Читать книгу Neues Altes - Peter Altenberg - Страница 19

H. N

Оглавление

In deinen Augen lese ich dein Leben – mehr brauch ich nicht zu wissen, es ist alles. Und deine Stimme ersetzt mir die Musik der Welt! Deine Hände zu schauen, macht dankbar gegen das Schicksal – und sie berühren, macht mich tief erschauern! Wie eine geknickte Blume prangst du in der Welt, die trotzig starrt von harten Pflanzen! Nur du erzeugst mir Sehnsucht, Gottes edle Qual! Die anderen genießt man, wenn sie da sind, und die Entfernung legt sie zu den Toten! Von dir aus strömt des Dichters Leid und Not, an diesem Stoffe brennen seine Flammen! Wenn du von Lieblingsliedern sprichst, hör ich sie tönen; Wenn du von Lieblingsbüchern sprichst, so hab ich sie gelesen! Wenn du von schönen Frauen sprichst, so seh ich sie, wenn du von Männern sprichst, so sterb ich vor Verzweiflung!

Und die Welt erdunkelt mir – . Der Bann, der Bann, Bannsegen ohne Fluch! So bannst du mich! Du bist verstört, von tausend geheimnisvollen Kräften hin und her getrieben, die aber mir zu Tau und Sonne werden, indem ich sie gerührt betrachte und begreife, wie eine Mutter ihres geliebten Kindes Rätsel – . Entfern dich nicht! Denn wenn du mich verläßt, erlischt für Dich dein eigener Zauber – und eine Welt ersteht, die dich brutal genießen will!

Neues Altes

Подняться наверх