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Vorwort

Unsere derzeitigen allgemeinen Lebensumstände – weltweit gesehen -, werden immer prekärer, ja eigentlich immer bedrohlicher. Diesen Umstand kann ma´u (ab hier immer für man/frau) nur verstehen, wenn ma´u das allem menschlichen Verhalten zugrundeliegende Denken kennt. Dieses derzeit herrschende Denken bezeichnet Jean Gebser in seinen Büchern als mental-rational. Er beschreibt darin klar und deutlich unserer geistigen Evolution1. Er bestätigt darin aber auch, neben einer ganzen Reihe anderer Forscherinnen, dass diese Evolution nur allgemein menschlich ist. Oder m.a.W., dass wir Menschen uns zwar nicht mehr in einer biologischen, aber sehr wohl in einer geistigen Evolution befinden.

Aus einer dieser früher herrschenden Strukturen2 entstand in einem Zeitraum von rund 3000 Jahren das patriarchale Denken. Dieses dominiert aber seither, also seit annähernd 6000 Jahren, alle folgenden Strukturen oder Weltsichtebenen. Daher muss ma´u alle die seither herrschenden Strukturen oder Weltsichtebenen eben auch als patriarchal bezeichnen. Um aber diesen Sachverhalt wirklich erkennen und damit wahrnehmen zu können, bedarf es einer ganzen Anzahl verschieden orientierter Wissenschaftskenntnisse. Dies gilt insbesondere, um sowohl seine positiven, vor allem aber auch seine umfassend negativen Folgen von Beginn an bis heute zu verstehen.

Dazu kommen dann darüber hinaus auch noch andere Sichtweisen auf uns und die Welt, wie z.B. die von Mystiker*innen.

Aus diesen anderen Sichtweisen folgen eine ganze Reihe von neuen Vorstellungen, aber eben auch Schlussfolgerungen. Diese sind jedoch in aller Regel unbekannt, oder sie werden von der derzeit herrschenden Sicht der Wissenschaften verleugnet. Sie wurden, und werden bis heute, von Beginn an bestritten oder gar tabuisiert. Dazu kommt, dass sie für uns Menschen allgemein meist sehr unangenehme Einsichten und daher kommende Verhaltensänderungen erfordern würden. Wie die derzeitige Debatte um den Klimaschutz so deutlich zeigt, ist es enorm schwer nicht nur die gerade auch hier angesprochenen Probleme wahr-zu-nehmen. Noch viel schwieriger ist es aber offensichtlich für die überwiegende Zahl der Menschen, daraus auch noch Konsequenzen für das eigene Verhalten und/oder Handeln zu ziehen.

Dies gilt ganz besonders dann, wenn diese eine Veränderung der heute üblichen, vor allem erwünschten3 Verhaltensweisen, oder gar der Weisen der für Viele so wichtigen „öffentlichen“ Selbstdarstellung bedeutet. Wenn wir aber als Menschheit allgemein überleben wollen, bleibt uns gar nichts anderes übrig als diese Umstände endlich wahr-zu-nehmen und unser Verhalten dementsprechend zu ändern. Der entscheidende Zugang aber zu diesen Erkenntnissen verläuft nur über die Kenntnis des derzeit dominanten rational patriarchalen Denkens (s.u.). Daraus entsteht das daher begründete Sprechen und dessen Folgen und das daraus herkommende gesellschaftlichgeschichtliche Imaginäre4. Schauen wir uns also diese Umstände genauer an.

1 Hier beziehe ich mich insbesondere auf die lebenslangen Forschungsergebnisse von Jean Piaget, Claire Graves – veröffentlicht von seinen Studenten Beck und Cowan – und eben Jean Gebser.

2 Der egoischen Weltsichtebene nach Claire Graves oder der defizienten, am Ich orientierten mythischen Struktur nach Gebser

3 wir werden uns im Verlauf des folgenden Textes noch näher anschauen müssen, wer hier was „er-wünscht“

4 siehe hierzu das Buch „Gesellschaft als imaginäre Institution“ C.C.

patriarchal denken und sich verhalten

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