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Ein Teilnehmer aus Ulm tat sich dabei hervor. Ein überzeugter Anhänger von Kant und bekennender Heidegger-Kritiker, wobei sich seine Kritik vor allem gegen die eigentümliche und wortschöpfende Sprache Heideggers richtete. Ein Beispiel für seine Kritik, die ich durchaus nachvollziehen kann: „Das Nichts nichtet“. Es zeigte sich schon nach kurzer Zeit, dass sich der Ulmer Teilnehmer für uns zum geschätzten Heidegger-Übersetzer entwickelte. Das nachfolgende Beispiel unterstreicht das sehr anschaulich. Heidegger schreibt:

So vollzieht sich mir die Ausbildung der Weltanschauung als Haltung, weil sie Auseinandersetzung ist, ein Anrennen gegen das Seiende im Ganzen, ein Anrennen in der nun nicht mehr weichenden Frage: Was ist das Seiende und wie es sei?

Jetzt folgt die Übersetzung unseres Ulmer Heidegger-Kritikers:

Wenn ich über eine Welt hinausschauen will, dann ist das nur in einer Auseinandersetzung damit möglich. Dies bedeutet ein Anrennen auch gegen bisher Gedachtes, ein Anrennen auch gegen eine Frage, der nicht mehr auszuweichen ist: Was und wie ist das Seiende?

Es ist zu einfach und es wird Heidegger auch nicht gerecht, sich einfach nur hinzustellen und zu sagen: Ich verstehe kein Wort von dem, was Heidegger schreibt. Das war bisher meine Haltung. Zwischenzeitlich habe ich diese „Arroganz“ abgelegt und mich bemüht, Heidegger nicht einfach nur zu versuchen zu konsumieren, sondern ich bemühte mich jetzt, seine Philosophie mir zu erarbeiten. Ich wollte einfach den Grundgedanken, dem Heidegger folgt, etwas verstehen lernen, um auch seine Bedeutung in der Philosophiegeschichte im Ansatz nachvollziehen können.

Mein Ehrgeiz diesbezüglich ist ein Stück weit auch damit begründet, dass ich Schüler des Martin-Heidegger-Gymnasiums in Meßkirch war. In seinem zentralen Werk „Sein und Zeit“, welches 1927 erschien, habe ich geblättert und versucht ein paar Sätze zu lesen und zu verstehen. Dieser Weg erwies sich für mich als zu schwierig. Es wurde mir sehr schnell klar, dass es für mich unmöglich war, mich in das Buch einzuarbeiten.

Das Übersetzen seiner eigentümlichen und eigenen Sprache in Alltagsdeutsch schaffte ich beim besten Willen nicht. Ein faszinierendes Beispiel dazu: „Das Ding dingt“. Daher habe ich mir einen anderen Zugangsweg überlegt. Ich las einfach Autoren, wie Antonia Grunenberg oder Lutz Hachmeister, die über Heidegger in relativ unkomplizierten Sätzen geschrieben haben.

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