Читать книгу Du bist doch nur so ein Hauptschul-Assi! - Petra Bartoli y Eckert - Страница 7

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Timo schloss die Wohnungstür auf und machte einen Schritt in den Flur.

„Hallo, mein Großer. Na, wie war dein Schultag? Hast du viele Hausaufgaben auf? Gibt es etwas Neues?“, begrüßte ihn seine Mutter und steckte ihren Kopf aus der Küchentür.

Wieso musste Mama ihn immer gleich mit so vielen Fragen überfallen? Timo zog die Wohnungstür hinter sich zu und schleuderte seine Schultasche auf den Boden.

Seine Mutter runzelte die Stirn.

„Ich hab’ dir doch schon tausend Mal gesagt, dass du deine Tasche ordentlich in dein Zimmer neben den Schreibtisch stellen sollst“, seufzte sie.

Ja, ja. Bestimmt reichten tausend Mal gar nicht. Aber Timo hatte seiner Mutter auch schon genauso oft erklärt, dass ihre ständigen Fragen nervten. Und hielt sie sich vielleicht daran?

Timo schnupperte, während er die Schultasche mit dem Fuß aufstellte und in die Ecke schob.

„Lasagne?“, fragte er hoffnungsvoll.

Mama war bereits wieder in der Küche verschwunden.

„Stimmt“, rief sie in Richtung Flur.

„Aber jetzt beeil dich. Ich muss in zehn Minuten los. Muss heute früher am Gemüsestand anfangen.“


Timos Magen knurrte als Antwort. Ihm fiel ein, dass er auch eine gute Überraschung für Mama hatte. Schnell kramte er die Mathearbeit aus seiner Schultasche. Er ging grinsend in die Küche und legte das Blatt auf den Esstisch direkt auf Mamas Teller.

„Eine kleine Vorspeise“, murmelte er. Dann setzte er sich an den Tisch und verschränkte die Arme. Seine Mutter wischte sich die Hände an ihrer Jeans ab und drehte sich neugierig um. Sofort sah sie die Arbeit mit der roten Drei.

„Mensch, Timo! Das ist ja wunderbar! Schade eigentlich, dass das ein Jahr zu spät kommt. Ich hätte mir echt gewünscht, dass du schon früher solchen Einsatz zeigst. Dann wäre dir die Hauptschule erspart geblieben“, meinte Mama. Sie runzelte ihre Stirn.

Das war nicht gerade der Satz, den Timo hören wollte.

Hatte sie denn immer noch nicht kapiert, dass er auch viel lieber auf die Realschule gehen würde? Timo sprang auf. Dabei flog sein Stuhl nach hinten und krachte auf den Boden. Mama seufzte.

„Jetzt raste doch nicht gleich aus.“

Sie warf einen Blick auf die Uhr.

„Mist, ich muss los. Die Lasagne ist gleich fertig. Die musst du jetzt alleine essen. Mach deine Hausaufgaben, und häng nicht wieder den gesamten Nachmittag vor dem Computer, hörst du?“

Mama stand auf und hetzte in den Flur.

Timo atmete lautstark aus. Wie es ihm an der Schule am Wäldchen ging, interessierte hier ja wohl keinen. Die Uhr am Herd piepste.

„Die Lasagne ist fertig“, rief Mama.

Als ob er das nicht selber gemerkt hätte!

Dann hörte Timo, wie die Wohnungstür ins Schloss fiel.

Er ging zum Herd und schaltete ihn ab. Dann hob er den Stuhl auf und setzte sich wieder. Irgendwie war Timo der Appetit gerade vergangen.


Das Telefon klingelte nun schon zum fünften Mal. Aber als Timo endlich abhob, war nur noch ein Tuten zu hören. Aufgelegt. Auch gut. Wenn jemand etwas Dringendes wollte, würde er es wieder probieren. Timo schlurfte vom Flur zurück zum Schreibtisch in seinem Zimmer.

Er ließ sich auf den Stuhl plumpsen und klappte seinen Block zu. Sein Deutschheft hatte er nicht finden können. Vermutlich lag es in der Schule unter der Bank. Aber Herr Weidner war es sicherlich egal, in welchem Heft die Aufgaben standen. Erledigt war erledigt, fand Timo. Endlich fertig mit den Hausaufgaben!


Timo sah auf seine Armbanduhr. Halb vier. Jeden Moment würde Nico kommen. Timo ging ins Wohnzimmer. Dort stand der Computer.

Er selbst hatte keinen im Zimmer, was er ziemlich blöd fand. Aber seine Eltern ließen sich da einfach nicht erweichen. Papa sagte immer:

„Wer zu lange am Computer sitzt, wird dämlich.“ Darum durfte er eigentlich nicht länger als eine Stunde am Tag spielen. Aber daran hielt sich Timo meistens nicht. Wenn Mama und Papa nachmittags bei der Arbeit waren, merkten sie ja sowieso nicht, wie lange er am PC saß.

Trotzdem hätte Timo gerne einen eigenen Computer. So wie Nico. Der hatte einen PC in seinem Zimmer. Und er war ziemlich schlau. Nico ging immerhin auf die Realschule. An der Begründung seiner Eltern konnte also etwas nicht stimmen. Manchmal redeten die Erwachsenen echten Schwachsinn!

Timo schaltete das Gerät an. Sofort begann es, brummend hochzufahren.

Das Ticken der Wohnzimmeruhr war nur noch ganz leise zu hören. Timo warf einen Blick darauf. Viertel vor vier. Sonst war Nico immer sehr pünktlich. Besonders wenn es um Fußball oder Computerspiele ging. Und heute ging es sogar um beides.

Du bist doch nur so ein Hauptschul-Assi!

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