Читать книгу entre dos tierras - Peter Geipel - Страница 45

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Die Sonnenstrahlen erwärmen meinen müden Körper ein wenig

Die Sonnenstrahlen erwärmen meinen müden Körper ein wenig, die Sonnenstrahlen tun gut nach all dem. So gut, dass ein wenig Freude aufkommt. Ich ziehe meine Badehose an. Diogen spürt, was jetzt kommt, er wird ganz aufgeregt und fängt wie wild an zu bellen. Ohne Pause, ich muss ihn richtiggehend anschreien, damit er sich für einen Moment beruhigt. Wir gehen am Strand entlang, Diogen ist außer sich vor Freude, es ist richtig ansteckend. Er rast wie ein Verrückter am Strand entlang. Es ist ein richtiger Wasserhund, ein Wasserliebhaber. Nach jedem Stückchen Holz, das ich ins Wasser werfe, stürzt er sich in die Fluten, um es wieder an Land zu bringen. Meine letzten Erfahrungen mit ihm im Wasser sind eher zerkratzend. Er schwimmt immer auf mich zu, als ob er mich retten will, dabei hat er meinen Oberkörper auf Brust und Rücken ganz schön malträtiert. Ich beschließe, ihn oben am Zaun zurückzulassen, damit er mich nicht wieder völlig zerkratzt mit seinen Pfoten.

Schnell bin ich im Wasser und schwimme meine Müdigkeit frei. Aber das andauernde Gebelle, es ist nicht auszuhalten. Es zerreißt mir das Herz. Na, dann mache ich halt noch einmal einen Versuch mit ihm. Ich binde ihn los und wir beide springen in die Fluten. Ich versuche ihn abzuhängen. Aber er hat eine ganz schöne Power in der Verfolgung. Patsch, patsch, patsch, patsch, patsch, kommt er immer wieder bedrohlich nahe an mich heran. Das ist jetzt kein angenehmes Baden, eher nur ein Flucht-vordem-Hund-Baden. Ich schwimme jetzt lieber wieder ins flache Wasser, damit ich Boden unter die Füße bekomme. Sitzend kann ich mich durch das Werfen kleiner Holzstückchen etwas erholen, die er mit Begeisterung immer wieder ans Land bringt.

Oh, jetzt ist mir der Wurf etwas zu weit hinausgegangen. Es bahnen sich größere Wellenberge da zusammen, ehe sie mit einem mächtigen Säck oder Wäpp einstürzen. Ein kurzer Moment der Stille. Diogen ist ihnen gefährlich nahegekommen. Es wird doch nicht? Nein. Eine riesige Welle hat ihn erwischt. Schwups, da taucht aus den Wellenbergen der Kopf von Diogen wieder auf. Und er strampelt wie ein kleiner Motor mit seinen Pfoten. Aber der Wellenrücklauf zieht ihn mit sich hinaus. Erschrocken springe ich auf.

Was tun? Für ein paar Sekunden laufe ich hin und her. Es kommt schon die nächste Welle. Die Flut ist in vollem Gange. Immer noch strampelt Diogen vergeblich auf den Strand zu. Jetzt kann ich nicht mehr an mich halten, ich zögere nicht länger und springe in die Fluten auf ihn zu. Ich muss ihn da irgendwie herausholen. Es dauert einen Moment, bis ich ihn erreiche. Diesmal schwimmt er nicht mehr auf mich zu. Es wirkt schon so, wie nichts an den Strand. Am Halsband kriege ich ihn zu fassen. Jetzt schwimme ich wie ein Verrückter und ziehe ihn immer wieder ein Stück mit, Meter um Meter kämpfen wir uns in Richtung Land. Es scheint unendlich lange zu dauern. Aber ich höre nicht auf zu kämpfen. Meter um Meter, langsam, kommen wir dem Land näher. Es ist aber noch nicht geschafft, noch habe ich keinen Boden unter den Füßen. Was hinter mir geschieht, ich kann es nur ahnen. Zeit für einen Blick nach hinten bleibt nicht. Schwimm, schwimm, schwimm, sage ich immer wieder zu mir. Und Diogen bloß nicht loslassen. Mit lautem Tosen ist hinter uns was los. Von einem riesigen Brecher werde ich bis auf den Sandboden gedrückt, immer noch Diogen an der einen Hand, der Sand reibt mir den Bauch auf, soviel kann ich noch spüren. Nach einem Moment, der wie eine Ewigkeit scheint, kann ich wieder Luft holen, habe aber immer noch keinen Boden unter den Füßen. So langsam, aber sicher schwinden meine Kräfte, es ist zu anstrengend. Ich schaffe das nicht mehr alleine.

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