Читать книгу Die Sternenreiter und das Geheimnis der Feenkreise - Peter Kerry - Страница 7
Bruder Albertus
ОглавлениеEinsam saß der junge Mönch am Lagerfeuer vor seiner Hütte. Strahlend weiß war seine einfache Mönchskutte, anders als die seiner Brüder im fernen Irland, die immer braune trugen, zudem war der Stoff nicht aus der üblichen groben Schafwolle, sondern aus feinstem leichten Leinen, das für diese trockene heiße Gegend deutlich besser geeignet war. Wüsste sein Abt von solchem Luxus, hätte er sicher Ärger bekommen. Doch es war ja der Abt gewesen, der ihm seine Mission aufgetragen hatte, dann dürfte ihm das bisschen Luxus zugestanden werden.
Dass er gerade mal 25 Jahre alt war, konnte man ihm nur noch selten ansehen, da die vielen Entbehrungen und das häufig zehrende Wetter ihre Spuren auf seinem jungen Gesicht hinterlassen hatten.
Bereits seit 7 Jahren war er auf Wanderschaft um die Welt und, wie er glaubte, am vorläufigen Ende seiner Reise angelangt. Er wollte nur noch eine letzte Woche bleiben, um die Sterne abschließend zu studieren, die in diesem kaum besiedelten Winkel der Welt besonders gut zu sehen waren. Danach wollte er sich auf seinen Heimweg nach Irland machen, auch wenn er wusste, dass sein zu Hause nicht mehr dort allein lag, sondern die ganze weite Welt umfasste.
Vor drei Wochen hatte er sich hier niedergelassen und sich eine Hütte aus Holz mit Strohdach im Stil der einheimischen Bevölkerung gebaut, die er jedoch meist nur als Lagerraum für Vorräte und seine wenigen Habseligkeiten nutzte, weil er lieber unter dem offenen Sternenhimmel schlief.
Fünf Tage nachdem er sich hier niedergelassen hatte hatten sich drei junge noch nicht ausgewachsene schneeweiße Pferde zu ihm gesellt. Die Hengste waren gleich so zutraulich, dass er ihnen einen Unterstand gegen die starke Sonne errichtete, den sie, wie es ihnen beliebte, betreten und verlassen konnten. Meist grasten sie in der Nähe seiner Hütte oder trabten zum Löschen ihres Durstes an den nur wenige Schritte entfernten Wasserlauf eines fast ausgetrockneten Flusses, der an dieser Stelle mehrere Pools bildete, in denen sich sein Wasser fing, bevor es über einen steilen Abbruch einige Meter in die Tiefe stürzte und dort einen weiteren größeren Pool mit einer kleinen Höhle hinter dem Wasserfall bildete.
Wunderbar klares frisches Wasser war also genügend vorhanden. Nur wenn im Hochland starker Regen fiel, konnte sich dieses Rinnsal kurzzeitig in einen gewaltigen reißenden Fluss verwandeln.
Heute war er zu müde, die Sterne zu berechnen, er ließ einfach nur seine Gedanken vom wunderschönen Nachthimmel davon treiben.
Mit einem Schlag wurde er aus seinen Träumen gerissen, für eine Sekunde wurde die weite Landschaft von einem riesigen Feuerball erhellt, direkt gefolgt von einem ohrenbetäubenden Donnerhall.