Читать книгу Knallharte Schale – zuckersüßer Kerl - Poppy J. Anderson - Страница 11

3. Kapitel

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Liv Scott seufzte in den Telefonhörer, den sie sich zwischen Schulter und Ohr geklemmt hatte, warf einen kurzen Blick in den Garten und hackte gleichzeitig die Zwiebeln, während sie ihrer Freundin Claire zuhörte, die lauthals jammerte: „Wieso bin ich nicht einfach lesbisch geworden, Liv? Mein Leben wäre um einiges leichter, wenn ich mit dieser ganzen Mann-Frau-Sache abgeschlossen hätte.“

„Das wäre auch keine Lösung ...“

„Und ob! Männer sind wirklich das Letzte!“

Liv verdrehte kurz die Augen, die wegen des scharfen Zwiebeldampfes langsam zu tränen begannen, und legte das Messer weg. Wenn sie weiterhin in dieser verkrampften Haltung telefonierte und dabei auch noch das Mittagessen zubereiten wollte, hätte sie bald eine Haltung, die der des Glöckners von Notre Dame sehr ähnlich wäre. Zwei Schritte brachten sie an das Küchenfenster, durch das sie nach draußen blicken konnte. Das amüsierte Grinsen zauberte sich von ganz allein auf ihr Gesicht, als sie Dupree beobachtete, der mit Brianna im Sandkasten saß und mit einer Engelsgeduld kleine Sandkuchen buk. Der große Footballspieler mit dem beinahe bübchenhaften Gesicht konnte sie schon lange nicht mehr täuschen. Hinter der großspurigen Art, die er anfangs an den Tag gelegt hatte, und hinter der riesenhaften Erscheinung steckte ein warmherziger Kerl, der ein Herz aus Gold hatte. Natürlich hätte Liv ihm dies nie ins Gesicht gesagt, schließlich hatte Dupree seinen Stolz und wollte nicht wie ein kleiner Junge behandelt werden, aber dennoch wusste sie, dass er ein absolut weichherziger Mann war.

„Wieso gerate immer ich an diese Freaks?“

Erschrocken verdrängte Liv ihre Gedanken an Dupree und konzentrierte sich auf Claires Baustelle, die ziemlich heftig sein musste, wenn man bedachte, dass Claire aus dem Büro anrief und Liv schon seit geschlagenen zwanzig Minuten ihr Leid klagte.

„Ich fand Pete sehr nett ...“

„Pete war auch nett“, Claires Stimme bekam einen weinerlichen Ton, was gar nicht zu ihr passte. „Aber Pete kam nicht mit meinem Job klar. Er war der Meinung, dass eine Frau nicht mehr Geld als ihr Freund verdienen sollte.“

Liv schnaubte in den Hörer. „Dann sei bitte froh, dass du ihn los bist.“

„Ach, Mist, Liv! Ich bin dreiunddreißig Jahre alt, mein Arsch beginnt langsam die Erdanziehung zu spüren, sehr bald werde ich die ersten grauen Haare entdecken und jedes Mal, wenn mir warm wird, bekomme ich Panik, weil ich denke, dass dies die ersten Symptome der Wechseljahre sind!“

„Claire ...“

„Vor zwei Jahren war ich auf dem richtigen Weg, hörte schon die Hochzeitsglocken läuten und kaufte mir ein Buch über Kindererziehung, doch dann entschied mein Freund urplötzlich, dass er keine Gefühle mehr in unsere Beziehung investieren wollte, weil er fand, dass ich ihn mehr lieben würde als er mich!“

Mit einem ärgerlichen Stöhnen griff sich Liv an den Pferdeschwanz. „Du weißt ganz genau, dass Caleb ein Arschloch war und eine billige Ausrede gesucht hat, um sich von dir zu trennen.“

„Ausgerechnet eine Woche, bevor wir beide in eine gemeinsame Wohnung ziehen wollten, macht er Schluss. Perfektes Timing! Seitdem lerne ich nur absolute Vollidioten kennen.“ Ein gequälter Seufzer kam aus ihrem Mund. „Genug gejammert. Also ... ich habe mir gedacht, dass ich heute Abend vorbeikomme ...“

Liv schnitt eine Grimasse und unterbrach ihre beste Freundin. „Wann hat Julian dich angerufen?“

„Was?“ Gespielt verwirrt flötete Claire in den Hörer. „Wie kommst du denn darauf, dass Julian mich angerufen haben soll?“

„Spiel’ kein Theater“, gluckste Liv. „Darauf verstehst du dich nicht.“

„Ach, Liv!“

„Du kannst mir glauben, dass du nicht die erste Person am heutigen Tag bist, die mich entweder anruft, vorbeikommt oder mir eine Nachricht schickt. Gerade eben sitzt ein über zweihundert Pfund schwerer Footballspieler mit Brianna im Sandkasten und weigert sich, mich allein zu lassen.“

„Eddie?“, rätselte Claire.

„Nein, Dupree.“ Seufzend lehnte sich Liv auf ihrem Stuhl zurück und streichelte abwesend ihren Bauch. „Ihr seid sehr lieb, aber mir geht es gut.“

„Darf ich mich denn freuen, dass ihr einen Jungen bekommt?“

„Natürlich darfst du das!“ Liv nickte entsetzt mit dem Kopf. „Ich verlange es sogar. Was hat Julian dir bloß erzählt?“

„Er hat mir erzählt, dass du nach dem Ultraschalltermin ein wenig ... durch den Wind warst und vielleicht etwas moralische Unterstützung sowie Ablenkung gebrauchen könntest.“

Ärgerlich knabberte sie auf ihrer Unterlippe herum. „Julian übertreibt ein wenig.“

„Er macht sich Sorgen um dich.“

„Aber das braucht er nicht.“ Liv schluckte und ließ ihre Hand auf dem deutlich schwangeren Bauch liegen. „Ich freue mich auf das Baby und bin sehr glücklich, dass es ein Junge wird, aber ... aber im ersten Moment musste ich an Sammy denken.“

Ihre Freundin schwieg einen Augenblick, bevor sie vorsichtig fragte: „Möchtest du wirklich nicht, dass ich heute Abend vorbeischaue?“

„Nein, nicht nötig, aber vielen Dank für das Angebot.“ Liv musste lächeln und schaute auf die Tischplatte, auf der sich bereits getrocknete Spuren von Briannas Frühstück befanden, die sie noch nicht entfernt hatte. „Ich schätze, dass Dupree so lange bleibt, bis Julian wieder zurück von seinem Termin ist. Ehrlich gesagt wäre ich für eine kurze Zeit gerne allein, damit ich in Ruhe mit Brianna einen Mittagsschlaf halten und mir mal wieder meine Fußnägel lackieren könnte.“

„Ich bin sicher, dass Dupree dir gerne die Nägel lackiert, wenn du ihn darum bittest.“

„Hey!“ Prustend vor Lachen protestierte Liv. „Sag bloß nichts Gemeines über ihn!“

„Das würde ich nie wagen“, ergänzte Claire mit einem tiefen Seufzer. „Wenn er nicht so verdammt jung wäre, würde ich ihn mir sofort schnappen. Gut, ich würde ihm diese Frisur, die verblendeten Zahnreihen und seinen furchtbaren Kleidungsstil ausreden, aber ansonsten ist er wirklich süß.“

Liv warf einen Blick in den Garten und bemerkte, dass Brianna mittlerweile auf Duprees Schoß saß und mit den drei schweren Ketten spielte, die um den Hals des Footballspielers hingen. „Süß ist vermutlich nicht das Wort, das ein Mann im Zusammenhang mit sich gerne hört, Claire. Ich habe bemerkt, dass Dupree in letzter Zeit ziemlich allergisch darauf reagiert, wenn ihn einer der Jungs wie einen kleinen Jungen behandelt.“

„Vielleicht wird er bald richtig erwachsen. Wie lief es eigentlich mit dem Plan der Jungs, Dupree eine Frau zu besorgen?“

Mit einem abfälligen Grunzlaut erhob sich Liv und ging zum Kühlschrank, den sie öffnete und zwei Flaschen Apfelsaft herausholte. „Das war nicht der Plan der Jungs, sondern allein Blakes Vorschlag. Er hat vor ein paar Monaten Stripperinnen für Duprees Vertragsverlängerungsparty engagiert. Brian hat mir erzählt, dass die anderen überhaupt nichts davon wussten, bis Blake diese Stripperinnen in Toms Wohnung hineinließ. Die ganze Aktion ist natürlich in die Hose gegangen, was jede Person mit einer Spur von gesundem Menschenverstand sofort begriffen hätte.“

„Leider gehört Blake nicht dazu.“

„Richtig“, seufzte Liv. „Dupree war das Ganze schrecklich peinlich, Blake war furchtbar betrunken und wollte ihn immer animieren, die Weiber endlich zu betatschen. Das Ganze eskalierte, die Mädels hauten ab und Dupree verschwand wutschnaubend.“

„Oh je“, Claire lachte in den Hörer hinein. „Das hätte ich zu gerne miterlebt.“

Als Liv beobachtete, wie ihre Tochter vor Vergnügen in Duprees Ohr kreischte, seufzte sie schwer und verabschiedete sich von Claire, bevor sie die Apfelsaftflaschen nahm und nach draußen in den Garten trat.

„Hey, ihr beiden.“ Lächelnd winkte sie und überreichte Dupree eine Flasche. „Wie es scheint, habt ihr viel Spaß.“

Dupree setzte eine lachende Brianna zurück in den Sandkasten, erhob sich und nahm die ihm angebotene Flasche entgegen. „Danke.“

„Gerne“, Liv trank selbst einen Schluck und bemerkte mit relativer Belustigung, dass Dupree auf seine Uhr schielte. „Willst du zum Mittagessen bleiben?“

„Oh ... ich denke nicht.“

„Mhh, kann es etwas damit zu tun haben, dass Julian gleich wieder da ist?“

Tatsächlich errötete Dupree unter seiner dunklen Haut und wich ihrem Blick aus, bevor er murmelte. „Unsinn.“

„Dupree, du bist ein Schatz, aber du musst nicht den halben Mittag mit Brianna im Sandkasten spielen, weil Julian dich damit beauftragt hat.“

Der ansonsten schweigsame Dupree sah sie mit seinen dunklen Augen an und erklärte sehr ruhig. „Julian hat mich zu nichts beauftragt, Liv. Ich habe ihn angerufen und gefragt, ob es okay wäre, wenn ich vorbeikäme.“

„Oh“, leicht überrumpelt legte Liv den Kopf schief und musterte ihn. „Das ... das ist nett, aber ...“

„Ich habe mir Sorgen gemacht und wollte schauen, wie es dir geht“, antwortete er auf ihre stumme Frage und verschränkte seine Arme unschlüssig vor der breiten Brust.

Als Brianna einen halben Tobsuchtsanfall bekam, weil sie allein im Sandkasten saß und ihr keinerlei Aufmerksamkeit geschenkt wurde, lachte Dupree auf und nahm die Kleine schwungvoll auf den Arm. Liv folgte ihm noch immer nachdenklich ins Haus, wo Dupree wie selbstverständlich Brianna in den Hochsitz packte und eine Banane für sie kleinschnitt. Nur kurze Zeit später kam Julian von seinem Termin wieder, küsste seine Tochter auf das mit Bananenmus verschmierte Haar, tätschelte Livs Hintern und klopfte Dupree auf die Schulter, bevor er mit ihm ein Gespräch über das erste Testspiel gegen ein Collegeteam begann.

Liv kochte derweil ihre Pastasauce und fixierte zwischenzeitlich die beiden breiten Schultern der Männer, die mit den Rücken zu ihr standen, mit einem finsteren Gesicht.

Sie liebte ihren Mann, aber manchmal nahm seine Fürsorge überdimensionale Ausmaße an. Anstatt einen ruhigen Vormittag zu erleben und die Zeit mit ihrer Tochter zu genießen, hatte ständig ihr Telefon geklingelt, ihr Handy gepiept, weil sie eine neue Nachricht erhalten hatte, oder es hatte an der Tür geläutet, weil Dupree auf einen spontanen Besuch vorbeigekommen war. Es war sehr lieb von Julians Teamkollegen, dass sie sich Sorgen um sie machten, aber Liv ging es gut. Die Nachricht, dass das Baby ein Junge war, hatte sie nicht unglücklich gemacht. Ganz im Gegenteil! Sie freute sich auf das Baby. Nur machte sie der Gedanke, dass eines ihrer Kinder nicht mehr bei ihr war und seine Geschwister kennenlernen konnte, unsagbar traurig. Momente wie der gestrige fielen ihr natürlich nicht leicht.

Als hätte sie es richtig geahnt, kochte sie ein Kilogramm Spaghetti, da Dupree zum Mittagessen blieb und die Portion eines ausgewachsenen Gorillas in sich hineinschob. Zu seiner Ehrenrettung musste Liv zugeben, dass ihr Mann ihm in nichts nachstand. Beide aßen zu Briannas Freude riesige Mengen Spaghetti mit Fleischklößchen, während Liv ihre liebe Not hatte, ihre Tochter zu drei kleinen Bissen zu überreden. Die Kleine fand es sehr viel spannender, ihrem Vater und ihrem liebsten Spielkameraden abwechselnd dabei zuzusehen, wie sie sich vollstopften. Footballspieler vertilgten generell mehr Nahrung als Bergbauarbeiter mit einem Bandwurm und waren kaum satt zu bekommen.

Mit einem zynischen Augenverdrehen nahm Liv Duprees Kompliment zu ihrer Sauce entgegen und verabschiedete ihn, als er kurz darauf das Weite suchte. Lächelnd beobachtete sie ihn, wie er die Straße entlang marschierte, bevor sie die Haustür hinter sich schloss und die Küche anstrebte. Dort entdeckte sie ihren Mann, der den Abwasch erledigte und sich mit Brianna unterhielt, die fröhlich Bananenreste aus ihrem Haar pulte und dabei vor sich hin plapperte.

Einen Moment blieb Liv im Türrahmen stehen und betrachtete ihren Mann, der seiner unbeeindruckten Tochter erklärte, dass Daddy als Superbowlsieger einen neuen Werbevertrag an Land gezogen hatte. Grinsend ließ sie ihren Blick über seinen blonden Schopf, seinen breiten Rücken und die langen Beine, die in einem Paar Jeans steckten, wandern, bevor sie seinen Hintern fixierte, der durch das anschmiegsame Material besonders gut zur Geltung kam. Peinlich, aber wahr ... wäre Brianna nicht dabei gewesen, hätte sie sich sofort auf ihn gestürzt. So blieb ihr jedoch nichts übrig, als auf das eigentliche Thema zu sprechen zu kommen.

„Julian? Darf ich mich kurz aufs Ohr hauen oder muss ich damit rechnen, dass Brian bald vor der Tür steht?“

Fragend sah er sie über die Schulter an und erschien dermaßen unschuldig mit dem ahnungslosen Blick aus seinen braunen Augen, dass sie ihm das Getue beinahe abgekauft hätte. Beinahe.

„Ich weiß nicht, was du meinst.“

„Ich meine, dass mir von den vielen Telefonaten schon das Ohr weh tut!“

„Was für Telefonate?“

Seufzend lehnte sie sich mit der Hüfte gegen Briannas Hochsitz und streichelte ihr unbewusst durch das Haar, wobei sie ebenfalls Bananenreste entdeckte und diese vorsichtig entfernte. „Du musst nicht all unsere Freunde in Panik versetzen und dazu bringen, mich mit lieb gemeinten Anrufen in den Wahnsinn zu treiben.“

„Liebling ...“

„Ich meine es ernst, Julian. Mir geht es gut und so lieb es auch war, dass Dupree auf der Matte stand, musst du nicht gleich Alarm schlagen, wenn ich beim Arzt mal ein paar Tränen vergieße.“

Als er sich die Hände mit einem Handtuch trocknete und auf sie zukam, seufzte sie auf und ließ sich von ihm umarmen.

„Wirklich, Julian ...“

„Ich weiß“, entgegnete er und küsste sie erst auf die Nasenspitze und anschließend auf den Mund. „Aber ich kann dich nicht weinen sehen, Liv.“

Da sie ihm nie lange böse sein konnte, zumal er sich nun einmal Sorgen um sie gemacht hatte, schlang sie ihm die Arme um den Hals und erwiderte seinen Kuss. Kurz darauf lehnte sie den Kopf ein wenig zurück und starrte ihm fragend in die Augen. „Was hast du sonst noch geplant? Taucht Blake auf und bringt eine Partygesellschaft mit? Oder die Chippendales?“

„Wofür hältst du mich?“, schnaubte er und schüttelte kurz den Kopf. „Eigentlich hatte ich eine Suite in einem romantischen Spa-Hotel fürs Wochenende reserviert und Brian als Babysitter für Brianna engagiert, aber wenn du meine kleinen Ablenkungsmanöver nicht magst, werde ich das gerne wieder rückgängig machen.“

Liv fixierte seinen Blick und ignorierte sein selbstgefälliges Grinsen. „Spa?“

„Ich hatte gehofft, du würdest auf das Wort romantisch eingehen“, enttäuscht rümpfte er seine Nase.

„Ich kann auch hier mit dir schlafen. Eine Hot-Stone-Massage, Gesichtsmasken und eine Pediküre dagegen klingen sehr viel exotischer als Sex.“

Beide mussten grinsen, als Brianna fröhlich sang: „Ses, Ses, Ses, Ses!“

„Glücklicherweise lispelt sie“, Julian warf seiner Tochter einen amüsierten Blick zu und streichelte gleichzeitig über den unteren Rücken seiner Frau. „Jetzt versteht man noch Bahnhof.“

„Ach, wir schieben es einfach Brian oder Blake in die Schuhe, wenn Brianna unanständige Worte benutzt.“ Amüsiert vergrub sie ihr Gesicht an seinem Hals und streichelte gleichzeitig sein Nackenhaar.

„Liv?“

„Mhh?“

Er stockte und legte ihr eine Hand auf den Bauch. „Das Baby ...“

Auch Liv schwieg einen Moment und fragte möglichst unbefangen. „Was ist mit dem Baby?“

Sie konnte spüren, wie er tief einatmete. „Was hältst du davon, dass das Baby ein Junge ist?“

Nach einer kurzen Weile flüsterte sie. „Ich bin glücklich, Julian. Nur ...“

„Nur?“

Ihre Stimme klang etwas wackelig, als sie ihm antwortete. „Nur muss ich manchmal daran denken, wie traurig es ist, dass weder Brianna noch das Baby ihren älteren Bruder kennenlernen.“

Julian senkte den Kopf und küsste sie auf die Stirn, bevor er leise murmelte. „Das Gefühl kenne ich, mein Schatz.“

Liv stockte kurz, schluckte die aufsteigenden Tränen hinunter und krächzte leise. „Sammy wäre ... er wäre ein toller großer Bruder geworden.“

„Das wäre er“, antwortete Julian mit einer ebenfalls wackeligen Stimme.

Liv hörte das fröhliche Quietschen ihrer kleinen Tochter, lehnte den Kopf ein wenig zurück und schaute in das ernste Gesicht ihres Mannes. Sie war nicht überrascht, als er den Kopf senkte, da eine Träne über seine Wange lief. Mit ebenfalls feuchten Augen nahm sie sein Gesicht in beide Hände, lächelte traurig und streichelte über seine rauen Wangen. Sie wusste, dass ihm die Nachricht der Frauenärztin, dass das Baby ein Junge war, ebenfalls mitgenommen hatte, aber bislang hatte er sich nichts anmerken lassen. Jetzt schmiegte er sein Gesicht in ihre Hände, zog sie eng an sich und weinte, was Liv merkwürdigerweise mit Erleichterung zur Kenntnis nahm. Sanft küsste sie ihn auf den Mund und flüsterte ihm zu, wie sehr sie ihn liebte. Wenige Augenblicke später wischte er sich die letzten Tränen beiseite und nahm Brianna, die von der traurigen Stimmung ihrer Eltern nichts mitbekommen hatte, auf den Arm, um sein Gesicht in ihrem seidenweichen Haar zu vergraben. Liv drängte sich in eine Gruppenumarmung hinein und störte sich genauso wenig wie Julian an den hartnäckigen Bananenresten im Haar ihrer Tochter.

Knallharte Schale – zuckersüßer Kerl

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