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Weindi wird immer einen Platz in meinem Leben haben

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Barbara Paulus

Kennengelernt haben wir uns im Herbst 1992 im Zuge meiner Handgelenksoperation in Wien. Wenig später wurden wir auch zum Paar. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits Oberarzt und höchst erfolgreich. Was mich auch keineswegs verwundert hat: Ich habe selten einen dermaßen zielstrebigen und ehrgeizigen Menschen wie Weindi kennengelernt.

Und, man darf nicht vergessen, dass er damals parallel dazu auch bereits seine Privatordination aufgebaut hat. Mit großer Euphorie und Freude, aber auch mit einem enormen Elan.

Ich habe selten einen dermaßen zielstrebigen und ehrgeizigen Menschen wie Weindi kennengelernt.

Auch in diesem Punkt sind wir auf einer ähnlichen Wellenlänge unterwegs gewesen. Er wusste, dass man für Erfolg alles geben muss, und als Profi-Tennisspielerin war mir das natürlich auch bekannt. Ich hatte daher extrem viel Verständnis für ihn und auch dafür, dass wir uns nicht wirklich oft gesehen haben. Er hat viel und hart gearbeitet und ich bin um die Welt geflogen und habe zahllose Turniere gespielt.

Wir haben es aber gut verstanden, jene Zeit, die uns blieb, sehr intensiv zu nutzen und zu genießen. Es war eine schöne Zeit. Er war immer gut aufgelegt, optimistisch, ein durch und durch fröhlicher Mensch.

Und noch etwas muss man über Weindi wissen: Ich habe selten einen so großzügigen Menschen wie ihn getroffen. Das war und ist keine Selbstverständlichkeit. Denn gut verdienen heißt noch lange nicht, auch großzügig zu sein. Da gibt es auch ganz andere Typen Mensch.

Und dann gibt es freilich auch den Arzt Dr. Reinhard Weinstabl. Da fallen mir gleich einige Schlagworte ein: Unermessliches Wissen, 100 Prozent Verlässlichkeit, Engagement, Bemühen und vor allem auch immerwährende Verschwiegenheit, was in seinem Beruf und auch angesichts der Promidichte seiner Patienten natürlich sehr wichtig ist.

Er war immer gut aufgelegt, optimistisch, ein durch und durch fröhlicher Mensch.

Womit wir auch schon bei Steffi Graf wären. Die Tatsache, dass sie eines Tages seine Patientin wurde, war ausschließlich ihm und seinem gigantischen Netzwerk und seiner Reputation zu verdanken. Ich habe – wiewohl wir uns im Tenniszirkus naturgemäß sehr oft begegnet sind – vom Ausmaß ihrer gesundheitlichen Probleme zu spät erfahren und konnte daher keinen Beitrag leisten, dass Steffi Graf bei ihm in Behandlung ging.

Gut möglich, dass auch Steffi von ihm letztendlich so überzeugt war, weil Weindi zu jenen Ärzten und Chirurgen zählte, die nicht nur im Handbuch nachschlagen und dann ihr 08/15-Programm abspulen. Weindi ging schon immer auf jeden Patienten, auf jeden Menschen und auf jede Problemstellung ganz individuell ein. Das macht ihn als Arzt aus.

Irgendwann haben sich unsere privaten Wege dann getrennt, und bis heute sind wir freundschaftlich verbunden. Nie werde ich ihm vergessen, dass er noch Jahre nach unserer privaten Trennung, als mein Vater im Sterben lag, mir und meiner Familie eine große Stütze gewesen ist.

Weindi wird immer einen Platz in meinem Leben haben.

Als erste Österreicherin Top 10 in der Tennis-Weltrangliste

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