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Äußere Faktoren

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Wind, Feuchtigkeit/Nässe, Trockenheit, Wärme/Hitze und Kälte können von außen in den Menschen eindringen und dessen Organismus beeinträchtigen. Qi fungiert wie eine Art Schutzschild und wirkt schädlichen klimatischen Einflüssen entgegen. Sofern das Qi jedoch schwach ist, kann es keinen Schutz mehr gewährleisten. In der Folge gewinnt das Klima die Oberhand, und es entstehen Beschwerden und Erkrankungen. In der Regel treten durch klimatische Faktoren hervorgerufene Erkrankungen plötzlich auf und manifestieren sich an der Körperoberfläche. Sie betreffen dann Haut, Muskeln, Sehnen oder Knochen.

Feuchtigkeit – Shi

Feuchtigkeit zeichnet sich durch Langsamkeit sowie Schwere aus und wird mit Ying und dem Spätsommer assoziiert. Auf der seelisch-geistigen Ebene wird sie den Emotionen Sorge und Kummer zugeordnet. Sie beeinträchtigt vor allem untere Körperregionen und wird mit dem Magen-Milz-Funktionskreis (→ Seite 34 ff.) verbunden. Entsprechend verursacht übermäßige Feuchtigkeit Beschwerden und Erkrankungen, die mit diesen Meridianen in Verbindung gebracht werden. Beispiele sind Verdauungsstörungen, Magenprobleme, dickflüssiger Vaginalausfluss, übermäßige Ausflüsse aus Nase, Ohren und Augen, Harnwegsinfektionen, chronisches Ermüdungssyndrom, rheumatische Erkrankungen, Ödeme oder nässende Ekzeme. Auch dumpfe, fest lokalisierte Schmerzen und ein Schweregefühl im Körper weisen auf pathogene Feuchtigkeit hin.

Der Feuchtigkeitstyp nimmt Nahrung gern im Übermaß zu sich, hat meistens schlechte Laune, spricht nur das Nötigste, und sein Teint ist fahl und bleich. Er reagiert sehr empfindlich auf Feuchtigkeit und leidet häufig unter depressiven Verstimmungen, Konzentrationsschwäche, Hypochondrie, Ödemen, Rheuma, niedrigem Blutdruck, Herzinsuffizienz, Verdauungsstörungen oder Magenbeschwerden.

Trockenheit – Zao

Der Gegenspieler der Feuchtigkeit ist die Trockenheit. Sie besitzt Yang-Qualität, und ihr entsprechen der Herbst, Trauer sowie die Meridiane der Lunge und des Dickdarms (→ Seite 32 ff.).

Zu den typischen Trockenheitserkrankungen und -beschwer- den zählen trockener Husten, trockener Hals, übermäßige Faltenbildung, trockenes Haar, trockene Lippen, trockene und rissige Haut sowie Nasenbluten. Aber auch Dehydration, trockene Schleimhäute, Halsschmerzen, unzureichendes Schwitzen und harter Stuhl weisen auf den Einfluss von schädlicher Trockenheit hin.

Der Trockenheitstyp ist ein eher unsympathischer Zeitgenosse und fällt durch seine übermäßige Sparsamkeit und Verschlossenheit auf. Zudem ist er humorlos und egozentrisch. Dieser Konstitutionstyp ist meist von großer und schlanker Statur und tendiert zur Austrocknung, was sich äußerlich an seinem Hautbild ablesen lässt. Er sieht oft müde und welk aus. Auch neigt er zu Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte. Darüber hinaus treten bei ihm nicht selten Kreislaufstörungen, Verdauungsbeschwerden, Magenprobleme oder Asthma auf.

Wind – Feng

Der Wind zählt zu den Yang-Phänomenen, wird mit dem Frühling, den Emotionen Zorn und Wut sowie dem Funktionskreis Leber-Galle in Verbindung gebracht. Die Leitbahnen ziehen sich entlang der Seitenpartien des Körpers. Mit Wind assoziierte Beschwerden und Erkrankungen treten plötzlich und völlig unvermittelt auf. Die Symptomatik setzt rasch ein und wandert. Ein Beispiel hierfür sind Schübe von rheumatischen Gelenkschmerzen. Darüber hinaus sind Benommenheit, Schwindel, Zittern, Ohrensausen, Husten, Fieber, Niesen, laufende Nase, Nackenschmerzen, Kopfschmerz und Krämpfe typische Wind-Symptome. Der Wind kann auch in Kombination mit Kälte oder Hitze auftreten. Besonders ist die Tatsache, dass es neben dem äußeren klimatischen Faktor Wind wie zum Beispiel Zugluft, Luftdruckschwankungen oder allgemeinen mit ihm verbundenen Wetterphänomenen auch einen sogenannten inneren Wind gibt. Dieser wird in Nieren und Leber gebildet. Charakteristisch für ihn sind Sehstörungen, steife Muskeln oder Gelenke, Bewusstlosigkeit und Schwäche.

Der Windtyp ist meist athletisch gebaut, selbstbewusst, jähzornig und leicht reizbar. Er ist besonders zug- und wetterempfindlich und hat häufig mit Beschwerden bzw. Erkrankungen wie Koliken, Halsschmerzen, Kopfschmerzen bei Erkältung, Migräne, Gelenkbeschwerden, Arthrose, Bluthochdruck, Trigeminus- und anderen ausstrahlenden Neuralgien zu kämpfen.

Wärme – Re/Hitze – Huo

Die beiden Yan-Phänomene Wärme und Hitze zeichnen sich durch ihre warmen, heißen und aktiven Eigenschaften aus. Im chinesischen Entsprechungssystem gehören der Sommer sowie der Funktionskreis des Herzens und des Dünndarms (→ Seite 37 ff.) zu ihnen. Wie die Sonne den Erdboden und die Pflanzenwelt bei übermäßiger Präsenz austrocknet oder verbrennt, können die beiden Wärme- und Hitze-Faktoren im Körper Ähnliches anrichten. Sie bewirken unter anderem Überhitzung des Körpers (z. B. Hitzschlag), Fieber, raschen oberflächlichen Puls, Palpitationen, starkes Schwitzen sowie Austrocknung, die sich z. B. in Durstgefühl, Mundtrockenheit, Verstopfung, dunklem Urin oder Kopfschmerz bemerkbar macht.

Vermengen sich Wärme/Hitze mit Feuchtigkeit, verursacht dies Erbrechen, Darmkrämpfe und Schmerzen im Abdomen.

Der Wärme-/Hitzetyp ist ein optimistischer und geistig sowie körperlich flexibler Mensch, der zudem kontaktfreudig, fantasiebegabt und leistungsfähig ist. Im Gegensatz zum Kältetyp ist ihm immer warm. Typische Beschwerden und Krankheitsbilder sind entzündliche Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlafstörungen, Sonnenbrand, Fieber und Hautausschläge – sowie hoher Blutdruck und Übergewicht.

Kälte – Han

Die Kälte besitzt Yin-Qualität, wird mit dem Winter verknüpft, und ihr entspricht auf emotionaler Ebene die Angst. Darüber hinaus steht sie mit dem Nieren- und Blasenmeridian (→ Seite 40 ff.) in Verbindung, die beide in der Innenseite der Füße und Beine sowie in der Nackenregion und im Rückenbereich verlaufen. Entsprechend liegt in diesen Körperarealen das pathogene Einflussgebiet der Kälte. Kälte wirkt zusammenziehend, und behindert so den Qi- und Blut-Xue-Fluss. In der Folge kann es zu Krämpfen oder Gliedersteife kommen. Typische Symptome von schädlicher Kälte sind Impotenz, Frigidität, Durchfall (wässrig) sowie konstante und in die Tiefe ziehende Schmerzen.

Der Kältetyp hat eine hagere Physiognomie, bewegt sich langsam, hat mangelndes Selbstvertrauen und scheut die Übernahme von Verantwortung. Er ist besonders kälteempfindlich und hat häufig kalte Füße und Hände. Niedriger Blutdruck, starke sowie schmerzhafte Menstruation, Frigidität, Blasenentzündung, Nieren- und Nierenbeckenentzündung, Lungenkrankheiten und Magenkrämpfe machen diesem Konstitutionstypen oft zu schaffen.

Wichtig: Ihre Lebensweise

Spätestens bei Kinderwunsch oder während einer Schwangerschaft ist ein gesunder Lebensstil unbedingt erforderlich, da er nicht nur das seelische sowie körperliche Wohlbefinden steigert, sondern auch einen erheblichen Beitrag für eine beschwerdefreie Schwangerschaft leistet. Vermeiden Sie deshalb Stress, setzen Sie auf gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung. Sofern keine Komplikationen vorliegen, können Sie bis kurz vor der Geburt täglich moderat sportlich aktiv sein. Das bedeutet, dass Sie nur leicht schwitzen, eine verstärkte Atmung auftritt und Sie sich noch problemlos unterhalten können. Es spricht auch nichts dagegen, dass Sie weiterhin Sex haben.

TCM für Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit

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