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Grußwort des Direktors des Hessischen Landesmuseums Darmstadt

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Die Ausstellung »Expanding Worlds – Originale Urmenschenfunde aus fünf Weltregionen« ist ein außergewöhnliches Projekt. Eine Reihe erstklassiger Ur- und Frühmenschen-Funde aus Südost-Afrika (Malawi), Südost-Asien (Indonesien), dem Kaukasus (Georgien), der Levante (Israel) sowie Mittel- und Südwest-Europa (Deutschland, Gibraltar) werden hier im Original zu sehen sein – unter anderem der Fund des Neandertaler-Skelettes von 1856.

Dies ist spektakulär und verdienstvoll zugleich, denn nur äußerst selten werden Hominiden-Originale der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Besucher haben die einmalige Chance, weltberühmte Hominidenfossilien nebeneinander zu sehen. Diese Originale sind der Öffentlichkeit normalerweise nicht zugänglich, sie liegen geschützt in den Safes von Museen oder Forschungseinrichtungen. In den Museen der Welt werden in Ausstellungen zur Menschheitsentwicklung fast ausschließlich Abgüsse gezeigt. Die Darmstädter Ausstellung setzt jedoch ganz bewusst auf die Aura des Originals. Dies erzwingt einerseits eine kurze Laufzeit, resultiert andererseits in einer im internationalen Vergleich hochkarätigen Ausstellung.

Die Original-Fossilien selbst sind die wenigen harten, aber stummen Fakten der Menschheitsgeschichte, die Interpretationen können sich ändern. Daher ist die Aufarbeitung der Veränderungen, der Interpretationen und Deutungen dieser Funde sehr spannend.

Ziel der Ausstellung ist, die regionale Vielfalt der frühen Menschen in der Alten Welt zu zeigen. Die Geschichte der Menschheit ist geprägt durch eine Vielzahl an Expansionen, sowohl aus Afrika, als auch zwischen Europa und Asien. Die Ausstellung zeigt sowohl Originalfunde aus großer zeitlicher und räumlicher Verbreitung als auch – wissenschaftshistorisch – den je unterschiedlichen Blick der Forschung auf diese Funde. So wird für den Besucher nachvollziehbar: Weder die frühere eurozentrische noch die heutige »Out of Africa«-Perspektive wird der Bedeutung regionaler Entwicklungen gerecht. Unsere Sichtweisen waren von Weltbildern geprägt, die zunächst religiös, dann aber zunehmend von wissenschaftlichen Erkenntnissen untermauert wurden.

Ihr

Theo Jülich


Homo – Expanding Worlds

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