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Vorbemerkung und Einstimmung

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Hatten Sie schon einmal ein Déjà-vu oder haben Sie hin und wieder einmal darüber nachgedacht, was wäre, wenn wir die Gedanken unserer Gegenüber lesen könnten? Wie wäre es, wenn Andere unsere Gedanken lesen könnten? Wir müssten uns mit unseren Gedanken wohl ganz schön zurückhalten, damit alte Freundschaften nicht zerbrechen oder andere Dinge passieren, die wir nicht wollen. Und es würde sich wohl manches ereignen, das wir für unmöglich gehalten haben. Auch die Bilder, die wir uns von anderen gemacht haben und unsere Einschätzungen von Situationen, könnten sich als völlig anders darstellen, sich ins Gegenteil verkehren oder auch unsere bestehenden Meinungen bestätigen.

Es ist keine schöne Vorstellung, wenn meine Nachbarin wüsste, dass ich sie heimlich beobachte, wenn sie aus ihrer Garage fährt und ich dabei denke, dass sie ihren Führerschein wohl auf der Baumschule erworben hat.

Aber „Gott sei Dank“ sind unsere Gedanken ja frei, wie es in einem schönen Volkslied heißt.

Tatsächlich sind die Gedanken aus eigener Kraft nicht fähig, unseren Kopf zu verlassen: Sie sind in uns gefangen. Insofern besingt das Lied einen Zustand der Freiheit der so gar nicht freien Gedankens ist. Eigentlich müsste der Titel des Liedes heißen: die Gedanken sind gefangen.

Und die Anführungszeichen am Gott sei Dank werden ihren Sinn später noch offenbaren.

Die Gedanken können ihre Gefangenheit nur über Sprache, Gestik, Schreiben oder andere Zeichen, die wir geben, verlassen. Öffnen wir diese Türen nicht, bleiben sie gefangen in unseren Köpfen, werden im Gedächtnis gespeichert und meistens vergessen.

Welche Kraft geht mit der Gefangenschaft der Gedanken verloren? Wir können es erahnen, indem wir die Gedanken betrachten, die sich in der physikalischen Welt realisiert haben. Alles was uns an Zivilisation und Kultur umgibt, war zunächst nur ein Gedanke, ein Gedanke der den Kopf eines Menschen verlassen hat. Egal ob es sich dabei um einen Faustkeil oder ein hochtechnologisches Produkt handelt.

Wenn man aber bedenkt, welche Kommunikationshürden überwunden werden müssen, um gleiches Verstehen, gleiches Erkennen und gleiches Wollen zu erreichen, dann erkennt man einen immensen Verständigungsaufwand. Bei diesem Aufwand ist der Anteil des Missverstehens oft höher als der des Verstehens.

Lassen wir unsere Gedanken frei über die Türen die uns verfügbar sind, können wir nicht sicher sein, dass die anderen unsere Gedanken so verstehen, wie wir sie gedacht haben. Darüber hinaus sehen die Bilder, die wir uns erdacht, in anderen Köpfen völlig anders aus.

In diesem Zusammenhang fällt mir das Opossum-Spiel ein, welches in besonderem Maße die Problematik des Redens und Verstehens deutlich macht. Das Spiel geht folgendermaßen:

Einer Gruppe von Zuhörern, ausgerüstet mit Papier und Malstift, wird die Beschreibung eines Opossums vorgelesen. Die Zuhörer haben nun die Aufgabe, nach dem Gehörten das Opossum bildlich darzustellen.

Nachdem alle dasselbe gehört haben, müsste man davon ausgehen, dass sich die bildlichen Darstellungen gleichen. In der Regel ist das Ergebnis aber so, dass die dargestellten Tierchen optisch nichts miteinander zu tun haben.

Warum sind die Darstellungen nicht gleich? Es hat doch jeder dasselbe gehört!

Sie sind deswegen unterschiedlich, weil jeder Mensch seine eigene Welt im Kopf hat, die sich nur schnittflächenhaft den Welten bzw. Vorstellungen der anderen mehr oder weniger annähert. Das kann so weit gehen, dass ein Anderer das Gegenteil von dem wahrnimmt, was ich empfinde.

Manch Unglücklicher hat eine Welt im Kopf, die mit niemandes Welt eine Schnittfläche hat.

So geht es mir jetzt auch mit diesem Text, den ich schreibe. Versteht der Leser das, was ich schreibe so, wie ich es meine? Oder verkehrt sich das, was ich mitteilen will, beim Leser in das Gegenteil, weil er in einer anderen Vorstellungswelt lebt oder andere Begriffsbelegungen hat?

Also wäre es doch toll, wenn ich ohne den Umweg über die mir als Mensch zur Verfügung stehenden Kommunikationsmittel meine Vorstellungen, die ich von einer Sache habe, Dinge gedanklich unverfälscht übermitteln könnte, ohne die Gefahr der Verfälschung durch andere Vorstellungen, Vorprägungen oder andere differente Begriffsbelegungen.

Oft hat man zwar das Gefühl, irgendwie intuitiv etwas zu ahnen. Man merkt auch ab und an, wie Blicke auf einem ruhen, oder hat Vorahnungen, die sich plötzlich erfüllen. Mitunter denkt man auch an das gleiche Lied oder die gleiche Person wie ein anderer. Dies hat sicher schon jeder einmal erlebt. Es passiert einem auch häufig, dass man von jemandem spricht oder an eine Sache denkt. Und plötzlich ist der Mensch, über den man sprach, da, bzw. die Sache, um die es ging, taucht auf irgendeine Art und Weise real im Umfeld auf.

Offenbar schlummert in uns eine verborgene Fähigkeit, die spontan zu Tage tritt, die wir aber willentlich nicht beeinflussen können. Stand uns diese Fähigkeit einmal in der Menschheitsgeschichte so zur Verfügung, dass wir sie spontan einsetzen konnten? Die vielen Legenden und Sagen über Zauberer und Zauberei lassen dies vermuten. Die vielen Verbote der Zauberei in der Bibel haben offenbar einen realen Hintergrund. Warum verloren die Menschen diese Fähigkeit? Denn dass offenbar mehr in unseren Köpfen, steckt als wir wissen, ahnen wir, wenn wir Geschichten über Hellsichtige und militärische Forschungen nach Psi - Fähigkeiten erfahren.

Wo hat das Gefangensein unserer Gedanken seine Ursache? Ist es ein Fehltritt oder etwa eine Sackgasse der Evolution? Hat der Schöpfer oder die Natur dieses Regular geschaffen, damit wir in den Gedankenmeeren nicht wie die Lemminge ertrinken, weil unsere eigenen Gedanken nicht mehr von denen der anderen zu unterscheiden wären, wenn wir wüssten, was in allen anderen Köpfen, von Guten und Bösen, Schlauen und Dummen, Menschen, Tieren und womöglich Pflanzen vorgeht?

Dieses Thema bewegt mich schon lange, ohne dass ich es mir selbst erklären konnte. Bis, ja, bis ich eines Tages über Babylon und den Turmbau in einer etwas älteren Bibel las. Dort stand unter anderem:

„.....dies [der Turmbau] ist nur der Anfang ihres Tuns und fortan wird ihnen nichts unerreichbar sein, was sie sich vornehmen. Wenn es diesmal gelingt, werden sie in ihrer widergöttlichen Einheit sich noch ganz anderer Dinge vermessen. Wohlauf, lasset uns ( ! Verf.) herniederfahren und ihre Sprache daselbst verwirren, dass keiner des anderen Sprache verstehe.“

Wie müsste man diese Bibelstelle deuten, wenn es sich nicht um die Verwirrung der gesprochenen Sprache, sondern um eine völlig andere, perfektere Verständigungsmöglichkeit, im weitesten Sinne auch eine „Sprache“ gehandelt hätte, die offenbar die göttliche Allmacht bedrohte? Dieser Gedanke ließ mich nicht mehr los. Ich machte mich daran, noch mehr und vielleicht Genaueres zu finden, um das mögliche Rätsel zu lösen. Ich begann mit der Suche in den Mythen der Völker unserer Welt, und ich fand weitere Hinweise auf weitere „Babylons“ bei anderen Völkern, verstreut über die ganze Welt.

Es blieb mir nun folgende Frage zu lösen: Wie teile ich meine Gedanken mit? Ein Buch? Dieser Weg stand nach vielen Gesprächen mit interessierten Mitmenschen fest, wäre ein geeignetes Mittel. Nur welche Art von Buch? Ein Sachbuch schreiben? Sachbücher befassen sich mit realen Dingen. Zumindest mit vermeintlich realen Dingen, die mehr oder weniger nachprüfbar sind. Aber sollte ich ein Sachbuch über Geschichten schreiben, die aus Mythen und anderen nicht mehr nachprüfbaren Quellen stammen? Ein Sachbuch, so sehr es möglicherweise berechtigt wäre, wollte ich mir und dem Leser dann doch nicht zumuten. Auch wenn es inzwischen ungeheuer viel „Sachliteratur“ zu den angeblichen übersinnlichen Fähigkeiten der Menschheit gibt. Ja, selbst die Geheimdienste der Weltmächte verbuttern hier Millionenbeträge. Und auch wissenschaftliche seriöse Ansprüche geltend machende Universitäten und Institute befassen sich offenbar mit dem Thema, das nach meiner Ansicht in Babylon und anderswo seine Ursache haben könnte.

Also, geneigter Leser, deshalb habe ich mich für eine sachliche Erzählung entschieden. Ich habe für Sie, geneigter Leser, viele Artikel und Bücher gelesen. Auf diese können Sie, falls ich mit meinem Werk Ihr tieferes Interesse wecke, zurückgreifen. Hinweise dazu finden Sie im Anhang. Hinzu kommt, dass jede Zitierung den Interessierten nur auf ganz bestimmte Dinge bruchstückhaft hinweist. Es lohnt sich also in jedem Fall, sich bei einem Quellenhinweis mit der gesamten Quelle zu befassen.

Wenn Sie also meiner sachlichen Erzählung folgen, was ich mir erhoffe, dann werden Sie wissen, warum es Ihnen trotz einschlägiger Literatur und dem Besuch von Meditationskursen noch nicht gelungen ist, die Kundalini-Schlange[1] in Ihnen zu wecken. Sie werden wissen, warum die Chakras in Ihnen sich bisher weigerten auch nur einen Muckser von sich zu geben und es wird Ihnen klar sein, warum Sie keine, der angeblich alles durchdringenden kosmischen Schwingungen und Impulse fühlten. Sie werden erkennenn, warum Ihnen das dritte Auge keine Lichtblicke eröffnete.

Die Lichtenergie blieb Ihnen bisher verschlossen und trotz morgendlicher Tai Chi und qui Gong Übungen in inbrünstiger Anbetung der Sonne bemerkten Sie weder eine positive kosmische Stimmung noch empfanden Sie ein allumfassendes ozeanisches Gefühl?

Außerkörperliche Erfahrungen blieben ihnen bisher versagt und die geplanten und versprochenen Astralreisen endeten, bevor sie begonnen hatten?

Vergessen Sie alles, was Ihnen die Meditationsseminare von Volkshochschulen, die esoterische Literatur, Gurus und selbsternannte Lichtbringer versprechen. Ihre Bemühungen, den vorhandenen „Sechsten Sinn“ zu aktivieren, werden erfolglos bleiben. Wenden Sie sich lieber den schönen oberflächlichen Dingen des Tages zu. Sie werden dabei mehr Erfüllung finden.

Denn die Schöpfer des Menschen haben endgültige Vorsorge getroffen, dass die Hoffnung auf übersinnliche Fähigkeiten die Büchse der Pandora nicht verlassen wird. Es sei denn, die Schöpfer des Menschen wollen es, sofern es sie noch gibt.

Leider fand ich zu viele Hinweise, die uns erkennen lassen müssen, dass uns göttliche Gaben, wie der Blick in die Zukunft, der Blick in das Wesen der Dinge, die im und unter dem Himmel sind oder telepathische Fähigkeiten, wohl für immer verwehrt bleiben.

Folgen Sie mir in die Mythen der Völker, die Bibel und das Popol Vuh. Lesen Sie, was ich an Informationen zusammengetragen habe und hören Sie sich meine Meinung dazu an. Sie werden zu dem Ergebnis gelangen, zu dem auch ich letztendlich gekommen bin:

Der Mensch befindet sich in seinem Körper in Einzelhaft. Befreiung gibt es nur durch die Tür, auf der „ Tod“ steht.

Wir sind wohl auf ewig im Körper zu mentaler Einzelhaft verdammt.

Die babylonische Verwirrung war letztlich als Akt des Schöpfers oder der Schöpfer des Menschen die Ursache für die Verschleierung der parapsychischen Fähigkeiten, die die mentale Brücke zu Menschen und vielleicht auch zu anderen Wesen waren.

Dieses Problem haben einzelne nachdenkliche Menschen schon des Öfteren erkannt. Als besonders eindrückliches Zeugnis dieses Erkennens empfinde ich das Gedicht „Wähne nicht“ der Wiener Lyrikerin und Novellistin Betty Paoli. Sie lebte von 1814 bis 1894:

Wähne nicht, dass in dem Weltgewühle,

je ein Herz so wie das Deine fühle,

Daß ein andres folge Deiner Spur.

Wähne nicht, in sehnendem Umschlingen

Andrer Herzen also durchzudringen,

Daß sie mit Deinem eines nur.

Einsam bist Du, ob die bunte Menge,

Lobend oder tadelnd Dich umdränge,

Einsam in dem Kampf wie in der Ruh.

Einsam, bei der Freunde Scheinerbarmen,

Einsam selbst in Deines Liebsten Armen,

Denn alle sind nur sie, nicht Du.

Lerne drum, aus ihrem Kreise zu verschwinden,

Dich in Deiner eignen Brust zurechtzufinden,

Lerne Du, Dein eigner Freund zu sein!

Alle Schwüre, die sie Dir versprechen,

Unwillkürlich werden sie sie brechen.

Deines Lebens Losung heißt: Allein!

Babylon

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