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Glück im Unglück

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Wenn du „ja“ sagst, dann sei dir sicher, dass du nicht „nein“ zu dir selbst sagst

– Paulo Coelho –

Was ist Glück, was ist Unglück?

„Ich habe immer nur Pech“!

„Mein Leben ist furchtbar“!

„Warum immer ich“?

Haben Sie solche Sätze schon einmal gehört? Vielleicht sogar in Ihrem Umfeld?

Wahrscheinlich schon sehr oft!

Vielleicht haben Sie dies (oder ähnliches) schon selbst gesagt? Oder wenigstens gedacht?

Ich möchte hier folgende Geschichte erzählen, die zum Nachdenken anregen soll:

Einst lebte ein weiser alter Bauer, der Pferde züchtete, schöne, große und mächtige Tiere. Mit seiner Familie kümmerte er sich um sie, sein Vieh war ihm wichtig, es wurde gut gefüttert, viel bewegt, die Kreaturen hatten bei ihm ein gutes Leben. Über die Jahre wurde seine Zucht bekannt, sein Wissen über Haltung und Paarung wurde sehr geschätzt.

Sein Hof befand sich in einer sonnigen Ebene, am Fuße eines kleinen Berges, weshalb er die Pferde auf einer großen grünen Koppel hielt, mit einem Unterstand für schlechte Tage, ein kleines Bächlein floss durch das ganze Anwesen.

Zum nächsten Nachbarn war es weit, weshalb der Landwirt auch kaum Zäune für seine Pferde baute, wo sollten sie auch hin, es gab hier nur seine Farm, und die angrenzenden Wälder, warum sollten die Tiere entweichen?

Doch eines Tages war sein Zuchthengst weg, nicht mehr zu finden, scheinbar weggelaufen. Die Frau des Bauern meinte, dass dies ein großes Unglück sei. Der Bauer sagte zu seiner Frau: „woher weißt Du, dass dies ein Unglück ist“?

Einige Tage später kam der Hengst von alleine zurück, er brachte sogar noch eine Stute mit sich, woher die kam war rätselhaft. Da sagte seine Frau, dass dies ein großes Glück sei, das wichtige Pferd zurück, und noch ein Tier dazu. Der Bauer sagte zu seiner Frau: „woher weißt Du, dass dies ein Glück ist“?

Die Frau verstand nichts mehr, und ließ es damit auch bewenden.

Der Sohn der Familie stieg auf die zugelaufene Stute, die ihn sofort abwarf, er brach sich dabei ein Bein. Die Frau des Bauern meinte, dass dies ein sehr großes Unglück sei. Der Bauer sagte zu seiner Frau: „woher weißt Du, dass dies ein großes Unglück ist“?

Einige Tage später brach ein bewaffneter Konflikt aus, Soldaten wurden einberufen. Aber nicht der Sohn des Bauern, er hatte großes Glück, durch das gebrochene Bein war er untauglich!

Und was ist die Lehre aus der Geschichte?

Nichts wissen wir, wir meinen nur zu wissen! Etwas „Gutes“ kann schnell zu etwas „Schlechtem“ werden, „gut“ ist nicht immer „gut“, und „schlecht“ ist nicht immer „schlecht“. Was schlecht ist wird sich zeigen, ich habe nicht immer nur Pech, und mein Leben ist nicht furchtbar, wir müssen warten, bis die Geschichte zu einem Ende kommt, dann wissen wir mehr.

Du wirst morgen sein, was Du heute denkst!

Buddhismus im Alltag III

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