Читать книгу Tödlicher Hexenschuss - Ralf Klüber - Страница 7
ОглавлениеKapitel 3
Pünktlich um 08.00 Uhr begrüßte Sperling die Gastkommissare in der Besucherschleuse des Reviers, holte Köhler aus der Raucherecke ab und gemeinsam fuhren sie mit dem Aufzug in den zweiten Stock. Sperling stoppte vor einer geschlossenen Bürotür und hielt die kleine Gruppe mit einer Handbewegung an zu warten.
Durch die Tür konnte man eine dröhnende Stimme hören, ohne allerdings einzelne Worte zu verstehen. Sperling presste ein Ohr gegen die Tür, lauschte und musste wieder einmal grinsen.
„Willi telefoniert wohl gerade wegen einer anstehenden Vernehmung…Termine und so…Übrigens euer Arbeitsplatz die nächsten Tage“
Ohne anzuklopfen betrat Sperling den Raum, die anderen folgten.
„Kayser mit „Ypsilon“…Polizeioberkommissar…Desch missens so sage an dr Wach. 'S gibt noch mehr Kayser uffm Revier, aber i bin im gehobenen Dienscht…Verstohn 'S ?…Genau… Oberkommissar, gehobener Dienscht…Genau…genau…“
Lonzig und Bender bemerkten einen uniformierten, vollschlanken Kollegen hinter seinem Schreibtisch sitzend. Die strähnigen Haare klebten leicht verschwitzt schwitzt an seinem gewaltigen Schädel. Die dickwandige Brille ließ die kleinen Schweinsäuglein nur erahnen.
Kayser hatte die Eintretenden offenbar noch gar nicht bemerkt, verabschiedete sich allerdings jetzt von seinem Gesprächspartner, mit der nochmaligen Betonung seines Ranges als Oberkommissar.
Er schien überrascht, als er die kleine Gruppe vor sich stehen sah.
„Ah wa….wer isch au dees ?? Jörg un Harry…die Kripo bei der Schutzpolizei…was verschafft mir die Ehre?“ Neugierig schaute er auf Lonzig und Bender. Seine Zunge glitt dabei unablässig über die dünnen Lippen.
„Mein lieber Willi, eigentlich solltest du wissen, dass wir Besuch aus dem Norden haben und die Kollegen Lonzig und Bender die nächsten Tage hier ihren Arbeitsplatz haben werden.“
Sperling zeigte mit dem Kopf in eine Ecke des wirklich großen Büros, wo zwei gegenüberliegende Schreibtische mit PC und Telefon standen.
„A wa…genau,,,,genau…Des weis i scho…Der Allgaier hetts mir geschtern g'seit….“
Bender verstand nur Bruchteile dieser Aussagen. Lonzig erging es ganz offenbar ähnlich. Er schaute seinen zukünftigen Zimmerkollegen etwas verwirrt an.
„Kayser mit „Ypsilon“...“ Er hielt ihnen die im Vergleich zum massigen Körper eher kleine Hand entgegen. Beide griffen zu und stellten sich ebenfalls vor. Es war ein schlaffer Händedruck.
„Ihr kennt Willi zu mir sage…aber eigentlich heiß i Wilfried.“ Kayser gab sich die Mühe etwas Hochdeutsch zu kommunizieren.
Hatte man bei allen anderen schon einen mehr oder weniger starken schwäbischen Zungenschlag erkennen können, sprach Kayser sehr derb. Für einen norddeutschen, dialektfreien Gast äußerst gewöhnungsbedürftig…
Nachdem Bender und Lonzig ihr neues dienstliches Zuhause bezogen hatten, warteten sie auf den noch nicht erschienenen Kollegen Veigel und besprachen den Tagesablauf. Bender und Sperling wollten die Witwe Schwendinger mit Lebensgefährten aufsuchen; Lonzig und Köhler hatten sich schon beim ersten Vorsitzenden der „Warzenhexen“ angekündigt.
Nach einer mittlerweile längeren Wartezeit rief Köhler bei Allgaier an und erkundigte sich nach dem Verbleib Veigels. Tatsächlich hatte sich dieser vor ein paar Minuten mit ungewisser Rückkehr krank gemeldet. Man sollte vorerst ohne ihn auskommen.
Das Haus der Witwe Schwendinger lag ganz am Rand von Grommingen in einer Sackgasse mit einer kleinen Wendeplatte als Abschluss. Alle Grundstücke hatten jeweils kleine Vorgärten; meist handelte es sich um Doppelhaushälften.
Sperling parkte vor einer solchen und sie gingen auf den linken Eingang durch einen reich bepflanzten Vorgarten zu. Auf dem Grundstück vor dem rechten Eingang schaute eine ältere Frau neugierig auf die beiden Männer und unterbrach ihre Gartenarbeit.
„Grüß Gott, kann ich ihnen helfen…?“
„Danke, wir wollten zur Frau Schwendinger…“
„Die isch net dahom…vor ner halbe Stund' weggfahre… “
„Und der Herr Beha? Ist der vielleicht…?“
„Näh…der muss doch arbeite. Um die Zeit isch der nie dahom…“
„Vielleicht wissen sie ja, wann die Frau Schwendinger zurückkommt. Hat sie was zu ihnen gesagt?“
„Näh…mir schwätze net so viel miteinand. Seit der Bernhard abg' haue isch, simmer net meh so eng. Awwer wer will des denn wisse? Mit wem schwätz ich überhaupt?“
Sperling und Bender stellten sich höflich vor und fragten auch nach dem Namen ihrer Gesprächspartnerin.
„I bin die Elfriede Munz… mit meinen Mann Werner bin i fascht glichzittig mit den Schwendingers hier vor 15 Johr eing'zoge.“
Ungefragt plauderte sie über die schönen Anfangszeiten ihrer Nachbarschaft und die Abkühlung, als es in der Ehe der Schwendingers zunehmend kriselte.
„Des hett mich überhaupt net gewundert, dass der Bernhard Hals über Kopp verschwunde isch…Wissens, die Petra isch net einfach…Awwer i will nix g'sagt henn…“
Die Ursachen der Eheprobleme kannte sie ihr nicht, aber Frau Munz vermutete, dass natürlich die Petra die Hauptschuld trug…und jetzt auch noch der Neue…da kann man sich ja denken, dass….
Gerade als sie noch weiter ausholen wollte, fuhr ein grüner Kleinwagen in die Hofeinfahrt vor die Garage und die nette Nachbarin beschäftigte sich schnell wieder mit ihrer Gartenarbeit.
Sperling und Bender gingen auf die aussteigende Fahrerin zu und stellten sich als Kripobeamte vor.
Der Blick der großen Frau richtete sich abweisend auf die Besucher.
„Was ist denn jetzt schon wieder? Da war doch erst vor ein Tagen einer von euch da und hat ein paar alte Kickstiefel von meinem lieben Bernie abgeholt. Hat irgendwas von DNA oder so gefaselt. Mein Gott, nimmt das denn nie ein Ende?“
Es war Sperling, der ihr in gesetzten Worten von den Umständen des Auffindens des Skeletts im Harz und dem jetzt sicheren Befund, dass es sich um ihren Ehemann handelt, berichtete.
Das „Ribb“, so hatte sie Veigel genannt, hörte teilnahmslos zu, zögerte kurz und forderte die beiden schließlich auf mit ins Haus zu kommen. Elfriede Munz schien sich weiter intensiv ihrer Gartenarbeit zu widmen, doch hatte Bender den Eindruck, dass sich die Arbeit näher an den Gartenzaun verlagert hatte.
Petra Schwendinger ging in die geräumige Wohnküche vor und setzte sich an einen großen Tisch aus Massivholz. Bender und Sperling nahmen ihr gegenüber Platz.
„So ist das also….tot…erschossen, sagen sie. Wer erschießt denn Bernie? Der war doch so was von harmlos und langweilig. Kann ich nicht begreifen…Und was will der um Gottes Willen im Harz…wo ist das eigentlich…Harz?“
Bender übernahm die weitere Befragung und stieß unerwartet auf wenig Widerstand. Es schien, als hätte sie die Todesnachricht doch ein wenig aus dem Gleichgewicht gebracht.
Bernie war ihrer Beschreibung zufolge bei allen recht beliebt. Ob es sich um seine Arbeitsstelle, den Warzenhexen, dem Fußballverein oder der Nachbarschaft handelte…überall traute Eintracht.
Die Ehe kam ins straucheln, als Petra, auch als Warzenhexe unterwegs, bei einer
Fasnetsveranstaltung vor ca. 5 oder 6 Jahren mit einem „Berg-Goascht“ flirtete und Bernie die beiden beim Fummeln auf dem Toilettengang erwischte.
Sperling klärte auf, dass es sich bei den „Berg-Goaschtern“, übersetzt Berg-Geister, auch um eine Fasnetszunft aus Grommingen handelte. Eine der vielen kleineren Zünfte, in diesem Fall mehrheitlich aus jungen Männern bestehend. Zünfte wurden wohl die hiesigen Karnevalsvereine genannt.
„Ein Fehler von mir, aber ich hatte einiges getrunken und der „Goascht“ hat mich ganz schön angemacht…“ Petra lächelte versonnen. „Bernie hat's damals wohl voll den Stecker gezogen…ab da ging nichts mehr. Der war dann nur beim Fußball oder bei den Warzenhexen…Sitzungen, Vorbereitungen für die Sommerfeste oder Spiele beim FC 09. Dann hat er auch noch jede Menge Überstunden gemacht und um mich hat er sich gar nicht mehr gekümmert. Kein gemeinsamer Urlaub, getrennte Schlafzimmer, da lief nichts mehr… “
Bei dem „Goascht“ handelte es damals um einen jungen Studenten aus Freiburg, der zur „Fasnet“ zu Besuch in Grommingen war, die Verkleidung von einem Freund ausgeliehen bekam (daran konnte sie sich noch erinnern) und den sie angeblich nach diesem Abend nie wieder gesehen hatte. Immerhin konnte sie mit einem Namen dienen: Simon Amstätter, damals Jurastudent.
Schwendingers Verschwinden am 09. Mai 2015 kam plötzlich, aber für seine Frau aufgrund der Umstände nicht gänzlich unerwartet. Angedeutet hatte Bernie nichts, aber schließlich eine größere Reisetasche gepackt und mit dem A 4, den 2000 Euro und Handy einfach verschwunden. Sie selbst befand sich zu diesem Zeitpunkt an ihrer Arbeitsstelle. Dabei handelte es sich um die Mohren-Apotheke in der Innenstadt.
In Gesprächen, sofern diese überhaupt noch stattfanden, hatte er nichts verlauten lassen. Drei Tage später hatte sie sich schließlich an die Polizei gewandt.
Vom gemeinsamen Konto wurden in der Folge keine Geldbeträge abgebucht. Etliche Versuche ihren Mann telefonisch zu erreichen endeten ausschließlich bei der Mailbox. Bernhard war weg, einfach nur weg. Nach zwei Monaten waren auch die Zahlungen von der Stadt Grommingen, seinem Arbeitgeber, eingestellt worden. Und die Polizei hatte schließlich lediglich eine Personenfahndung herausgegeben. Wie schon vermutet, hatte sich der Kollege Veigel keine besondere Mühe gegeben.
„Außer den gegebenen Umständen….ist ihnen denn gar nichts kurz vor seinem Verschwinden aufgefallen? Hat er sich verändert, hatte er Treffen mit irgendwelchen Personen, vielleicht eine andere Beziehung?“ Bender konnte sich das alles nicht erklären.
„Eigentlich gar nichts, er war nur noch verschlossener als sonst. Nur einmal hat er gesagt, dass sich in Zukunft einiges verändern wird. Das war so zwei oder drei Wochen vor seinem Verschwinden. Ich habe das natürlich in Zusammenhang mit unserer Ehe gebracht.“
Finanziell ging es den beiden recht gut. Bernhard als Sachbearbeiter im gehobenen Angestelltenverhältnis bei der Stadt. Petra arbeitete ebenfalls Vollzeit in der Apotheke. Das Haus hatte sie von ihren Eltern geerbt, beide schon vor längerer Zeit verstorben. Diesbezügliche finanzielle Belastungen hatten sie nicht.
Bernhards Mutter war ebenfalls schon lange verstorben. Der Vater unbekannt. Die Mutter zog Bernhard allein in einem kleinen Dorf nahe Grommingen groß. Über den Erzeuger hatte sie sich nie gegenüber jemandem geäußert.
Sperling und Bender wollten im Anschluss den Lebensgefährten der jetzt offiziellen Witwe, Armin Beha, an seiner Arbeitsstelle aufsuchen und verabschiedeten sich von dem „Ribb“. Diese war nach Ansicht Benders nach kurzem anfänglichem Widerstand doch noch recht aufgeschlossen und kooperativ. Mit ihrem Einverständnis nahmen sie einen alten defekten Laptop ihres Mannes mit, von Petra im Keller entsorgt. Einen neuen hatte sie erst nach Bernies Verschwinden gekauft. Die Kommissare hofften, dass die IT-Spezialisten etwas brauchbares finden konn-
Das Gespräch mit Petra vermittelte den Eindruck, dass die jetzt endgültige Gewissheit über das Schicksal ihres Mannes doch Spuren hinterließ.
Frau Munz hatte ihre Gartenarbeit wohl erledigt. Es war niemand mehr zu sehen. Sperling bemerkte aber doch, dass sich die Gardine eines Fensters im Erdgeschoss bewegte.
Währenddessen trafen sich Lonzig und Köhler mit dem Vorsitzenden der „Warzenhexen“ in deren Vereinsheim in einer kleinen Gasse der Innenstadt.
„Eine Tragödie ist das mit dem Bernie…. Tot??? Der Bernie tot? Ich kann's kaum glauben…“
Der Vorsitzende stellte sich als Hans-Jörg Schurz vor. Um die 60 Jahre alt, mittelgroß und hager. Über den Tod Schwendingers war er bereits im Vorfeld des Treffens informiert worden.
Schurz konnte einige Informationen über seinen Zunftkollegen mitteilen. Aber nach den ersten Eindrücken war nichts Besonderes oder gar auffälliges darunter.
„Wissen sie…der Bernie war der zweite Säckelmeister bei uns…also bei der Zunft. Quasi für die Finanzen zuständig. Aber da hat immer alles gestimmt. Wegen der Steuern und so…immer alles ordnungsgemäß ans Finanzamt abgeführt. Das kann ihnen der Fritz bestätigen… “
Der „Fritz“, also Friedrich Höhner, der erste Säckelmeister. Mit diesem zusammen hatte sich Schwendinger ums Geld gekümmert. Beide so gut wie gleichberechtigt, wie Schurz ausdrücklich betonte.
„Und es gab so gar keine Besonderheiten…wenn schon nicht in seiner offiziellen Funktion, aber dann vielleicht Streit mit anderen „Hexen“, Frauengeschichten…irgendwas in dieser Richtung…?“
Lonzig hakte nach. Irgendwie sah alles zu glatt, zu reibungslos aus. Gerade im Vereinsleben war doch immer irgendwie etwas los. Neid, Tratsch, Eifersüchteleien…irgendetwas…
„Der Bernie ist eigentlich immer ein ganz ruhiger gewesen…wenn mal was im Anflug war, hat er lieber zurückgesteckt.“
„Hatte er denn einen Kumpel, einen, mit dem er besonders gut auskam?“
Schurz zögerte kurz, schien zu überlegen und kratzte sich dabei am Kinn.
„Der Konrad Roth vielleicht…mit dem war er an der Fasnet eigentlich öfters unterwegs. Das ist ein Arbeitskollege von ihm, arbeitet auch bei der Stadt. Näheres weiß ich aber auch nicht. Der Konrad ist noch nicht so lang bei uns…“
Ein Mann mittleren Alters betrat den Vereinsraum und musterte die drei Männer am Stammtisch etwas überrascht.
„Fritz, stell dir vor…der Bernie…tot…mausetot. Der ist gar nicht abgehauen, der ist tot. Gefunden irgendwo im Norden. Ganz weit weg von hier…. Unfassbar, oder..?“
Es handelte sich um jenen Friedrich Höhner, den ersten Säckelmeister der „Warzenhexen“. Also Schwendingers Mitstreiter in Sachen Geld.
Höhner war trotz der auch im Schwarzwald herrschenden Dauerhitze stilvoll gekleidet mit grauem Anzug, Weste, offenbar nicht ganz billigen Schuhen.
Nach der Übermittlung der Nachricht von seinem Vorsitzenden, begann sein rechtes Augenlid unkontrolliert zu flackern, aus seinem leicht geröteten Gesicht verschwand die Farbe.
Lonzig und Köhler blieb dies nicht verborgen. Ihre Blicke kreuzten sich und sie betrachteten den Säckelmeister und seine Reaktionen genauer.
Köhler war ihm offensichtlich als Kripobeamter bekannt. Dass Lonzig aus dem Harz kam, nahm er ohne weitere körperliche Anzeichen zur Kenntnis.
„Ich verstehe nicht ganz, ich dachte der Bernie ist vor seiner Petra geflüchtet…und jetzt tot. Und die Kripo ist auch eingeschaltet….warum denn das…Sollte… ?
Köhler ergriff das Wort und erklärte knapp die groben Umstände des Leichenfundes.
„Ein Gewaltverbrechen? Mord? Der Bernie…?
Höhner schien überrascht. Aber das Zucken hatte aufgehört und so langsam kam auch die Farbe zurück.
Nähere Fragen über die Person Schwendinger blieben ohne Erkenntnisse.
Nur zusammen die Finanzen der Zunft geordnet, privat keinen Kontakt, nur an den hohen Tagen, also an der Fasnet, zusammen gefeiert, Unterhaltungen nur über Unverfängliches…
Schurz teilte ihnen schließlich noch die Anschrift von Konrad Roth mit.
„Vielleicht kann euch der was sagen…Aber sie sehen ja, wir können nicht helfen…Mensch, der arme Bernie…Ich muss eine Sondersitzung einberufen. Immerhin war er ja einer von uns…“
Als Lonzig und Köhler wieder in ihrem Dienstwagen saßen, warteten sie einem Moment und verglichen ihre Eindrücke.
„Dieser Höhner macht mir einen merkwürdigen Eindruck. Nichts gewusst, nichts erfahren, nichts geredet…. Alles nix…!“ Lonzig brachte es auf den Punkt.
„Hast du bemerkt, wie er reagiert hat, als er von dem Leichenfund erfahren hat? War das nur Überraschung oder steckt da was anderes dahinter? Für einen kurzen Moment war das mehr als Erstaunen über den Tod Schwendingers. Der weiß was, da bin ich mir sicher.“
Lonzig nickte nur und man fasste den Entschluss, sich den ersten Säckelmeister näher anzuschauen.
Die Oldtimerwerkstatt lag am Stadtrand in einem Gewerbegebiet mit den unterschiedlichsten Firmen. Einige der Fahrzeuge parkten im Außenbereich. Im Werkstattgebäude selbst standen zwei alte Opel, ein Admiral und ein Kapitän, sowie ein VW 1600. An allen wurde von mehreren Männern im Blaumann ganz offensichtlich mit Hingabe geschraubt. Über dem Gebäude war der Schriftzug „Oldtimer Singer“ in roten Lettern angebracht.
Sperling sprach einen etwas abseits stehenden, die Szenerie beobachteten Mann an. Typ alt-68iger.
„Grüß Gott der Herr…sind sie Kunde oder gehören sie zur Werkstatt?“
„Die Werkstatt gehört zu mir. Ich bin hier der Chef. Wer will das wissen?“
Bender und Sperling stellten sich vor und fragten nach Armin Beha.
„In der Lackierhalle“
Der Chef deutete mit dem Kopf nach rechts zu einer kleinen Halle mit verschlossenen Türen. Zischgeräusche drangen nach außen. „Aber halten sie mir den Beha nicht zu lange von der Arbeit ab. Wir sind eh schon im Termindruck.“
Der freundliche Chef richtete seinen Blick wieder auf die Schrauber, somit war das Gespräch für ihn beendet.
Bender und Sperling warteten vor der Halle kurz ab, bis das Zischen aufgehört hatte und öffneten dann die kleine Tür im Rolltor.
„Verdammte Scheiße…Tür zu…hier wird lackiert… “
Ihnen gegenüber stand eine Person im gelben Schutzanzug mit einer Art Gasmaske, so dass man das Gesicht nicht erkennen konnte. Da die Maske ein Hören wenigstens erschwerte, zückten beide ihre Dienstausweise und hielten sie wortlos direkt vor die Augen des Lackierers.
Dieser studierte die Ausweise kurz, trat vor die Halle, zog die Maske ab und holte tief Luft.
„Die Polizei…wollen sie etwa zu mir?“
„Wenn sie Armin Beha sind…dann ja.“
Sperling hatte wieder das Wort ergriffen und erklärte in knappen Worten den Grund ihres Besuchs.
„Der Bernie als Skelett im Harz…na herzlichen Glückwunsch…klar, dass ich der Mörder bin. Als Nachfolger in Bett und Haus, muss ich das ja sein. Ist ja auch ganz einfach… “
Den Argumenten, dass es sich lediglich um routinemäßige Fragen handelt und alle Personen im näheren und weiteren Umfeld des Toten aufgesucht werden müssen, schenkte Beha offensichtlich wenig Beachtung.
„Was wollen sie von mir…Ich hab die Petra erst kennengelernt, als der Bernie schon längst verschwunden ist. Und außerdem habe ich den nur flüchtig gekannt. Was da vorher war, hat mir nur die Petra erzählt…und jetzt bin ich der Mörder…echt klasse!“
Sperling rollte die Augen und versuchte nochmals zu erklären, dass es sich um eine routinemäßige Befragung handelt, was Beha aber immer noch nicht verstehen oder wahrhaben wollte.
Immerhin erfuhren sie nach mehrfacher Nachfrage, dass man sich beim Fußball und auch bei den „Warzenhexen“ ab und an über den Weg gelaufen war.
Beha trainierte beim FC 09 Grommingen die D1 Jugend, Schwendinger spielte aktiv bei den „Alten Herren“. Auch bei Spielen der ersten Mannschaft traf man sich manchmal als Zuschauer. Die Anzahl der Fans im Stadion sei wohl recht übersichtlich. Das gegenseitige Erkennen nur allzu normal. Und eine Hexe war in dieser Stadt so ziemlich jeder. Diesen Eindruck gewann Bender immer deutlicher.
Bender und Sperling brachen diese erste Befragung mit dem Hinweis ab, dass sich Beha für weitere Ermittlungen bereit halten solle und verließen das Werkstattgelände. Beim Wegfahren bemerkten sie noch, dass dieser und sein Chef Singer, beide heftig gestikulierend, ein sehr angeregtes Gespräch führten.
Die beiden Ermittlerteams kamen fast zeitgleich im Direktionsgebäude an. Köhler und Lonzig hatten noch die Adresse von Konrad Roth aufgesucht, dort jedoch niemand angetroffen. Dessen Wohnung lag in einem kleinen Gebäudekomplex in einem Stadtteil nahe der Innenstadt.
Man wollte es später noch einmal versuchen.
Als Lonzig und Köhler das Vereinsheim der „Warzenhexen“ verlassen hatten, erörterten der Vorsitzende Schurz und der jetzt alleinige Säckelmeister Höhner die Situation. Schurz in heftiger Bestürzung, jedoch weniger über den Tod ihres Vereinsmitglieds Schwendinger, sondern mehr über die Wirkung nach außen.
„Mensch Fritz, jetzt mischen die Bullen den ganzen Laden auf. Befragungen, Befragungen, Befragungen…und nicht nur hier bei uns. Das ist nur der Anfang. Denk mal an die anderen Zünfte. Wie stehen wir denn da?
Und Gott bewahre, dass irgendeiner von uns was mit dem Tod Bernies zu tun hat. Gar nicht auszudenken… “
Höhner schien gelassener. Er versuchte seinen Vereinschef zu beruhigen, was sich an Betracht dessen Gemütszustandes mehr als schwierig gestaltete. Schurz geriet schon immer leicht aus der Fassung und reagierte dann oft überstürzt oder sogar panikartig. Überhaupt hatte man ihn nur zum ersten Vorsitzenden gewählt, weil sich kein anderer zur Verfügung stellen wollte.
Während Schurz die Neuigkeit per Smartphone an alle möglichen wichtigen oder auch unwichtigen Vereinsmitglieder verbreitete, verabschiedete sich der Säckelmeister und ging nach draußen. Obwohl schon später Nachmittag, herrschten noch immer hohe Temperaturen. In seinem Anzug geriet Höhner sofort ins Schwitzen.
Er war weitaus weniger locker, als es nach außen den Anschein hatte. Dazu kam der Ärger über sich selbst. Sein Augenlid hatte wieder geflackert, als ihm Köhler den Grund der Befragung mitteilte. Wie so oft, wenn ihn unerwartetes überraschte. Hoffentlich hatten es die Ermittler nicht bemerkt.
Höhner ging zu seinem in der Nähe geparkten Fahrzeug, einem Audi A 5 Coupe, und holte aus dem Handschuhfach ein uraltes Handy hervor, verborgen unter einer Fülle von kleineren Gegenständen. Ein Einschalten scheiterte… leerer Akku. Kein Wunder, hatte er das Teil schon seit ewigen Zeiten nicht mehr benutzt. Es diente sowieso nur dem einen Zweck, in einem bestimmten Fall Kontakt aufzunehmen.
Höhner wusste, dass ein solcher Fall nunmehr eingetreten war. Noch im Auto begann er mit dem Laden. Er sah sich gezwungen, es später nochmals zu versuchen.
Die ersten Befragungen im Umfeld Schwendingers hatten nur wenig erhellendes zu Tage gebracht. Darin waren sich Bender, Lonzig, Sperling und Köhler einig. In einen der Konferenzräume wurde eine verschiebbare Tafel gebracht. Mehrere Fotos zierten die Tafelfläche. Ganz in der Mitte mit dem Konterfei Schwendingers. Wie in den bekannten Krimis im Fernsehen.
Hier wollte man sich in regelmäßigen Abständen zur Lagebeurteilung treffen.
„Was haben wir?“ Hinnerk ergriff das Wort und fasste den Besuch bei der Witwe und im Anschluss bei ihrem Lebensgefährten kurz zusammen.
„Neben Frau Schwendinger und Armin Beha sind jetzt noch andere Namen aufgetaucht, mit denen wir näheren Kontakt aufnehmen sollten…Ich denke dabei an die unmittelbaren Nachbarn, also das Ehepaar Munz, aber auch die weiteren Bewohner der Straße sollten befragt werden. Dann noch den Chef von Beha, also den freundlichen Herrn Singer. Und was ist mit dem Jurastudenten, der angeblich nur kurz die Petra befummelt haben soll, also diesem Simon Amstätter?“
Harry Köhler fasste im Anschluss den Besuch im Vereinsheim der „Warzenhexen“ zusammen. Während der erste Vorsitzende Schurz wirklich überrascht schien und vollkommen perplex reagierte, kam ihnen der erste Säckelmeister Höhner irgendwie seltsam vor. Genauer definieren konnten sie es aber nicht. Der Farbwechsel im Gesicht beziehungsweise das flackernde Augenlid waren nur kleine Merkmale, wurden von Köhler aber trotzdem erwähnt. Frank Lonzig nickte zustimmend.
Über alle ihnen momentan bekannten Personen musste man näheres in Erfahrung bringen. Mit der üblichen kriminalistischen Kleinarbeit…
Neben den Hexen und der Familie blieben für die nächsten Tage noch der Fußballverein FC 09 und die Arbeitsstelle Schwendingers im Bürgeramt. Das alles wollte man schnellstens abarbeiten, vielleicht dann mit mehr Erkenntnissen als zum heutigen Zeitpunkt.
Die Ermittlerpaare verabschiedeten sich und verschwanden jeweils in ihre Büros, um so viel wie möglich mittels der Datensysteme über die genannten Personen zu erfahren.
Als Bender und Lonzig ihr Großraumbüro mit Wilfried Kayser als einzigem Insassen betraten, schien dieser leicht irritiert und versteckte hastig ein Finanzjournal unter dem Schreibtisch. Offensichtlich schwer darin vertieft und hatte er das Eintreten seiner Kollegen zu spät bemerkt.
„Hennt ihr den Mörder scho verwischt….?“ Kayser lachte mit seiner hohen Fistelstimme und verschränkte die kleinen Hände über den nicht gerade kleinen Bauch, während er sich im Stuhl zurücklehnte.
„Wenn ihr Hilfe bruchen tätet…I bin als einer der besten Ermittler bekannt und helf wo ich kann. Außerdem bin i schon mehr als 30 Johr hier in Grommingen und kenne alle Pappenheimer. Ihr seid's ja aus dem Norden, also quasi Frischlinge, was die hiesigen Verhältnisse betrifft.“ Wieder lachte er in einem hohen Ton.
Bender und Lorzig lehnten für den Moment ab, wollten aber gegebenenfalls auf das scheinbar gut gemeinte Angebot zurückkommen. Kayser widmete sich wieder seinem Journal. Trotz eines großen Aktenstoßes auf dem Schreibtisch, hatte er es mit der eigentlichen Polizeiarbeit nicht so eilig.
Höhner kehrte in seine schicke Penthouse Wohnung in der Fußgängerzone zurück, hatte das alte Handy vollends geladen und versuchte jetzt nochmals Kontakt aufzunehmen.
Es dauerte nur kurz, bis sich jemand meldete.
„Man hat den Bernie gefunden und jetzt ist ein Bulle, vielleicht auch mehrere, aus dem Harz hier. Ich bin zufällig dazugestoßen, als die den Schurz in der Zunftstube befragt haben. Irgendwie haben die mich auf dem falschen Fuß erwischt. In dem Moment habe ich mit allem gerechnet, nur nicht damit…“
Er hörte anschließend eine Weile der Antwort des von ihm angerufenen zu und erwiderte:
„Okay, machen wir so. Und ich habe einen Vorschlag. Ich rufe dann nicht mehr an…“
Er beendete das kurze Gespräch und wischte sich mit einem Stofftaschentuch die Schweißperlen von der Stirn.
Die vier Ermittler verbrachten den Rest der Dienstzeit damit, nähere Informationen über die ihnen bekannten, mit Schwendinger irgendwie in Zusammenhang stehenden Personen zusammenzutragen.
Am nächsten Tag wollte man weitere Befragungen an dessen ehemaligen Arbeitsplatz sowie beim FC 09 Grommingen fortsetzen.
Bender setzte noch kurz seinen Chef Martin Holzer in Kenntnis. Von dort kamen im Gegenzug keine neuen Fakten. Man suchte weiterhin nach dem blauen Audi des Opfers, bisher erfolglos.
Nachdem Lonzig und Bender das Gebäude verließen, blieben sie am Hintereingang stehen. Frank überkam das Bedürfnis nach einer selbstgedrehten. Ende der Umeihanung ehe Hinneik nagen konme. Es herrschte reger Betrieb. Neben den dort Pause machenden obligatorischen Rauchern, verließen auch etliche Kollegen die Dienststelle in Richtung Feierabend.
Von vielen wurden die beiden neugierig beäugt.
„Ich komme mir vor wie im Zoo,“ bemerkte Lonzig leise.
Dass sein kunterbuntes Äußeres nicht ganz unschuldig an der Neugierde sein könnte, kam ihm schon in den Sinn. Trotzdem…die Kollegen aus der Ferne schienen eine Art Attraktion zu sein. Die Gespräche der Gromminger Kollegen untereinander wurden von den Harzern nur zum Teil verstanden. Manche redeten in ausgeprägtem Dialekt, bei anderen hörte man nur eine leichte Klangfarbe.
Der Pfeifenraucher, warum auch immer in Hinnerks Erinnerung, war diesmal nicht vor Ort.
„Die wissen wohl alle, warum wir hier sind, sonst würde doch mal einer eine höfliche Frage stellen…oder das Gespräch suchen. Da kommt nichts.“
Hinnerk gab Frank recht und schließlich machten sie sich auf den Weg zu ihrer Pension.
An der Rezeption stand jetzt ein attraktives weibliches Wesen um die Dreißig, im Gespräch mit einem anderen Pensionsgast vertieft.
Da die Schlüssel für ihre Zimmer an einem großen Brett hinter dem Tresen hingen, warteten sie bis zum
„Grüß Gott, die Herren! Sie sind also die Polizisten aus dem Harz. Freut mich, sie kennenzulernen. Mein Name ist Nora Ketterer. Mit meiner Mutter hatten sie ja gestern schon das Vergnügen. Wir beide betreiben das kleine Gästehaus zusammen. Ich hoffe, sie fühlen sich wohl und es ist alles zu ihrer Zufriedenheit.“
Klein, zierlich, mit lustigen braunen Augen und passenden Kurven. Schon beim Eintreten fühlte Bender ein merkwürdiges Kribbeln im Brustbereich. Ein Zustand, den er schon ewig nicht mehr so gekannt hatte. Nachdem die ersten Worte an sie gerichtet waren, wurde das Kribbeln noch stärker.
Lonzig nahm seinen Schlüssel entgegen und verschwand über die Treppe in Richtung seines Zimmers.
Hinnerk wollte antworten, verhaspelte sich jedoch etwas und es kam ein kaum verständlicher Satz aus seinem Mund, was Nora zu einem sehr sympathischen, kurzen Lachen veranlasste.
„Aha, Harzer Dialekt…habe ich noch nicht gekannt… “
Jetzt musste auch Hinnerk lachen. Es kam zu einem kurzen, unverbindlichen Gespräch, in deren Verlauf Nora gerne ihre Hilfe anbot, sollten Fragen auftauchen.
Am Abend gingen Lonzig und Bender zu einer Gaststätte in der Nähe der Stadtmauer, die ihnen Sperling empfohlen hatte. Unter anderem gab es neben der normalen Küche auch badische Spezialitäten. Bender probierte Kutteln mit Brägele, ohne zu wissen, um was es sich dabei eigentlich handelt. Es schmeckte etwas eigenartig, aber auch nicht schlecht. Bei den Brägele handelte es sich Bratkartoffeln. Was Kutteln waren, verschloss sich ihm.
Lonzig, weniger experimentierfreudig und neuem aufgeschlossen, blieb trotz gutem Zureden bei einem Schnitzel „Jäger Art“. Hinnerk konnte ihn gut verstehen. Immerhin handelte es sich um seinen ersten „Auslandsaufenthalt“. Dafür schlug er sich insgesamt recht ordentlich.
Als sie wieder zur Pension zurückkehrten, stand die Seniorchefin hinter der Rezeption. Bender musste sich eingestehen, leicht enttäuscht zu sein.
Die Morgenbesprechung in der Direktion fand im Konferenzzimmer statt. Teilnehmer waren neben den vier mit dem Fall betrauten noch Kriminalrat Allgaier und wider Erwarten zwei weitere Kripobeamte aus dem Dezernat Kapitalverbrechen. Diese sollten bei Bedarf unterstützen. Sie wurden den Gästen als Kriminaloberkommissarin Andrea Weinhof und Kriminaloberkommissar Linus Tressmann vorgestellt. Der Kollege Veigel sei auf unbestimmte Zeit krankgeschrieben, folglich nicht verfügbar.
Man besprach das weitere Vorgehen und fasste den bisherigen Kenntnisstand zusammen. Viel hatten sie noch nicht. Erkenntnisse über die mit Schwendinger in Verbindung stehenden Personen lagen nur bruchstückhaft vor. Weitere Befragungen standen allerdings noch aus.
Wie am Vortag wollte man als Zweierteams im Umfeld des Fußballvereins und im Rathaus der Stadt Grommingen recherchieren. Weinhof und Tressmann sollten weitere Fakten im weiteren Umfeld des Opfers sammeln.
Während vor allem Bender und Sperling über das bisher spärliche Wissen informierten, schien Allgaier eher desinteressiert. Außer einigen belanglosen Nachfragen und einigen „Ahas“ und „So so's“ beteiligte er sich nicht an der Diskussion. Auffallend nur, dass er mehrfach auf seine Luxusarmbanduhr schielte. Es war unübersehbar, wie ihn das Treffen langweilte oder er bestenfalls einen anschließenden Termin hatte.
„Okay, wenn das alles sein sollte, brechen wir hier ab und sie wenden sich den weiteren Ermittlungen zu….hoffentlich mit mehr Erfolg. Ach übrigens, Direktor Winkler hat mit Zingerle und ihnen einen Termin auf 11.00 Uhr im Rathaus vereinbart. Seien sie bitte pünktlich…“
Mit einem kleinen Aktenordner unter dem Arm verließ er daraufhin den Raum.
„Wer ist Zingerle?“ fragten Lonzig und Bender fast unisono.
„Anselm Zingerle, Oberbürgermeister, seit über 12 Jahren im Amt, die absolute Autorität in Grommingen, natürlich gut katholisch und streng konservativ, gerade im Wahlkampf für eine weitere Amtszeit gegen eine „rote Socke“ von den Linken, so ein verbürgtes Zitat. Winkler und er verstehen sich ganz ausgezeichnet.“ Sperling zeigte sein bekanntes Grinsen.
Bender folgerte, dass der Oberbürgermeister von Winkler über den Skelettfund im Harz informiert wurde, was Sperling und Köhler bestätigten.
„So schaut's wohl aus. In diesen Kreisen sind die Wege manchmal sehr kurz… “