Читать книгу Respekt! - Per Jensen - Страница 10

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IHRE WELT IST ANDERS

SEHEN SIE SICH UM. Glauben Sie, Sie nehmen die Welt so wahr, wie sie ist? Sie sehen vermutlich grüne Bäume und Gras, einen blauen Himmel und eine Sonne, die sich manchmal hinter den Wolken versteckt. Vielleicht eine spiegelnde Wasseroberfläche auf einem See oder die Lichtreflexe auf einem nassen Asphaltweg. Aber sieht die Wirklichkeit tatsächlich so aus?

Und was hören Sie? Vielleicht ein wenig Vogelgesang, Auto- und Baustellenlärm. Stimmen anderer Menschen. Aber ist das alles, was zu hören ist? Wie steht es um all die Gerüche, die Sie wahrnehmen können, um Berührung, um Geschmack? Sind Sie sicher, dass Sie ein vollständiges und objektives Bild davon haben, wie unsere Welt beschaffen ist? Die meisten gehen wohl davon aus, dass die Welt genau so ist, wie wir sie mit unseren gesammelten Sinneseindrücken begreifen.

Aber so ist es in Wahrheit nicht. Was Sie und ich von unserer Umwelt erfassen, stellt nur einen kleinen und begrenzten Teil all dessen dar, was wir wahrnehmen könnten, wenn unsere Sinnesorgane anders ausgeformt wären. Wir sind vollständig blind und taub für vieles, was Tiere sehen und hören. Uns fehlt beispielsweise gänzlich die Möglichkeit, die Ausrichtung des Erdmagnetfelds wahrzunehmen. Kühe und Schafe können es spüren und nutzen es, um sich zu orientieren. Im Gegensatz zu Hühnern können wir außerdem ultraviolettes Licht nicht sehen. Ihr Farberlebnis auf einer Blumenwiese ist, verglichen mit dem unseren, ein ganz anderes.

Obwohl wir alle auf derselben Erde leben, sieht diese also, verglichen mit dem, was ein Huhn oder ein Schwein wahrnimmt, für uns ganz anders aus. Wollen wir einen besseren Einblick in das Leben dieser Tiere erhalten, müssen wir wissen, wie ihre Sinnesorgane funktionieren. Dabei stellt sich schnell heraus, dass unsere eigenen Sinne äußerst begrenzt sind. Tatsächlich ist unsere Welt so viel kleiner als die ihre.

Augen auf

Lassen Sie uns mit dem Sehsinn beginnen. Wir Menschen können mithilfe dreier unterschiedlicher Arten von farbempfindlichen Rezeptoren (Sinneszellen) in der Netzhaut, den sogenannten Zapfen, mehr als eine Million unterschiedlicher Farbnuancen wahrnehmen. Die meisten anderen Säugetiere inklusive Katze, Hund, Schwein, Schaf und Rind verfügen nur über zwei Typen solcher Rezeptoren und sehen deshalb weniger Nuancen. Aber auf der anderen Seite können sie nachts weitaus besser sehen als wir. Das liegt daran, dass zwar ihre Netzhaut ungefähr genauso viele lichtempfindliche Rezeptoren (Stäbchen) wie die unsere hat, ihre Augen aber zugleich eine spiegelnde Struktur haben, die Tapetum genannt wird. Dieses reflektiert das einfallende Licht im Auge und erhöht damit dessen Lichtempfindlichkeit um bis zu 50 %. Das Tapetum bewirkt, dass die Augen der Kühe oder der Schafe in der Dunkelheit aussehen, als würden sie leuchten, wenn man nachts an einer Weide vorbeifährt. Tatsächlich aber werden die Autolichter wie in einem Spiegel reflektiert. Dank des Tapetums wird unsere Morgen- und Abenddämmerung zu ihrem Tageslicht.

Die Augen der Tiere sind, verglichen mit den unseren, auch etwas anders im Kopf positioniert. Sie stehen weiter auseinander und sind mehr zur Seite hin ausgerichtet. Für das Pferd und das Schwein impliziert dies, dass ihr Gesichtsfeld mehr als 300 Grad rund um den Kopf beträgt. Die einzige Stelle, die sie nicht sehen können, liegt exakt hinten zwischen ihren Ohren. Nähert sich aber eine Gefahr seitlich von hinten, sehen sie deutlich, was vor sich geht. Dafür müssen sie auf räumliches Sehvermögen verzichten, das nur in dem schmalen Bereich direkt vor ihrem Maul funktioniert. Schafe und Rinder haben ebenso »Augen im Nacken«, es fällt ihnen aber schwer, den Abstand zu Dingen einzuschätzen, die sich an der Peripherie ihres Blickfeldes abspielen.

Hühner sehen noch mehr von der Welt, weil ihr Blickfeld sich noch weiter um den Kopf herum und außerdem nach oben erstreckt. Wenn sie scheinbar vor sich auf die Erde blicken, um Körner und anderes Essbares zu finden, sehen sie gleichzeitig, ob hinter ihrem Rücken eine Gefahr lauert oder ein Raubvogel oben am Himmel vorbeifliegt. Außerdem haben sie, genau wie andere Vögel, über die drei Typen von Zapfen hinaus, die auch wir haben, noch einen vierten. Deshalb nehmen sie ultraviolettes Licht wahr, einen Farbraum, in dem wir blind sind. Viele Blumen haben ultraviolette Muster, die wir nicht sehen, die für die Hühner aber ganz deutlich erkennbar sind. Vögel haben oft ultraviolette Muster in ihrem Federkleid, die wir natürlich nicht wahrnehmen können. Dafür sind Hühner in der Nacht recht hilflos. Sie verfügen nicht über ein Tapetum und ihre Augen können keinerlei Details mehr wahrnehmen, sobald es zu dämmern beginnt.

Die Welt der Düfte

Wenden wir uns nun dem Geruchssinn zu. Die meisten Menschen sind sich bewusst, dass es hier für uns im Vergleich zu vielen anderen Tieren nicht so viel zu holen gibt. Der Hund ist der wohlbekannte Geruchsexperte, aber andere Haus- und Nutztiere wissen noch mehr zu imponieren. Es ist allerdings schwierig festzustellen, welche Tierart den besten Geruchssinn hat, weil dieser von einer Reihe unterschiedlicher Faktoren bestimmt wird: davon, wie viele Sorten von Gerüchen die Nase aufnehmen kann, ab wie geringen Mengen einzelne Duftstoffe wahrgenommen werden können, und davon, wie groß der Teil des Gehirns ist, der herangezogen wird, um die Information zu übersetzen. Nimmt man all diese Aspekte zusammen, stellen sich das Schwein und die Kuh unter unseren üblichen Nutztieren als weit überlegen dar, während der Hund etwas weiter unten auf der Liste landet. Nicht umsonst werden Schweine an vielen Orten auf der Erde dazu herangezogen, Trüffel zu suchen, die immerhin ein ganzes Stück unter der Erdoberfläche wachsen.

Aber Schwein, Kuh und einige andere haben noch ein weiteres Sinnesorgan für Gerüche, das uns fehlt. Es heißt Jacobson-Organ und sitzt in der Mundhöhle, wo es bestimmte Duftstoffe aufnimmt und direkt in einen speziellen Teil des Gehirns weiterleitet. Manchmal sieht man eine Kuh oder ein Pferd anderen Tieren oder Menschen gegenüber merkwürdige Bewegungen mit Mund und Lippen machen. Man sagt, dass sie »flehmen«, womit die Art gemeint ist, mit der sie Duftstoffe in Kontakt mit jenem Organ bringen. Genauso können Schweine manchmal aussehen, als würden sie gähnen, wenn sie Gerüche mit dem Mund inhalieren. Wie fühlt sich wohl ein solcher Duft an, der nicht mit der Nase, sondern mit etwas ganz anderem wahrgenommen wird? Wir können hier nur unsere Fantasie spielen lassen.

In Literatur älteren Datums stößt man manchmal auf die Auffassung, dass Hühner, ebenso wie andere Vögel, keinen Geruchssinn haben. Das ist völlig falsch. Vor nicht allzu langer Zeit wurde festgestellt, dass sie tatsächlich einen recht gut entwickelten Geruchssinn haben. Jedes Tier hat sein ganz persönliches Duftprofil. Hühner können einander daher ebenso am Geruch identifizieren, wie wir es von Hunden oder anderen Säugetieren kennen.

Hast du das gehört?

Auch hinsichtlich des Hörsinns können wir es nicht mit unseren Nutztieren aufnehmen. Schweine, Kühe und Schafe nehmen viel schwächere Geräusche wahr als wir, außerdem sind sie uns darin überlegen zu bestimmen, aus welcher Richtung diese kommen. Hühner hören das beinahe geräuschlose Rascheln einer Larve oder eines Käfers, während sie umhergehen und nach Futter suchen. Man hat auch herausgefunden, dass Schweine und Ziegen Frequenzen von über 40 kHz hören können, während unser Hörvermögen bei etwas unter 20 kHz eine natürliche Grenze erreicht. Kühe hören diese hohen Töne aus dem Ultraschallbereich ebenfalls, und zudem auch viel tiefere als diejenigen, die wir noch wahrnehmen können, bis hinunter zu 16 Hz. Sie können also tiefe Töne aus dem Infraschallbereich, beispielsweise von Maschinen oder anderen Geräten, hören, für die wir völlig taub sind.

Ein unbekanntes Universum

Dann gibt es da noch eine Reihe von Sinnen, die uns komplett fehlen. Von einigen wissen wir, dass Tiere sie haben, aber wir wissen nicht immer genau darüber Bescheid, wie sie diese anwenden. Kühe und auch Schafe scheinen beispielsweise das Magnetfeld der Erde spüren zu können – wenn sie draußen auf der Weide stehen, richten sie ihren Körper gerne in südöstlicher Richtung aus. Wahrscheinlich haben sich ihre Vorfahren dieses Sinnes bedient, um sich zu orientieren und damit zu navigieren, wenn sie sich über weite Flächen bewegten. Hunde können vermutlich mithilfe von Rezeptoren auf der Nasenoberfläche sehr schwache Wärmestrahlung von anderen Tieren und von Menschen wahrnehmen. Möglicherweise können auch Schweine dies mit ihrem großen Rüssel bewerkstelligen. Auf diese Weise können sie Beute und Gefahren aus großer Entfernung wahrnehmen, indem sie einfach mit der Schnauze die Abstrahlung von deren Körperwärme fühlen.

Zusammengefasst erleben unsere Nutztiere eine Welt, die sich wesentlich von der unterscheidet, die unsereins wahrnimmt. Sie sehen andere Farben und einen weiteren Horizont, sie spüren das Magnetfeld der Erde und sie hören hohe und tiefe Töne, die gänzlich außerhalb unseres Hörvermögens liegen. Wie die Welt auf ein Schwein mit seinem fantastischen Rüssel wirkt, können wir uns kaum vorstellen. Die reichlich mit Nerven ausgestattete Rüsselscheibe ist beinahe genauso empfindlich wie unsere Fingerspitzen, die kleinen Tasthaare registrieren Vibrationen von Insekten und die Oberseite ist so muskulös, dass sie als Hebel fungieren kann, wenn das Schwein allein mit der Schnauze bis zu ein paar hundert Kilogramm anhebt. Und mitten auf dem Rüssel sitzen die Nasenöffnungen, die zu einem der empfindlichsten Geruchssinne der Tierwelt hineinführen.


Der Rüssel des Schweins ist nahezu so empfindlich wie unsere Fingerspitzen; darin befindet sich eines der präzisesten Geruchsorgane der Tierwelt.

Nächstes Mal, wenn Sie einem Schwein in die Augen blicken, versäumen Sie nicht, auch seinen fantastischen Rüssel zu bewundern. Er ist eines der bemerkenswertesten und facettenreichsten Instrumente der Tierwelt.

Der Ast für die Nacht

Es liegt nicht nur an den Sinnen der Tiere, dass ihre Wahrnehmung der Welt eine ganz andere ist als die unsere. Haben Sie z. B. besondere Gefühle gegenüber hoch gelegenen Ästen? Vermutlich nicht – aber Hühner durchaus.

Ein paarmal waren meine Hühner zu Hause aus ihrem Stall ausgesperrt. Ihr kleines Türchen war zugefallen, und als die Dämmerung hereinbrach, wussten sie nicht wohin. Als mir zum Abend hin ihre Lage bewusst wurde, war ich daher gezwungen, sie draußen im Garten zu suchen. Es mag wie ein unmögliches Unterfangen erscheinen, in der Dunkelheit eine Schar Hühner zu finden, doch tatsächlich ist das nicht so schwer. Man kann nämlich recht sicher sein, dass sie zusammenbleiben und sich nicht trennen – die Gruppe ist die Basis ihrer Sicherheit. Findet man ein Huhn, weiß man deshalb, dass die anderen ganz in der Nähe sind. Und man muss nur an ein paar wenigen Stellen suchen, in meinem Fall oben in einem der Bäume, die in der Nähe des Hühnerhauses stehen. Der Drang hochzuhüpfen und sich auf eine Stange zu setzen, wenn die Dunkelheit kommt, ist nämlich einer der stärksten Instinkte bei Hühnern.

Dieses Verhalten hat sich in den Regenwäldern Südostasiens entwickelt, wo ihre Vorfahren, die Roten Dschungelhühner, leben. Über Millionen von Jahren hat es sie vor Raubtieren geschützt. Sobald das Licht des Morgengrauens es erlaubt, halten sie sich auf der Erde auf. Ihre Tage füllen sie, indem sie nach Nahrung scharren, im Sand baden und Zeit miteinander verbringen, aber wenn es Zeit wird, sich zur Nachtruhe zu begeben, gibt es für sie nur eins: hinauf in den Baum. Dieser Instinkt ist bei unseren heutigen zahmen Hühnern unverändert erhalten. Eine Legehenne in einem modernen Hühnerhaus muss eigentlich keine Angst haben, nachts von einem Marder oder einer Schlange angegriffen zu werden, aber es hilft nichts: Die angeborene Angst vor einem solchen Schicksal veranlasst sie, sich ihr Nachtlager hoch über der Erde zu suchen.

All diejenigen von uns, die als Hobby ein kleines Hühnerhaus zu Hause haben, wissen, dass hoch platzierte Sitzstangen das wichtigste Einrichtungsdetail sind. Wenn es beginnt, dunkel zu werden, hüpfen, flattern und krabbeln die Hühner hinauf. Dass sie keine besonders begabten Flugkünstler sind, spielt keine Rolle, hinauf müssen sie um jeden Preis. So kommt es einem jedenfalls vor, wenn man ihnen zusieht, aber sind sie wirklich bereit, alles für die Möglichkeit zu tun, ein erhöhtes Nachtlager zu ergattern? Das kann man tatsächlich mithilfe wissenschaftlicher Methoden herausfinden.

Der Preis für die Stange

Ein schwedisches Forscherpaar hat eine Serie von Untersuchungen dazu durchgeführt, wie die Hühner ihre Sehnsucht nach einer Sitzstange erleben. In einem Experiment hielten sie kleine Gruppen von Hühnern in Boxen mit Sitzstangen darin. Allerdings trennte eine Plexiglasscheibe Hühner und Stangen voneinander. Die Hühner konnten die Stangen also sehen, aber nicht auf ihnen sitzen. In anderen Boxen wurden die Stangen ganz entfernt. Dann studierten die Forscher das Verhalten der Hühner während der Dämmerungsperiode, die auf die Stunde fiel, ehe das Licht ganz gelöscht wurde. Die Ergebnisse waren deutlich. Als die Hühner nicht zu ihren Stangen gelangen konnten, reagierten sie mit verschiedenen Anzeichen der Frustration. Sie hüpften die Wände hoch, offensichtlich auf der Suche nach einer hoch gelegenen Alternative. Als sie einsahen, dass es ihnen nicht gelingen würde, irgendwo hochzukommen, wurden sie passiv und apathisch.

In einem späteren Experiment wandten die Forscher eine besondere Methode an, um die Hühner zu »fragen«, als wie wichtig sie eine Sitzstange ansahen. Die Hühner mussten in der Versuchsanordnung zunächst lernen, durch eine Schwingtür hindurchzugelangen, die an eine Saloontür erinnerte, wie man sie aus Westernfilmen kennt. Anreiz dabei war das Futter, das sich auf der anderen Seite der Tür befand. Als sie zuverlässig gelernt hatten, diese aufzustoßen, indem sie sich dagegendrückten, erhöhten die Forscher schrittweise den Widerstand, sodass es immer schwerer wurde, durch die Tür zu gelangen. Schließlich wurde deren Widerstand so groß, dass es unmöglich war, sich hindurchzuzwängen. Dadurch erhielt man eine Aussage darüber, wie schwer eine Tür sein darf, die ein Huhn in der Lage ist aufzudrücken.

Als die Hühner den Dreh heraushatten, platzierten die Forscher stattdessen Sitzstangen hinter der Schwingtür. In der Dämmerung bekamen die Tiere natürlich großes Interesse daran, durch die Tür und zu den Sitzstangen zu gelangen, und nun wurde der Widerstand erneut Tag für Tag etwas erhöht. Die Hühner fuhren fort, sich durch die Tür zu drängen, obwohl dies immer schwieriger wurde. Sie gaben nicht auf, ehe sie die Tür bei dem maximalen Gewicht, das sie bewältigen konnten, geöffnet hatten. Dieses Experiment zeigt, wie wichtig ihnen ihre Sitzstangen sind: Unabhängig davon, wie hoch der erforderliche Einsatz ist, strengen sie sich bis zum Äußersten an, um zu ihnen zu gelangen.

Wo keiner einen erwischt

Es besteht also kein Zweifel daran, dass es wichtig für Hühner ist, hoch auf eine Sitzstange zu gelangen, ehe es Nacht wird; aber fühlen sie sich wirklich sicherer, wenn sie dort gut sitzen? In verschiedenen Untersuchungen haben Forscher versucht, das zu messen. Man kam zu dem Ergebnis, dass ein bestimmter Abstand zum Boden allein nicht ausreicht, sondern dass es außerdem wichtig ist, die Krallen wirklich um etwas schließen zu können, das als Stange empfunden wird. Ein hohes Regal ist besser als nichts, aber wenn es eine Stange in derselben Höhe gibt, wird diese immer vorgezogen. Und versucht man, ein Huhn mit Lärm oder gar mit einem ausgestopften Iltis zu erschrecken, reagiert es bedeutend weniger, wenn es auf einer Stange sitzt, als wenn es auf einem Regal hockt. Allein das Gefühl, sich mit den Füßen festhalten zu können, flößt ihm Sicherheit ein.

Es ist aber tatsächlich auch wichtig, dass die Sitzstange sich hoch über der Erde befindet. Eine Forschergruppe untersuchte, wie Hühner reagierten, wenn sie die Stangen in unterschiedlichen Höhen anbrachten: Bei weniger als 80 cm über dem Boden interessierten sich die Versuchstiere nicht besonders für sie, doch mit zunehmender Höhe wurden sie immer attraktiver. Am allerliebsten wollten die Hühner auf Stangen in beinahe zwei Metern Höhe sitzen. Dies war das Höchste, was die Forscher in ihrem Experiment testen konnten.

Wenn man bedenkt, dass eine Mehrheit aller Legehennen weltweit in Käfigen von nicht mehr als 40 bis 50 cm Höhe sitzt, muss man sich nur vorstellen, wie sie sich allabendlich fühlen, wenn es beginnt, dunkel zu werden. Befreit man solche Hühner aus ihrem Käfigleben und bringt sie auf einen normalen Hühnerhof, sind Stangen zum Sitzen das Erste, wonach sie suchen. Die Sehnsucht eines Huhns nach einer Stange kann stärker sein, als wir es uns vorstellen können.


Lange glaubte man, dass KÜHE nicht schlafen, doch das tun sie – drei bis vier Stunden pro Tag, verteilt auf kurze Phasen. Im Schlaf legen sie normalerweise den Kopf zurück an ihre Schulter.


Ein HUHN kann Spermien mehrerer unterschiedlicher Hähne drei bis vier Wochen lang in speziellen Taschen im Eileiter aufbewahren. So kann es die Spermien des attraktivsten Hahns verwenden, um die Eier zu befruchten, die es während dieser Zeit legt.


Die meisten SCHAFE verlieren ihr Fell nicht von selbst, sondern müssen geschoren werden. Diese Eigenschaft unterscheidet sie von der Mehrzahl der anderen Säugetiere; sie hat sich in den tausenden Jahren des Zusammenlebens mit Menschen herausgebildet.


Die meisten FISCHE legen Eier, welche die Männchen frei im Wasser befruchten. Aber bestimmte Arten paaren sich miteinander, und wenn die Eier sich im Bauch des Weibchens entwickelt haben, bringt es lebende Junge zur Welt.


SCHWEINE vermeiden es instinktiv, in der Nähe ihrer eigenen Ausscheidungen zu liegen. Bereits im Alter von erst wenigen Stunden verlassen Ferkel ihr Heim, um »zur Toilette zu gehen«, wenn sie die Möglichkeit dazu haben.

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