Читать книгу Homo – Expanding Worlds - Ralf Schmitz - Страница 7

Die Suche nach unseren Wurzeln hat seit Mitte des 19. Jahrhunderts − 1856 erfolgte die Entdeckung des Neandertalers aus der Feldhofer Grotte, drei Jahre später erschien Charles Darwins Werk über die Entstehung der Arten – nichts von ihrer Faszination eingebüßt. Sie löste viele Dispute aus und noch heute ist unsicher, wo, warum und aus welchem Vorfahren sich unsere eigene Gattung Homo entwickelte. Früher noch ein Stammbaum, wurde aus diesem über die letzten Dekaden dank neuer Funde zudem ein Stammbusch mit einer Vielzahl von Verdächtigen.

Die Evolution des Menschen stellt in der Abteilung Naturgeschichte des Hessischen Landesmuseums Darmstadt einen wichtigen Forschungs- und Ausstellungsschwerpunkt dar. Die Dauerausstellung gilt im süddeutschen Raum als einzige, welche die Aspekte der Menschwerdung in ihrer ganzen Breite umfasst, und wird von Fachkollegen, Lehrern und Schülern gleicher maßen besucht und geschätzt. Die Rekonstruktionen der zehn Vor- und Frühmenschen in der Schausammlung sind international bekannt.

Ich freue mich, dass die erste naturgeschichtliche Sonderausstellung des wiedereröffneten Hauses dieses aktuelle Thema betrifft. Die »Out of Africa«-Ausbreitung des modernen Menschen scheint gesichert, aber es fanden bereits früher schon Expansionen unserer Vorfahren in Richtung Eurasien statt. Die Ausstellung zeigt diese regionale Vielfalt der frühen Menschen aus fünf Großregionen: Afrika, Südostasien, Kaukasus, Levante, Mittel- und Südwesteuropa.

Ich wünsche der Ausstellung viel Erfolg und hoffe, dass sich das Wissen über unsere früheste Geschichte bei den Besucherinnen und Besuchern gemäß dem Titel der Ausstellung »Expanding Worlds« ebenso erweitert. Die Ausstellung soll auch dazu ermutigen, wissenschaftliche Erkenntnisse zur Evolution des Menschen nicht als manifestiert, sondern nur als gegenwärtigen Stand der Forschung zu betrachten – als kleine Stücke im großen Puzzle Menschwerdung.

Ihr

Boris Rhein