Читать книгу Myome selbst heilen - Dr. Barbara Rias-Bucher, Prof. Dr. Ingrid Gerhard - Страница 6

Оглавление

FRAGEN UND ANTWORTEN ZUM MYOM

Die Häufigkeit von Myomen nimmt zu. Am stärksten betroffen ist die Altersgruppe zwischen 35 und 53 Jahren. So wird mit Myom-Pille und diversen Operationen (OP) viel Geld verdient, um schließlich einfach die Gebärmutter zu entfernen. Doch es gibt durchaus sanfte Alternativen, und gerade in relativ frühen Stadien haben wir die Chance, das Myom-Wachstum zu bremsen.

WAS IST EIN MYOM?

Myome – gutartige Geschwülste, die aus Muskelgewebe der Gebärmutter bestehen – sind die häufigsten gutartigen Tumoren bei Frauen im gebärfähigen Alter, also zwischen Pubertät und Wechseljahren. Myome können in der Gebärmutterwand auftreten, von dort mehr nach außen zum Bauchfell wachsen oder mehr nach innen Richtung Gebärmutterschleimhaut. Wenn sie nur in der Gebärmutterwand wachsen, spricht man von intramural. Entsprechend unterschiedlich fallen dann die Symptome aus. Manchmal ist die gesamte Gebärmuttermuskulatur myomatös verändert, die Gebärmutter ist dann vergrößert, ohne dass man einzelne Knoten sicher abgrenzen kann. Die Größe der Myome kann variieren und von Daumennagel-

format bis zu 20 cm reichen. Bei derart großen Geschwülsten ist der Bauch sichtbar vorgewölbt – die Patientinnen tragen dann einen regelrechten »Schwangerschaftsbauch«.

WODURCH ENTSTEHEN MYOME?

Die genaue Ursache kennt man noch nicht, doch man weiß, dass verschiedene Faktoren die Entstehung von Myomen begünstigen:

Erstens spielt die genetische Veranlagung eine Rolle: Bei Frauen, deren Mütter Myome hatten, treten die gutartigen Geschwülste häufiger auf. Auch dass Frauen mit schwarzer Hautfarbe vermehrt an Myomen leiden, scheint genetisch bedingt zu sein.

Zweitens nimmt man an, dass Umweltgifte mit Hormonwirkung das Wachstum von Myomen fördern.

Drittens sind Myome generell hormonabhängig: Ihr Wachstum wird vom weiblichen Geschlechtshormon Östrogen stimuliert. Und je mehr das Gleichgewicht zwischen dem eher schützenden Gelbkörperhormon (Progesteron) zugunsten von Östrogen verschoben ist, desto eher können sich Myome entwickeln. Zudem finden sich im Myomgewebe mehr Andockstellen (Rezeptoren) für Östrogene als in der normalen Muskulatur der Gebärmutter, d. h. Myome reagieren zudem auf ein Zuviel an Östrogen empfindlicher und wachsen dann leichter. Doch weil sie auch auf die Nährstoffversorgung übers Blut reagieren, kann man sie durch entsprechende Ernährung schrumpfen lassen.

Da das Wachstum von Myomen an die Funktion der Eierstöcke gekoppelt ist, können sich Myome weder vor der Pubertät noch nach der Menopause entwickeln.

WELCHE SYMPTOME ZEIGEN EIN MYOM AN?

In erster Linie starke, lang anhaltende Monatsblutungen und/oder Zwischenblutungen. Myome können auch richtig schmerzen – bei der Menstruation, beim Geschlechtsverkehr oder bei der gynäkologischen Untersuchung. Wehenähnliche Schmerzen treten auf, wenn ein Myom in der Gebärmutterhöhle hängt und die Gebärmutter sich zusammenzieht, um den Fremdkörper auszupressen. Myome machen sich auch unangenehm bemerkbar, wenn sie auf Organe im kleinen Becken drücken und so unter Umständen deren Funktion einschränken. Sind Nervenenden betroffen, kann dies Rücken-, Bein- oder Ischiasschmerzen verursachen.

KANN MAN EIN MYOM SELBST FESTSTELLEN?

Nur bedingt: Größere Myome können Sie zwar durch Abtasten des Bauches fühlen, doch ob es sich tatsächlich um ein Myom handelt, kann nur Ihre Frauenärztin klären: Bei der Tastuntersuchung oder, früher noch, bei der vaginalen Ultraschalluntersuchung. Manchmal ist es nötig, dass auch noch ein Ultraschall von der Bauchwand aus gemacht wird, wenn die Lage des Myoms unklar ist.

SIND MYOME GEFÄHRLICH?

Gefährlich sind sie nicht, doch manchmal so lästig (siehe oben), dass sie die Lebensqualität beeinträchtigen. Zu Ihrer Beruhigung: Das Risiko einer kanzerogenen Entartung gibt es bei Myomen praktisch nicht: Aus genetischen Untersuchungen von gutartigen und bösartigen Knoten weiß man, dass bösartige Geschwülste der Gebärmuttermuskulatur, die Myosarkome, sich eigenständig entwickeln und nicht aus einer gutartigen Geschwulst hervorgehen.

WAS MÜSSEN SIE BEACHTEN?

Regelmäßige Kontrolle durch Ihre Ärztin oder Ihren Arzt ist wichtig aufgrund möglicher Folgeerkrankungen: Wenn der Blutverlust im Laufe der Zeit zu groß wird, fühlt man sich immer matt und müde, und diese Blutarmut (Anämie) muss dringend behandelt werden. Drücken Myome auf die Harnwege, fühlt sich das an wie eine Reizblase mit häufigem Harndrang; es kann sich aber auch schon um einen Harnwegsinfekt handeln. Druck auf den Darm kann Schmerzen beim Stuhlgang verursachen und zu Verstopfung führen.

KANN DIE PILLE DAS MYOMWACHSTUM FÖRDERN?

Ja, das ist möglich. Ebenso können Schwangerschaft und Hormonersatztherapie zu Beginn der Wechseljahre Myome wachsen lassen. Denn die Anti-Baby-Pille ist im Allgemeinen ein Kombinationspräparat aus Östrogen und Gestagen. In der Schwangerschaft ist der Östrogenspiegel natürlicherweise erhöht. Eine Hormonersatztherapie will Beschwerden mildern oder verhindern, die durch natürlichen Östrogenmangel in der Menopause auftreten.

WAS IST IN DER SCHWANGERSCHAFT ZU BEACHTEN?

Da in der Schwangerschaft viele Östrogene und Wachstumsfaktoren gebildet werden, können auch Myome wachsen. Das kommt besonders in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft bei ungefähr jeder dritten Frau vor, die Myome hat. Da muss dann auch einmal in der Schwangerschaft ein Myom operativ entfernt werden. Das Baby ist dadurch aber nicht gefährdet. Leider kommt es bei Frauen mit Myomen häufiger zu Fehlgeburten, weil die Myome den Raum in der Gebärmutter einschränken oder die Blutzufuhr im Mutterkuchen reduziert ist. In diesem Fall wird Ihre Ärztin Ihnen vielleicht raten, die Knoten entfernen zu lassen. Gelegentlich können Myome eine normale vaginale Entbindung erschweren oder unmöglich machen, dann wird Ihnen Ihr Geburtshelfer einen Kaiserschnitt empfehlen. Auch im Wochenbett können Komplikationen auftreten, wenn sich die Gebärmutter nicht richtig zusammenziehen kann, die Blutungen verstärkt sind und sogar Fieber auftritt.

Rund 50 Prozent der Myome zeigen keine Symptome und verursachen auch keinerlei Beschwerden.

Bedenken Sie, dass die Gebärmutter ein zentrales weibliches Organ ist: Selbst wenn kein Kinderwunsch (mehr) besteht, hat sie Funktionen, die über das Gebären hinausgehen, und viele Frauen spüren, wie stark sie Weiblichkeit, Kräftehaushalt und Selbstwertgefühl beeinflusst.

WANN IST EINE OP ERFORDERLICH?

Eine OP ist dann erforderlich, wenn die beschriebenen Symptome verstärkt auftauchen, die Myome sehr groß sind und/ oder die Myome nicht auf eine medikamentöse Therapie ansprechen. Oder auch, wenn Ihre Ärztin den begründeten Verdacht hat, dass Myome eine gewünschte Befruchtung verhindern, oder – im schlimmsten Fall – eine Fehl-, Tod- oder Frühgeburt durch Myome ausgelöst wurde. Man entscheidet sich heute oft zu einer Operation, bei der einzelne Myome chirurgisch oder mit besonderen Strahlentechniken entfernt oder eingeschmolzen werden. Doch Achtung: Falls man Ihnen gleich eine Entfernung der Gebärmutter empfiehlt, ohne über Alternativen zu sprechen, sollten Sie dringend eine zweite Meinung einholen. Lassen Sie sich nicht unter Zeitdruck setzen: Myome wachsen langsam, und die Entscheidung für oder gegen eine Operation müssen Sie deshalb auch nicht von heute auf morgen treffen.

WELCHE KONVENTIONELLEN THERAPIEN GIBT ES?

Schmerzen und Krämpfe kann man durch entzündungshemmende Medikamente lindern. Meist versucht es die konventionelle Medizin zunächst mit Hormongaben: Sogenannte GnRH-Analoga oder andere Präparate unterdrücken die Eierstockfunktion vollständig. In leichteren Fällen gibt man Hormonpillen in einer bestimmten Zusammensetzung, wie sie auch zur Verhütung eingesetzt werden. Allerdings wirken die Hormone nur, solange man sie einnimmt. Nach Absetzen dieser Medikamente ist ganz rasch die vorherige Myomgröße mit den gleichen Beschwerden wieder erreicht.

Myome unter 2 cm Größe können auch mit einer Kombination aus Ernährungstherapie und Akupunktur behandelt werden.

Ulipristalacetat – die sogenannte Myom-Tablette – wird gern verabreicht, um vor einer Myom-OP das Myom zum Schrumpfen zu bringen, indem das Hormon Progesteron die Myomzellen nicht mehr zum Wachstum anregen kann.

Bei der Embolisation wird – vereinfacht ausgedrückt – das Blutgefäß zum Myom verschlossen, sodass auch die Nährstoffzufuhr unterbunden ist und das Myom austrocknet. An manchen Myomzentren wird das Myom mit MRT-gesteuertem fokussiertem Ultraschall »verkocht«. Je nach Größe und Lage des Myoms kann auch eine Ausschälung im Rahmen einer Bauch- und/oder Gebärmutterspiegelung funktionieren.

WELCHE ALTERNATIVEN WESTLICHEN THERAPIEN GIBT ES?

Eingesetzt werden in erster Linie Homöopathie, Schüßler-Salze, Phytotherapie und Ernährungsumstellung. Da man Myome sehr treffend auch als »Abfalleimer des Körpers« beschreibt, die Schlackenstoffe sammeln, können Regu-

lationstherapien helfen, die den Organismus entgiften, den Säure-Basen-Haushalt ausgleichen und den Darm sanieren. In der Homöopathie gelten Myome als ein Symptom für körperliche und seelische Blockaden, die mit einer individuell zusammengestellten Abfolge von Präparaten aufgelöst werden, sodass die Energien wieder frei fließen können. Häufig verordnete Mittel bei Myomen sind Lapis albus, Sepia und Hamamelis. Doch welches Präparat für eine Patientin infrage kommt, richtet sich nach den individuellen Symptomen. Mit Schüßler-Salzen setzt man Mineralstoffe ein, die dem Organismus einen gezielten Schubs geben, seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren und den gestörten Zellstoffwechsel wieder ins rechte Lot zu bringen; behandelt werden Myome täglich im Wechsel mit Calcium fluoratum D 12 (Nr. 1), Ferrum phosphoricum D 12 (Nr. 3) und Calcium carbonicum Hahnemanni D 6 (Nr. 22). Phytotherapie und Ernährungsumstellung finden Sie ab → Seite 18 beschrieben; der Rezeptteil ab → Seite 42 zeigt Ihnen die tägliche Ernährungspraxis. Natürliche Heilmethoden können Blutungen und Schmerzen lindern, Myome am Wachsen hindern und zum Schrumpfen bringen.

Für welche Therapie Sie sich auch in Absprache mit Ihrer Ärztin entscheiden: Eine Umstellung der Ernährung ist bei Myomen grundsätzlich notwendig, denn die heute übliche Kost mit reichlich tierischen Lebensmitteln, Weißmehlprodukten und Zucker fördert das Wachstum von Myomen.

WELCHE ÖSTLICHEN THERAPIEN BEHANDELN MYOME?

Myome können mit Ayurveda und Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) behandelt werden. Bei Ayurveda wirken achtsame Lebensweise und vorwiegend vegetarische Ernährung, Therapie mit Kräuterpräparaten und bestimmte Reinigungsverfahren zusammen, um den gesamten Organismus – also Körper, Geist und Seele – optimal zu versorgen. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) werden körperliche und seelische Beschwerden auf eine Störung des Gleichgewichts zurückgeführt. Myome gelten meist als Anzeichen für eine Überforderung des Leber-Funktionskreises, der das freie Fließen der Energien im Organismus regelt. Damit die Myome schrumpfen, müssen diese Blockaden durch Teezubereitungen, Akupunktur, Druckpunktmassage und Bewegungstherapie gelöst werden. Auch die TCM setzt auf eine Ernährung, die den Körper von innen erwärmt, die Leber entlastet und Verschleimungen verhindert.

WANN SIND ALTERNATIVE THERAPIEN SINNVOLL?

Natürlich immer dann, wenn es um Vorbeugung geht: Auch nach einer erfolgreichen (konventionellen) Myombehandlung will man ja verhindern, dass sich erneut Myome bilden. Deshalb versucht man, alle krank machenden Faktoren zu erkennen und idealerweise auch zu beseitigen. Sinnvoll lassen sich alternative Therapien auch zur Schrumpfung kleiner Myome – bis etwa 4 cm – einsetzen. Homöopathie und Schüßler-Salze, ayurvedische Kräutertees und Qigong-Übungen nach TCM wirken bei jeder konventionellen Therapie unterstützend und können den Heilerfolg verstärken, Phytotherapie und richtige Ernährung gehören ohnehin zu jeder Myombehandlung.

Myome selbst heilen

Подняться наверх