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Plenterwald: die urwaldähnlichste Wirtschaftsform

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Wenn Sie durch einen Wald spazieren, in dem kleine und große, dicke und dünne Bäume aller Altersgruppen und Durchmesser innig gemischt auftreten, dann sehen Sie einen Plenterwald. Er ist die urwaldnächste Wirtschaftsform. Bäume jeglicher Größe stehen bunt gemischt zusammen und bilden eine pflanzliche Sozialgemeinschaft. In der Regel stehen hier heimische Baumarten wie Buchen, Weißtannen und Eichen, allenfalls gelegentlich durch einzelne Douglasien, Fichten oder Kiefern ergänzt. Einen herkömmlichen Forst in einen Plenterwald zu überführen, dauert etwa 100 Jahre. Anschließend verändert sich das Waldgefüge über viele Jahrhunderte nicht mehr – ganz so wie in einem Urwald. Und doch ist der Plenterwald eine Kunstform. Im Gegensatz zum Urwald fehlt ihm Totholz, selbst wenn der eine oder andere Baum hier sein Leben zu Ende leben darf und dann verrottet. Das meiste Holz soll schließlich geerntet und teuer verkauft werden. Aus diesem Grund fehlen auch ganz alte Exemplare, die ja meist im Inneren schon Pilzbefall aufweisen und dann wirtschaftlich wertlos werden.


Kleine und große Nadelbäume bunt gemischt – so kann im Alpenraum ein Plenterwald aussehen.

Die gesamte Biomasse beträgt in einem Plenterwald höchstens die Hälfte des wilden Vorbilds, sodass es in ihm viel heller ist (weniger Bäume = mehr Licht am Boden). Für manche Urwaldarten unter Käfern und Spinnen ist er dadurch kein geeigneter Lebensraum mehr. Dennoch – ökologischer kann man nicht wirtschaften, und daher sind Plenterwälder, durchsetzt mit Schutzgebieten, die sinnvollste und schonendste Form der Forstwirtschaft. Leider sind sie hierzulande nur auf wenigen Prozent der Waldfläche zu finden.


Menschenspuren im Wald

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