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5 – Die Bestätigung

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Alle schwiegen einige Minuten lang. Der Tintenfisch bewegte seine Arme in der Luft und bemerkte Folgendes: »Diese Eindrücke, die ihr alle mitgeteilt habt, müssen bestätigt werden, bevor wir sie als gültig anerkennen. Das heißt, wir müssen wissen, ob die restliche Flora und Fauna dasselbe erlebt.«

»Das scheint mir eine gute Idee zu sein«, betonte Termópilo und fügte hinzu: »Wenn wir diesbezüglich eine Entscheidung treffen wollen, etwas unternehmen wollen, müssen wir die Richtigkeit der Tatsachen prüfen. Wir dürfen nicht falsch handeln, wir müssen auch daran denken, dass der Wandel auch unsere Familien betrifft. Am besten ist es, jedenfalls am Anfang, dass wir die anderen Tiere und Pflanzen unseres Lebensraums fragen, wie sie das sehen. Das heißt, jeder von uns muss bei ihm nahestehenden Tieren und Pflanzen Nachforschungen anstellen.«

Und ohne Weiteres tauchten unsere Freunde aus dem Meer ins Wasser, um die gewünschte Information einzuholen.

Termópilo machte sich über die Felsen an der Küste auf den Weg. Er war sich sicher, wie jeden Tag seine nächsten Verwandten zu treffen, jene mit aus Segmenten gebildeten Körpern, die »Malakostraken«. Und tatsächlich, da waren sie: Krebse, Langusten, kleine und große Garnelen und viele andere. Er bat um einen Augenblick Aufmerksamkeit, den sie ihm schenkten, nachdem sie sich vergewissert hatten, dass kein Raubtier in der Nähe war. Und er erzählte ihnen von dem Thema seines Gesprächs mit den anderen Tieren und Pflanzen. Er fragte sie also, was sie über die »Erwärmung« dachten.

Die Versammelten schauten sich gegenseitig an und fragten dann ihrerseits zurück: »Was meinst du mit ›Erwärmung‹?«

»Ich meine die Erwärmung der Erde, habt ihr das denn nicht bemerkt?«, antwortete der Samtkrabbemann.

»Nun, um die Wahrheit zu sagen, haben wir das in dem Wasser, in dem wir leben, nicht gemerkt. Wir leben ja nur knapp unter der Oberfläche. Vielleicht ist es ein bisschen wärmer, weil Sommer ist. Bestimmt wird es im Winter wieder kälter.«

Óctupus machte sich auf die Suche nach einem Freund, einem Kalmar, damit er ihm helfe. Beide Kopffüßer befragten die anderen Mitglieder der Familie der Weichtiere: Sepien, Muscheln, Austern und viele andere. Und die Antwort war immer gleich. Da dies das Ergebnis der Umfrage bei den Wasserbewohnern knapp unter der Oberfläche war, tauchten sie in die Tiefen des Meeres. Zuerst besprachen sie sich mit den Fischen, tollen Schwimmern wie den Haien, Rochen und unzähligen anderen Arten, dann trafen sie Riesenkraken, die in großen Tiefen in Erdlöchern lebten und die früher unter unerschrockenen Seemännern legendär waren. In diesem Fall – tausende Meter unter der Meeresoberfläche – war die Wassertemperatur aufgrund der tiefen Dunkelheit konstant.

Unsere wunderschöne Dahlie Acocó sollte in der Pflanzenwelt Erkundungen anstellen. So war das Erste, was sie tat, sich an ihre kleineren Artgenossen zu wenden. Die zahlreichen Blumen, die in den Blumenkästen wuchsen, wurden eine nach der anderen befragt. Die Nelken, die gleich in der Nähe waren, die Hortensien, der wohlriechende Lavendel, die Kletterpflanzen Blauregen und Bougainvillea, die grünweiße Drachenwurz und viele andere mehr. Alle gaben die gleiche Antwort: Ja, es war ein bisschen wärmer, aber das ertrugen sie, weil sie wie Acocó mehr gegossen wurden. Sogar die Befragung der größeren Pflanzen, wie dem Hibiskus, der Mahonie oder dem Geißklee ergaben dasselbe Ergebnis. Da wandte sie sich an die großen Bäume, und sowohl die Tannen, als auch die Kastanienbäume und die Weiden deuteten an, dass sie in ihren großen Baumkronen keine erwähnenswerte Veränderung gespürt hatten. Wenn es ein bisschen wärmer war, dann glichen sie das mit ihren üppigen Blättern aus.

Das Eichhörnchen Redy beschloss, zu den anderen Nagetieren hinzulaufen. So waren die Ersten, die es in dem Garten traf, einige ihm bekannte Ratten und eine Gruppe Mäuse. Ja, sie hatten eine Erhöhung der Temperaturen gespürt, aber sie versteckten sich in ihren Löchern und hielten es aus. Da Redy in der Nähe des Wassers lebte, beschloss sie als Nächstes bis zum Bächlein weiterzugehen. Dort näherte sie sich ihrem alten Freund und befragte ihn zum Thema. Der Biber erklärte ihr, dass er den größten Teil der Zeit unter Wasser verbrachte, in dem Damm, den er als Unterschlupf und als Schutz vor den Wetterveränderungen gebaut hatte. Vielleicht hatten seine Jungen etwas gemerkt, weil sie mehr Zeit im Wasser verbrachten. Redy traf auch einige Meerschweinchen, die im Haus gelebt hatten, bis sie von den Besitzern ausgesetzt worden waren. Seitdem lebten sie im Garten, aber in ihren Löchern hatten sie nichts bemerkt.

Die fleißigen Bienen Meli und Apis machten sich gleich an die Arbeit. Da es sehr viele Insekten gab, dachten sie, dass sie Hilfe brauchen könnten. Für diese Aufgabe heuerten sie ihre Artgenossen an: zwei Wespen und zwei Hummeln. Zuerst fragten sie die arbeitsamen Ameisen, die ihnen eine Information gaben: Die Ameisen, obwohl sie normalerweise sehr kräftig waren und ein Vielfaches ihres Gewichtes heben konnten, hatten diese Fähigkeit verloren, sogar in dem Tunnel-Labyrinth unter der Erde. Plötzlich begegneten sie einer Gruppe Schmetterlinge in den verschiedensten Farben, die auf der Suche nach Nahrung durch die Luft flogen und ihnen ein neues Detail mitteilten: Sie, die Schmetterlinge, konnten sich nicht lange der Sonne aussetzen, da deren Strahlen ihnen Schaden zufügte, obwohl sie nicht wussten, woran das lag. Als Letztes begaben sich die Bienen zu der Gruppe der Arachniden. Hier erzählten ihnen die Spinnen, dass ihre feinen Netze, die sie zum Jagen und zum Fangen der Beute woben, nicht mehr den Widerstand wie früher hatten.

Wir müssen noch die Wanderungen des Papageis Gayo und der Katze Lazi schildern. Diese hatten sich den anderen Tieren gegenüber verpflichtet, herauszufinden, was mit den Menschen los war. Also machten sich Gayo und Lazi flink auf zum Haus. Der Papagei, der, wie wir bereits erzählt haben, die Sprache der Menschen verstand, begab sich ins Haus und versteckte sich, wo er konnte, am liebsten hinter den Gardinen. Von dort aus beobachtete er drei Dinge: Die Gespräche der Menschen, einen Apparat, den er schon früher manchmal beobachtet hatte, der ihn langweilte und der viele Stunden lang eingeschaltet war und Fernseher genannt wurde, und einen dritten Gegenstand, der Computer hieß. Die Besitzer des Hauses sprachen kaum über einen »Klimawandel«, redeten aber häufig über das Wetter, allerdings ohne ihm viel Bedeutung beizumessen. Im Fernsehen kommentierte man beharrlich den Klimawandel und bot sogar Debatten über das Thema oder es wurden Kongresse abgehalten, die dem Aufhalten dieses Phänomens gewidmet waren. Aber die Besitzer beachteten ihn weiterhin nicht, wie sie auch nicht die Ratschläge beachteten, die sie über den Computer erhielten, wie zum Beispiel: weniger Strom zu verbrauchen oder das Auto häufiger stehen zu lassen, da all dies zur Erhöhung der Temperaturen beitrug.

Lazi beschloss, mit ihren vier Kätzchen Careto, Canelo, Raya und Collarín im Haus herumzuschnüffeln. Sie suchten jede beliebige Sache, die ihnen für ihre Erkundigungen nützlich sein könnte. Sie beobachteten einfach nur und sahen, dass sich die Besitzer zwei neue Klimaanlagen angeschafft hatten und dass sie diesen Sommer den Öltank, mit dem sie im Winter das Haus heizten, nicht gefüllt hatten, was die Katzen sehr komisch fanden, da diese Menschen ziemlich kälteempfindlich waren. Die Katze und ihre vier Kätzchen schauten sich überrascht an, weil sie nichts gefunden hatten, als plötzlich ein Geräusch aus dem Garten neben dem Haus kam und sie erschreckte. Schnell liefen sie, um zu sehen, woher das Klopfen kam, und stellten fest, dass es Arbeiter waren, die aus dem Wasserbrunnen, der das Grundstück versorgte, Erde herausholten. Sie reinigten ihn nicht (obwohl das wirklich notwendig war), sie machten ihn tiefer! Und außerdem hatte man neue Gartenschläuche für die Bewässerung des Grundstücks gekauft.

Dann wandten sich die Katzen an zwei Hündinnen: an Nera und Luna, schwarz, dichtbehaart, groß und ungestüm, wie es nur zwei Hunde sein können. Sie rannten frei im Garten herum und zerstörten ihn, indem sie im Spiel ständig von einer Seite zur anderen liefen und dabei bellten. Sie gehörten einem Sohn der Besitzer. Die Katzen stellten den Hündinnen die komische Frage, ob sie etwas über den »Klimawandel« wüssten.

»Nein, aber wenn sich eure Frage auf die Temperatur bezieht, können wir euch sagen, dass es uns heißer ist, weswegen wir nicht mehr so herumtollen können wie früher«, antworteten die Hündinnen.

Der große Umzug von Termópilo und Óctopus

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