Читать книгу My Little Pony - Ponyville Mysteries - Das Geheimnis des rostigen Hufeisens - Penumbra Quill - Страница 5

Kapitel eins

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„Sei vorsichtig!“, rief Sweetie Belle Scootaloo zu. „Wenn du fällst, verbrennt die Lava dich zu Asche!“

„Ich schaffe es nicht!“, sagte Scootaloo und sah nervös hinunter.

„Du schaffst es wohl, Scootaloo!“, rief Apple Bloom. Scootaloo starrte auf die breite Erdspalte vor sich. Apple Bloom und Sweetie Belle standen ängstlich auf der anderen Seite. Sie atmete tief ein und sprang auf sie zu! Sie flatterte panisch mit den Flügeln und segelte durch die Luft … aber nicht weit genug.

„Nein!“, schrie Scootaloo. Sie streckte noch einen Huf nach ihren Freundinnen aus, während sie in ihr Verderben stürzte.

„Ich versteh’s nicht“, sagte Lilymoon, die an der Seite stand und sich den Kampf um Leben und Tod ansah, der sich vor ihren Augen abspielte. Apple Bloom und Sweetie Belle standen auf dem Bücherregal in Lilymoons Schlafzimmer, während Scootaloo auf dem Boden zwischen Bett und Bücherregal lag. Sie krümmte sich vor Todesqualen. Doch dann hörte sie auf, sich zu winden, sah zu Lilymoon hinüber und verdrehte die Augen.

„Was ist daran nicht zu verstehen?“, fragte sie und sprang auf. „Der Boden ist Lava. Alles, was nicht Boden ist, ist sicher. Wenn du den Boden berührst, hast du verloren.“

Lilymoon sah die Ponys des Schönheitsfleckenclubs zweifelnd an. „Und das spielen die anderen Fohlen bei Pyjamapartys auch?“, fragte sie.

„Yeah. Jedenfalls bei den guten“, antwortete Scootaloo selbstbewusst.

„Ich versteh’s trotzdem nicht“, erwiderte Lilymoon erneut.

„Es ist einfach lustig!“, sagte Scootaloo. „Weißt du, Spaß? Diese Sache, die Ponys tun, wenn sie nicht von verrückten Monstern angegriffen werden?“ Wenn man gegen einen Bogle kämpfte oder einen Timberwolf verfolgte, war Lilymoon definitiv das Pony, das man an seiner Seite haben wollte. Aber Scootaloo erkannte jetzt, dass, wenn es darum ging, einfach Spaß zu haben, Lilymoon noch viel lernen musste.

„Na ja, das ist dein Haus und deine erste Pyjamaparty“, warf Apple Bloom ein und sprang vom Regal hinunter. „Was willst du denn machen?“ Als Lilymoon ihnen beiläufig gestanden hatte, dass noch nie Freunde bei ihr übernachtet hätten, hatte Apple Bloom gesagt, dass sie sofort eine Übernachtungsparty planen müssten. Bei dem Gruselhaus, in dem Lilymoons seltsame Familie wohnte, war Scootaloo sich nicht sicher, ob eine Übernachtung dort ihre erste Wahl für einen gemütlichen Abend war, aber Apple Bloom hatte darauf bestanden.

„Ich weiß wirklich nicht, was wir machen sollen“, gab Lilymoon zu, nachdem sie ein paar Sekunden darüber nachgedacht hatte.

„Na ja“, sagte Apple Bloom, „wir könnten auch Brettspiele spielen, etwas basteln und malen oder Geistergeschichten erzählen. Was immer du willst!“ In letzter Zeit hatten Apple Bloom und Lilymoon viel Zeit miteinander verbracht. Scootaloo hatte das Gefühl, als hätte Apple Bloom es zu ihrer persönlichen Aufgabe gemacht, Lilymoon zu zeigen, was Spaß und Freundschaft bedeuteten. Und natürlich wusste Scootaloo, dass Apple Bloom es nur gut meinte. Aber je mehr Apple Bloom sich auf Lilymoon konzentrierte, desto weniger beachtete sie Scootaloo und Sweetie Belle.

„Also, ich mag gruselige Dinge“, erklärte Lilymoon. „Ich wette, ich könnte gute Gruselgeschichten erzählen!“

„Klasse!“, sagte Apple Bloom. „Je gruseliger, desto besser!“ Scootaloo warf einen Blick auf Sweetie Belle, die bei dem Gedanken, in dem Schlafzimmer eines eh schon gruseligen Hauses auch noch Gruselgeschichten zu hören, alles andere als begeistert aussah.

„Ist das für dich okay, Sweetie Belle?“, fragte Scootaloo.

„Wieso sollte das nicht okay für sie sein?“, fragte Apple Bloom skeptisch. Sweetie Belle schaute immer wieder zwischen ihren beiden Freundinnen hin und her.

„Ist schon gut. Gruselgeschichten klingen toll.“ Sweetie Belle versuchte, freudig zu wirken, aber Scootaloo wusste, dass sie nicht die Art Pony war, die sich gern zum Spaß erschrak – auch wenn sie in letzter Zeit und vor allem bei der Suche nach dem Timberwolf sehr mutig gewesen war. Daran hätte natürlich auch Apple Bloom gedacht, wenn sie sich nicht so darauf konzentriert hätte, für Lilymoon die perfekte Pyjamaparty zu organisieren.

„Okay, Leute. Sorgen wir für die richtige Stimmung“, sagte Apple Bloom und verdunkelte das Zimmer.

„Ist das auch wirklich okay für dich?“, flüsterte Scootaloo Sweetie Belle zu.

„Ich komme klar“, flüsterte Sweetie Belle zurück. „Du glaubst doch nicht, dass Lilymoons Geschichte sehr gruselig wird, oder?“ Sie sahen beide hinüber zu Lilymoon, die sie mit ihren stechend lila Augen unheilvoll anstarrte.

„Die Geschichte, die ich euch jetzt erzählen werde, ist die angsteinflößendste Erzählung, die ich je gehört habe“, flüsterte Lilymoon. Sweetie Belle stöhnte leise neben Scootaloo auf.

„Hey, vielleicht sollte ich anfangen!“, unterbrach Scootaloo sie. Zumindest konnte sie dafür sorgen, dass ihre eigene Geschichte nicht allzu gruselig war. Sie konnte sogar eine Geistergeschichte erzählen, die Sweetie Belle schon kannte! Sie schnappte sich eine Decke und zog sie sich wie ein Tuch über den Kopf.

„Die Geschichte von dem Uralten Pony! Es war eine Nacht, genau wie diese ...“

„Hey, warte! Lilymoon wollte doch gerade ihre Geschichte erzählen“, sagte Apple Bloom genervt. „Außerdem ist dein Geschichte gar nicht gruslig. Die kennen wir doch schon!“

„Lilymoon kennt sie noch nicht“, warf Scootaloo ihr entgegen.

„Ich muss ja nicht anfangen“, sagte Lilymoon nervös. Das Streiten war ihr offensichtlich unangenehm. „Was ist das Uralte Pony?“

„Es ist älter als jedes Pony, das du je gesehen hast“, antwortete Scootaloo. „Und es sucht sein rostiges Hufeisen.“

„So fängt die Geschichte aber gar nicht an!“, stöhnte Apple Bloom. „Zuerst sind da die jungen Ponys, die sich verabredet haben ...“

„Es ist meine Geschichte“, sagte Scootaloo.

„Deine Geschichte? Wieso? Weil du, als du sie das erste Mal gehört hast, Albträume hattest?“, erwiderte Apple Bloom. Scootaloo starrte Apple Bloom mit offenem Mund an. Sie konnte nicht glauben, dass ihre Freundin das gerade gesagt hatte! Kein Pony außer dem Schönheitsfleckenclub und Rainbow Dash wussten, wie viel Angst die Geschichte ihr gemacht hatte, und Apple Bloom verriet es einfach so – vor Lilymoon!

„Vielleicht sollten wir doch ein Spiel spielen? Goblins und Gefangene?“, schlug Sweetie Belle vor, um die Situation etwas zu entspannen.

„Ihr könnt alle machen, was ihr wollt“, sagte Scootaloo. Sie ließ das Tuch fallen und lief zur Zimmertür. „Ich gehe runter. Ich … brauche etwas zu essen.“

„Wollen wir das nicht alle machen?“, fragte Lilymoon.

„Nein“, sagte Scootaloo bestimmt. „Ich komme gut allein zurecht.“ Scootaloo schoss zur Tür hinaus und warf sie mit einem Knall hinter sich zu.

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