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SEHENSWERTES IN AACHEN

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Praktischerweise beginnen wir die Besichtigung der Altstadt am klassizistischen Elisenbrunnen am Friedrich-Wilhelm-Platz, denn in der dort ansässigen Touristinformation bekommen Besucher einen Stadtplan. Der mondäne Elisenbrunnen aus dem 19. Jahrhundert mit dem dorischen Säulenvorbau der Wandelhalle unterstreicht den Anspruch Aachens als Kurstadt. Sprudelnde Thermalquellen mit Schwefelgehalt verbreiten ihren typischen Geruch. Bereits die Römer nutzten die heißen Quellen für ihre Thermen.

Das Klenkes-Denkmal steht nordöstlich des Elisenbrunnens am Friedrich-Wilhelm-Platz. Der erhobene kleine Finger der Figuren ist der Gruß aller Aachener. Mit dem kleinen Finger wurden in der einst florierenden Aachener Nadelindustrie unbrauchbare Nadeln »ausgeklinkt«.


Der klassizistische Elisenbrunnen bei Nacht


Das Klenkes-Denkmal erinnert an die Aachener Nadelindustrie.


Die mächtige gotische Chorhalle des Aachener Doms

Hinter dem Elisenbrunnen dehnt sich der Elisengarten aus, der mit seinen alten Bäumen im Sommer eine wohltuende Oase ist. Hier befindet sich die Keimzelle der Stadt Aachen, denn im Elisengarten wurden Siedlungsplätze aus fünf Jahrtausenden nachgewiesen. Feuersteinwerkzeuge belegen eine Benutzung des Ortes bereits in der Jungsteinzeit. Die Menschen bauten auf dem Lousberg am heutigen nördlichen Stadtrand Feuerstein ab. Vom 1. bis 4. Jahrhundert war der Elisengarten mit römischen Thermen und anderen Gebäuden bebaut. Archäologische Ausgrabungen förderten auch Artefakte aus der Zeit der Merowinger und des Mittelalters zutage. Der ovale Glasbau inmitten des Gartens gewährt Einblick in den geschichtlichen Untergrund der Stadt. An der nordwestlichen Ecke des Elisengartens zeigt der witzige Brunnen »Kreislauf des Geldes« den Weg zum Dom auf dem Münsterplatz. Der bei Kindern beliebte Puppenbrunnen mit beweglichen Figuren steht auf der Nordostseite des Doms in der Krämerstraße 27. Der Aachener Dom ist das Wahrzeichen der Stadt und wurde zusammen mit dem Domschatz als Kulturdenkmal in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Der Dom geht auf die achteckige Pfalzkapelle Karls des Großen zurück, ein Meisterwerk der karolingischen Baukunst des 8. Jahrhunderts. Von außen ist die Palastkapelle an der barocken Turmhaube zu erkennen. Umgeben ist das Oktogon von einer niedrigeren, sechzehneckigen Halle. Innen steht an der Westseite des Oktogons der aus Marmor gefertigte Thron Karls des Großen. Auf ihm wurden 30 deutsche Könige gekrönt. Anbauten aus späteren Zeiten wie die gotische Chorhalle im Osten und die vielen Kapellen umgeben den karolingischen Bau. Dadurch ist der über 1200-jährige Aachener Dom von vielen Baustilen beeinflusst. Die monumentale Chorhalle aus dem Jahr 1414 gilt mit ihren 27 Meter hohen Fenstern als Meisterwerk der gotischen Baukunst.


Der Pennsoldat schnitzt sich ein Zubrot.


Printen gibt es überall.

Inmitten der Chorhalle steht der goldene Karlsschrein aus dem Jahr 1215 mit den Gebeinen Karls des Großen und der berühmte Marienschrein. Er enthält die vier Aachener Heiligtümer, die seit dem 14. Jahrhundert alle sieben Jahre gezeigt werden. Auf der Westseite befindet sich der Domhof mit Blick auf das barocke Eingangsportal der Vorhalle und auf den neugotischen Glockenturm. Nördlich des Domhofs schließt sich der Kreuzgang aus dem Jahr 1500 an, an dessen Westseite die Domschatzkammer ist. Der Zugang ist von der Johannes-Paul-II.-Straße her. Bei dem Schatz handelt es sich um den bedeutendsten Kirchenschatz nördlich der Alpen. Bedeutende Teile sind das Lotharkreuz, die silberne, teils vergoldete Karlsbüste und der Marmorsarkophag Karls des Großen.

Südlich der Domschatzkammer steht am Fischmarkt Nummer 3 das Grashaus aus dem 13. Jahrhundert, das einst als Rathaus diente. 1886 erhielt das Gebäude sein heutiges Aussehen mit den drei Spitzbogenfenstern.


DIE ROUTE CHARLEMAGNE ist ein museales und pädagogisches Projekt, das die Macht Karls des Großen und die Stadtentwicklung Aachens in ihren europäischen Bezügen darstellt. Dom, Rathaus, Museen sowie Badekultur und Wissenschaft sind als Stationen in die Route integriert. Das Centre Charlemagne ist zentrale Anlaufstelle (centre-charlemagne.eu).

An der Nordseite des Doms befindet sich der großzügige Katschhof mit dem modernen Centre Charlemagne, ein Museum mit Exponaten der Stadtgeschichte. Die große Freitreppe führt zum Aachener Rathaus hinauf. Anstelle des Rathauses stand im 8. Jahrhundert die karolingische Pfalz. Das heutige Aachener Rathaus wurde 1349 errichtet. Darin befindet sich der Krönungsfestsaal und im Museum gibt es zudem Kopien der Reichskleinodien Reichsapfel, Reichskrone und Schwerter sowie die Handschrift des Reichsevangeliars. Das Rathaus besitzt mit dem Marktturm und dem Granusturm zwei Türme. Der Granusturm ist das einzige Bauteil der ursprünglichen Kaiserpfalz. In den romantischen Anbauten befindet sich heute ein Gasthaus.

Östlich des Katschhofes steht am Hühnermarkt 17 gegenüber dem Brunnen mit dem Hühnerdieb das Couven-Museum in einem Gebäude aus dem 17. Jahrhundert. Es wurde vom Baumeister Jakob Couven im Rokokostil umgebaut und beinhaltet eine Möbelsammlung verschiedener Epochen (couven-museum.de).

Noch ein wenig weiter östlich steht an der Straße Büchel der Bahkauvbrunnen (Bachkalb). Gemäß der Sage sprang ein Ungeheuer auf die Schultern spät heimkehrender Zecher.

Nördlich des Rathauses weitet sich der historische Marktplatz. In der Mitte steht der Karlsbrunnen, der Karl den Großen mit Reichsapfel und Zepter zeigt. Er ist der älteste Brunnen der Stadt und stammt aus dem 17. Jahrhundert.


Bei schönem Wetter am Fischmarkt


Auf dem Aachener Weihnachtsmarkt

Das Haus Löwenstein aus dem 14. Jahrhundert mit den Ecktürmchen steht am Markt 39. Einst Weinhaus mit staufischen Kellergewölben, wird das Gebäude heute als Infostelle der Route Charlemagne und als Karnevalsmuseum genutzt. Am Haus Löwenstein beginnt die Pontstraße nach Norden. Im gotischen Bürgerhaus mit der Nummer 13 residiert das Internationale Zeitungsmuseum (izm.de).

Weit draußen steht an der Pontstraße die Doppeltoranlage Ponttor aus dem 13. Jahrhundert. Ebenso weit außerhalb des Zentrums, aber im Süden, ist noch das Marschiertor aus dem 13. Jahrhundert erhalten. Es gehört zu den größten Stadttoren Westeuropas. Noch heute sitzt vor dem Tor ein schnitzender Pennsoldat. Das Ludwig Forum für Internationale Kunst befindet sich in der Jülicher Straße 97-109. Das im Bauhaus-Stil entworfene Gebäude wurde 1928 errichtet (ludwigforum.de).

Egal wie lange jemand die Stadtbesichtigung ausdehnt, es sollte doch immer Zeit zur Verfügung sein, ziellos durch die Gassen mit den schönen Geschäften, Cafés und Restaurants zu stromern. Übrigens steht der Aachener Weihnachtsmarkt regelmäßig in der Liste der Top 10 der European Best Chrismas Markets. Plätze und Gassen rund um den Aachener Dom und um das Rathaus verwandeln sich in ein Weihnachtsdorf.


DIE SÜSSEN AACHENER PRINTEN gibt es in verschiedenen Sorten und Härtegraden überall. Es handelt sich um ein Lebkuchengebäck mit aromatischen Gewürzen. Die Firma Lambertz hat in der Ritterstraße 9 einen Werksverkauf mit großem Parkplatz (lambertz-shop.de/werksverkauf). Der Lindt-Werksverkauf ist in der Süsterfeldstraße 130 (lindt.de/shops).

Tipp

Der Tierpark Aachen nennt sich Euregiozoo. Auf neun Hektar Fläche leben 1.000 Tiere aus 200 Arten. Eine Freude für Kinder ist der Kinderbauernhof mit Tieren zum Anfassen und natürlich das Ponyreiten. Es gibt genügend Parkplätze oder der Zoo kann direkt mit dem Bus Linie 16 angefahren werden (Obere Drimbornstraße 44, Tel. 0241/593 85, euregiozoo.de).


Idylle in Kornelimünster


Ungarnkapelle, Glockenturm und Pfalzkapelle des Aachener Doms


In der romantischen Gasse In der Schart in Stolberg


Der Ortskern von Kornelimünster


In der Klause wohnten einst Eremiten.

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