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2.1 Kasus, Numerus und Genus

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Kasus, Numerus und Genus sind unterschiedlich motiviert

Der Kasus ist insofern eine syntaktisch motivierte Flexionskategorisierung, als er durch seine Umgebung im Satz bestimmt ist. In welchem Kasus ein nominalflektiertes Wort steht, hängt von seiner Funktion bzw. von anderen Elementen im Satz ab. So stehen Subjekte im Nominativ, direkte Objekte überwiegend im Akkusativ und indirekte Objekte in der Regel im Dativ. Wird ein nominalflektiertes Wort etwa von einer Präposition regiert, erhält es den Kasus, den die regierende Präposition vergibt. Die Entscheidung für einen Numerus erfolgt abhängig von der Kommunikationsabsicht. Man wählt den Singular, wenn man in der Rede auf ein Objekt, und den Plural, wenn man auf mehrere Objekte in der außersprachlichen Realität referiert. Wie bereits oben erwähnt ist das Genus eine Flexionskategorisierung der Substativbegleiter, nicht des Substantivs selbst. Die Variabilität, die den Kasus und den Numerus kennzeichnet, fehlt beim Genus von Substantiven. Streng genommen flektieren Substantive nach Kasus und Numerus.

Unabhängig vom Status der Flexionskategorisierungen können wir festhalten, dass Sätze und Texte aus Verknüpfungen von Wortformen bestehen, die bestimmte Flexionseigenschaften aufweisen. Um Wortformen der Nominalflexion adäquat erfassen zu können, müssen sie daher sowohl unter paradigmatischen als auch syntagmatischen Gesichtspunkten betrachtet werden. Ersterer Aspekt ist ein formal-morphologischer und betrifft den Formenbestand selbst einschließlich der Flexionsmarkierungen, die zur Kennzeichnung der Formen gebraucht werden. Relevant auf der anderen Seite sind die syntaktischen Bedingungen, unter denen diese Formen in der Rede eingesetzt werden. Auf den paradigmatischen Aspekt der Nominalflexion wird in diesem Kapitel eingegangen. Der syntagmatische Aspekt ist Gegenstand des Kapitels 4.

Wie bereits in Kapitel 1 erwähnt, werden die Wortformen eines Lexems in einem Paradigma zusammengefasst. Jede Wortform eines Paradigmas weist ein Bündel von Flexionskategorien auf. Die Wortformen unterscheiden sich darin, dass sie abhängig von ihren Flexionskategorien verschiedene Markierungen tragen können. In der Nominalflexion wird hauptsächlich von der Suffigierung Gebrauch gemacht.

Orientiert man sich an dem Bestand der Suffixe, die an die nominalflektierenden Wörter treten, kommt man zur Unterteilung in substantivische Flexion, pronominale Flexion und adjektivische Flexion. Wie in Kapitel 4 sehen werden, sind diese drei Flexionstypen weitgehend aufeinander abgestimmt und ergänzen sich sehr gut im Syntagma.

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