sagen:

„Setzt uns doch in die Wüste über!“

7

Sie schlafen dann wie Schlummernde ein.

37. Kapitel: Die Auferstehung der Frommen

1

Der Herr nimmt ihren Geist zu sich und ihre Seelen,

es wird ihr Fleisch zu Stein;

kein Tier frißt es bis zu dem letzten Tag der Abrechnung.

2

Sie werden auferstehen

und eine Ruhestätte finden,

doch nicht im Reiche des Gesalbten,

wie die, die ausgeharrt.

3

Von diesen spricht der Herr:

„Ich lasse sie zu meiner Rechten sitzen.“

Vor andern werden sie begnadet werden.

4

Den Sohn der Sünde werden sie besiegen,

des Himmels und der Erde Auflösung erleben,

die Throne und die Kronen voller Herrlichkeit empfangen.

5

In jenen Tagen werden sechzig Gerechte auserwählt;

sie rüsten sich mit Gottes Panzer

und eilen nach Jerusalem

und kämpfen mit dem Unverschämten, sprechend:

38. Kapitel: Der Antichrist

1

„Du wirktest zwar die großen Werke all,

die einstens die Propheten ausgeübt.

doch Tote konntest du nicht auferwecken;

denn über Seelen hast du keine Macht.

2

Daran erkannten wir,

daß du der Sohn der Sünde bist.“

3

Der Unverschämte wird es hören

und zornig werden und befehlen,

man solle die Altäre anzünden

und die Gerechten fesseln,

sie drauflegen und so verbrennen.

4

An jenem Tag verhärtet vieler Herz sich gegen ihn;

sie fliehen vor ihm und rufen:

„Dies ist nicht der Gesalbte;

denn der Gesalbte tötet nicht Gerechte

und nicht verfolgt er die Wahrhaftigen.

Sucht er sie vielmehr nicht durch Zeichen,

durch Wunderwerk zu überzeugen?“

5

An jenem Tag hat der Gesalbte Mitleid mit den Seinen

und wird vom Himmel seine Engel senden;

es sind dies vierundsechzigtausend;

sechs Flügel hat ein jeglicher.

39. Kapitel: Die Erlösten

1

Den Himmel und die Erde erschüttert ihre Stimme,

wenn sie das Loblied anstimmen.

2

Doch die, auf deren Stirn der Name des Gesalbten steht,

auf deren Hand das Siegel sich befindet,

3

die Kleinen und die Großen,

sie werden sie auf ihre Flügel nehmen,

vor seinem Zorne sie entführen.

4

Dann bilden Gabriel und Uriel eine Lichtsäule

und ziehn vor ihnen her ins heilige Land

und heißen sie vom Baum des Lebens essen

und weiße Kleider anziehen.

5

Die Engel wachen über sie;

sie dürsten nicht,

noch hungern sie;

noch kann der Sohn der Sünde ihrer sich bemächtigen.

6

An jenem Tag erbebt die Erde,

verfinstert sich die Sonne.

Dann bringt man Frieden auf die Erde und den Geist.

Die Bäume werden ausgerissen, hinfallen;

es sterben voll Bestürzung wilde Tiere

und Zugtiere dahin.

40. Kapitel: Der Antichrist

1

Die Vögel fallen auf den Boden tot herab.

Die Erde trocknet aus,

auch die Gewässer in dem Meer.

2

Die Sünder seufzen auf der Erde mit den Worten:

„Was hast du uns getan, du Sohn der Sünde?

Du sagtest: „Ich bin der Gesalbte“,

obwohl du doch der Sohn der Sünde bist.

3

Dir ist’s nicht möglich, selber dich zu retten,

geschweige uns.

4

Du tatest vor uns nichtige Wunder,

bis daß du dem Gesalbten uns entfremdet hast,

der uns geschaffen.

5

Weh uns, daß wir dir folgten!

Wir werden jetzt von Hungersnot erfüllt.

6

Wo bleibt jetzt nun die Spur eines Gerechten,

daß wir ihn anbeten,

oder wo ist der, der uns belehrt,

daß wir ihn anrufen?

7

Jetzt gehen wir durch Zorn zugrund,

weil wir im Ungehorsam gegen Gott verharrten.

8

Wir gingen zu den tiefen Stellen in dem Meer;

doch fanden wir kein Wasser.

9

Wir gruben an den Flüssen sechzehn Ellen tief

und fanden auch kein Wasser.“

10

Drauf weint an jenem Tag der Unverschämte

und spricht:

„Weh mir, daß meine Zeit an mir vorüberging!“

11

Ich sagte, meine Zeit geht nicht an mir vorüber.

12

Nun wurden meine Jahre zu Monaten

und meine Tage flogen hin wie flüchtige Stäubchen.

13

Jetzt gehe ich mit euch zugrund.

Flieht nunmehr in die Wüste!

Ergreift die Räuber!

Tötet sie!

Bringt her die Heiligen!

14

Um ihretwillen gibt die Erde Frucht.

Um ihretwillen leuchtet auch die Sonne auf die Erde.

15

Um ihretwillen fällt der Tau schon auf die Erde.

16

Die Sünder weinen dann

und sprechen:

„Du hast uns Gott entfremdet.

Ist es dir möglich,

alsdann erheb dich und verfolge sie!“

17

Dann nimmt er seine Feuerflügel

und fliegt den Heiligen nach.

18

Er kämpft mit ihnen abermals.

19

Die Engel hören es und kommen herab,

und sie bekämpfen ihn mit vielen Schwertern.

20

An jenem Tage hört’s der Herr,

und er befiehlt in großem Zorn dem Himmel und der Erde;

sie werden Feuer sprühen.

21

Die Flamme schlägt auf Erden zweiundsiebzig Ellen hoch empor,

verzehrt die Sünder und die Teufel einem Halme gleich.

41. Kapitel: Das Gericht

1

Dann ist an jenem Tage ein gerecht Gericht;

die Berge und die Erde geben eine Stimme von sich.

2

Die Bösen sprechen miteinander:

Habt ihr wohl irgendeines Menschen Stimme heut gehört,

der nicht zu dem Gericht des Gottessohnes kam?

3

Die Sünden eines jeden treten gegen ihn am Orte auf,

wo sie begangen wurden,

sei’s die bei Tag, sei’s die bei Nacht.

4

Doch die Gerechten schauen die Gottlosen in ihren Strafen

samt denen, die sie einst verfolgt,

und denen, die sie einst dem Tode überliefert.

5

Die Sünder aber ihrerseits erblicken der Gerechten Stätte,

wo diesen Gnade wird.

42. Kapitel: Des Antichrists Ende

1

Gegeben wird in jenen Tagen den Gerechten,

um was sie viel gefleht.

2

An jenem Tage wird der Herr den Himmel und die Erde richten;

er richtet die,

die sich im Himmel und auf Erden je vergangen;

er richtet auch des Volkes Hirten

und fragt sie nach der Herde.

3

Man übergibt ihm diese ohne Vorbehalt.

4

Und Henoch und Elias kommen dann herab,

sie legen ab das Fleisch der Welt

und kleiden sich in geistig Fleisch.

5

Und dann verfolgen sie den Sohn der Sünde

und töten diesen, ohne daß er reden kann.

43. Kapitel: Neuer Himmel und neue Erde

1

An jenem Tage löst er sich vor ihnen auf,

wie ein durch Feuer aufgelöstes Eis.

2

Er wird vernichtet wie ein Drache,

worin kein Atem.

3

Man wird ihm sagen:

„Vorüber ist jetzt deine Zeit.

Vernichtet wirst du jetzt

samt denen, die an dich geglaubt.“

4

Man wirft sie in des Abgrunds Tiefe

und sie wird über ihnen zugeschüttet.

5

An jenem Tag kommt der Gesalbte,

der König, von dem Himmel samt den Heiligen allen,

und er verbrennt die Erde

und weilet tausend Jahr auf ihr.

6

Weil Sünder auf ihr herrschten,

so schafft er einen neuen Himmel

und eine neue Erde,

worin es keinen Teufel gibt.

44. Kapitel: Der Messias

1

Er herrscht dann mit den Heiligen,

indem er auf und nieder steigt;

auch sie sind bei den Engeln alle Zeiten

mit dem Gesalbten tausend Jahre.

Diverse apokryphe Schriften, Band 1

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