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Mein Telefon dudelte. Ich nahm es vom Tisch und hielt es mir ans Ohr. „Trevellian, Special Agent, FBI New York.“

Es war Mr. McKee. „Bei Ihnen und im Hause Steele alles klar, Jesse?“, fragte er.

Ich saß mit Sarah in einem kleinen Kaminzimmer. Ein Fernsehapparat lief. Die Familie Steele befand sich im Livingroom. Wo sich Steeles Leibwächter verkrochen hatten, wussten wir nicht und interessierte uns auch nicht.

Sarah machte per Fernbedienung den Fernseher leise.

„Alles klar, Sir“, bestätigte ich. „Steele will morgen Frau und Tochter in ein Flugzeug setzen und in die Schweiz schicken. Sarah und ich werden sie zum Flughafen begleiten. Steele will mitkommen. Nun, wir haben nichts dagegen einzuwenden.“

„Schlechte Nachricht, Jesse“, sagte der Chef, als ich geendet hatte. „Heute am Abend ist etwas über zwei Meilen vom Kennedy Airport entfernt ein Lastwagen explodiert und ausgebrannt. Fahrer und Beifahrer konnten nur noch tot geborgen werden. Die Kollegen vom NYPD fanden auf der Ladefläche des Wagens eine Boden-Luft-Rakete, wahrscheinlich vom Typ SA-18. Soeben wurde ich informiert. Die Ursache der Explosion ist allerdings noch ausgesprochen unklar.“

„Großer Gott, Sir“, entfuhr es mir. „Der Anschlag auf die israelische Maschine wurde mit einer Boden-Luft-Rakete durchgeführt. Nun taucht ein weiteres Exemplar auf, und zwar ganz in der Nähe des J.F.K.-Flughafens. Woher kommen diese Waffen? Wie gelangten sie in die USA?“

„Die Frage ist, wie viele von den Raketen sich noch in terroristischer Hand befinden, Jesse“, kam es von Mr. McKee. „Mögen zwei Attentate, aus welchen Gründen auch immer, fehlgeschlagen sein. Das dritte, vierte oder fünfte wird ganz sicher nicht mehr fehlschlagen. Himmel, Jesse, wir ahnen, dass es weitere Boden-Luft-Raketen in terroristischer Hand gibt – doch wir können nichts tun, als die Flughäfen besser zu bewachen und die Sicherheitsvorkehrungen zu intensivieren. Ansonsten sind wir machtlos.“

„Wer ermittelt in der Sache mit der israelischen Maschine?“, fragte ich.

„Clive Caravaggio und ein Stab von sechs G-men. Es gibt einige Adressen, von denen man weiß, dass es sich um Al-Quaida Sympathisanten oder Anhänger von Ansar el Islam handelt. Dort wollen Clive und seine Leute den Hebel ansetzen.“

Ich dachte an Farad Darya, den Terroristen, dessen Bande wir vor einigen Monaten zerschlagen und dem wir zu einer langjährigen Gefängnisstrafe verholfen hatten. Der Gangster saß auf Rikers Island ein, und ich fragte mich, ob er wohl aufs Neue von seiner Zelle aus den Terror in New York steuerte.

Ich verlieh meinen Gedanken Ausdruck: „Sollte etwa wieder Farad Darya die Finger im Spiel haben, Sir? Und während Clive und die Kollegen irgendwelchen imaginären Leuten hinterher hecheln, putzen seine Handlanger mit einer SA-18 irgendwo ein Flugzeug aus der Luft oder einen Zug von den Schienen.“

„Malen Sie den Teufel nicht an die Wand, Jesse. Es sieht jedenfalls im Moment so aus, als hätte man unsere Stadt wieder mal zum Ziel terroristischer Anschläge gemacht. Wir müssen jedenfalls alles daran setzen, um zu verhindern, dass sich die Ereignisse des elften September zweitausend-eins wiederholen, und sei es auch nur im verkleinerten Maßstab. Die Bevölkerung verlässt sich auf uns, sie vertraut uns, und wir wollen und dürfen dieses Vertrauen nicht enttäuschen.“

„Wir wären unser Geld nicht wert“, knurrte ich.

„Okay, Jesse“, sagte Mr. McKee, „Ich wollte Sie nur informiert haben. Wir halten uns gegenseitig auf dem Laufenden.“

„Klar, Sir. Vielen Dank für den Anruf.“

Dann war die Leitung tot.

Ich erklärte Sarah, was Sache war, und ich verschwieg ihr auch nicht, was es mit Farad Darya auf sich hatte. Er hatte vom Gefängnis aus die Entführung Joanna Miles, der Tochter des Stadtverordneten Gilbert Miles, organisiert, um seine Freilassung zu erpressen. Dieser Mann war in seinem islamischen Fanatismus extrem gefährlich und auf keinen Fall zu unterschätzen.

„Vielleicht sollten wir uns mal mit ihm unterhalten“, meinte Sarah. „Eventuell können wir ihn aus der Reserve locken …“

Ich lachte fast belustigt auf. „Das ist ein Profi, Kollegin“, gab ich zu verstehen. „Eiskalt, abgebrüht, mit allen schmutzigen Wassern gewaschen, und das Schlimmste, er ist hochintelligent. Den locken wir nicht aus der Reserve. Der macht sich höchstens über uns lustig.“

Als ich das sagte, hatte ich noch keine Ahnung, wie sehr vor allem Sarah Anderson in das engmaschige Netz aus Hass, Fanatismus und Besessenheit verstrickt werden sollte, dass sie in den kommenden Tagen dem Tod in seiner ganzen Unersättlichkeit und Brutalität hautnah gegenüberstehen würde.

Trevellian und der Handlanger des Teufels: Action Krimi

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