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2 – Die neuen Freunde

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Die Unterhaltung, die unsere drei Freunde begannen, kam so sehr in Schwung, dass man sie im Rest des großen Gartens hörte, was die Neugier der anderen Lebewesen, die sich dort befanden, erweckte. Einige von ihnen kamen näher.

Der erste war ein Papagei, der in der Krone einer Palme lebte. Es war ein Wunder, dass der Vogel überhaupt etwas gehört hatte, da das Geschrei, das Dutzende von Papageien, Sittichen, Wellensittichen und ähnliche Vögel von sich gaben, die in diesen Bäume lebten, unbeschreiblich war. Diese Tiere hatten ihre Nester an den Blattansätzen der Palmen gebaut, direkt am Stamm. So waren sie nicht nur vor Kälte und Hitze geschützt, die Baumkrone funktionierte auch wie ein Resonanzkörper ihres lebhaften Daseins. Es muss aber gesagt werden, dass dies nur tagsüber geschah, in der Nacht aber war das ganz anders. Dann war nicht das geringste Geräusch zu hören, was andererseits eine typische Eigenschaft der Tiere war, die nachts verstummten, im Unterschied zu den Menschen, denen das egal war.


Gayo

Gayo, so hieß der Papagei, war grau und stammte aus Afrika. Von dort hatte man ihn zu einer Familie gebracht und tatsächlich hatte er lange Zeit bei seinen Besitzern gelebt, bis eines Tages sein Käfig offen stand und er entflog, was er sich schon sehr lange gewünscht hatte. In diesem Haus hatte er die Sprache der Menschen gelernt, die er ziemlich gut imitierte, obwohl er natürlich immer noch den typischen Akzent seines Krächzens hatte, graaa …! Von dort war er zur Krone der Palme gelangt, wo er sich sein Nest gebaut hatte und zu einer Art »Chef« seiner anderen Artgenossen, die dort lebten, wurde. Das lag bestimmt daran, dass Gayo klüger als die anderen war: Er war im Gegensatz zu seinen lauten Gefährten ein ruhiger Papagei.

»Hallo, was macht ihr? Ich heiße Gayo und ich kann die Sprache der Menschen sprechen«, rief er ihnen entgegen.

Das nächste Tier, das sich näherte, war eine Eichhörnchendame. Sie besaß, wie alle ihre Artgenossen, einen anmutigen Kopf, an dem besonders das Maul auffiel: Die Zähne waren spitz und standen hervor, und die Augen leuchteten auf besondere Art. Zu alldem kam auch noch ein wunderschöner behaarter Schwanz, der so lang wie der Körper war, und breit und buschig. Er diente dem Eichhörnchen als Balancierhilfe, wenn es von Baum zu Baum sprang. Auch das Eichhörnchen war hier zu Hause, es hatte in den Höhlen der Bäume oder im dichten Geäst ein Nest, in dem es schlief, seine Jungen bekam und in kalten Ländern normalerweise Winterschlaf hielt.

Von diesen Bäumen: der Kiefer, den Walnussbäumen, Haselnusssträuchern und anderen, sammelte es Schalenobst, von dem es sich ernährte und das es auch versteckte, um für den Rest des Jahres, besonders aber für den Winter, Vorräte zu haben. Unsere Freundin, Redy, war ein Eichhörnchen rötlicher Farbe mit kräftigen Krallen, mit denen es auf Bäume klettern konnte. Es sah sehr gesellig aus, vielleicht, weil es in einer Familie lebte, und es war allen sehr sympathisch, weil es überschwängliche Freude versprühte. Normalerweise suchte es seine Nahrung in den frühen Morgenstunden und abends.

Auch Redy hörte unsere Freunde bei einem ihrer Sprünge zwischen den Nadelbäumen und aus Neugier darüber, was da geredet wurde, näherte sie sich ihnen.

»Hallo, ich bin Redy und das ist meine Familie. Es scheint, als ob ihr über das Wetter, die unerträgliche Hitze, redet. Deswegen sind wir näher gekommen: Wir wollen auch mitreden!«, stellte sich das Eichhörnchen vor.


Redy

Die Katze Bastet lebte wie eine Königin in dem Haus, das in dem Garten stand. Ihre Herrchen gaben ihr jeden Tag Frühstück, Mittag- und Abendessen, und wenn sie miaute, schnurrte oder liebevoll an deren Beinen schmuste, gaben sie ihr zusätzlich noch ein bisschen Milch. Das heißt, sie wurde wie eine Göttin behandelt, und in der Tat stammte ihr Name von einer Göttin des alten Ägypten, denn ihr Herrchen spürte eine große Vorliebe und Hingabe für die Ägyptologie. Aber eigentlich gefiel es der Katze, wenn man sie Lazi nannte. Diese Katze, die weiß war und im Gesicht und auch auf dem Schwanz einen gelben Fleck hatte, und deren wilde Artgenossen doch seit tausenden von Jahren unter den Menschen lebten, spazierte gelassen durch die Umgebung des Hauses und näherte sich oft dem Meer. Sie widmete sich der Jagd, wenn ihr ihre angenehme und wohlgenährte Existenz zu langweilig wurde. Dafür standen ihr zahlreiche Tierarten zur Verfügung, von denen sie Mäuse, kleine Maulwürfe usw. bevorzugte, die auch in dem Garten lebten.


Lazi

Lazi, die sehr dick war, denn alles muss gesagt werden, spazierte langsam und ruhig durch den Garten, als sie das Stimmengewirr des Gesprächs hörte. Aus Neugier näherte sie sich, um herauszufinden, woher das Gemurmel kam und von wem es stammte. Sie kletterte auf einen Baum und beobachtete von dort aus unsere Freunde am Ufer des Meeres bei ihrem Gespräch. Da es ihr aber nicht gelang zu verstehen, was sie sagten, beschloss sie, zu ihnen zu gehen.

»Wenn ich euch richtig verstanden habe, dann redet ihr über das Wetter, genauso, wie es die Menschen tun. Das weiß ich, schließlich lebe ich bei ihnen! Wenn sie nicht wissen, worüber sie reden sollen, dann kommen sie immer auf dieses Thema zurück«, sagte die Katze.

Um die Blumen des wunderschönen Gartens summten Meli und Apis, zwei Bienen aus einem Bienenstock, den die Besitzer auf dem Grundstück aufgestellt hatten. Sie nippten an den Blumen, sammelten Pollen und bestäubten so alle Pflanzen mit ihren durchsichtigen Flügeln in Form von Membranen. Ihre tägliche Aufgabe bestand darin, ihre Ernte von den Pflanzen zum Bienenstock zu transportieren, wo Honig hergestellt wurde, der ihnen dann als Nahrung für den Winter diente.

Diese Insekten führten nicht nur ihre Arbeiten aus, sie reinigten auch den Bienenstock, ernährten die Larven der neuen Bienen und hielten Wache, damit kein Eindringling in ihr Heim gelangen konnte. Es waren die sogenannten »Arbeiterinnen« des Bienenstocks. Ihr Leben war innerhalb der Kolonie organisiert, es waren soziale Insekten, die nicht alleine leben konnten. In dieser Kolonie lebte auch eine einzige Bienenkönigin, ein Weibchen, und die Drohnen, das waren die Männchen.

Während nun also Meli und Apis ihre gewohnheitsmäßige Arbeit verrichteten und durch den ganzen Garten von Pflanze zu Pflanze, von Blume zu Blume flogen, bemerkten sie die Anwesenheit unserer Freunde am Ufer und beschlossen herauszufinden, was da passierte.


Meli und Apis

»Keine Angst, wir werden euch nicht stechen. Wir wollen nur gesellig sein, deswegen sind wir hierhergekommen, um euch zu grüßen.« Das waren die Worte der Bienen, die sich der Gruppe anschließen wollten.

Bald waren die Hauptfiguren unserer Geschichte versammelt, aber Termópilo, Óctupus, Acocó, Gayo, Redy, Lazi und die beiden Bienen Meli und Apis konnten nicht wissen und noch nicht mal ahnen, dass es ihnen bestimmt war, beim größten biotischen oder biologischen Exodus aller Zeiten seit der Arche Noah die Hauptrolle zu spielen, und dass dies nicht nur die Pflanzen und die Tiere, sondern auch die »Menschen« betreffen würde.

Der große Umzug von Termópilo und Óctopus

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