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Einleitung

Symbole üben auf die Menschen in allen Zeiten und Kulturen eine große Faszination aus – denn sie transportieren das Immaterielle, „Unsichtbare“, den „Geist der Dinge“ ins Materielle, Sichtbare. Symbole können Informationen auf ihren kleinsten Nenner komprimieren, sie sind wie ein Stopp-Schild sofort zu verstehen, wenn nicht vom rationalen Verstand, so doch vom Unterbewusstsein. Das, was jenseits des Verstandes und des Verstehens liegt – und doch von jedem Lebewesen auf der ganzen Welt universell verstanden wird.

Symbole ziehen sich durch die Geschichte des gesamten menschlichen Daseins. Zeichen aus Höhlenmalereien der Steinzeit faszinieren heute genauso wie die digitalen Codierungen unseres Informationszeitalters. Kein Wunder, denn die Entstehung und die Entwicklung von Symbolen war ein bahnbrechender evolutionärer Schritt in der Menschheitsgeschichte: Schließlich war es eine enorme Leistung, als erstmals ein Mensch anstelle konkreter Dinge ein abstraktes Symbol zeichnete. Und bis heute ist der Mensch auch das einzige Lebewesen auf diesem Planeten, das auf Sinnsuche gegangen ist und ein selbstreflexives Bewusstsein hat, das mit abstrakten Symbolen umgehen und den dahinterliegenden Sinn verstehen kann. Ein Tier würde nicht auf die Idee kommen, eine Zeichnung für ein anderes Tier anzufertigen. Nur der Mensch kann sich selbst Bilder ausdenken und diese mit Sinnhaftigkeit und Bedeutung anfüllen.

Welches allerdings das erste Bild des Universums war, das je ein Mensch zeichnete, weiß keiner. Vermutlich war es der Homo sapiens, als er vor rund 40.000 Jahren mit einem Stück Kohle etwas auf eine Felswand kritzelte. Heutzutage sind Bilder und Symbole allgegenwärtig und immer tragen sie für den Betrachter eine Bedeutung in sich, sie sollen uns etwas sagen, egal ob beim Heilen oder in der Kunst.

Den meisten ist dies gar nicht bewusst – aber wir leben auch heute noch in einer Welt voller Symbole: Denken wir nur an die Schrift und die Tausenden von verschiedenen Schriftzeichen in allen Sprachen und Zeiten dieser Welt, unsere Verkehrszeichen, das Klicken auf verschiedene Symbole bei der Computerarbeit und beispielsweise die Icons :-), Firmenlogos, mathematische Formeln u.v.m. Beziehen sich die Symbole auf die Sinnsuche des Menschen, dann stoßen wir auf unzählige Symbole und Zeichen in Mythen und Religionen aus aller Welt. Allein von den Indianern Nordamerikas sind über 300 verschiedene einfache Zeichen bekannt!

Kommen Sie mit auf die Reise in die Symbolwelten – und erfahren Sie, dass sich in archetypischen Symbolen der Geist des Universums manifestiert hat, eine Ur-Information, die jeder versteht, die jeden berührt und durch die Heilung geschehen kann: Symbole sind die Sprache des Unbewussten, über die wir alle miteinander kommunizieren. So liegt es nahe, dass man die verschiedenen Symbole auch für Heilzwecke einsetzen kann: weil unsere Seele ihre Sprache versteht.

EXKURS: Symbole kommen aus der Natur

„Das Symbol ist nicht vom Menschen erdacht; es findet sich auch in der Natur, ja die ganze Natur ist ein Sinnbild der jenseitigen Wirklichkeiten“, schrieb der Metaphysiker Rene Guenon. Denn seit der Mensch vor einigen Hunderttausend Jahren Bewusstsein von sich und seiner Umwelt und ihrer gemeinsamen Verbundenheit erworben hat, erkannte er, dass die Erscheinungen der Natur auf Wiederholungen von Formen beruhen, die Entsprechungen mit anderen sichtbaren Formen haben. Die Augen sind rund, der Vollmond und die Sonne sind ebenfalls rund. Damit liegt der Vergleich nahe, dass alles gefüllte Runde uns in die Lage versetzt, „die Welt zu sehen“. Umgekehrt drückt ein leerer Kreis das Gestaltlose, das Unsichtbare aus. Ist der Kreis mit etwas gefüllt, zum Beispiel einer Linie oder einem Punkt, wird damit eine sichtbare Erscheinung symbolisiert.

Das keltische Kreuz liegt in einem Kreis, es symbolisiert damit die vier Himmelsrichtungen, die eine Orientierung in der sichtbaren Welt bieten. Die meisten Symbole – spirituelle wie alltägliche – beruhen deshalb auf wenigen Grundformen wie Kreis, Dreieck, Quadrat, Kreuz, Zacken, Wellen und Spiralen. Sämtliche Symbole sind Formen, die von natürlichen Erscheinungen oder analogen Vorstellungen abgeleitet sind.


Die einfachste Verbindung einer horizontalen und einer vertikalen Linie bildet das Kreuz, das wir in vielen Kulturen finden. In der Waagerechten steht es für die vier Himmelsrichtungen, in der Vertikalen für die Verbindung von Himmel und Erde, eine Beziehung zwischen Unendlichkeit und Endlichkeit, symbolisiert durch einen senkrechten Strich, der durch einen waagrechten Strich gekreuzt wird. Der menschliche Körper mit ausgestreckten Armen bildet ebenfalls ein Kreuz, bei dem die Vertikale länger als die Horizontale ist – so ergibt sich das Zeichen für den Menschen.

Aus: Connection 3/2008 „Spirituelle Symbole“ von Bruno Martin

Medizin zum Aufmalen 2

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