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3. Kapitel

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Joan ging über eine Lichtung, die teilweise mit umgestürzten Kiefern bedeckt war. Sie hatte ihre Schuhe ausgezogen und die Erde unter ihren Füßen war weich und porös. Wenn sie aufblickte, konnte sie den Abendhimmel sehen, der durch die Äste leuchtete. Sie fühlte sich großartig. Endlich hatte sie ein paar Tage frei. Die letzten Monate waren anstrengend gewesen. Sie hatte einen neuen Job als Oberschwester in der Chirurgie des Städtischen Krankenhauses von Canberra angenommen. Es war anstrengend, denn sie hatte lange Schichten und studierte gleichzeitig an der Universität im 4. Semester Medizin.

Bald schon konnte sie den Rauch des Lagerfeuers riechen und sie hörte Stimmen. Sie konnte ihre besten Freundinnen reden hören, vermutlich über Männer oder die neueste Ausgabe der Cosmopolitan.

„Hi, Mädels!”, rief sie, und ging dem Feuer entgegen. „Habt Ihr Fische gefangen?”

Sie sprangen erschrocken auf. In ihren Augen lag Angst.

„Joan!” Janet klang erleichtert. “Gott sei Dank, Du bist zurück! Wir haben gerade in den Nachrichten auf Carols neuem Transistorradio gehört, dass ein wilder Braunbär sich in der Gegend um Pine Island herumtreibt. Das sind weniger als 5 Meilen von hier.”

„Janet!” Sie lachte. „Es gibt keine Bären im Australischen Busch. Geschweige denn Braunbären!”

„Ich bin doch nicht blöd!”, rief Janet. „Das wissen wir doch! Er gehört zu einem Wanderzirkus bei Kambah Pool und ist aus seinem Käfig ausgebrochen. Himmel! Vielleicht sollten wir das Zelt abbauen und nach Hause zurückfahren?”

„Kommt überhaupt nicht infrage, dass ich mir ein Wochenende weit weg vom Krankenhaus verderben lasse. Außerdem ist Pine Island auf der anderen Seite des Flusses.”

„Vielleicht hast Du recht, Joan”, meinte Carol. „Wir waren nur ein bisschen übersensibel, weil wir auf dem Weg etwas auf der anderen Seite der Teebaumhecke gehört haben, aus der Du gerade gekommen bist. Wir dachten, Du wärst der Bär.”

Joan setzte sich auf einen Campinghocker zwischen die beiden jungen Frauen. „Kommt, kochen wir was zum Abendessen, trinken ein paar Bier und haben einfach Spaß. Denkt nicht mehr an den Bären, hier wird uns schon nichts passieren.”

Sie legten Holz nach, und sobald die Kohlen fertig waren, warfen sie die Forelle in die Bratpfanne und hängten einen Topf, der halb voll war mit kleinen, saftigen, frischen Kartoffeln, über das Feuer.

Janet prüfte die Kartoffeln mit einer Gabel. „Meint Ihr, ein Bär kann so weit laufen?”

„Pine Island ist auf der anderen Flussseite!”

„Aber Bären können schwimmen, oder hast Du etwa vergessen, was Du in all den langweiligen Stunden im Naturkundeunterricht in der Schule gelernt hast?”

„Warum kannst Du nicht einfach mal Spaß haben?”, wollte Carol wissen. „Du bist manchmal so negativ.” Sie blickte finster drein.

„Warum haltet Ihr beide nicht einfach die Klappe und helft mir, die Kartoffeln aus dem Kessel zu holen? Ich bin am Verhungern!”, rief Joan.

Bald schon hatten alle drei Fisch, Kartoffeln und Salat auf dem Teller. Joan ging ins Zelt zurück, um drei Flaschen XXXX-Bier aus der Kühlbox zu holen.

Die Körperleserin

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