Читать книгу Bern ... und seine Geheimnisse - Peter Baumgartner - Страница 7
Sabrina
ОглавлениеRouven, Cynthia und Marvin gingen schon bald wieder ihren Beschäftigungen nach, und so hatte Philippe Zeit, seine Gedanken zu ordnen. Deborah gefiel dies gar nicht, wusste sie doch nur allzu gut, dass wenn Philippe sich in etwas hineingesteigert hatte, er kaum noch «zu retten» war.
Nichtsdestotrotz wollte Philippe «schlauer» werden und er überlegte sich, wie er dies anstellen könnte. Mit Freddy hatte er schon gesprochen, aber dieser konnte ihm – entgegen den bisherigen Erfahrungen – in dieser Sache – zumindest bis anhin – auch nicht weiterhelfen. Wer könnte ihm sonst noch Informationen liefern oder ihm auf die Sprünge helfen? Vielleicht Bernard mit seinen Beziehungen in Südfrankreich … oder Louis (die Kanaille)? – Louis war für ihn bislang immer eine gute Adresse gewesen, aber irgendwie war es für Philippe noch zu früh, ihn bereits jetzt schon anzugehen. Auch wusste er sowieso nicht, wie er ihn erreichen könnte.
Auf einmal kam ihm eine Idee. – Er wollte Sabrina kontaktieren. Sabrina wohnte ja bekanntlich in Irland und somit hatte er einen Ansatzpunkt für seine «Theorie», dass die beiden Länder Irland und Schottland irgendetwas mit der ganzen Sache zu tun haben könnten. Damit meinte er selbstverständlich nicht die Länder selber, sondern allenfalls missliebige Personen auf den beiden Inseln.
Philippe liess in der Folge Deborah an seinen Überlegungen teilhaben und er war gespannt auf ihre Reaktion. Deborah hatte in allen Fragen eine eigene Meinung, die zumeist nicht falsch und stets interessant war. So auch hier. – Ihren kriminalistischen Spürsinn hatte sie im Verlauf der Jahre geschärft und dies war vielleicht das Ergebnis des jahrelangen Gedankenaustausches mit Philippe. Oft hatten sie sich nächtelang Gedanken über aktuelle Kriminalfälle gemacht, und Deborah wusste zumeist wieder neue Ansätze in die ins Stocken geratenen Ermittlungen zu bringen.
«Hast du schon an den «Lord» gedacht?», so die beiläufige Bemerkung von Deborah. – «Nein, habe ich nicht. Aber du hast recht. Dieser Frage sollte man nachgehen.»
Der Lord, schottischer Abstammung, war Philippe schon einmal «begegnet». Damals allerdings nicht direkt, aber unter Umständen, die Philippe erschaudern liessen. Ein ehemaliger Politiker aus dem Kanton Bern war vor der Küste Südfrankreichs und dem Anwesen des Lords tot aus dem Meer geborgen worden. Die Umstände des Todes des ehemaligen Magistraten waren mehr als skurril. Der Lord war Eigentümer der Villa, wo sich das Ganze abgespielt hatte.
Deborah hatte einmal mehr recht. Die Frage war absolut berechtigt und die Bezugsperson zum Lord in Südfrankreich, ein gewisser «Sir» Arthur Cohen, war eine mehr als «lusche» Figur. Ihm war alles zuzutrauen, wenn es um Geld ging.
Philippe wollte seinen Freund Bernard kontaktieren und ihn fragen, ob er allenfalls etwas Neues in Bezug auf diesen Arthur Cohen wisse. Er wählte seine Handy Nummer und schilderte ihm sein Anliegen.
«He, das Ganze tönt interessant. Ich werde versuchen mich schlau zu machen.». So die Antwort von Bernard, womit das Gespräch bereits beendet war.
Philippe überlegte sich, wie er noch an weitere, zusätzliche Informationen gelangen könnte. Namentlich würde ihn interessieren, noch mehr über diesen Lord zu erfahren. Einmal mehr kam ihm sein ehemaliger Kollege aus England in den Sinn. Sein Name war George McIven. Er arbeitete für das Scotland Yard, und Philippe wusste von ihm, dass er ursprünglich Schotte war. George hatte ihm schon einmal wichtige Informationen zugehalten, und Philippe stand bei ihm noch in der Kreide. Gerne wollte er dies zu gegebener Zeit begleichen und er würde sich auf ein Wiedersehen mit ihm sehr freuen.
Philippe wählte die Nummer von George. Dieser nahm den Anruf auch sogleich entgegen und er begrüsste Philippe herzlich. Leider war es nun aber so, dass George sich in der Zwischenzeit auch hatte frühzeitig pensionieren lassen und er somit nicht mehr über die gleichen «Informationen» verfügte wie früher. George wollte jedoch versuchen, trotzdem etwas Licht ins Dunkel zu bringen und er sicherte Philippe zu, sich schon bald wieder zu melden.
Philippe war gespannt auf die Antworten seiner Kollegen, jedoch konnte dies einiges an Zeit in Anspruch nehmen. Dazwischen wollte er, wie erwähnt, Sabrina anschreiben und ihr vor allem kundtun, dass er momentan sehr «intensiv» an sie denke. – Gedacht … getan.
s.a.@gmail.com
Hi Sabrina
How’s life. Haven’t seen you for ages.
Do you remember me?
…
Philippe Baumann
Und Philippe erzählte ihr in aller Kürze die ganze Vorgeschichte.
Sabrina war echt erstaunt – nach so langer Zeit – wieder einmal etwas von Philippe zu hören, wenngleich sie ihn in guter Erinnerung behalten hatte. Sie hielt auch fest, dass sie sich ausserordentlich freuen würde, wieder einmal Besuch aus der Schweiz zu erhalten und namentlich würde es sie freuen, wenn Deborah mit dabei wäre.
Selbstverständlich müssten die beiden dann bei ihr logieren und sie sollten sich doch etwas Zeit nehmen, damit genügend Platz für all die Erinnerungen und den Erfahrungsaustausch blieben, welcher dafür nötig war. – Philippe dankte Sabrina für ihren warmen «Empfang».
Sie war nach wie vor die Alte … eine gute Kollegin: unkompliziert, aufgeschossen und sehr zuvorkommend. – Philippe mochte sie nach wie vor gut.
Philippe sprach sie auch auf Hans, ihren Mann, an, jedoch musste er zur Kenntnis nehmen, dass er vor einigen Jahren bei einem Tauchgang ums Leben gekommen war. Tief traurig bekundete er Sabrina sein Mitgefühl. – Sabrina selber wollte sich dazu auf diesem Weg nicht weiter äussern.
Philippe verabschiedete sich von Sabrina und er hoffte, sie schon bald face to face wiedersehen zu dürfen. Sabrina empfand dies gleich. ‘Last but not least’ konnte Philippe es dann doch nicht unterlassen, Sabrina auf Paul Simson anzusprechen.
Sabrina erwiderte postwendend, dass Paul ein guter Kollege von Hans gewesen sei. – Philippe war erstaunt und er dankte seiner ehemaligen Kollegin für diese Information. – Er werde sie gerne zu gegebener Zeit näher aufklären; so die abschliessenden Worte von Philippe.
Sabrina schien ein wenig verunsichert, akzeptierte aber den Entscheid von Philippe und sie wünschte ihm alles Gute, in der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen.