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Selber Schuld

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Was aus dem Menschen herauskommt, das macht den Menschen unrein; denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen heraus böse Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Arglist, Ausschweifung, Missgunst, Lästerung, Hochmut, Unvernunft

– Bibel –

Deine Wunde ist vielleicht nicht Deine Schuld, doch die Heilung ist klar in Deiner Verantwortung. Jeder ist für sein eigenes Leben verantwortlich; er prägt seine Zukunft durch seine Gedanken, Worte und Handlungen.

Dieses Konzept ermöglicht den bewussten Aufbau von Eindrücken, die zum Glück führen, künftiges Leid vermeiden.

Nach dem historischen Buddha steht am Anfang immer das Denken als Ursache von Entschlüssen, die dann zum Reden und zu Handlungen führen. So weit, so gut.

Aber sind wir uns dieser Tatsache auch immer bewusst?

Ich glaube nicht! Kennen Sie die Geschichte des römischen Sklaven Epiktet?

Nach einer schweren und wechselvollen Geschichte gründete der gelehrte Mann eine Schule für Philosophie. So trennte er in seiner Lehre die Zustände in zwei Kategorien, in die, die sich außerhalb der menschlichen Macht befinden (gegebene Dinge), und die, die innerhalb des Einflussbereichs eines Jeden liegen (selbst bestimmbar sind).

Von ihm stammt der Satz: „Der Weg zum Glück besteht darin, sich um nichts zu sorgen, was sich der Beeinflussung durch unseren Willen entzieht“.

In jedem Leben gibt es gute und schlechte Ereignisse, Kummer und Sorgen sind menschlich, doch müssen wir uns heilen, wieder „zu uns kommen“, nicht abfallen in Depression und Selbstzweifel.

Dafür sind wir verantwortlich, dass Leid, das wir durchleben, liegt in unserer Verantwortung, und die Heilung von diesen Schmerzen eben auch. Und um die Dinge, die von außen kommen, über die sollten wir nicht einmal nachdenken, das führt nämlich zu gar nichts. Probleme, Konflikte, Lasten, Unsicherheit, Hindernisse, Ärger, Bedrängnis, Unzulänglichkeiten, jeder Hemmschuh, der in unserem Einflussbereich liegt, diese Dinge können wir steuern, und wenn wir wollen abstellen, ganz einfach, indem wir „darüberstehen“.

Die Philosophie Buddhas geht weit über die Lehren des Epiktet hinaus, nach dem großen Lehrer sollen wir uns gar keine Gedanken machen, Dinge und Menschen nicht bewerten, auch nicht uns und unser Leben.

Für den Anfang bringt es schon große Vorteile uns wenigstens nicht, um die Dinge zu sorgen, die klar außerhalb unseres Einflussbereiches stehen. „Hoffentlich regnet es morgen nicht“, solche Überlegungen werden uns nicht weiterbringen.

Jedenfalls sind wir an allem selbst schuld, wir haften für unsere Gedanken, unsere Worte und Handlungen, und wir müssen uns heilen.

Ich möchte mit einigen Sätzen des Epiktet schließen:

„Der Weise aber findet niemanden schuldig, weder sich noch andere“

„Es sind nicht die Dinge selbst, die uns beunruhigen, sondern die Vorstellungen und Meinungen von den Dingen“

„Nicht die Dinge sind positiv oder negativ, sondern unsere Einstellung macht sie so“

„Ertrage und entsage!“

Sage nie von einer Sache: „Ich habe sie verloren“, sondern sage: „Ich habe sie zurückgegeben“. Dein Kind ist gestorben? Nein, Du hast es zurückgegeben. Deine Frau ist gestorben? Nein, Du hast sie zurückgegeben. „Ich habe mein Grundstück verloren“. Gut, auch das hast du zurückgegeben. „Aber er ist doch ein Verbrecher, der es mir gestohlen hat“. Was geht es Dich an, durch wen es der, der es Dir einst gab, von Dir zurückforderte?

Buddhismus im Alltag II

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