Читать книгу Die vier Gesichter des Vaters - Rebecca Ruth Weisser - Страница 10
Die „PANIYM“ (Gesichter) GOTTES
ОглавлениеIn Abrahams Leben findet ein sehr interessantes Ereignis statt, das uns einen Hinweis im Hinblick auf die vier Gesichter Gottes gibt. In 1. Mose 17, kommt der Herr (Jahwe) zu Abram und erinnert ihn an den Bund, den er mit ihm in Kapitel 15 geschlossen hatte. Gott sagt hier etwas Interessantes, was die heutigen Bibelübersetzungen meist so wiedergeben:
Ich bin Gott, der Allmächtige. Lebe vor meinem Angesicht, und sei untadelig (1 Mose 17,1).
Ich war wegen dieser Stelle immer ein bisschen beunruhigt, insbesondere was mein eigenes Leben anging. Wie kann ich „untadelig“ sein, ohne in meiner eigenen Kraft zu handeln? In der englischen Sprache (meiner Muttersprache) lautet die Übersetzung sogar: „be perfect“ (sei vollkommen). Es schien für mich unerreichbar zu sein, in die Fußstapfen des Glaubens von Abraham zu treten. Eine genaue Übersetzung (aus dem Hebräischen) dieses Textes ist jedoch:
Gehe hin und her, auf und ab, zwischen meinen Gesichtern (hebr.: Paniym) und sei ohne Makel, vollkommen und rein.
Diese wunderschöne Wahrheit des hebräischen Textes macht die Absichten und Pläne des allmächtigen Gottes für Abram und seine Nachkommen ganz deutlich. Abram (dessen Name in diesem Abschnitt in Abraham geändert wird, um die Fruchtbarkeit darzustellen, welche Gott ihm gab) war hier von Gott aufgefordert worden, ganz eng (intim) „in seinen Gesichtern“ (in den verschiedenen Aspekten von Gottes Charakter) zu wandeln. Dies würde eine Verwandlung in ihm bewirken – durch seine innige Gemeinschaft mit Gott würde die Reinheit Gottes auf ihn übergehen.
Das mag unbedeutend scheinen, aber als ich nach der tieferen, praktischen Bedeutung der vier Gesichter Gottes suchte, wurde mir durch diesen einen Vers ziemlich viel klar. Sogar schon in dieser kleinen Stelle im 1. Buch Mose sehen wir einen Hinweis auf die vier Gesichter Gottes, welche später in Hesekiel und der Offenbarung detailliert beschrieben werden.
Die vier Gesichter werden ebenfalls sowohl in den Bannern der vier leitenden Stämme in ihren Lagern um die Stiftshütte herum als auch im Aufbau der Stiftshütte in der Wüste und dem späteren Tempelgebäude in Jerusalem dargestellt.
Die ganze Betonung dieser Gesichter Gottes liegt darauf, dass wir den allmächtigen Gott in der Anbetung anschauen und dass wir, wenn wir seine Schönheit betrachten, in sein Bild verwandelt werden (Löwe, Stier, Mensch und Adler).
ER verwandelt uns, wenn wir ihn anschauen.