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Geschnittene Nägel

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Niemand rettet uns, außer wir uns selbst. Niemand kann und niemand darf das. Wir müssen selbst den Weg gehen.

– Buddha–

Gerade waren sie noch ein Teil von mir, von meinem Körper, jetzt nicht mehr, ich habe sie abgeschnitten, die Nägel.

Dann mache ich mir keine Gedanken mehr um sie, sie sind aus meinem Blickfeld, landen im Müll.

So wie diese Nägel kann ich auch meine Gedanken „abschneiden“, weglegen, diese sind dann auch kein Teil mehr von mir, einfach die Sorgen und Nöte abstellen, entsorgen, zu den Akten legen, ja, das geht, wenn man möchte, geht nämlich alles.

Holen Sie ihre Schere, legen Sie diese vor sich auf den Tisch. Dann nehmen Sie sich drei kleine Zettel und schreiben auf jedes Blatt ein Stichwort, nämlich die 3 Sachen, die Sie am meisten bedrücken, beschäftigen, belasten. Schauen Sie sich diese Zettel fünf Minuten lang an, volle Konzentration auf ihre Gefühle, auf ihre Gedanken.

Nach den fünf Minuten nehmen Sie die Zettel und schneiden Sie diese durch, dadurch schneiden Sie sie ab von Ihrer Person, von Ihrem Sein, von Ihrem Leben.

Gerade waren die Probleme noch auf dem Zettel, jetzt sind die Zeilen zerschnitten, weg, werfen Sie diese in den Müll.

Ich will Ihnen nicht erzählen, dass die Probleme jetzt verschwunden sind, das wäre Blödsinn, nein, diese Dinge sollen Sie einfach nicht mehr belasten, sich nicht auf Ihr Gemüt legen, ändern können Sie an solchen Dingen sowieso nichts, aber Sie können damit aufhören, sich darum zu sorgen, Ihr „Ich“ zu blockieren.

So wie der große Lehrer es uns vorgemacht hat, so können Sie diese Beschwernisse in den Hintergrund treten lassen.

Belastungen können wir von uns abtrennen, eben wie die Nägel von den Fingern abschneiden, und dann entsorgen, eben wie Müll.

Buddhismus im Alltag II

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