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Vorwort zur 5. (aktualisierten) Auflage
ОглавлениеIhre ersten Schritte …, er-innern Sie sich noch?
Oder … sie-innern Sie schon?
Sinnern Sie mal!
Es war ein einziges Erheben und in die Welt hinein …,
hinaus …, hinauf und los-laufen.
Ein ICH öffnet sich der Welt,
tippelt verzückt aus sich heraus und drauflos …,
schwerelos, sich hingebend, »Jaa, jaaa!« sagend –
und dann erst mal plumps, sich zusammenschnurren lassen,
Mitte haben, aus der und in die alles kommt …, bleibt …, ist,
und pulsierend Bereitschaft sein
zu immer neuen Verzückungen.
Nachdem ich 1979 das »Institut für angewandte Humanmorphologie« und daran angeschlossen die »GODO-Gangschule« gründete, hielt ich unzählige Workshops und Vorträge und bildete fast fünfzig Godopäden aus, die in Deutschland, Österreich, in der Schweiz, Luxemburg und Italien, in den USA und zuletzt auch in Venezuela die Botschaft von GODO weiterverbreiten. Mein Fernsehauftritt im Jahr 2001 bei Alfred Biolek hat sicherlich mehreren Millionen Menschen in kurzer Zeit Appetit auf ein neues Lebensgefühl gemacht.
Nun erscheint dieses Buch in der fünften Auflage. Ich habe 1974 entdeckt, dass der Mensch ein genetisch angelegter Vorfußgänger ist: Somit ist der Vorfußauftritt, der Ballengang, unsere natürliche Gangbewegung und nicht der allgemein praktizierte und deshalb für normal gehaltene Fersenauftritt. Von medizinischer Seite gab es vorher keinerlei Wahrnehmung dieser Tatsache, geschweige denn einen Namen dafür. Die Medizin kennt international nur die Beschreibung und Benennung von Gangstörungen. Deshalb musste ich dem natürlichen Vorfußgang einen international gültigen Namen geben: GODO.
GODO ist mittlerweile zum Thema vieler ganzheitlich denkender Ärzte und Physiotherapeuten geworden – und wird sogar als ärztliche Fortbildung anerkannt.
Die Quelle GODO wird in der physiotherapeutischen Diplomarbeit von Mathias Hofbauer und in dem GODO-Übungsbüchlein von Dirk Beckmann »Einfach Ballengang – natürliches Gehen« sauber zitiert. Als Faszientherapeut setzt Letzterer den Ballengang ein, um den schmerzgeplagten Menschen, »den intelligenteren dieser Zeitgenossen«, wie er sagt, zu einer Verbesserung der aufrechten Körperstruktur zu verhelfen. Auch Free-Runner, Retro-Runner und Barfuß-Geher entdeckten mit GODO den Ballengang und schildern freudig ihre damit wiederbelebte Körperintelligenz und Geschicklichkeit.
Dagegen findet man Filme von Vorfuß-Läufern wie Professor Daniel E. Lieberman beim Barfuß-Joggen durch New York. Er erklärt den sanften, physiologisch effizienten, weich gefederten Auftritt ausschließlich für das Laufen/Joggen. Dogmatisch gebundene Mediziner wie er können den logischen Schluss bisher noch nicht nachvollziehen, dass der Ballengang unser natürliches, angeborenes bipedales Bewegungsprogramm ist. Damit erklären sich die vielen Verletzungen, die sich Läufer zuziehen, wenn sie ohne vorfüßiges Gehen/Schreiten immer nur schlecht vortrainiert in den Vorfußlauf umsteigen.
Übrigens wird im deutschen Sprachraum regional unterschiedlich ständig die Sinnbedeutung von »Gehen« und »Laufen« verwechselt. Mit diesem Buch möchte ich dieser Wortsinnstörung den Garaus machen und damit der dogmatisch im Hackengang befangenen Schulmedizin die sprichwörtliche »Binde von den Augen« nehmen. Das Programm Hackengang, das wir nun offensichtlich leider in unseren Köpfen installiert zu haben scheinen, feuert dauernd Störmuster in unsere extrapyramidalen, genetisch angelegten, natürlichen Bewegungsmuster beim Gehen oder Laufen, vielleicht sogar rückbezüglich in das Denken und dessen sprachlichen Ausdruck, was sich in einer Störung des Wortsinns äußert. Das mag wohl der tiefere Grund dafür sein, dass Vorfußläufer wie Dr. Ulrich Strunz, Dr. Matthias Marquardt, Dr. Thomas Wessinghage oder Professor Daniel Lieberman sich immer noch mit dem Hackengang selbst malträtieren.
Meine uneingeschränkte Anerkennung findet nur, wer zum Thema GODO in seinem Ganzheitsanspruch steht, denn GODO ist nicht nur einfach Ballengang. Wer also über den Ballengang spricht oder schreibt, ohne den Begriff GODO zu erwähnen, unterschlägt große Teile der wissenschaftlichen Bedeutung von GODO und macht sich, wenn er/sie meinen Namen und GODO nicht zusammen mit »Ballen- oder Vorfußgang« zitiert, einer unerlaubten Vereinfachung sowie eines sinnbefreiten Plagiats schuldig. Man findet im Internet sehr viele solcher Epigonen, die sich unter Suchworten wie »Vorfußgang«, »natürlicher Gang«, »Ballengang«, »Barfußgang« als Therapeuten und unter anderem sogar als Schuhverkäufer anpreisen.
Seit ich mich damals als Entdecker der durch mich erstmals wissenschaftlich bewiesenen Tatsache, dass wir Menschen genetisch angelegte Ballengänger sind, der Öffentlichkeit stellte, hat sich dankenswerterweise vieles verändert:Inzwischen freue ich mich über die Zustimmung, die das Thema Ballengang jetzt erfährt. Heute erreichen mich täglich Erfahrungsberichte von Vorfußgängern, die meiner Botschaft begegnet sind. Sie freuen sich über das Verschwinden von Krampfaderbeschwerden; sie berichten, sie seien nie mehr umgeknickt; nachdem sie GODO entdeckt hatten, litten sie weniger unter Bandscheibenbeschwerden, und die Knie-, Hüft- und viele Fußschmerzen seien verschwunden. Alle fühlen sich bereichert und geben ihre guten Erfahrungen an andere weiter.
Dieses Buch ist das Ergebnis einer konsequenten, interdisziplinären Forschung, bei der ich meiner Sehnsucht nach vollkommener Körperbewusstheit und dem Wunsch, die Sprache meiner Füße zu verstehen, gefolgt bin. Anfangs dachte ich, ich müsste darin viel Überzeugungsarbeit leisten und die Hackengänger anschwärzen, um sie zu erschrecken, damit sie mich verstehen. Jetzt weiß ich, wir brauchen nur einen kleinen Anstoß, um uns zu erinnern, dass wir von Geburt an schon Ballengänger sind. So habe ich mein Buch »geglättet« und um diverse Erfahrungsberichte erweitert.
Wenn Sie mögen, nehme ich Sie gern mit auf einen Weg, auf dem Sie Ihren natürlichen Gang neu kennenlernen können. Sie lernen, wie Sie mit dem artgemäßen Schreiten über die Ballen eine Erinnerung an Ihre Ganzheit wiedererwecken, die allen Menschenwesen gemeinsam ist. Vielleicht bekommen Sie, wie so viele GODO-Anhänger auch, ein neues Gefühl für sich selbst. Es ist eine spannende Erfahrung, ein spannender Weg – auch zu sich selbst. Ich lade Sie herzlich ein, diesen Weg zu beschreiten. Ich wünsche Ihnen viel Freude und Erkenntnisse beim Lesen dieses Buches und natürlich mit GODO!