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Kapitel zwei

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Scootaloo stürmte den dunklen Flur hinunter. Sie, Sweetie Belle und Apple Bloom waren, solange sie denken konnte, schon beste Freundinnen. Die drei hatten so viel zusammen durchgestanden. Aber seit Lilymoon und ihre Familie aufgetaucht waren, schien sich etwas zu ändern und das gefiel Scootaloo so gar nicht. Nicht, dass sie Lilymoon nicht mochte, wenn überhaupt war das Leben in Ponyville ein wenig interessanter geworden, seit Lilymoons Familie in das Haus auf dem Horseshoe Hill gezogen war. Aber zwischen Apple Bloom und Scootaloo hatte sich etwas geändert und sie wusste nicht, was sie dagegen tun sollte.

Scootaloo sprang vor Schreck auf, als im Dunkeln einer Ecke ein Knarren zu hören war. Sie mochte vielleicht Lilymoon, aber bei Lilymoons Haus sah es anders aus. Man hatte immer das Gefühl, als würde man beobachtet werden. Scootaloo sah sich die eingerahmten Bilder an, während sie den Flur entlang ging. Es waren keine Fotos von Lilymoon und ihrer Schwester Ambermoon als kleine Fohlen zu sehen oder fröhliche Familienurlaubsfotos. Stattdessen hingen an den Wänden neben Karten und alten Zeitungsausschnitten Bilder von seltsamen Kreaturen, von denen Scootaloo noch nie gehört hatte. Es ähnelte mehr einem Museum als einem Zuhause.

Wieder knarrte es. Dieses Mal etwas näher.

„Hallo?“, flüsterte Scootaloo. Aber kein Pony antwortete. Sie verdrehte die Augen. „Komm schon, Scootaloo. Das ist nur Einbildung“, murmelte sie vor sich hin.

Sie ging die Treppe hinunter ins Erdgeschoss. Draußen heulte in weiter Ferne etwas auf. Scootaloo trabte zum Fenster hinüber und starrte hinaus in den Garten. Das Haus auf dem Hufeisen-Hügel stand näher am Everfree Forest als jedes andere Haus in Ponyville. Eigentlich stand es quasi im Wald, wenn auch nur fast. Hinter dem Haus befand sich das düstere, riesige Gewächshaus von Lilymoons Familie und dahinter begann die dunkle Wildnis des Everfree Forest. Scootaloo schluckte, als sie den Garten betrachtete. Wer wusste schon, welche Kreaturen gleich hinter dem Fenster lauerten? Kreaturen, die ein kleines Pony – das selbst auf der Suche nach einem Snack war – als Mitternachtshappen verspeisten …

„Was machst du da?“, flüsterte ihr eine Stimme ins Ohr.

„Ahbittefrissmichnicht!“, schrie Scootaloo. Vor Schreck rannte sie, so schnell sie konnte, durch die Hintertür hinaus. Sie achtete nicht darauf, wohin sie lief, sie wollte nur vor dem fliehen, was hinter ihr war. Doch schnell erkannte sie, dass draußen vor dem Haus etwas ebenso Gefährliches lauern konnte und das bedeutete, dass sie hier kein Stück sicherer war als drinnen. Das Glitzern des Mondlichtes in trübem grünem Glas erregte ihre Aufmerksamkeit.

Scootaloo änderte ihre Laufrichtung und eilte zum Schutz versprechenden Gewächshaus. Als sie drinnen war, bahnte sie sich einen Weg vorbei an den Blättern und verworrenen Stielen von seltsamen Blumen in den hinteren Teil des Gewächshauses, um ein sicheres Versteck zu finden. Sie warf einen Blick hinter sich, um zu sehen, ob ihr jemand gefolgt war, doch sie sah kein Pony … oder eine andere Kreatur. Als sie gerade wieder den Kopf drehen wollte, um nach vorne zu sehen, lief sie mit voller Wucht gegen einen riesigen Keramikblumentopf und fiel rücklings hin. Der Blumentopf – samt großer fedriger Pflanze darin – wackelte. Sie wollte ihn gerade packen, um zu verhindern, dass er umfiel, doch es war zu spät. Der Topf krachte zur Seite und die Erde mitsamt fedriger Pflanze fiel auf den Boden.

„Scootaloo“, rief eine genervte Stimme. „Wieso bist du mitten in der Nacht im Gewächshaus meines Vaters?“

Scootaloo erkannte die Stimme. Es war Ambermoon, Lilymoons Schwester. Sie und Scootaloo waren keine Freundinnen.

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