Читать книгу Das neue Hausmädchen - Teil 3 - Pauline James - Страница 6
Kapitel 3
ОглавлениеJedes Mal, wenn Pauline in ihr Zimmer kam, vermittelte ihm der Anblick, was sie war. Ihr Mädchenzimmer wirkte sowas von kitschig, dass es wohl noch eine ganze Weile dauern würde, bis er sich daran gewöhnt hätte. Rosafarben waren Trumpf. Die Steppdecke auf ihrem Bett war rosa, die Zierkissen waren genauso rosa wie die Vorhänge. Die Tapete an der Wand bei Paulinchens Bett, musste ein Traum für kleine Mädchen sein. Das Ganze stand in krassem Gegensatz zu seiner Bleibe, die er hatte, als er noch ein mehr oder weniger stinknormaler Kerl war.
Sie öffnete die zweitoberste Schublade in ihrem Kleiderschrank, und nahm einen kleinen Plastikbeutel heraus. In diesen gab sie jeweils einzelne Strümpfe, wenn sie einen ruiniert hatte, wie eben. Es war ja witzlos, ein Paar Neue anzubrauchen, solange sie noch diese Reserve hatte. Sie setzte sich auf die Bettkante, schlüpfte rasch aus ihrem Schuh und löste den Nylonstrumpf von den Strapsen. Routiniert zog sie sich einen Ersatz dafür an, schmiss aber den beschädigten nicht weg. Der wiederum kam in einen anderen Beutel, der mit einem Etikett speziell gekennzeichnet war. Laufmasche hin oder her, man konnte ja noch anderes machen mit einem kaputten Strumpf. Pauline schlüpfte wieder in den Pumps, und verließ ihr Zimmer, um weiter ihren Arbeiten nachzugehen.
Sie entschloss sich dazu, sich als erstes dem Parkett im Wohnzimmer zuzuwenden. Solange seine Chefin sich in ihrem Büro beschäftigte, war dies die ideale Gelegenheit. Mit den entsprechenden Pflegemitteln war sie kurz darauf im Salon. Als erstes rollte sie die kostbaren Perserteppiche und die verschiedenen Teppichbrücken auf, stellte sie draußen in den Flur. Danach trug sie das Wachs auf, und begann damit, den Boden zu polieren. Ein angenehmer Geruch breitete sich aus, und Paulinchen war derart in ihre Arbeit vertieft, dass sie im ersten Moment gar nicht mitbekam, dass ihre Gebieterin eingetreten war. Erst als diese den Raum hinter ihr durchschritt, um etwas aus einem Buchregal zu holen, vernahm sie das Klacken von High-Heels auf dem Boden. Aber das war logisch, wurde der frisch gewachste Boden ja noch nicht wieder mit den edlen Teppichen geschützt.
»Na, kommst du vorwärts, Paulinchen?«
Überrascht darüber, dass Lady Tanja diesen Kosenamen anwandte, drehte er sich halb zu ihr um.
»Aber ja doch, gnädige Frau, kein Problem. Ich bin hier auch bald fertig.«
Sie schaute ihre Maid an, trat zwei Schritte auf sie zu, und gab ihr einen Klaps auf den Hintern.
»Nun, es ist ja auch schon bald wieder Elf. Du musst sowieso bald in die Küche. Mach einfach ein paar Sandwiches, mehr nicht. Es gibt dann etwas Besseres zum Abendessen.«
Mit diesen Worten ging sie zurück in ihr Büro, nebenan. Pauline legte zehn Minuten später wieder die Teppiche ordnungsgemäß an ihren Platz, verstaute dann die Putzmaterialien, und war kurz darauf in der Küche, um etwas vorzubereiten. Madame liebte frisch gebackene Baguettes, also nahm er deren zwei aus dem Tiefkühlfach, und stellte schon mal den Backofen ein. Wieso nannte sie mich so liebevoll Paulinchen? Er stellte sich diese Frage nicht zum ersten Mal. Meistens kam dann etwas unerwartetes auf ihn zu. Bei solcherlei Gedanken, wurde ihm wieder einmal in Erinnerung gerufen, dass er eben doch nur ein Schwanzmädchen war. Hervorgerufen durch die Enge die plötzlich in seinem Keuschheitskäfig entstand, konnte er immerhin davon ausgehen, dass er noch immer diese lustvollen Erregungen verspüren konnte. Er war ja kein Eunuch. Seine Lady Tanja hätte wahrscheinlich auch keine Freude mehr gehabt, wenn er nicht mal mehr einen Steifen gekriegt hätte. Auf alle Fälle versuchte er sich damit abzulenken, dass er einige Sachen aus dem Kühlschrank nahm, um sich intensiv damit zu beschäftigen, die ersten Vorbereitungen für die Sandwiches zu treffen. Mittlerweile waren die Baguetten im vorgeheizten Backofen, und die nächsten paar Minuten die ihm blieben, bis die Backwaren fertig waren, nutzte er, um sich einen Espresso aus der Maschine zu lassen.
20 Minuten später brachte er einen großen Teller, mit lecker angerichtetem Mittagessen nach draußen ins Esszimmer. Als seine Lady kurz darauf erschien, bat sie ihre Pauline, ihr doch ein bisschen Gesellschaft zu leisten, und selbst etwas später zu essen.
»Komm schon, tu dir keinen Zwang an», meinte sie. »Du darfst auch deine übliche Haltung einnehmen dabei. Ich liebe das von dir.«
Er wurde unsicher. »Ich meinte, neben mir, auf dem Fußboden, meine Kleine.«
Dies hätte sich Pauline eigentlich denken können. Es war nicht ungewöhnlich, und so nahm er in gebührendem Abstand neben ihr Platz, auf den Knien natürlich, den Blick gesenkt. Seine Herrschaft blickte kurz runter, und aß dann in aller Ruhe weiter, würdigte ihre Sissy keines weiteren Blickes mehr.
Es war immer wieder hart, über längere Zeit in dieser Position zu verharren. Mit der Zeit spürte das Pauline in den Knien, mochte der Teppich unter ihm noch so hochflorig sein. Schliesslich stand Lady Tanja auf und flegelte sich im Salon in ihren Lieblingssessel. Sie rief ihrem Schwanzmädchen noch zu, dass es noch Kaffee bringen, und anschliessend selbst essen könne.
***
Paulinchen hatte ihre Mahlzeit in der Küche beendet, und eben die letzten Handgriffe getan, um wieder Ordnung zu schaffen, als seine Lady zu ihm kam.
»Paulinchen, kontrollier dein Make-up, und komm dann raus zum Wagen. Wir fahren in die Stadt zusammen. Wir müssen da dringend etwas machen.«
Jetzt war er mehr als verblüfft. Noch nie war er von der Liegenschaft gekommen. Zu Beginn seiner Tätigkeit als Tanjas Sissy, hätte er sich ja sowieso nicht getraut, sich der Öffentlichkeit in Frauenkleidern auszusetzen. Später dann, als er sich langsam an dieses Leben gewöhnte, und seine Herrschaft das merkte, wurde der Code für das grosse Tor zur Strassenseite, geändert. Über die Mauer klettern kam ja auch nicht in Frage. Wo sollte er denn hingehen?
»Selbstverständlich, gnädige Frau», antwortete Paulinchen pflichtbewusst. »Das geht schnell.«
So war es denn auch. Er musste nichts groß korrigieren an seinem Make-up, sich lediglich nochmals kämmen und die langen blonden Haare der Perücke, hinten zusammenraffen. Das tat er immer, denn er hasste es, wenn er die ins Gesicht bekam, nur weil er sich bücken musste.
Nach ein paar Minuten trat er vor das Haus, und stieg in Lady Tanjas Wagen. Mit der Fernsteuerung öffnete seine Mistress das Tor, und sie rollten hinaus auf die Straße. Paulinchen war es nicht ganz geheuer bei dieser Spritztour. Der Verkehr brauste um sie herum, und sie sank tief in den Beifahrersitz, um sich vor Blicken zu schützen. Aber nach zehn Minuten Fahrt, bremste der Wagen ab, und Tanja parkierte vor einem Nagelstudio.
»Süße», meinte sie belustigt, »ich habe gerade noch einen Termin aushandeln können, damit du heute Abend an Gabys Party deine Reize spielen lassen kannst.«
Jetzt erschrak er erst recht. Party bei Gaby? Das wurde ja immer besser. Er schwieg aber, als sie ihn dann im Nagelstudio ablieferte.
»In einer Stunde bin ich zurück, und hole dich wieder ab.« Er sah sie an. »Ja, gnädige Frau.«
Die Maniküre lächelte, als sie ihn bat, Platz zu nehmen. Er hatte den Eindruck, dass sich die beiden kannten, woher auch immer. Sie stellte sich dann auch als Sylvia vor.
»Und du bist Tanjas Pauline, nicht wahr?« Er nickte nur, und war total verlegen.
»Mach dir mal keine Sorgen, Pauline. Ich kenne so ziemlich alles von deiner Chefin, denn wir sind Freundinnen. Und dass du ein Mann bist, merkt man ja deiner Stimme an. Trügest du nicht das obligate Halsband, käme niemand zu dem Schluss, dass du ein Schwanzmädchen bist. Also keine Sorge. O.K.?«
Sie begann mit der Maniküre. Scheinbar hatte ihr Lady Tanja gesagt, wie sie ihr Personal verschönern solle. In der Tat kam er dann auch mit Sylvia ins Gespräch, und wurde dabei immer etwas enthemmter. Sie verpasste ihm Fingernägel, die sich sehen lassen konnten. Etwas ungewohnt, wie er fand, hatte er doch de Eigenen immer recht kurz geschnitten. Er würde sich wohl daran gewöhnen müssen. Sylvia war eine recht adrette Person, und etwas im Alter seiner Meisterin. Pauline war froh, den Keuschheitskäfig tragen zu müssen. Es hätte sonst eine verräterische Beule unter seinem eng sitzenden Rock gegeben.
Es war noch nicht ganz eine Stunde vorbei, als Lady Tanja wieder in den Salon eintrat.
»Wow! Sylvia, du bist einfach klasse. Spitze, wie du das bei meiner kleinen Schlampe hingekriegt hast.«
Die bedankte sich mit einem Grinsen, und als Mistress Tanja mit Pauline den Laden verliess, winkten sich die beiden zu. »Bis heute Abend dann, Tanja.« Er schluckte leer. »Klara doch», wir freuen uns. Um Sieben, wie abgemacht.«
Als sie dann auf dem Heimweg waren, herrschte Schweigen. Pauline aber schaute die ganze Zeit ihre Nägel an, und war fasziniert vom Können der Maniküre. Langsam rollte das schwere Tor auf, als Mistress Tanja darauf zusteuerte, und kurz darauf parkten sie wieder vor der Villa.
***
Er war noch immer begeistert von seinen Nägeln, starrte darauf, dass er fast stürzte, als er die drei Stufen zum Hauseingang in Angriff nahm.
»Sei doch nicht so ungeschickt», meine Tanja, konnte aber ihr Schmunzeln nicht verbergen.
»Du kannst dich jetzt ein wenig mit dir selbst beschäftigen. Im Klartext, die nächsten zwei Stunden kannst du machen was du willst. Keine Hausarbeiten oder sonstige Dienstleistungen bis 18 Uhr. Aber dann kommst du runter, weil wir ein bisschen aus gehen. Gaby hat uns eingeladen, musst du wissen. Das wird bestimmt ein lustiger Abend, zumindest für uns Ladys.«
Pauline war es nicht ganz wohl bei der ganzen Sache. So wie seine Lady daherredete, musste es wohl ziemlich anstrengend werden für ihn.
Er ging also auf sein Zimmer, und beschäftigte sich ein wenig mit dem Manuskript, welches er vor kurzem begonnen hatte, konnte sich aber nicht recht darauf konzentrieren. Seine Gedanken waren ganz wo anders. So wie er die Worte zu interpretieren vermochte, waren nicht nur Gaby und seine Mistress an der Party. Pünktlich um Sechs stand er dann im Foyer der Villa. Seine Herrin war kaum wiederzuerkennen. Sie hatte sich zwischenzeitlich umgezogen, und ihm blieb ihm wahrsten Sinnes des Wortes die Spucke weg.
Obwohl es Sommer, und die Temperaturen nicht gerade niedrig waren, trug sie einen langen Rock und eine langärmelige Bluse. O.K. Es gab auch leichte und luftige Sommerkleidung in dieser Machart, aber was Lady Tanja jetzt trug, war auf Hochglanz getrimmter Latex. An den Füßchen hatte sie ein Paar Heels, bei dessen Anblick Paulinchen sich fragte, ob sie damit überhaupt ein Auto fahren konnte. Sie wartete bereits auf ihn, und er kam sich ziemlich daneben vor, so wie er angezogen war. Aber anstatt dass sie nun in den Wagen stiegen, der vor dem Haus stand, führte ihn seine Lady zur großen Doppelgarage des Anwesens. Obwohl Pauline schon länger hier seinen Dienst tat, war er doch noch nie dort drin. Nachdem sie dann mit einer Fernbedienung das Tor geöffnet hatte, er blickte er einen großen Ford Transit, einen Fensterlosen Kastenwagen, dessen Hintertüre sie nun öffnete.
»Bitte einsteigen, meine Kleine, wir nehmen diesen Wagen heute Abend.«
Pauline staunte nicht schlecht, als sie mehr oder weniger unsanft in den Wagen dirigiert wurde. Natürlich bemerkte Tanja sein Zögern, und meinte nur, dass er ja nicht wissen müsse, wohin die Fahrt ginge, da Gaby dies so wollte. Die Türen schlossen sich hinter ihm, und erst jetzt bemerkte er, dass auch die Sicht in die Fahrerkabine unmöglich war. Sie war mit nur einseitig durchsehbarem Glas versehen. So konnte sie ihn zwar im Rückspiegel beobachten, er aber hatte keine Ahnung, wohin die Fahrt führte. Dann ging die Fahrt los, und so wie der Wagen fuhr, musste er annehmen, dass es nicht das erste Mal war, dass sie die Karre in ihrem speziellen Outfit steuerte.
Wie lange sie fuhren, konnte er nicht sagen. Das Tragen seiner Uhr hatte sie ihm ja untersagt. Aber schließlich bremste der Wagen ab, fuhr über den Rand eines Bordsteins, und schien kurz darauf in einem geschlossenen Raum zu parkieren, wohl einer größeren Garage. Zumindest hörte es sich so an. Die hinteren Türen wurden geöffnet, und grelles Neonlicht empfing ihn.
»Wir sind am Ziel, meine Süße. Du kannst aussteigen.«
Mit einem gewissen Unbehagen stieg Pauline aus. Es war in der Tat eine grosse Garage. An der einen Seitenwand war eine Türe, die wohl direkt ins Haus führte. Lady Tanja legte ihm noch rasch das Halsband an, hängte eine Leine daran, und zog ihre Pauline hinter sich her. Als würden sie beide beobachtet, öffnete sich in diesem Moment der Zugang, und sie kamen in einen riesigen Flur.