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Die Heimatstadt Stalins ist Gori, die Hauptstadt der Region Innerkartlien, in Zentralgeorgien und im Nordwesten von Tbilissi gelegen.

Wo die Kura mit dem Großen Liachwi zusammenfließt, dort findet man Gori.

Gori gilt schon immer als traditionsreiches Zentrum inmitten einer landwirtschaftlich geprägten Region.

Das Klima in Gori ist mild. Es gilt als gemäßigt. Die Temperatur liegt im Jahresmittel bei 11 Grad Celsius, die Niederschlagsmenge ist moderat.

Der Name der Stadt leitet sich von der Festung Goris-Ziche her. Ins Deutsche übersetzt bedeutet dies soviel wie die Festung auf dem Hügel.

Alte georgische Urkunden aus dem 7. Jahrhundert bezeichnen diese Festung jedoch als Tontio.

Unter der mittelalterlichen Festung Goris-Ziche finden sich die Reste einer weitaus älteren Anlage, die aus dem 3. oder 2. Jahrhundert vor Christus stammen mag.

König David IV., genannt der Erbauer, der als der bedeutendste mittelalterliche Staatsmann des gesamten Kaukasus gilt, prägte die Stadt Gori und verhalf ihr zur Blüte.

Seit seiner Regierungszeit zählt Gori zu den wichtigsten Städten in Georgien.

Im Jahre 1818 gründete man in Gori eine der ersten Theologischen Hochschulen in Georgien.

1920 verwüstete ein starkes Erdbeben die Stadt. Deutsche Kriegsgefangene des Großen vaterländischen Krieges errichteten das weiße Rathaus von Gori, seine Front aus hohen Säulen und den gewaltigen Kuppelbau dahinter. Dieser Kuppel wegen, nennt man das Rathaus von Gori auch den Reichstag.

Die Stadt Gori lebt von ihrer Baumwollindustrie und vom Apparatebau. Obst und Gemüse werden in Gori verarbeitet und konserviert.

Schon im Jahre 1856 wurde das Staatliche Eristawi-Theater von Gori gegründet.

Das Haus, in welchem Stalin geboren wurde und in dem er bis 1883 lebte, steht heute noch in Gori. Es ist ein staatliches Museum. 1952 wurde vor dem Rathaus ein 17 Meter hohes Stalin-Denkmal errichtet.

In der Nähe von Gori stehen noch die Ruinen der Festung Ksanis-Ziche. Sie wurde im 16. Jahrhundert zum Schutz vor den Türken errichtet.

Nahe Gori verläuft auch die alte Georgische Heerstraße. Sie verbindet Tbilissi mit dem Nordkaukasus.

Seit Jahrtausenden wurde die alte Georgische Heerstraße sowohl von Soldaten wie von Händlern benutzt. Der Grieche Strabon reiste im 1. Jahrhundert auf ihr, als sie noch gänzlich ungepflastert war und schlicht Weg über den Darielpass genannt wurde.

Während des 5. Russischen Türkenkrieges wurde die Straße von den zaristischen Armeen gepflastert.

General von Tottleben ließ sie schließlich verbreitern, ließ Brücken errichten und Trassen in das Gebirge schlagen.

Seit 1799 darf die alte Georgische Heerstraße von Jedermann genutzt werden. General Jermolow zog auf ihr gegen die Tschetschenen, um ihren Plündereien gegenüber arglosen Reisenden ein Ende zu setzen.

Lange hatten die Kosaken die Aufgabe, die alte Georgische Heerstraße zu sichern. In regelmäßigen Abständen gab es Wohngebäude und Wachhäuser entlang der Straße.

1863 wurde der Belag der Straße erneuert. Nun verkehrten regelmäßig Postkutschen auf ihr.

Es waren Kutschwagen, die von sechs bis acht Pferden gezogen wurden, die an den Stationen entlang der Straße gewechselt werden konnten. Seit 1900 gab es Postautos auf der alten Georgischen Heerstraße.

Im Großen vaterländischen Krieg, während der Kämpfe im Herbst des Jahres 1942, versuchte die 1. Panzerarmee der deutschen Wehrmacht vergeblich, die Straße zu erreichen.

Puschkin, Lermontow und Dumas haben die alte Georgische Heerstraße bereist und ihr ein literarisches Denkmal gesetzt.

Aus dem 7. Jahrhundert stammt die Atheni-Sioni-Kirche unweit von Gori. In der Nähe gibt es auch das aus dem 6. Jahrhundert vor Christi stammende Höhlendorf Uplistsiche, eine alte Handelsstation der Seidenstraße.

Väterchens Misstrauen. Die Welt des Josef Stalin

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