Читать книгу Meno-Balance. Mit gutem Gefühl durch die Wechseljahre - Petra Neumayer - Страница 10

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Hormone und ihre Aufgaben

Den meisten Menschen ist nicht bewusst, wie entscheidend Hormone die Biochemie unseres Körpers beeinflussen. Sie sind tatsächlich die Dirigenten unseres Lebens.

Der Hormonbaum

Die Sexualhormone (Steroidhormone) sind die Hauptakteure dieses Buches. Steroidhormone bestehen aus dem Grundbaustoff Cholesterin. Das ist ein kristalliner, fettreicher Naturstoff, der in der Leber produziert wird. Er befindet sich auch in Gehirn, Nerven und Blut. In der Zellmembran übernimmt Cholesterin die Aufgabe, Signalstoffe in die Zelle hinein- und wieder hinauszuschleusen. In der unten stehenden Abbildung des sogenannten »Hormonbaumes« wird der Syntheseweg der Steroidhormone aufgezeigt.

Bereits auf den ersten Blick erkennt man vieles, ohne dass man Biochemiker sein müsste! Die Sexualhormone bilden ein baumartig verflochtenes sensibles Gefüge, das man sich auch wie ein Mobile vorstellen kann: Stupst man eines der Hormone an, ist diese Bewegung auch bei allen anderen spürbar. Nimmt man ein Teil allerdings einfach weg, gerät das Mobile sofort in Schräglage, die sensible Meno-Balance ist gestört.

Aus dieser Abbildung (→ Seite 34) lässt sich leicht ableiten, dass aus dem Grundbaustein Cholesterin alle weiteren Sexualhormone hergestellt werden. Im ersten Schritt entsteht Pregnenolon, aus dem wiederum alle weiteren Geschlechtshormone hervorgehen wie z. B. Progesteron, DHEA, Testosteron, Östradiol und mehr.

Die Pfeile bedeuten, dass aber auch ein Hormon aus einem anderen hergestellt werden kann. Beispiel: Östrogen kann auch aus Progesteron hergestellt werden. Oder aus Progesteron wird Cortisol gemacht. Viel Cortisol muss produziert werden, wenn wir in Stresszuständen leben. Das bedeutet, dass es im sensiblen Hormongefüge auch mannigfaltige Wechselwirkungen gibt. Haben wir beispielsweise Stress, dann wird viel Progesteron aufgebraucht für das Synthetisieren von Cortisol: Der Progesteronspiegel kann also stressbedingt in der Zeit des Wechsels zusätzlich sinken. Mehr zum Thema, wie Stress die Meno-Balance gefährdet, erfahren Sie im Kapitel über die »Hormonfeinde« auf Seite 58 ff.

Androgene

So bezeichnet man die Gruppe männlicher Geschlechtshormone, zu denen beispielsweise auch Testosteron gehört. Androgene sind für Entwicklung und Ausprägung der männlichen Geschlechtsmerkmale verantwortlich und werden bei Männern überwiegend in den Hoden gebildet. Doch auch Frauen haben einen Anteil dieser Androgene, wenn auch in viel geringeren Mengen. Sie werden in Eierstöcken, Nebennieren und Fettgewebe gebildet. Mit den Wechseljahren sinkt auch der Androgenspiegel im Vergleich zu einer 30-jährigen Frau um fast die Hälfte.

Cortisol

Es ist auch als »Stresshormon« bekannt. Es wird in der Nebennierenrinde produziert, stärkt das Immunsystem, wirkt überschießenden Reaktionen entgegen, senkt die Entzündungs- und Allergieneigung und federt Stress ab. Zudem spielt es eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Blutzuckers, des Herzschlags und im Knochenstoffwechsel. Bei Stresszuständen produziert der Organismus vermehrt Cortisol, um die Belastungen abzufedern. Chronische Stresszustände können allerdings zu einem ständig erhöhten Cortisolspiegel führen, der negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Erschöpft sich die Cortisolproduktion in der Nebennierenrinde, kann sich dies als völliger Erschöpfungszustand, als Burn-out, zeigen.

DHEA

DHEA (Dehydroepiandrosteron) wird in den Nebennierenrinden hergestellt und ist das am häufigsten vorkommende Geschlechtshormon im menschlichen Körper. Aus der Hormonvorstufe DHEA kann der Organismus sowohl männliche Sexualhormone (Androgene) herstellen sowie auch weibliche Sexualhormone (Östrogene) – siehe auch den »Hormonbaum« auf Seite 34.

DHEA ist wichtig für den Antrieb, emotionale Ausgeglichenheit, Haarwuchs und erholsamen Schlaf. DHEA weist von allen Geschlechtshormonen die höchsten Hormonkonzentrationen im Körper auf, aber auch den stärksten Abfall mit zunehmendem Alter. Mit rund 25 Jahren haben wir den höchsten Spiegel an DHEA im Organismus. Häufig wird DHEA auch als Anti-Aging-Hormon bezeichnet, weil es einen positiven Effekt bei altersbedingten Vitalitätsstörungen aufweist, die Immunabwehrkräfte stärkt und den Hauttonus verbessern kann. Ein Mangel kann insbesondere in der zweiten Lebenshälfte Ursache für Leistungsabfall, Müdigkeit, Antriebsschwäche und Haarverlust sein. DHEA gilt als Partnerhormon des Cortisols, das ungünstige Wirkungen bei Cortisolüberschuss hemmt. Doch Achtung: Wie landläufig angenommen, handelt es sich hier nicht um einen Mikronährstoff oder ein Nahrungsergänzungsmittel. DHEA ist ein Prohormon und in Deutschland ein rezeptpflichtiges Arzneimittel. Die Einnahme von DHEA kann den Testosteron-, aber auch den Östrogenspiegel anheben und stellt somit ein Risiko in Bezug auf hormonempfindliche Krebsarten dar. Eine Einnahme sollte daher nur nach einer eingehenden Hormonberatung und der Messung relevanter Hormonspiegel erfolgen. Zudem bestehen zahlreiche Wechselwirkungen zu anderen Medikamenten, über die Ihr Behandler Sie informieren sollte.

FSH

Das follikelstimulierende Hormon FSH wird von der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) ausgeschüttet, um die Östrogenproduktion in den Eierstöcken anzuregen. Zudem wird es zur Reifung der Eizellen benötigt. Sind die Eizellen langsam erschöpft, steigt der FSH-Spiegel an. Die FSH-Werte können daher Auskunft darüber geben, in welchem Stadium der Wechseljahre man sich befindet.

LH

Das luteinisierende Hormon wird in besonders hohen Mengen in der Zyklusmitte von der Hypophyse ausgeschüttet und ist wichtig für den Eisprung. Es wandelt die reife Eizelle in den Gelbkörper um, der dann Progesteron produziert.

Melatonin

Melatonin, das Schlafhormon, wird in der Zirbeldrüse – einer winzigen Region im Gehirn – aus Serotonin bei Einbruch der Dunkelheit hergestellt. Die Information, ob es hell oder dunkel ist, wird vom Auge geliefert. Die Zirbeldrüse beginnt mit der Herstellung von Melatonin in den Abendstunden und erreicht ihre größte Produktion in der Zeit zwischen zwei und vier Uhr nachts. Auf dem Blutweg gelangt dieses Hormon in jede Körperzelle: Wir sind müde und schlafen gut. Wer allerdings die Nacht zum Tag macht, stört diesen natürlichen Rhythmus auf empfindliche Weise. Studien zeigen, dass Melatonin nicht nur den Schlaf-Wach-Rhythmus reguliert, sondern auch eine Rolle im Kampf gegen freie Radikale spielt.

Mit zunehmenden Jahren nimmt die körpereigene Melatonin-produktion ab, worunter die Schlafqualität erheblich leiden kann. Als Folge davon auch das Gedächtnis, wie Forscher festgestellt haben. Unter anderem können Bananen, Avocado, Erdnüsse und Mandeln, Cranberrys, Pilze, Lapacho- und Johanneskrauttee hier Erste Hilfe leisten und die Melatonin-Produktion wieder ankurbeln. Wichtig ist, den Tag- und Wachrhythmus möglichst nicht zu verschieben, bei Schichtarbeiterinnen kommt es häufiger zu einem Mangel an Melatonin. Im Winter muss man auf ausreichend Tageslicht achten. Aber auch langes nächtliches Fernsehen oder Computerarbeit beeinträchtigt die natürliche Melatonin-Produktion, denn LED-Licht kann auch den Schlaf rauben, speziell der darin enthaltene Blaulichtanteil. Deshalb trage ich, wenn ich viel vor dem Monitor sitze, immer eine Blaulichtfilterbrille, die Blaulicht blockiert. Praktisch für Brillenträger: Es gibt günstige Clip-ons zu kaufen, die man bei Bedarf einfach auf die bestehende Brille draufclipt.

Auch als Anti-Aging-Hormon hat sich Melatonin einen Namen gemacht, weil es die Zellteilung verlangsamt und auf diese Weise den Alterungsprozess verzögert. Melatonin ist ein verschreibungspflichtiges Hormon. Es können Wechselwirkungen zu anderen Medikamenten bestehen.

Wichtig: Nur nach Beratung einnehmen

Nehmen Sie Hormone nie ohne Beratung ein auch wenn Sie sie ohne Rezept im Ausland (zum Beispiel übers Internet) erhalten würden. Zum einen können Wechselwirkungen zu anderen Medikamenten bestehen, zum anderen benötigen Sie zuerst Laborwerte, um zu bestimmen, ob tatsächlich ein Mangel besteht. Viele Frauen haben sich selbst um die Meno-Balance gebracht, weil sie aus Verzweiflung irgendwelche Hormone einnahmen, die dann das sensible Hormonnetzwerk noch mehr aus der Balance gebracht haben.

Östrogen

Es zählt mit Progesteron zu den wichtigsten Steroidhormonen. Das weibliche Geschlechtshormon Östrogen wird vorwiegend in den Eierstöcken aus Testosteron gebildet. In geringen Mengen kann es auch in den Nebennieren und im Bauchfett produziert werden.

Östrogen reguliert den Zyklus, bereitet den Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vor, steuert die Libido und ist für die Ausprägung der weiblichen Geschlechtsmerkmale zuständig. In den Wechseljahren lässt die Hormonproduktion von Östrogen mit dem Einstellen der Tätigkeit in den Eierstöcken abrupt nach. Auch Männern kann es im mittleren Lebensalter an Östrogenen mangeln, aber die nachlassende Hormonproduktion geht viel langsamer vor sich als bei Frauen. Werden Frauen vor der Menopause die Eierstöcke entfernt, kann es zu einem plötzlichen Abfallen von Östrogenen kommen. Noch in den 70er-Jahren war es üblich, dass man Frauen bei einer Entfernung der Gebärmutter die Eierstöcke entnommen hatte, viele unserer Mütter sind davon betroffen.

Wegen seiner positiven Effekte auf den Hauttonus spricht man auch vom Jungbrunnenhormon.

Östrogene wirken auf verschiedene Organe und Gewebe und haben die vielfältigsten Aufgaben im Hormonkreislauf:

○ Sie regulieren die Feuchtigkeit aller Schleimhäute.

○ Sie können Hitzewallungen lindern.

○ Sie wirken sich günstig auf den Zuckerstoffwechsel aus.

○ Sie haben einen positiven Effekt auf die Blutfettwerte.

○ Sie sorgen durch Wassereinlagerung und die Bildung von bestimmten Eiweißen im Gewebe für eine glatte Haut.

○ Sie fördern die gesunde Darmfunktion.

○ Sie hemmen den Knochenabbau.

Unter Östrogenen versteht man ein Trio: Östradiol, Östron und Östriol. Östradiol, auch 17-Beta-Östradiol genannt, ist der wichtigste und wirksamste Vertreter des Östrogens. Östron weist nur ein Drittel der biologischen Potenz des Östradiols auf; besonders nach der Menopause wird es wichtig, da es einen gesunkenen Östradiolspiegel etwas kompensieren kann.

Östriol wirkt vorwiegend auf die Schleimhäute, daher wird es für die lokale Anwendung beispielsweise in Vaginalcremes, aber auch in Augentropfen gegen trockene Augen eingesetzt.

Pregnenolon

Es ist der Grundbaustein für alle Geschlechtshormone und entsteht als erstes Hormon aus dem Cholesterinbaustein – man spricht daher auch von der »Mutter aller Hormone«. In Bezug auf die gesamte Hormonfamilie werden alle weiteren Hormone aus Pregnenolon synthetisiert.

Die größte Menge an Pregnenolon wird in der Nebenniere produziert. Ab einem Alter von 30 Jahren fällt der Pregnenolonspiegel langsam ab. Ein Mangel kann sich in Energielosigkeit, verminderter Gedächtnisleistung und nachlassender Libido zeigen.

Progesteron

Es zählt mit Östrogen zu den wichtigsten Steroidhormonen, wird vom Gelbkörper hergestellt und daher auch Gelbkörperhormon genannt. Während der Schwangerschaft wird es in großen Mengen in der Plazenta produziert und ab der Menopause in sehr geringen Mengen weiterhin in den Nebennieren. Progesteron ist für die Einnistung der befruchteten Eizelle zuständig, schützt in der Zeit der Schwangerschaft auch vor der Entstehung von Erkrankungen und bereitet die Brustdrüsen auf die Milchbildung vor.

Progesteron ist der wichtigste Vertreter der Gelbkörperhormone. Es ermöglicht die Schwangerschaft und hält sie aufrecht.

Die weiteren Effekte des Progesterons sind weitaus vielfältiger als noch vor Jahren angenommen. Über die 300 Progesteronrezeptoren auf Zellen einzelner Organe beeinflusst Progesteron viele Stoffwechselvorgänge günstig und wirkt auf Knochen, Brust, Haut und Gefäße. Progesteron ist zudem Ausgangssubstanz für weitere Sexualhormone, die aus ihm gebildet werden – wie Östrogen und Testosteron und weitere Steroidhormone (→ »Hormonbaum«, Seite 34 f.).

Als Partnerhormon des Östrogens kann es Schutz vor östrogenabhängigen Tumoren bieten wie etwa bei Brustkrebs. Wegen seiner vielfältigen Eigenschaften wird bioidentisches Progesteron nicht nur bei Wechseljahresbeschwerden verabreicht, sondern heutzutage auch in der Therapie verschiedenster Erkrankungen.

Besteht ein manifester Progesteronmangel, kann es zu vielfältigen Beschwerden kommen. Führende Hormonexperten gehen aktuell davon aus, dass Wechseljahresbeschwerden durchschnittlich zu rund 90 Prozent durch das dem Östrogen fehlenden Partnerhormon Progesteron verursacht sind. Nur rund 10 Prozent schreiben sie einem Östrogenmangel zu. Besteht ein Progesteronmangel bereits bei zu frühzeitig einsetzenden Wechseljahren, ist dies eine mögliche Ursache für ungewollte Kinderlosigkeit.

In Sachen Beauty hat Progesteron auch einiges zu bieten, sorgt es doch für straffes Bindegewebe und schützt vor Krampfadern und Falten. Wegen seiner beruhigenden und harmonisierenden Eigenschaften auf das Gehirn wird es auch oft als »Balsam für die Seele« bezeichnet.

Weitere Aufgaben von Progesteron:

○ Es senkt den Blutdruck bei Hypertonikern.

○ Es bietet einen Schutzfaktor vor Schlaganfall und Herzinfarkt.

○ Es stärkt die Gedächtnisleistung.

○ Es stimuliert die Knochenneubildung.

○ Es wirkt wie ein mildes Antidepressivum.

○ Es lindert Kopfschmerz und Migräne.

○ Es senkt den Insulinspiegel, kurbelt die Fettverbrennung an.

○ Es vermindert Brustspannen.

○ Es verhindert die Entstehung von Myomen und verschiedenen Krebsarten.

○ Es lindert Hitzewallungen.

○ Es steigert die Libido.

○ Es fördert den erholsamen Schlaf.

Progesteron oder Gestagen?

Auch bei Ärzten und Wissenschaftsjournalisten herrscht immer noch große Verwirrung im Sprachgebrauch der Wörter Progesteron und Gestagen: Progesteron ist ein körpereigenes Hormon, Gestagen hingegen ein im Chemielabor künstlich nachgebautes hormonähnliches Medikament, das in der Antibabypille und als Solist in der Minipille und auch bei der Hormon-Ersatz-Therapie (HET) verwendet wird – je nach Pharmahersteller in verschiedenen molekularen Abwandlungen. Da es sich bei Gestagen um kein körpereigenes – bioidentisches – Hormon handelt, das im Körper dann auch als Baustein zur Bildung von anderen Hormonen dienen könnte, weist es eine ganze Palette an Nebenwirkungen auf wie Neigung zu Bluthochdruck, Thrombosen, Stimmungsschwankungen u. v. m. Natürlich werden Sie sich an dieser Stelle die berechtigte Frage stellen, warum Pharmafirmen Progesteron dann überhaupt nachbauen und abwandeln? Weil es auf körpereigene Stoffe keine Patente gibt, ein Wirtschaftsfaktor steht also hinter diesem Verwirrspiel.

Serotonin

Das als Gute-Laune-Hormon bekannte Serotonin sorgt dafür, dass man ausgeglichen, glücklich und zufrieden ist. Es zählt zu den Neurotransmittern, kommt im Gehirn, im Darm und im Blut vor und wirkt vorwiegend auf das Nerven- und Herz-Kreislauf-System und den Darm. Rund 95 Prozent des Glückshormons Serotonin werden im Darm produziert, nur 5 Prozent im Gehirn. Voraussetzung dafür ist natürlich eine intakte Darmschleimhaut, das Mikrobiom. Es ist gesund, wenn die Balance aus guten und schlechten Darmbakterien stimmt. Und spätestens seit dem Buchtitel »Darm mit Charme« wissen wir, dass unser Bauchhirn tatsächlich im Darm sitzt und dass die Darmbakterien eine entscheidende Rolle fürs Immunsystem spielen. Auf einer Fläche von rund 500 Quadratmetern breiten sich bis zu 10 Billionen Mikroorganismen aus, die aus 400 verschiedenen Bakterienarten bestehen. Für Wachstum, Aktivität und Balance der Darmbakterien ist die richtige Ernährung mit Prä- und Probiotika wichtig. Am Funktionieren der Darmschleimhäute sind aber auch Östrogen, Progesteron und Testosteron beteiligt. Wenn diese Hormone schwanken oder sinken, nimmt dies indirekt auch Einfluss auf die Beschaffenheit und Funktion der Darmschleimhaut.

Neben einem positiven Gemütszustand sorgt Serotonin auch für einen gesunden Schlafrhythmus und Sexualtrieb. Außerdem reguliert es die Körpertemperatur. Der Gegenspieler von Serotonin ist das Stresshormon Cortisol, welches im Überschuss den Alterungsprozess beschleunigt und die Arbeit des Immunsystems beeinträchtigt. Eine ausreichende Serotoninbildung ist daher in Stressphasen besonders wichtig. Durch die Aminosäure Tryptophan, eine Vorstufe des Serotonins, kann die Serotoninproduktion angekurbelt werden. Tryptophan kommt unter anderem besonders reichhaltig in Milch und Haferflocken, Bananen, Erdnüssen, Haselnüssen sowie in Erbsen, Bohnen und Sojabohnen vor. Auch Griffonia, 5-HTP, hilft, den Serotoninspiegel anzuheben (→ Seite 121 f.).

Testosteron

Auch Frauen benötigen das männliche Geschlechtshormon in geringen Mengen, das in der Nebennierenrinde gebildet wird. Überwiegend wird es morgens zwischen acht und zehn Uhr ausgeschüttet. Nach der Menopause sinkt auch der Testosteronspiegel ab. Testosteron steht für Antrieb und Energie, aber auch für die sexuelle Lust, und für Wohlbefinden bis ins hohe Alter ist es besonders wichtig. Aber nicht nur die Wechseljahre können für einen sinkenden Testosteronspiegel verantwortlich sein, auch Stress, Alkohol, Drogen und Medikamente wirken sich mindernd auf den Testosteronspiegel aus.

Die Testosteronproduktion natürlich ankurbeln

Lebensmittel enthalten zwar kein Testosteron, aber einige Nährstoffe können die Testosteronproduktion unterstützen: Die wichtigsten darunter sind Zink, Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren. Zink ist enthalten in Erdnüssen, Haferflocken, Eigelb, Gouda und Austern. Omega-3-Fettsäuren sind reichlich enthalten in Avocado und Wildlachs. Vitamin D kann durch Sonneneinstrahlung in der Haut hergestellt werden. In der dunklen Jahreszeit wird eine Supplementierung empfohlen. Essen Sie auch häufig Kreuzblütler-Gemüse wie Brokkoli, Blumenkohl, Rosenkohl. Diese enthalten Stoffe, die im Magen in DIM (Diindolylmethan) umgewandelt werden. DIM unterstützt die Produktion von freiem Testosteron, das sich leicht an Androgenrezeptoren anbinden kann.

Meno-Balance. Mit gutem Gefühl durch die Wechseljahre

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