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1.2 Chronologie und Topographie im Markusevangelium

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Nicht selten werden im Zeit-Raum-Gefüge des Markusevangeliums chronologische und vor allem topographische und damit zugleich topologische Probleme gesehen. Darum seien einige Bemerkungen über Orte und Zeit der Geschehnisse vorausgeschickt, die Markus in seinem Evangelium schildert.

Jesu öffentliches Wirken und damit die Zeitspanne seines Lebens, über die Markus berichtet, gehört nach den spärlichen Hinweisen, die uns das zweite Evangelium an die Hand gibt (1,4.9.14; 6,14.16-29; 15,1 bis 15.43), irgendwo in die Jahre 27, dem wohl frühest möglichen Auftreten Johannes’ des Täufers, bis spätestens 36/37, also in die Jahre, in denen nach L 3,1 Tiberius, Stiefsohn des Augustus, als dessen Nachfolger in Rom regierte (14 bis 37) und gleichzeitig Herodes Antipas Tetrarch von Galiläa (und Peräa, 4 v. bis 39), Philippus Tetrarch von Ituräa und der Trachonitis, (Paneas, Batanaia und Auranitis, 4 v. bis 34), Lysanias Tetrarch der Abilene (bis vor 37) und Pontius Pilatus seit 26 praefectus der römischen Provinz Iudaea war. Ihn schickte Lucius Vitellius, Statthalter der Provinz Syria, im Jahr 36/3722 nach Rom, wo er sich wegen eines von ihm brutal niedergeschlagenen Aufstands der Samaritaner verantworten sollte.

Schauplätze sind in den Kapiteln 1 bis 9 des Evangeliums die Tetrarchien des Herodes Antipas und des Philippus sowie Teile der damaligen römischen Provinzen Iudaea und Syria: Galiläa (1,9.14.16.28.39; 9,30), zumal Untergaliläa23, der See Gennesaret mit seinen Ufern (1,16bis; 2,13; 3,7; 4,1ter.39.41; 5,1.13bis.21; 6,47 bis 49; 7,31), benachbarte Gebiete Syrophöniziens (7,24.31) und der Gaulanitis (8,22.27), die teils zur Tetrarchie des Philippus und teils zur Dekapolis gehörte, und Teile dieser wohl erstmals von Markus so bezeichneten Gegend (5,1.20; 7,31; s.u. S. 72-79). Im zehnten Kapitel wechselt der Schauplatz in die „Gebiete von Judäa jenseits des Jordans“ (10,1), die mit dem von Josephus (BJ III 3,3) Peräa genannten Territorium identisch sein dürften und seit 44 zur römischen Provinz Iudaea gehörten, sowie nach Judäa (10,46), seit dem Jahr 6 Teil dieser Provinz (s.u. S. 102-105). In den Kapiteln 11 bis 16 ist nur noch Jerusalem mit seiner nächsten Umgebung Ort des Geschehens. So wie Markus die Wege Jesu nachzeichnet, wäre dieser nicht über das hier umrissene Gebiet hinausgelangt, das heute unter die Staaten Israel, Libanon, Syrien und Jordanien sowie das Westjordanland aufgeteilt ist.

Die meisten Orte und Territorien, die im Evangelium mit Namen genannt sind, werden im markinischen Itinerar Jesu je einmal von Jesus aufgesucht. Ausnahmen sind nur Galiläa mit dem See Gennesaret und seinen Ufern, Kafarnaum, die Dekapolis sowie Jerusalem und Betanien.

Der Evangelist beginnt seine Schilderung der Ereignisse aus dem Leben Jesu mit dem Geschehen, das in den Überlieferungen, die ihm zur Verfügung stehen, zeitlich am weitesten zurückliegt, nämlich der Taufe Jesu sowie der damit notwendigerweise verbundenen Vorstellung Johannes’ des Täufers, und beschließt sein Evangelium mit dem leeren Grab Jesu und der Flucht der drei Frauen. Er läßt also Raum hin zur Vergangenheit, den die beiden anderen Synoptiker mit ihren Vorgeschichten24, und Raum hin zur Zukunft, den die drei anderen Evangelisten um ihre Berichte von den Erscheinungen des Auferstandenen und – so Lukas – der Himmelfahrt Jesu bereichert haben. Matthäus und Lukas haben das Evangelium des Markus aber nicht nur fast ganz oder zu großen Teilen abgeschrieben, sondern es auch umgeschrieben.25

Doch wie füllt Markus den Raum zwischen Taufe und leerem Grab? Die älteste Antwort auf diese Frage finden wir in dem bekannten Fragment aus der Schrift „Fünf Bücher Auslegung [von] Herrenworten“ des Papias von Hierapolis, die vermutlich um 110 entstanden ist26. Euseb hat das Fragment in seiner Kirchengeschichte überliefert (Eus., h. e. III 39,15f.): „Und dies sagte der Presbyter: Markus, der Dolmetscher des Petrus, schrieb von dem Herrn zwar alles, dessen er sich erinnerte, seien es Reden, seien es Taten, genau, allerdings ohne Ordnung auf. Denn er hatte weder den Herrn gehört, noch war er ihm nachgefolgt, hinterher jedoch, wie gesagt, dem Petrus, welcher seine Lehrvorträge den Bedürfnissen nach gestaltete, aber nicht wie um eine zusammenhängende Darstellung der Logien des Herrn zu schaffen, so daß Markus nicht falsch handelte, wenn er einiges so aufschrieb, wie er sich erinnerte. Denn für eines trug er Sorge: nichts von dem, was er gehört hatte, auszulassen oder etwas davon unwahr zu berichteten. Dies wird also von Papias über Markus berichtet.“27

Welche Bedeutung für das Markusevangelium dem Papias-Fragment beizumessen ist, wird sich zeigen. Papias gehörte wie Ignatius von Antiochia und Polykarp von Smyrna noch der dritten Generation der Christen an. Leider läßt er uns nicht genau wissen, woher er seine Kenntnisse über das Markusevangelium hatte. Παρὰ τῶν ἐκείνοις λνωρίμων – „von denen, die mit ihnen [sc. den Aposteln] bekannt waren“ (h. e. III 39,2; vgl. 4) – ist doch recht unbestimmt. Und vielleicht gibt es Gründe dafür, daß Papias nicht ganz ohne Grund von Euseb28 als jemand bezeichnet wird, der σφόδρα γάρ τορ σμικρὸς ὢν τὸν νοῦν (h. e. III 39,13) …

Reihte der Evangelist mithin das, von dem er Kenntnis hatte, nur einfach aneinander, wie man es wohl dem Papias-Fragment entnehmen muß, oder schuf er ein Gefüge räumlicher und zeitlicher Verknüpfungen und damit einen oder vielmehr seinen „Rahmen der Geschichte Jesu“29? Ergibt sein Bericht also eine Abfolge von einleuchtenden, historisch möglichen Angaben und damit Bewegungsmöglichkeiten Jesu – und das heißt zugleich nicht von unsinnigen, gegensätzlichen oder gar widersprüchlichen, wie gelegentlich in der Literatur behauptet?30 Haben wir es folglich mit einer „allgemeinen Ungenauigkeit und Fehlerhaftigkeit der markinischen Ortsangaben“ zu tun31, mit der „Unkenntnis der galiläischen Topographie“32 oder mit „geographischen Fehler[n]“33, hat Markus aus den ihm zur Verfügung stehenden Ortsangaben gar so etwas wie eine „Phantasielandkarte“ gemacht34 – oder „ist bei der Abfassung des Evangeliums geographisches Wissen aus der Zeit seiner Entstehung eingeflossen“, das „auch bei den Rezipienten [als] bekannt vorausgesetzt wird“35, legt also die Vorstellung, die der Evangelist von den topographischen und geographischen Gegebenheiten des Landes hat, seine „kognitive Karte“ (mental map)36, eine Kenntnis der tatsächlichen Gegebenheiten und Verhältnisse nahe und auf Grund dessen einen Plan, nach dem er seinen Stoff einem Zeit-Raum-Gefüge eingeordnet hat?

Den Antworten auf diese Fragen müßte sich entnehmen lassen, ob Markus überhaupt willens und in der Lage war, ein ein- und durchsichtiges Zeit-Raum-Gefüge für das Geschehen zu schaffen, von dem er berichtet, und ob er zwischen den so zusammengehaltenen Ereignissen Beziehungen entstehen läßt, die über bloße Verbindungen bestimmter Ereignisse mit bestimmten Zeiten und Orten hinausgehen.

Immer wieder sind Versuche unternommen worden, Antworten auf diese Fragen zu finden. Ich nenne aus der Forschungsgeschichte nur einige Namen, die für einen je anderen Ansatz stehen, angefangen mit William Wrede, Karl Ludwig Schmidt, Rudolf Bultmann, Martin Dibelius, Ernst Lohmeyer, Willi Marxsen, James McConkey Robinson, Walter Schmithals, Cilliers Breytenbach, Gerd Theißen, Adela Yarbro Collins, Marie-Eve Becker, Paul-Gerhard Klumbies, Bärbel Bosenius … Sie alle haben ihre eigene Lösung, aber ob es die »richtige« ist, wird wohl für immer offen bleiben.

Mir geht es um den ursprünglichen Sinn und Zweck der Orts- und Zeitangaben im Fortgang der Erzählung des Markusevangeliums, nämlich dem Leser den Ablauf des Geschehens nahezubringen. Es ist die Basis der Erzählebene, die Cilliers Breytenbach „die normale Erzählebene“ nennt. Darüber hinausgehende Interessen verfolge ich nicht. Diese Ebene ist unabdingbare Voraussetzung für die drei weiteren der vier Erzählebenen, von denen Cilliers Breytenbach ausgeht, nämlich zweitens die Ebene der Kommunikation zwischen Erzähler und Leser, auf der „das Erzählte gedeutet, erläutert oder unterstrichen wird“, drittens die eingebettete Kommunikationsebene mit der „Kommunikation zwischen den dargestellten Figuren in der Erzählung“ und schließlich „die direkte Rede, die in die erste Kommunikationsebene eingefügt wird“37. Sie bleiben hier außer Betracht.

Dies vorausgesetzt, werde ich mich im Folgenden deshalb weder mit dem Messiasgeheimnis noch einem möglichen Gegensatz zwischen Galiläa und Jerusalem oder dem Hintergrund der einzelnen Episoden des Markusevangeliums, wie er sich für die Zeit um das Jahr 30 vermuten läßt, noch mit der Übertragung von Ergebnissen gegenwärtiger Narrativik befassen, auch nicht mit einem spatial, topographical oder topological turn38 etwa in Gestalt eines mythischen oder literarischen Raumes samt den Schnittstellen von dessen horizontalen und vertikalen Handlungsebenen oder mit der nicht-räumlichen Bedeutung räumlicher Strukturen39, ebenso wenig mit der möglichen symbolischen Valenz einzelner Orte, etwa Caesarea, sondern allein mit dem, was Cicero, der sich in De oratore, zumal in II 51-6540, über griechische und römische Geschichtsschreibung ausläßt, den Antonius dort in II 63 über die schwierige Aufgabe der Geschichtsschreibung sagen läßt, daß eben die Art des zu gestaltenden Stoffes der zeitlichen Folge der Gegebenheiten und der Ortskunde bedarf. Es geht also nicht etwa um eine imaginäre Geographie oder die theologische Aufladung von Räumen, die beide auf der Landkarte nicht zu erkennen sind41, sondern allein um eine synchrone Untersuchung des Markusevangeliums in dem uns vorliegenden, mutmaßlich ursprünglichen Umfang zwischen 1,1 und 16,842 – auch wenn da und dort etwas textkritisch umstritten sein mag. Denn – und hier stimme ich mutatis mutandis Rainer Kessler zu – Ausgang und Ziel jeder Auslegung ist immer das Evangelium als Ganzes in seiner uns vorliegenden Gestalt; jede Rekonstruktion seiner Vorgeschichte ist notwendigerweise hypothetisch43, ist nichts als „Vermutungswissenschaft“44, und es ist ziemlich fraglich, ob und wenn ja, wie weit es überhaupt möglich ist, hinter der vorliegenden Endgestalt des Markusevangeliums dessen Vorgeschichte zu erhellen.

Auf der „normalen Erzählebene“ erwähnt Markus etliche Orte und Territorien, die Namen von Herrschern, besondere Ereignisse wie Gefangennahme und Tod Johannes des Täufers (1,14; 6,14-29), das meteorologische Phänomen der Fallwinde am See Gennesaret (4,37), aber auch die Zeit des reifenden oder reifen Korns (2,23) oder die ortsübliche Dachkonstruktion der Häuser im Palästina des 1. Jahrhunderts (2,4)45, das Fischen mit dem runden Wurfnetz, das noch um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts im See Gennesaret in Gebrauch war (1,16)46, und die Schiffahrt auf dem See (s.u. S. 65-70). Dies zu erwähnen hat nur Sinn, wenn es den Lesern, für die Markus schreibt (13,14!), wenigstens soweit bekannt ist, daß sie nachvollziehen können, was der Autor schildert, sie also in der Lage sind, die erzählte Geschichte als ein plausibles Ganzes aufzunehmen.47 Das läßt für die in seinem Evangelium erzählte Welt Leser vermuten, denen die geographischen und topographischen Verhältnisse im damaligen Palästina einigermaßen vertraut waren.48 Dies dürfte auch für die topologischen Beziehungen zwischen den von Markus genannten Orten gelten. Damit liegt es nahe, den syrisch-palästinensischen Raum als möglichen Abfassungsort in Betracht zu ziehen49.

Für die verschiedentlich vermutete Abfassung des Markusevangeliums in Rom spielen die Ortsangaben im Evangelium keine Rolle, wohl aber die dort zu findenden Latinismen50, gleich ob einzelne Wörter oder phraseologische Wendungen. Sie erweisen sich jedoch bei näherem Zuschauen – ein Blick in Bauer-Aland51 genügt – als wenig taugliches Argument:

Mόδιος modius, 4,21), λεγιών (legio, 5,9.15), δηνάριον (denarius, 6,37), κῆνσος (census, 12,14), Kαῖσαρ (Caesar, 14,14.16f.) und κεντυρίων (centurio, 15,39.44f.) begegnen bereits im 2. oder spätestens im 1. Jahrhundert v. Chr. in der Koine. Πυγμή bzw. πυκνά (pugnus, 7,3) dürfte als Latinismus ausscheiden bzw. wäre bereits seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. oder gar Homer als Latinismus belegt, was aus naheliegenden Gründen wenig wahrscheinlich ist. Von den verbleibenden Latinismen, die bisher nicht vor dem 1. Jahrhundert n. Chr. nachgewiesen sind, gehören ξέστης (sextarius?, 7,4; jedoch unsicher, ob überhaupt Latinismus) und κοδρέντης (quadrans, 12,42) dem Maß- bzw. Münzwesen an; römische Münzen waren im ganzen Imperium Romanum in Umlauf, und gew iß war es auch damals gut, die Wechselkurse für die gängigen Währungen zu wissen. Σπεκουλάτωρ (speculator, 6,27) entstammt dem Rechtswesen, und πραιτάριον (praetorium, 15,16) ist militärischer Fachausdruck, der geläufig gewesen sein dürfte, da Syria und Iudaea zur Zeit des Markus Provinzen mit Legionsstandorten waren. Es bleibt bloß φραγελλόο flagellare, 15,15) übrig, das bislang nur je einmal bei Markus und Matthäus, jedoch sonst nicht vorkommt.

Nehmen wir noch die drei mutmaßlichen phraseologischen Latinismen52 hinzu, die sich bei Markus finden: ῥαπίσμασιν αὑτὸν ἔλαβον (verberibus eum acceperunt, 14,65), τὸ ἱκανὸν ποιεῖν satisfacere, 15,15) und τιθέναι τὰ γόνατα (genua ponere, 15,19), dann sei nur an die neudeutsche Wendung erinnert, daß etwas „Sinn mache“ – ein immer mehr um sich greifender Anglizismus, der von wenig Verständnis für unsere eigene und die englische Sprache zeugt. In der Antike waren in der Koine jedoch die Latinismen ebenso alltäglich, wie es für uns die Anglizismen sind. Aber leben wir deshalb in London? Was bleibt? Nichts, was in der Sprache des Markusevangeliums für eine Abfassung in Rom spräche.53

1 Klaus Berger: Formgeschichte des Neuen Testaments. Heidelberg 1984. S. 356. Vgl. auch Detlev Dormeyer: Evangelium als literarische Gattung. In: ANRW. Teil II. Bd. 25,2. Berlin 1984. S. 1543 bis 1634, dort S. 1581.

2 Hubert Cancik: Die Gattung Evangelium. Das Evangelium des Markus im Rahmen der antiken Historiographie. In: Markus-Philologie. Historische, literargeschichtliche und stilistische Untersuchungen zum zweiten Evangelium. Hg. v. Hubert Cancik. Tübingen 1984. S. 85-113, dort S. 94. = WUNT 33.

3 Eve-Marie Becker: Das Markus-Evangelium im Rahmen antiker Historiographie. Tübingen 2006. S. 300. = WUNT 194.; vgl. auch dies.: Der jüdisch-römische Krieg (66-70 n. Chr.) und das Markusevangelium. In: Die antike Historiographie und die Anfänge der christlichen Geschichtsschreibung. Hg. v. Eve-Marie Becker. Berlin 2005. S. 213-236, dort S. 235f. = BZNW. Bd. 129. – Bereits genannte Titel werden im folgenden nur noch mit Autor und Kurztitel bzw. Reihentitel und Bandnummer zitiert, s. auch S. 162.

4 Vgl. Eve-Marie Becker: Markus-Evangelium. S. 251 u. 411; Franz Römer: Biographisches in der Geschichtsschreibung der frühen römischen Kaiserzeit. In: Historiographie. S. 137-155, dort S. 148 zu Tacitus′ „Agricola“; Dirk Frickenschmidt: Evangelium als Biographie. Die vier Evangelien im Rahmen antiker Erzählkunst. Tübingen 1997. S. 278-281, bes. S. 281. = TANZ 22.

5 Biblische Schriften sind nach Nestle-Aland28 abgekürzt; ohne Nennung der Schrift beziehen sich Stellenangaben immer auf das Markusevangelium, Jahreszahlen ohne nähere Bezeichnung auf die Zeit n. Chr.

6 S. Martin Hengel: Zur urchristlichen Geschichtsschreibung. Stuttgart 1979. S. 44, ferner Eve-Marie Becker: Einführung. Der früheste Evangelist im Lichte der aktuellen Markusforschung. Eine Standortbestimmung. In: Dies.: Der früheste Evangelist. Studien zum Markusevangelium. Tübingen 2017. S. 1-13, dort S. 7. = WUNT 380, und dies.: Die Konstruktion der Geschichte. Paulus und Markus in Vergleich. In: Dies.: Evangelist. S. 253-278, dort S. 262.

7 Cilliers Breytenbach: Das Markusevangelium als episodische Erzählung. Mit Überlegungen zum Aufbau des zweiten Evangeliums. In: Erzähler des Evangeliums. Methodische Neuansätze in der Markusforschung. Hg. v. Ferdinand Hahn. Stuttgart 1985. S. 137-169, dort S. 139 u. 169. = SBS 118/119; s. a. Gert Lüderitz: Rhetorik, Poetik, Kompositionstechnik im Markusevangelium. In: Markus-Philologie. S. 165-203, dort S. 198 u. 200.

8 Johannes Fried: Karl der Große. Gewalt und Glaube. München 2013. S. 21, über Karl den Großen.

9 S. Willem S[tefanus] Vorster: Markus – Sammler, Redaktor, Autor oder Erzähler? In: Erzähler. S. 11-36, dort S. 31-36; Norman R. Petersen: Die „Perspektive“ in der Erzählung des Markusevangeliums. In: Erzähler. S. 67-91, bes. S. 84-91; Ludger Schenke: Das Markusevangelium. Stuttgart 1988. S. 31. = UB 405.

10 S. a. Georg Strecker: Literaturgeschichte des Neuen Testaments. Göttingen 1992. S. 132. = UTB 1682.

11 Helge Martens: Elia – Psychogramm eines Gotteskriegers. Ein Versuch. DtPfrBl 116 (2016) S. 629-633, dort S. 629f.; s. a. Ulrich Wilckens: Theologie des Neuen Testaments. Bd. III. Historische Kritik der historisch-kritischen Exegese. Von der Aufklärung bis zur Gegenwart. Göttingen 2017. S. 389f.; Felicitas Hoppe: Dichters Angst. In: FAZ. 5.1.2018. S. 14. Sp. 1f.

12 Cicero: De oratore. Über den Redner. Lateinisch/Deutsch. Übers.u. hg. v. Harald Merklin. Stuttgart 2006; vgl. dazu auch Lukian, Hist. conscr. 24, 48.

13 Reinhart Koselleck: Sprachwandel und Ereignisgeschichte. In: Ders.: Begriffsgeschichten. Frankfurt a. M. 2006. S. 32-55, dort S. 33-36;ders.: Die Geschichte der Begriffe und die Begriffe der Geschichte. In: Ders.: Begriffsgeschichten. S. 56-76, dort S. 72f.

14 Andreas Mehl: Geschichtsschreibung in und über Rom. In: Historiographie. S. 111-136, dort S. 128. Vgl. auch Hubert Cancik: Evangelium. S. 93; Wolfgang Stegemann: Jesus und seine Zeit. Stuttgart 2010. S. 30. = Biblische Enzyklopädie 10, u. s. Ez 1,1!

15 Karin Wenz: Linguistik/Semiotik. In: Stephan Günzel (Hg.): Raumwissenschaften. 3. Aufl. Frankfurt a. M. 2012. S. 208-224, dort S. 211. = stw 1891; vgl dazu Sylvia Sasse: Literaturwissenschaft. In: Raumwissenschaften. S. 225-241, dort S. 232f.

16 Vgl. Karin Wenz: Linguistik. S. 212.

17 Johannes Fried: Karl der Große. S. 25f.; vgl. dazu Thukydides I 21f.

18 Reinhart Koselleck: Sozialgeschichte. S. 25, s. auch S. 29.

19 Reinhart Koselleck: Sprachwandel. S. 41f.; vgl. auch S. 42-46.

20 Vgl. Erhardt Güttgemanns: Offene Fragen zur Formgeschichte des Evangeliums. Eine methodologische Skizze der Grundlagenproblematik der Form- und Redaktionsgeschichte. München 1970. S. 223-231. = BEvTh 54.

21 Heinz-Wolfgang Kuhn: Ältere Sammlungen im Markusevangelium. Göttingen 1971. = StUNT 8; vgl. Peter Dschulnigg: Das Markusevangelium. Stuttgart 2007. S. 108 mit Anm. 143. = ThKNT. Bd. 2.

22 Walter Berschin: P. Pilatus. In: DNP. Bd. 10. Stuttgart 2003/2012. Sp. 142.

23 S. auch Willibald Bösen: Galiläa als Lebensraum und Wirkungsfeld Jesu. Eine zeitgeschichtliche und theologische Untersuchung. Freiburg 1985. S. 17, M 3; zur räumlichen Ausdehnung Galiläas s. ebd. S. 26, M 7.

24 „Vorgeschichten werden stets erst im Nachhinein konzipiert“, so Johannes Fried: Der Schleier der Erinnerung. Grundzüge einer historischen Memorik. Durchg. u. erw. Aufl. München 2012. S. 244; s. a. ders.: Karl der Große. S. 35.

25 S. Reinhart Koselleck: Sprachwandel. S. 49-55.

26 Ulrich H[einz] J[ürgen] Körtner: Papiasfragmente. In: Papiasfragmente. Hirt des Hermas. Eingel., hg., übertr. u. erl. v. Ulrich H[einz] J[ürgen] Körtner u. Martin Leutzsch. Darmstadt 1998. S. 30f. = SUC. T. 3.

27 Ulrich H[einz] J[ürgen] Körtner: Papiasfragmente. S. 59.

28 Eusebius: Kirchengeschichte. Hg. v. Eduard Schwartz. Kleine Ausgabe. 5. Aufl. Berlin 1952.

29 Karl Ludwig Schmidt: Der Rahmen der Geschichte Jesu. Literarkritische Untersuchungen zur ältesten Jesusüberlieferung. Berlin 1919. Ich verzichte auf eine Auseinandersetzung mit diesem grundlegenden Werk, weil es in ihm in erster Linie um das „historische Problem“ geht (S. V, vgl. auch S. 150, 181 u. 317), mir aber ausschließlich um die Komposition der Markuserzählung, also ein literarisches Problem, um einen chronologisch-topographischen Aufriß dieser Geschichte, den Markus geschaffen hat – und darum, ob dieser Aufriß seinen Wert in sich hat.

30 Z. B. Johannes Schreiber: Theologie des Vertrauens. Hamburg 1967. S. 158-162, 171, 177 u. 189, oder Hubert Cancik: Evangelium. S. 101.

31 Jürgen Roloff: Das Markusevangelium als Geschichtsdarstellung. In: Das Markus-Evangelium. Hg. v. Rudolf Pesch. Darmstadt 1978. S. 283-310, dort S. 290. = WdF. Bd. 411; ähnlich auch Philipp Vielhauer: Geschichte der urchristlichen Literatur. Einleitung in das Neue Testament, die Apokryphen und die apostolischen Väter. Durchg. Nachdr. Berlin 1979. S. 346f.

32 Petr Pokorný: Das Markusevangelium. Literarische und theologische Einleitung mit Forschungsbericht. In: ANRW. Teil II. Bd. 25,3. Hg. v. Wolfgang Haase. Berlin 1985. S. 1969-2035, dort S. 2021.

33 Gerd Theißen: Lokalkolorit und Zeitgeschichte in den Evangelien. Ein Beitrag zur Geschichte der synoptischen Tradition. Freiburg (Schweiz) 1989. S. 248. = NTOA 8.

34 Ludger Schenke: Markusevangelium. S. 29.

35 Bärbel Bosenius: Der literarische Raum des Markusevangeliums. Neukirchen 2014. S. 17. = WMANT 140

36 Karin Wenz: Linguistik. S. 212f.

37 Cilliers Breytenbach: Markusevangelium. S. 164.

38 Zu den Unterscheidungen zwischen diesen turns s. Stephan Günzel:Spatial Turn – Topographical Turn – Topological Turn. Über die Unterschiede zwischen Raumparadigmen. KulturPoetik 2 (2002) S. 219-237, die dort S. 219-230 sehr übersichtlich dargestellt sind. S. ferner Michael C. Frank; Bettina Gockel; Thomas Hauschild; Dorothee Kimmich; Kirsten Mahlke: Räume – Zur Einführung. Zeitschrift für Kulturwissenschaften 2 (2008) S. 7-16; Stephan Günzel (Hg.): Raumwissenschafen, dort bes. die S. 125 bis 241 u. Doris Bachmann-Medick: Spatial Turn. In: Dies.: Cultural Turns. Neuorientierungen in den Kulturwissenschaften. Reinbeck. 5. Aufl. 2014. S. 285-329. = Rowohlts Enzyklopädie 55675.

39 S. Bärbel Bosenius: Raum. S. 481.

40 Vgl. Markus Völkel: Geschichtsschreibung. Eine Einführung in globaler Perspektive. Köln 2006. S. 207. = UTB 2692.

41 Vgl. Doris Bachmann-Medick: Spatial Turn. S. 293-296, bes. 295f.

42 Zum Markusschluß grundlegend immer noch Kurt Aland: Der Schluß des Markusevangeliums. In: Ders.: Neutestamentliche Entwürfe. München 1979. S. 246-283. = TB. Bd. 63.

43 Rainer Kessler: Zur Exegese der Propheten. HPB 2012. S. 128 bis 131, dort S. 129. Vgl. auch Martin Hengel: Entstehungszeit und Situation des Markusevangeliums. In: Markus-Philologie. S. 1-45, dort S. 19, und Paul-Gerhard Klumbies: Von der Hinrichtung zur Himmelfahrt. Neukirchen 2010. S. 3f. = BthSt 114.

44 Klaus Wengst: Der wirkliche Jesus? Eine Streitschrift über die historisch wenig ergiebige und sinnlose Suche nach dem „historischen“ Jesus. Stuttgart 2013. S. 305.

45 Jens Schröter: Jesus von Nazaret. Jude aus Galiläa – Retter der Welt. Leipzig 2006. S. 82f. = Biblische Gestalten. Bd. 15; Achim Lichtenberger: Architektur und Bauwesen. In: NTAK. Bd. 2. Familie – Gesellschaft – Wirtschaft. Hg. v. Klaus Scherberich. Neukirchen 2005. S. 199-205, dort S. 202.

46 S. Jörg Zink: Tief ist der Brunnen der Vergangenheit. Eine Reise durch die Ursprungsländer der Bibel. Stuttgart 1988. S. 253; Mendel Nun: Der See Genezareth und die Evangelien. Archäologische Forschungen eines jüdischen Fischers. Gießen 2001. S. 30 bis 32. = Biblische Archäologie und Zeitgeschichte. Bd. 10.

47 S. Reinhart Koselleck: Geschichte. S. 60.

48 Anders etwa Werner Georg Kümmel: Einleitung in das Neue Testament. 20., erneut erg. Aufl. Heidelberg 1980. S. 69 mit Anm. 58.

49 So mit Helmut Köster: Einführung in das Neue Testament im Rahmen der Religionsgeschichte und Kulturgeschichte der hellenistischen und römischen Zeit. Berlin 1980. S. 602. Eve-Marie Becker: Markus-Evangelium. S. 102, ähnlich Ludger Schenke: Markusevangelium. S. 45-48, und Gerd Theißen: Lokalkolorit. S. 270, tendieren nach Syrien; Dietrich-Alex Koch: Geschichte des Urchristentums. Ein Lehrbuch. 2. korrigierte u. erw. Aufl. Göttingen 2014. S. 509f., bevorzugt Phönizien. Auf jeden Fall dürfte eine räumliche Nähe zu Palästina vorauszusetzen sein.

50 S. Friedrich Blass; Albert Debrunner: Grammatik des neutestamentlichen Griechisch. Bearb. v. Friedrich Rehkopf. 15., durchgesehene Aufl. Göttingen 1979. S. 6f., § 5,1; Udo Schnelle: Einleitung in das Neue Testament. 8., durchgehend neubearbeitete Aufl. Göttingen 2013. S. 268. = UTB 1830.

51 Walter Bauer: Griechisch-Deutsches Wörterbuch zu den Schriften des Neuen Testaments und der frühchristlichen Literatur. 6., völlig neu bearb. Aufl. im Institut für neutestamentliche Textforschung, Münster, unter besonderer Mitwirkung von Viktor Reichmann hg. v. Kurt Aland u. Barbara Aland. Berlin 1988. S. v.

52 BDR. S. 7, § 5,4.

53 Vgl. auch Helmut Köster: Einführung. S. 602.

Zeit und Ort im Markusevangelium

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