Читать книгу Wochenend und Wohnmobil - Kleine Auszeiten in der Eifel - Rainer D. Kröll - Страница 16
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Die Fachwerkstadt Monschau gilt als Sahnestück der Nordeifel und wird entsprechend touristisch frequentiert. Urlauber lassen sich auf einem Bummel durch den 300 Jahre alten Startkern begeistern. Das Fachwerkidyll berührt die Seele durch seinen einzigartigen Charme der verwinkelten Gassen und Bauten.
MONSCHAU
Die Eifelperle Monschau liegt zwischen den Hügeln des Naturparks Hohes Venn-Eifel an dem Flüsschen Rur. Die Landschaft zählt zur schönen Rureifel, dessen kultureller Mittelpunkt das historische Monschau ist. Die Burg über der Stadt wurde ab dem 12. Jahrhundert erbaut. In der Folge entwickelte sich der Ort und bekam 1352 die Stadtrechte. Monjoye, wie damals der Ort hieß, wuchs im Dreißigjährigen Krieg durch Zuzug protestantischer Flüchtlinge aus Aachen und anderen katholischen Gegenden. Danach entwickelte sich eine Wolltuchproduktion hoher Qualität. Die Bauten des Stadtkerns aus der reichen Tuchmacherzeit des 17. und 18. Jahrhunderts wie das Rote Haus und das Haus Troistorff sind bis heute erhalten. Aber seit Mitte des 19. Jahrhunderts verlor Monschau den Anschluss an die industrielle Entwicklung und die letzte Tuchfabrik schloss 1908.
SEHENSWERTES IN MONSCHAU
Monschau besitzt über 300 denkmalgeschützte Bauwerke, davon die meisten in Fachwerkbauweise. Ein Spaziergang durch die Altstadt führt zu einigen Sehenswürdigkeiten. Vom Wohnmobilstellplatz leitet der Weg in die Altstadt an der alten Tuchfabrik und am Parkplatz Burgau vorbei. In der alten Fabrik sind heute das Handwerkerdorf, die römische Glashütte und das Erlebnismuseum Lernort Natur (erlebnismuseummonschau.de) untergebracht.
Tipp
In der alten Tuchfabrik stehen auf dem Monschauer Handwerkermarkt im Stil eines Dorfplatzes Marktstände, an denen Nützliches und Tand verkauft wird. In der Glashütte erleben die Gäste, wie Glaswaren hergestellt werden. Auf der Ausstellungsfläche werden die Produkte präsentiert (10 bis 18 Uhr, Eintritt frei, glashuettemonschau.de).
500 Meter nach dem Handwerkermarkt ist in der Stadtstraße 24 die 1862 gegründete Kaffeerösterei Wilhelm Maassen mit einer herrlichen Ladeneinrichtung. Im Haus Nummer 16 bekommt man in der Touristinformation einen Stadtplan. An der evangelischen Stadtkirche mit dem Schwan als Symbol für den Reformator auf der Kirchturmspitze überqueren wir auf der Brücke die Rur. Hier öffnet sich nach links der Blick auf das Rote Haus. Das prachtvolle Patrizierhaus aus dem 18. Jahrhundert ist das Wahrzeichen der Stadt und heute ein Museum. Es wurde um 1760 von dem Tuchmacher Johann Heinrich Scheibler als Wohnhaus, Kontor und Fabrikationsstätte erbaut. Mit seiner Einrichtung in den Stilen Rokoko, Louis-seize und Empire spiegelt es den Glanz großbürgerlicher Wohnkultur wider. Eine Seltenheit ist die über drei Etagen freitragende, gewendelte Treppe aus Eichenholz. Im alten Kontor sind sämtliche Fakten rund um die Tuchmachertradition zu erfahren. Stoffmusterbücher mit 6000 Entwürfen in den verschiedensten Dekoren zeugen von der Vielfalt und Brillanz des Monschauer Tuchs um 1800 (Stiftung Scheibler-Museum, Rotes Haus, Laufenstraße 10, Tel. 02472/50 71, rotes-haus-monschau.lvr.de). Ebenfalls in der Laufenstraße steht das Haus Troistorff, das 1783 als repräsentatives Stadthaus erbaut wurde. Es ist die Vielzahl der herrlichen Fachwerkhäuser, die Monschau so berühmt und zu etwas Besonderem machen.
Neben der Stadtkirche steht das Rote Haus.
An der Stadtkirche in Monschau
In Monschau sind schöne Läden zu finden.
Von der evangelischen Stadtkirche weiter auf der Rurstraße und dann rechts ein wenig auf dem Oberen Mühlenberg, im einstigen Armenviertel der Stadt hinauf, kommen wir zu einem kleinen Weg auf der rechten Seite. Dieser Pfad führt zu herrlichen Aussichtsplätzen über der Stadt bis hinauf zur Mariakapelle. Die Kapelle befindet sich gegenüber der Burg Monschau. Der Kern der Anlage lässt sich auf das 12. Jahrhundert datieren. Die Burg ist heute mit hochkarätigen Musikveranstaltungen und anderen Darbietungen kultureller Anziehungspunkt für Jung und Alt. In der Festung befindet sich eine Jugendherberge.
Aber unten in der Stadt lässt sich noch viel mehr entdecken. Am Marktplatz steht zwischen dem großen Angebot an Gasthaustischen der Weberbrunnen, der an die armen Arbeiterfamilien und an den Reichtum der Stadt erinnert. An den Marktplatz schließt sich das historische Aukloster an. Es wurde im 18. Jahrhundert als Minoritenkloster gegründet. Heute finden darin Veranstaltungen aller Art statt. Nach dem Kloster können wir auf der Brücke über die Rur und auf der Eschbachstraße zum Marktplatz zurückgehen. Auch im Winter wird Monschau gerne besucht. Die gesamte Altstadt ist zur Zeit des beliebten Weihnachtsmarktes voller Buden und Menschen.
VON MONSCHAU INS MONSCHAUER HECKENLAND durchstreift eine Rundwanderung von 13 Kilometer das Rurtal und zwei beschauliche Bachtäler auf verträumten Wegen. Unglaublich hohe Hecken, so hoch wie Häuser, sind in Höfen im Heckenland ein besonderes Erbe. Sogar die Felder wurden traditionsgemäß mit Hecken umzogen und prägen die außergewöhnliche Kulturlandschaft. Die historische Kluckbachmühle und die grotesken Aussichtsfelsen Teufelsley und Engelsley sind weitere Höhepunkte.
In der Rurstraße
Am Marktplatz in Monschau
DAS KLOSTER REICHENSTEIN des Prämonstratenser Ordens im Naturpark Hohes Venn wurde im 12. Jahrhundert begründet und im Jahr 2007 als Benediktinerkloster wiedereröffnet. Das Kloster ist ein gutes Ziel für Wanderer und Radfahrer, liegt es doch im romantischen Rurtal mit den Felsbildungen der Perdsley und Wiselsley. Der Einstieg in den Vennbahn-Radweg befindet sich südlich von Monschau am Reichensteiner Weg und Ecke B 258 (kloster-reichenstein.de, vennbahn.eu).
Tipp
In der historischen Monschauer Senfmühle können Besucher die Produktion besichtigen und im täglich geöffneten Laden unter 22 verschiedenen Senfsorten wählen (Führungen ohne Voranmeldung: März bis Oktober Mittwoch 11 und 14 Uhr und Freitag 11 und 14 Uhr, Laufenstraße 118, Tel. 02472/22 45, senfmuehle.de).
HÖFEN IM MONSCHAUER HECKENLAND
Das Monschauer Land und das Eifelvorland bieten die besten Voraussetzungen für einen Urlaub zum Wandern und Radfahren abseits touristischer Zentren. Das Dorf Höfen im Monschauer Heckenland ist ein Idyll der ländlichen Kultur. In der Hauptstraße 96 steht das Alte Eifelhaus, ein mit Reet gedecktes Eifelhaus aus dem Jahr 1650. Heute ist darin eine Bäckerei und Café (altes-eifelhaus.de). Vom Parkplatz am Nationalparktor kommt man auf der Hauptstraße nach Norden zur Touristinformation mit Ausstellung zum Nationalpark. Ein Faltblatt zeigt den Höfener Heckenweg, der auf drei Kilometer Länge an den schönsten Fachwerkhäusern und an den außergewöhnlich hohen Hecken wie zum Beispiel in der Weiherstraße vorbeiführt.
DER NARZISSEN-WANDERWEG ist eine überregionale Berühmtheit. Meist von April bis Anfang Mai verwandeln Millionen gelbe Narzissen die Wiesen im Perlenbachtal in große Blütenteppiche. Vom Parkplatz an der Perlenbacher Mühle in Höfen folgt die 14 Kilometer lange Narzissenroute in einem Rundweg dem Fuhrtsbach und dem Perlenbach.
HÜRTGENWALD
Der Hürtgenwald im Eifelvorland erlangte im 2. Weltkrieg wegen äußerst blutiger Kämpfe mit 70 000 Toten traurige Berühmtheit. Der Westwallweg und andere Themenwege führen an zerstörten Bunkern vorbei und erinnern an die dunkle Geschichte. Aber im Hürtgenwald zeigt zum Beispiel der Bodenlehrpfad im Todtenbruch bei Vossenack herrliche Natur und am Eifelblick, mit 566 Metern höchster Punkt des Hürtgenwaldes, genießt man die Aussicht bis nach Aachen und in die Niederlande. Simonskall im Hürtgenwald ist ein liebliches, winziges Dorf in purer Naturidylle. Das Landhotel Kallbach bietet neben einem kleinen Stellplatz der Gemeinde ebenfalls einen Wohnmobilstellplatz an. Das Dorf ist bekannt wegen seinem guten Angebot der Gastronomiebetriebe.
IM MOUNTAINBIKEPARK HÜRTGENWALD können sich Mutige im Douwnhill austoben (Parkplatz Simonskaller Straße, 52393 Hürtgenwald-Vossenack, Tel. 01515/166 03 29, mtb-park-huertgenwald.de, von April bis Oktober, Tageskarte 25 €).
Schönste Fachwerkhäuser und hohe Hecken
Auf dem Bodenlehrpfad
Auf einen Blick
Info
STADT/REGION: Monschau, Monschauer Land und Voreifel
BESTE REISEZEIT: April–Oktober
OPTIMALE REISEDAUER: 1–2 Tage
TOURISTINFO: Stadtstraße 16, 52156 Monschau, Tel. 02472/804 80, touristik@monschau.de, monschau.de
STELLPLATZ MONSCHAU
ADRESSE: Biesweg, 52156 Monschau, Tel. 02472/804 80, touristik@monschau.de, monschau.de
ANFAHRT: Von der A1 Ausfahrt 113 Nettersheim und auf der L 206, B 265 und B 258 nach Monschau
GPS: 50.553917 6.232167
Die Wohnmobilstellplätze auf einem Parkplatz in einer Schleife der B 258 bieten Strom, Ver- und Entsorgungseinrichtung und WC. Der Platz ist ganzjährig nutzbar, aber auf einen Tag beschränkt. Es gibt keinen Schatten auf der Asphaltfläche. Nebenan ist ein Hallenbad. In die Altstadt mit Museen, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten sind es zu Fuß 700 Meter. Auf dem nahen Vennbahn-Radweg ist nach Norden in 30 Kilometern Aachen erreicht und nach Südwesten in 5 Kilometern das Kloster Reichenstein sowie nach Süden in 5 steilen Kilometern Höfen (vennbahn.eu).
CAMPINGPLATZ PERLENAU
ADRESSE: Perlenau 7, 52156 Monschau, Tel. 02472/41 36, familie. rasch@monschau-perlenau.de, monschau-perlenau.de
ANFAHRT: Von der A 1 Ausfahrt 113 Nettersheim und auf der L 206, B 265 und B 258 nach Monschau-Perlenau
GPS: 50.543528 6.237083
Der Campingplatz liegt direkt am Perlenbach und am Eifelsteig zwischen Monschau und Höfen und ist von Mitte Mai bis September geöffnet. Der naturnahe Platz verfügt über moderne Einrichtungen wie beheizte Sanitärräume mit Einzelwaschkabinen, Spüleinrichtungen, Waschmaschine und Trockner und Chemie- und Abwasserausguss. Ein Restaurant sorgt für das leibliche Wohl. Auf dem Eifelsteig (eifelsteig.de) am Perlenbach ist die Altstadt von Monschau mit Museen, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten zwei Kilometer entfernt und Höfen drei Kilometer. Für viele Wanderwege wie etwa den Narzissenweg ist der Platz ein guter Ausgangspunkt. Zum Einstieg in den Vennbahn-Radweg sind es zwei Kilometer (vennbahn.eu).
Der Campingplatz Perlenau ist ein naturnahes Idyll.
Restaurant auf dem Campingplatz
Höfen schmückt sich mit hohen Hecken.
STELLPLATZ ZERKALL INFOPUNKT
ADRESSE: Auel 1, 52393 Hürtgenwald-Zerkall, Tel. 092427/90 90 26, info@rureifel-tourismus.de, rureifel-tourismus.de
ANFAHRT: Von der A 1 Ausfahrt 111 Wißkirchen und auf der B 266, B 477, B 265 und L 11 nach Zerkall
GPS: 50.691306 6.454111
Die Stellplätze befinden sich auf einem teils beschatteten Wanderparkplatz an der Rurtalbahn und sind ganzjährig nutzbar. Außer WiFi wird keinerlei Einrichtung angeboten. In 100 Metern Entfernung ist der Bahnhof. Nach Nideggen sind es zu Fuß auf dem Wanderweg an der Rur drei Kilometer. Dort ist die interessante Burg Nideggen, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten. Der Wanderweg der phantastischen Buntsandsteinroute ist gut zu erreichen. Mit einem Kanu lässt sich auf der Rur ein intaktes Flusssystem erleben (Infopunkt Zerkall).