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Entführt

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Es war dunkel im Transporter und der Teppichboden scheuerte über Sofies Wange. Es stank nach Benzin. Sie konnte ihre Freunde nicht sehen und alles, was sie hörte, war das Dröhnen des Motors. Aber sie spürte einen Körper neben sich, tröstlich warm. Einen Körper, der in jeder Kurve gegen sie geschleudert wurde. Mit gefesselten Händen konnte sie sich nicht abstützen und so knallte ihre Schläfe gegen das Metall der Seitenwand.

»Au!«, rief sie. »Scheiße!«

»Sofie?«, fragte eine sanfte Stimme. Nat. Sie kam von weiter weg, also war nicht er es, der neben ihr lag. »Sofie, geht es dir gut?«

»Nein«, sagte sie. Erneut fuhr der Transporter um eine Kurve. Diesmal krachte sie mit der Schulter gegen die Seitenwand. »Aua! Nein, mir geht es nicht gut. Ich bin stinkwütend.«

»Gut.« Er klang unsicher. »Vivi?«

»Ja.« Sie war es also, die neben Sofie lag.

»Jean?« Keine Antwort. »Jean?«

»Neben mir ist er nicht«, sagte Sofie.

»Hier auch nicht«, flüsterte Vivi.

»Hier auch nicht.« Nat klang, als hätte er Schmerzen. »Ich habe ihn geschlagen.«

»Hab ich gesehen«, sagte Sofie. Sie seufzte. »Verdammte Incubusse und ihre ekligen Tricks. Ich meine … also. Der Incubus, der uns aus der Wohnung geholt hat, war ein Arschloch. Im Allgemeinen sind Incubusse total okay.«

»Incubi«, korrigierte Vivi. »Was ist passiert? Was haben sie mit uns vor?«

Die beiden Arschgeigen an der Tür hatten sie aus ihren Verstecken geholt, beziehungsweise höflich darum gebeten, und sie waren ihnen gefolgt wie Schafe. Kein Wunder, dass Leute sich vor denen fürchteten. Sofie hatte bisher vor allem Erfahrungen mit der Bezauberung durch Aeron von Thrane gemacht und das war gruselig genug. Zu denken, dass noch mehr Wesen mit diesen Kräften herumliefen, war zu entsetzlich, um darüber nachzudenken.

Und andererseits … hatten die meisten Leute die Kraft, anderen Leuten wehzutun. Wenn sie es wollten.

»Aeron hat Jean angerufen«, sagte Nat. Er klang immer noch, als würde er an schlechtem Gewissen sterben. »Er hat seine Mutter entführt.«

Sofie sog scharf die Luft ein. So ein Mist.

»Er … er will Jean wohl sehen«, sagte Nat.

»Warum?«, fragte Sofie. »Ich meine, er hat bis jetzt kein besonderes Interesse an ihm gezeigt. Weiß er überhaupt, dass Jean sein Sohn ist?«

Gut, dass Jean nicht hier war. Er hasste es, als Aerons Sohn bezeichnet zu werden.

»Ich weiß nicht«, sagte Nat. »Meint ihr, Jean ist sauer? Ich habe ihn ausgeknockt und … ich hoffe, es hat nicht allzu weh getan.«

»Das hält er schon aus«, sagte Sofie. »Wo immer er ist.« Sie überlegte und versuchte, ihre Sorge herunterzuschlucken. »Vielleicht vorne? Ich … Okay, alles der Reihe nach. Wir müssen erst mal hier raus. Dann können wir Jean retten. Hat jemand einen Plan?«

»Hast du Pflanzensamen bei dir?«, fragte Nat.

»Ja, natürlich.« Sofie zögerte einen Moment. Sie versuchte, sich daran zu erinnern, was eben geschehen war. Nun, da die Verzauberung gelöst war, verschwammen die Erinnerungen. »Scheiße. Ich glaube, sie haben sie mir abgenommen.«

Sie wälzte sich hin und her und versuchte, zu erspüren, ob die Zuckererbsenschoten in ihrer Hosentasche noch da waren. Nichts. Sie suchte sie mit Magie und fand ebenfalls nichts. Sie erinnerte sich, dass die Schwarzhaarige sie abgetastet hatte. Die Brombeeren hatte sie leider in ihrer Jacke, und die hing noch in Nats und Vivis Wohnung. Sie versuchte, Pflanzen außerhalb des Transporters zu fühlen, aber es klappte nicht. Vermutlich fuhr der Wagen zu schnell.

»Nein«, sagte sie. »Alles weg.« Ein Gedanke kam ihr. »Wo ist Gurke? Haben sie ihn auch verzaubert?«

Sie rief in Gedanken nach ihm, bekam aber keine Antwort. Mist. Was ging heute eigentlich noch schief?

Sie lachte trocken. »Und General Stein hat uns befohlen, uns auszuruhen. Der wird uns morgen nie am Einsatz teilnehmen lassen.«

»Wenn wir morgen noch leben.« Vivi wälzte sich hin und her. Ihre Schulter bohrte sich in Sofies Oberarm. »Nichts zu machen. Mit was haben sie uns gefesselt? Kabelbinder?«

»Fühlt sich so an.« Nat klang nachdenklich. »Wo sie uns wohl hinbringen? Ob sie, nun, noch Rohmaterial für das Ritual brauchen? Oder ob Aeron uns dabeihaben will, wenn er Jean trifft?«

»Meinst du echt, er will Jeans Freunde kennenlernen?«, fragte Sofie, bevor sie kapierte. »Stimmt, er könnte uns gegen Jean einsetzen. Scheiße.«

Eine Vision zuckte durch ihr Hirn: Nat, von Aeron beeinflusst, köpfte Jean. Oh nein. Jean hatte sich vorhin nicht gegen Nat gewehrt. Natürlich nicht. Wie sollte er gegen seinen Freund, oder was immer Nat für ihn war, kämpfen?

»Was seid ihr eigentlich füreinander?«, fragte sie, bevor sie sich stoppen konnte. »Jean und du. Seid ihr zusammen oder …«

»Ich weiß nicht«, sagte Nat. »Ich habe … also … von meiner Seite aus …«

Du liegst gefesselt in einem von Feinden gesteuerten Gefährt und alles, was dich interessiert, ist das Liebesleben deiner Kollegen? Deine Arbeitsmoral ist miserabel, Metze.

Gurke! Sofie wollte sich aufrichten, aber die Fesseln und eine weitere Kurve hielten sie auf. Da bist du ja!

Gerade so. Er klang angestrengt. Ich folge dem Gefährt, aber ich muss zugeben, dass ich Schwierigkeiten habe, mitzuhalten.

Sie überlegte, ihm mehr Flugstunden und weniger Schlemmerstunden im Müllcontainer des ‚Vier Jahreszeiten‘ vorzuschlagen. Aber sie war zu froh, seine Stimme zu hören.

Wo sind wir?, fragte sie. Wohin fahren wir?

Ihr folgt der Lebkuchenallee in Richtung Rotkäppchen-Park.

Mist, dachte Sofie. Das sagt mir gar nichts.

Nun, in der Nähe liegen ein Fußballstadion, ein Klärwerk und ein äußerst tristes Industriegebiet, meinte Gurke. Seine Stimme wurde leiser. Er musste zurückfallen. Sie hatten nicht viel Zeit. Vielleicht wollen sie euch in der Klärgrube versenken.

Genau der Heldentod, den ich mir gewünscht habe, dachte Sofie. Gurke, gibt es Bäume am Straßenrand?

Da kommen ein paar mickrige Pappeln.

Super. Zähl runter, bis wir fast vor ihnen sind.

Was hast du … Das ist gefährlich, Metze. Ihr seid nicht mal angeschnallt.

Ich habe vor, das ganz sanft zu machen.

Es war schön, dich gekannt zu haben, Sofie.

Zähl. Ich zeig dir schon, wie behutsam ich diese Karre stoppe.

Skeptisches Schweigen.

»Macht euch bereit«, sagte Sofie. »Ich halte die Kiste gleich an.«

»Wunderbar.« Sie hörte Nats Lächeln in seiner Stimme und spürte, wie Vivi sich neben ihr anspannte. Dann lauschte sie auf Gurke.

Dort, sagte er. In ungefähr fünfzig Metern. Er räusperte sich. Fünf. Vier. Drei.

Obwohl es stockdunkel war, schloss Sofie die Augen. Sie holte Luft und versuchte, die Bäume trotz des Tempos des Transporters zu fühlen. Vergeblich. Oder? Sie spürte etwas, ein schwaches Schimmern, knapp außerhalb ihrer Reichweite.

Vielleicht wollte sie es auch nur spüren.

Zwei, sagte Gurke. Eins.

Sofie bündelte ihre Magie und griff nach der Stelle, an der sie das Schimmern gespürt hatte. So sanft es ging, lenkte sie ihre Magie hinein. Plötzlich spürte sie die Bäume. Fühlte das Leben in ihnen.

Ganz sanft, dachte sie und ließ die Äste wachsen, bis sie sich vor dem Transporter neigten. Bremsen kreischten. Sofies Kopf knallte gegen die Wand. Sie hörten gedämpftes Fluchen von vorne.

Schmerzen fuhren in ihren Hinterkopf. Trotzdem ließ sie den Magiefluss nicht abreißen. Vorsichtig lenkte sie die Äste über den Transporter und wickelte sie um die ganze Form. Nur nicht um die Hintertür. Aus der wollten sie schließlich entkommen.

Zeit für ein paar magische Klimmzüge.

Sie stöhnte leise, als die Äste den Transporter in die Luft hoben. Spürte, wie sie abhoben. Der Transporter drehte sich und ihre Freunde und sie purzelten durcheinander. Ein Knie bohrte sich in ihren Bauch. Jemand stöhnte schmerzerfüllt. So, wie es sich anfühlte, hing der Transporter nun mit der Nase voran über der Straße.

Sie durfte die Konzentration nicht abreißen lassen. Tief einatmend lenkte sie die Zweige und schaffte es, winzige Triebe in den Spalt zwischen den Hintertüren zu dirigieren. Triebe, die zu ausgewachsenen Zweigen wurden. Das Schloss knackte. Die Türen wurden aufgerissen. Frische Luft drang in den Innenraum. Über ihnen hing die bleiche Morgensonne.

»Super.« Nat strahlte und beeilte sich, tiefer in den Schatten zu treten. »Kommt schnell her, dann kann ich eure Fesseln durchbeißen.« Seine spitzen Eckzähne blitzten.

Sofie rappelte sich auf und hielt ihm ihre Hände hin.

»Nicht bewegen«, warnte er. Wohl, weil er ihre Haut nicht ritzen durfte. Der Geschmack von Blut würde ihn zur reißenden Bestie machen.

Sofie hielt sehr still. Sie spürte seinen Atem auf ihren Handgelenken, dann ein Ziehen. Der Kabelbinder schnappte auf. Während Nat Vivi befreite, orientierte sie sich. Das Innere des Transporters war grau und sehr sauber. Entweder ein Mietwagen oder ihre Entführer säuberten den Wagen nach jedem Einsatz, damit keine Spuren zurückblieben.

Der einzige Ausweg war oben. Nach wenigen Anläufen schaffte sie es, die Kante der Öffnung zu packen und sich draußen umzusehen. Blätterrascheln begrüßte sie. Und Gurke, der keuchte wie ein alter Mops.

Na, war das sanft?, fragte sie triumphierend.

Aus deinem Hinterkopf wächst eine Beule von den Ausmaßen eines Kürbisses.

Könnte schlimmer sein, sagte sie, obwohl es sich auch so anfühlte, als hätte sie eine Kürbisbeule. Wer ist vorne im Transporter? Hab ich ihn ordentlich eingewickelt oder kommt er da raus …

Rascheln. Ein Kopf erschien im Blättergewirr: der männliche Incubus. Kacke. Sofie hob die Hände, genau in dem Moment, in dem er lächelte.

»Ruhig«, sagte er und sie fragte sich, warum sie versucht hatte, einen Zweig um seinen Hals zu wickeln. So einen schönen Mann durfte man doch nicht erwürgen!

»Okay«, sagte sie und kicherte.

»Und ihr anderen … ah!«

Gurke war in das Gesicht des wunderschönen Mannes geflogen.

»Gurke!«, rief Sofie und packte ihn an den Schwanzfedern. »Lass das!«

Weg mit den Griffeln, törichte Metze!, rief er und zappelte. Sie hielt ihn nur noch fester. Ich versuche, deinen Allerwertesten zu retten!

»Meinem Allerwertesten geht es super! Lass den Mann in Ruhe! Ich liebe ihn.«

Du kennst nicht mal seinen Namen!

»Natürlich kenne ich … äh. Wie heißt du noch mal, Bärchen?«

»Erotikus von Feinstein«, sagte er und seine Stimme war so rau und sexy, als wäre er gerade erst aufgestanden.

Lass mich los und ich hacke diesem Erotikus die Halsschlagader durch!, rief Gurke. Niemand, der einen derart grauenvollen Namen hat, sollte lebend herumspazieren!

Also echt. Sofie wickelte Gurke in einen Pappelzweig ein. »Klappe«, sagte sie und sah Erotikus bewundernd an. »Hör nicht auf ihn. Er ist nur neidisch, weil er Gurke heißt.«

»Wer?« Der Incubus wirkte verwirrt. Es stand ihm ausgezeichnet. Total süß. »Egal. Ihr anderen da unten. Ich liebe euch. Kommt zu mir.« Ein Schweißtropfen rann über seine Stirn.

Es fällt ihm schwer, euch gleichzeitig zu kontrollieren, dachte Gurke. Er ist stark, aber er ist nichts gegen seinen Meister.

Er ist alles, dachte Sofie. Für mich.

Gurke würgte.

Nat kletterte neben ihr aus dem Transporter und schwang sich auf einen Ast. Er hatte sich die Kapuze seines Pullovers tief ins Gesicht gezogen und trug Lederhandschuhe. Wo hatte er die her? Liebevoll starrte er Erotikus an.

»Du bist so hübsch«, säuselte Nat.

»Ja, echt«, kam Vivis Stimme aus dem Inneren des Transporters. »Schatz, magst du mir heraushelfen?«

»Immer, Liebste.« Erotikus reichte ihr die Hand. Nat und Sofie schauten bewundernd zu, wie er die Meerjungfrau in seine starken Arme zog. Sie lächelte, aber es wirkte etwas gequält.

»Danke, äh, Süßer«, stotterte sie.

»Küss mich, meine … au!« Vivis Faust landete auf seiner Nase. Blut quoll hervor. »Aua! Was soll das?«

»Mist!«, rief die Meerjungfrau. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck. »Ich hab doch auf dein Kinn gezielt, du …«

Sie biss die Zähne aufeinander und schlug erneut zu. Diesmal traf sie das Kinn. Erotikus schwankte leicht. Dann krallte er sich in einem Ast fest und holte mit dem Kopf aus. Seine Stirn knallte auf Vivis. Die taumelte zurück und fiel in das Innere des Transporters. Es krachte.

»Arschloch«, flüsterte Sofie. Sie bewegte einen Finger und dünne Pappelranken umwickelten den Incubus. Er zappelte und wandte den Kopf.

»He, Süße, was …«, begann er, aber plötzlich erschien Nat hinter ihm und stopfte ihm etwas in den Mund, das sich bei genauerem Hinsehen als mehrere gebrauchte Taschentücher entpuppte.

»Gut, dass ich die noch dabei hatte«, keuchte er. »Vivi! Ist alles in Ordnung?«

Aus dem Inneren des Transporters kam gequältes Stöhnen. »Nein. Warum ist er nicht umgekippt, als ich ihn gehauen habe? Bei euch sieht das immer so leicht aus.«

»Oh, du musst den Knockout-Punkt treffen, sonst funktioniert das nicht.« Nat streckte die Hand aus und half ihr hinaus. Auf Vivis Stirn wuchs eine fette Beule.

»Ich werde nie zu einer richtigen Kämpferin«, seufzte sie.

»Ganz im Gegenteil, das war großartig.« Nat strahlte. »Danke, dass du uns gerettet hast. Ohne dich hätte seine Aufmerksamkeit nicht so lange nachgelassen, dass wir ihn erwischen konnten.«

Vivi rieb sich die Stirn.

»Unsere Zusammenarbeit ist heute auf einem neuen Level.« Glücklich sah Nat sich um. »Hat jemand eine Anti-Sonnen-Maske dabei?«

»Leider nein.« Sofie befreite Gurke, der sie vorwurfsvoll anstarrte.

Ich konnte nichts dafür, sagte sie. Sorry.

Ich weiß, gurrte er. Aber das macht es nicht angenehmer, dich als verliebtes Häschen zu erleben.

Sie schauderte. Langsam reicht’s mir mit den Incubussen … Incubi. Wenn ich heute noch einen einzigen …

Seid ihr nicht auf der Jagd nach Aeron von Thrane?

Äh, richtig. Sie überlegte. Wir sollten uns vorbereiten.

Wie das?

Wir dürfen ihn weder sehen noch hören.

Das wird das Kämpfen nicht einfacher machen.

General Stein hat mir verraten, wie man das macht. Sie räusperte sich. Aber erst mal müssen wir herausfinden, wo der Kerl mit uns hin wollte. Sie betrachtete den geknebelten Incubus. Der zwinkerte ihr zu. Sie kämpfte den Drang nieder, lüstern zu seufzen, und trat ihm stattdessen vor das Schienbein.

»Lass das!«

Er stieß einen Schmerzensschrei aus, gedämpft durch die Taschentücher.

»Wo ist Aeron?«, fragte sie.

Er schwieg und sah weg.

Nat tauchte wieder auf und Sofie registrierte erst jetzt, dass er weg gewesen war. Er war wohl nach unten geklettert.

»In der Fahrerkabine ist niemand«, sagte er. »Frag ihn, wo seine Kollegin ist.«

Der Incubus schwieg. Sofie trat ihn erneut, aber für weitere Foltermethoden war sie zu nett, wie sie frustriert feststellte.

»He«, knurrte sie. »Sag uns, wo sie Jean hingebracht haben. Und was ihr mit uns vorhattet. Sollten wir Rohmaterial für Adinas Ritual werden? Oder wollte Aeron uns gegen Jean einsetzen?«

Ein Muskel unter Erotikus‘ Auge zuckte. Er war vielleicht verschwiegen, aber er hatte ein ehrliches Gesicht. Musste unpraktisch sein für einen Verbrecher.

»Verstehe.« Sie nickte. »Aeron wollte uns also benutzen. Ganz schön fies.«

Gurke, dachte sie. Was war noch mal alles in der Nähe?

Er sagte es ihr.

»Erotikus«, knurrte sie. »Wo bringt deine Kollegin Jean hin? Zum Klärwerk?«

Der Muskel unter seinem Auge blieb ruhig. Okay, das Klärwerk wäre auch nicht Aerons Stil gewesen.

»Das Industriegebiet?« Nichts. »Was, das Fußballstadion?«

Er sah weg, aber nicht schnell genug.

»Ha.« Sie stemmte die Hände in die Hüften. »Was will Aeron denn bei einem Fußballspiel?«

Vivi sah auf ihr Handy. »Im Stadion der Turbine Troll findet heute eine Freilicht-Opernaufführung statt. ‚Fangzahn am Morgen‘.«

Das machte mehr Sinn. Sofie überlegte.

»Wir müssen da hin. Aber vorher müssen wir dafür sorgen, dass Aeron Nat und mich nicht verzaubern kann.«

Die Wächter von Magow - Band 11: Incubus-Intrigen

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