Читать книгу Das Mädchen mit der Muschelkette - Peter Seeberg - Страница 4
ОглавлениеDie Geschichte, die in diesem Buch erzählt wird, spielt vor 1700 Jahren, zu einer Zeit, die man die römische Eisenzeit nennt. Damals war Jütland schon längst von Bauern besiedelt. Sie wohnten in Dörfern und rodeten riesige Waldflächen, um neues Ackerland zu erschließen. Doch in den Wäldern und den entlegenen Gegenden des Landes lebten noch andere Menschen: Jäger und Fischer, die sich von den Tieren des Waldes, von Beeren und Pilzen ernährten. Sie verhungerten allmählich, denn mit der Rodung der Wälder wurde der Wildbestand immer kleiner.
In drei Bänden erzählt Peter Seeberg seine Geschichte vom Jungen aus dem Clan der Baummarder. Sie beginnt Ende Winter, als die Menschen unter dem Hunger leiden. Mit dem Steigen der Sonne wird das Leben leichter. Für den »Jungen ohne Namen« kommt jetzt die Zeit, da er aufbrechen muß zum See der Kraniche, weit oben im Nordosten. Drei rote Kranichfedern soll er von dort zurückbringen und sich so seinen Namen verdienen. Seine Wanderung führt ihn durch Wälder und Moore, an den Dörfern vorbei, immer auf der Hut vor den Bauern, die das Volk der Jäger mit Haß verfolgen. Doch er sieht auch ein Bauernmädchen, das ihm gefällt, und an der Küste begegnet er seinem Onkel, der als reicher Kaufmann im fernen Lutetia Parisiorum lebt. Er fordert den Jungen auf, mit ihm zu kommen, aber der Junge will heim zur Hütte am See. Als er nach vielen Mondwechseln zurückkehrt, ist die Hütte abgebrannt, Mutter, Vater und Schwester sind tot. Der Junge denkt, daß es wohl die Bauern waren, die sie umgebracht haben.
Allein übersteht er den strengen Winter. Im Frühjahr bricht er auf zur Küste, dorthin, wo im Vorjahr das »Schiff der Fremden« angelegt hat und wo er seinem Onkel begegnet ist, dem einzigen, der ihm jetzt noch einen Namen geben kann. Lange muß er an der Küste warten. Als das Schiff endlich anlegt, ist sein Onkel nicht an Bord. Der Steuermann bietet ihm an, ihn mitzunehmen nach Lutetia. Es ist eine gefährliche Reise, aber der Junge überlebt. Der Onkel gibt ihm den Namen Arga-ir, »das Auge, in dem die Welt tanzt«. Er bittet ihn zu bleiben. Doch Arga-ir fühlt sich eingesperrt in dem Haus aus Stein. Er sehnt sich nach dem Wald am See, wo er aufgewachsen ist, und er möchte das Mädchen wiedersehen, in das er sich verliebt hat. Noch einmal bricht er auf ... die Geschichte vom Mädchen mit der Muschelkette beginnt.