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2. Streiflichter aus dem Leben Teilhards

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Als Kind war Teilhard von Mineralien und Fossilien fasziniert. Dieses Interesse wurde von seinem naturwissenschaftlich orientierten Vater gefördert. Es heißt auch, dass er schon früh ein Gespür für größere Zusammenhänge entwickelte, die er später als „Sinn für das Ganze“ oder „Sinn für die Einheit“ bezeichnete. Von seiner Mutter wurde er traditionell-religiös erzogen; die Mittelschule absolvierte er in einem Jesuitenkollegium.

Nach der Matur studierte Teilhard zuerst Geologie und Physik. Während des darauf folgenden Theologiestudiums kam er mit der Evolutionstheorie Darwins in Kontakt. Teilhard drängte es danach, die neuen Erkenntnisse in seinen Glauben zu integrieren. In einem mehrjährigen Prozess gelang ihm eine völlige Übereinstimmung.

Nebenbei bemerkt: Etwa 80 Jahre vorher machte sich der Theologe Charles Darwin auf eine lange Forschungsreise mit der Absicht, sein traditionelles Gottesbild zu festigen. Seine Naturbeobachtungen konnte er jedoch mit seinem Glauben nicht vereinbaren, weshalb er sich in der Folge als großen Sünder vorkam ...

Bei Teilhard hingegen fügte sich alles zu einer Einheit, sodass er am Ende seines Lebens über diese Zeit sagen konnte: „Mein Geist erwachte zu einer höheren Sicht der Dinge, und ich erkannte, dass die Vielheit der Entwicklungen, die uns die Welt zu teilen scheinen, im Grunde die Vollendung eines einzigen großen Geheimnisses sei.“ (Lobgesang des Alls, Christus in der Materie, S. 60)

Während des Ersten Weltkriegs diente Teilhard als Sanitäter und Bahrenträger an der Maginot-Linie. Er überstand sämtliche Einsätze an der Front unverletzt und wurde für seinen Mut und seine Einsatzbereitschaft mehrfach ausgezeichnet.

In dieser Zeit hatte Teilhard mehrere mystische Visionen. Diese bestärkten ihn in seiner Sicht, die Inkarnation von Jesus Christus als zentrales Ereignis in der Evolution des Universums zu sehen. In der Folge setzte er den Endpunkt der kosmischen Evolution, den er Omega nannte, mit dem Wiederkommen des Christus der Offenbarung gleich.

1916, vor einem Einsatz zuvorderst an der Front bei Dünkirchen, legte er sein geistiges Testament in Form eines Gebets nieder. Daraus ein Nachsatz: „Aus dem kosmischen Leben heraus leben heißt mit dem Bewusstsein leben, dass man ein Atom im mystischen und kosmischen Leib Christi ist. Wer so lebt, für den zählen eine Menge Sorgen nicht, mit denen die andern sich aufreiben; er lebt fern davon, und sein Herz weitet sich immer mehr aus.“ (Frühe Schriften: Das kosmische Leben)

Während der nachfolgenden fast 40 Jahre war es Teilhard vergönnt, seine inneren und äußeren Erfahrungen in zahlreichen Schriften niederzuschreiben. Seine Dankbarkeit drückte er so aus: „Danke, mein Gott, dass Du auf tausend Weisen meinen Blick gelenkt hast, bis du ihn die unendliche Einfachheit der Dinge entdecken ließest! … Unter dem Erwachen ebenso schrecklicher und wie sanfter Einweihungen, deren Kreise du mich nach und nach hast überschreiten lassen, bin ich dahin gelangt, nichts mehr sehen oder atmen zu können außerhalb des Bereichs, in dem alles Eins ist.“ (Lobgesang des Alls, Die Messe über die Welt, S.23)

Teilhard fügte sich stets der Kirchen- und Ordensdisziplin. Seine Werke konnten daher erst nach seinem Tod, also ab dem Jahr 1955 veröffentlicht werden und lösten riesiges Interesse aus.

Teilhards Weg zum großen Ganzen

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