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Bitterböse Gedanken Nicht alle Witwen trauern

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Gegen zwei Uhr morgens kam der Anruf aus dem Krankenhaus: »Aus unerklärlichen Gründen ist soeben Ihr Mann verstorben.« Ich war schockiert. Damit hatte keiner gerechnet. »Ich komme sofort.« In erster Panik versuchte ich noch, meine beste Freundin anzurufen, vergeblich um diese Uhrzeit. Ich zog mich an, lief zum Auto, fuhr los. Wie fremdgesteuert. Durcheinander. Wieso war er plötzlich tot? Im Krankenhaus angekommen fand ich keinen Parkplatz, weil überall Baustelle war. Ich parkte einfach schnell in einer Lücke zwischen einem Bauwagen und einer Absperrung und suchte dann im Dunkeln den Eingang. Alles war etwas unübersichtlich. Ich nahm den Aufzug direkt hinauf zu seiner Station. Zimmer 356, dritter Stock. Der Flur war menschenleer. Dafür standen ein paar Bahren und ein fahrbares Tropfgerät herum. Links ging es zur Isolierstation. Rechts zur Chirurgie. Ich desinfizierte meine Hände. Eigentlich Quatsch, denn infizieren konnte ich ihn ja nicht mehr. Aus einem der Krankenzimmer hörte ich ein leises, verwirrtes Rufen: »Schwester!« Die alten Menschen finden oft nicht die richtige Klingel. Oder sie wissen häufig nicht, wo sie sind. Leises Huschen auf leisen Gesundheitsschlappen über den Flur.

Vorsichtig und in banger Erwartung, was ich zu sehen bekäme, öffnete ich die Tür zu seinem Zimmer. Man hatte eine Kerze angezündet. Es roch wie Krankenhaus. Steril. Er lag noch in seinem Bett, die Augen geschlossen, als würde er schlafen. Alle Kanülen entfernt, die Bettdecke ordentlich gerade gezogen. Hände übereinandergelegt auf der Bettdecke. Mit einem Kamm war sein Haarkranz ordentlich zur Seite gelegt worden. Ich sollte wohl bei seinem Anblick keinen Schock bekommen. Ich berührte seine Wange. Sie war noch nicht ganz kalt. Die Nachtschwester kam und nahm mich in den Arm. »Embolie«, sagte sie nur. »Mein herzliches Beileid.«

Karl hatte einen Darmtumor. Im Frühstadium bei einer Darmspiegelung entdeckt. Er war nach einer Operation auf dem Weg der Besserung. Alle rechneten damit, dass er sich erholen würde. Es gab keinen Hinweis darauf, dass wir um sein Leben fürchten mussten. Der Krebs war noch nicht weit fortgeschritten, hatte noch nicht gestreut.

Ich setzte mich an sein Bett und bat die Schwester, mich mit ihm allein zu lassen. Die currygelben Vorhänge vor dem Fenster waren bis auf einen kleinen Schlitz in der Mitte zugezogen. Als ich nach der ersten Verwirrung meine Gedanken ein wenig sortiert hatte und in mich gegangen war, spürte ich nicht Trauer, sondern Dankbarkeit, dass der liebe Gott es so für mich gefügt hat. Dass diese Kampfbeziehung ein natürliches Ende gefunden hat. Nun war ich ihn endgültig los, diesen garstigen kleinen Bären, der mich tyrannisiert und meine Gefühle verletzt hatte. Ich war irritiert, dass ich so reagierte. Ich erinnerte mich an die Worte meiner Mutter: »Mein Gott, Kind, tu dir das doch nicht an. Verlass ihn. Du bist todunglücklich.« Wie recht sie hatte! Einmal sagte sie: »Ich bete jeden Tag, dass dir die Vorsehung noch einmal einen lieben Menschen schickt.« Meine Mutter hat gespürt, wie sehr Karl mich unterdrückt hat.

Bei dieser Erinnerung überkamen mich bitterböse Gedanken, und ich ließ sie kommen. Da saßen wir zwei nun im Halbdunkel bei Kerzenschein. Sein Mund für immer verschlossen. Die Verbissenheit, die ihn stets ausgezeichnet hatte, wollte selbst im Tod nicht aus seinen Zügen weichen. Seine Starre löste bei mir nur ein sachliches Registrieren aus. Ich betrachtete ihn, wie man ein totes Meerschweinchen betrachten würde. Oder eine tote Ratte. Nicht eine Träne wollte kommen. Auch kein Hass. Dafür das Gefühl der Erleichterung. Ich schämte mich nicht einmal. So also war das Ende für uns vorgesehen. Und ich war dankbar.

Er hat mich während der vielen Jahre unserer Ehe derart unter Druck gesetzt, dass ich sogar Depressionen bekommen hatte und psychologischen Beistand suchen musste, was er völlig überflüssig fand. Zeitverschwendung. Wo ich es doch so gut bei ihm hatte. Wie oft hatte ich mir vorgenommen, ihn zu verlassen. Dann traute ich mich wieder nicht. Angst vorm Alleinsein. Angst, allein zu bleiben. Aus Ängstlichkeit nimmt man so viel in Kauf. Wieder eine Gehässigkeit geschluckt. Wieder einen fiesen Satz eingesteckt. Wieder abends in den Schlaf geheult. Ins Kissen gebissen. Wenn ich allein war, habe ich manchmal Wutschreie ausgestoßen. Beim Kartoffelschälen eine Kartoffel vor die Tür gepfeffert. Weil ich nicht wusste, wohin mit meinem Zorn. Was habe ich Tränen vergossen in dieser Ehe. Für all die Demütigungen, die ich ausgehalten habe. Ihn ließen meine Tränen kalt. Nie wurde ich in den Arm genommen. Ich kann mich an kein einziges verständnisvolles Gespräch erinnern. Nur immer blöde, unpassende Kommentare. Ich habe mich auch gewehrt, für meine Rechte in der Partnerschaft gekämpft. Eigentlich bin ich eine Kämpfernatur. Habe mich ihm widersetzt. Es kam nur Spott.

Jetzt in der Stille der Nacht kam alles hoch. Da lag er vor mir, so wehrlos anzusehen in seinem ordentlichen hellblauen Schlafanzug, den Mutti bei C&A gekauft hatte. Karl war ein Muttersöhnchen. Einzelkind. Vater Tyrann, Mutter geknechtet. Beide ließen den Sohnemann nicht aus ihrem festen Griff. Er war 38, als er mich kennenlernte. Ich war seine erste Frau und mich wundert noch heute, dass die Eltern ihre Zustimmung zu unserer Hochzeit gegeben haben. Zumal ich geschieden war, also mit einem Makel behaftet. Heute weiß ich, sie machten gute Miene ... Schließlich sollte der Junge nicht ewig Single bleiben. »Karl soll kein einsames Leben führen, wenn wir mal nicht mehr sind«, sagte Mutti, und damit hätte sie in »Schwiegertochter gesucht« auftreten können. Loslassen wollten sie ihn aber auch nicht. Jahrzehntelang habe ich jeden Abend um Punkt 19 Uhr ihren Anruf ertragen. »Was machst du, Karl, wie war dein Tag, hat deine Frau dir was Leckeres gekocht?«

Hier in der Dunkelheit des nächtlichen Krankenhauses erstanden wieder Szenen unserer Ehe vor meinem inneren Auge. Die immer gleichen Dialoge. »Karl, bitte führe ein klärendes Gespräch mit deinen Eltern. Ich ertrage es nicht, dass sie dich jeden Abend einnorden.« – »Kommt nicht infrage. Ich bin Einzelkind. Die haben sonst niemanden.« – »Aber ich bin deine Frau und müsste dir doch näher stehen. Sind dir meine Gefühle egal?« – »Du siehst das falsch. Du müsstest viel lockerer sein.« – »Es stört mich. Es verletzt unsere Intimsphäre. Werde endlich erwachsen und löse dich von deinen Eltern.« – »Habe ich doch längst. Das stimmt so gar nicht.« – »Bin ich verkehrt?« – »Scheint so. Du machst Probleme, wo keine sind.« So war das. Ich war schuld. Ich war diejenige, die nicht richtig tickte.

Die Schwester öffnete noch einmal leise die Tür und fragte, ob ich etwas zu trinken möchte. Tee vielleicht. Ich verneinte und gab mich weiter meinen Erinnerungen hin. Mir fielen die vielen gemeinsamen Abendessen ein. Jede Woche hatte ich die beiden einmal zu Gast. Immer wurde kritisiert. Regelmäßig die Frage seiner Mutter: »Hält Karl dich zu kurz oder warum ist kein Schinken auf dem Tisch?« Seine Mutter saß am Tisch, als hätte sie einen Schraubstock in der Bluse. Sie aß in kleinen Häppchen, die sie lange kaute. Sie durfte immer nur eine Schnitte nehmen. Vati wollte das so. Nahm sie mal eine zweite, weil es ihr gut schmeckte, bekam sie von ihrem Mann einen Klaps auf die Finger: »Zu Hause isst du auch nur eine. Das reicht.« Sie zog die Hand zurück. Meine kleine persönliche Fehde war, dass ich ihr die Scheibe wieder auf den Teller legte und sagte: »Nimm ruhig, Mutti, ich sehe doch, dass es dir schmeckt.« Dafür erntete ich böse Blicke und Vati brachte es fertig, die Scheibe Brot wieder in den Brotkorb zu legen. »Mutti hat genug.« Mutti litt und sagte nichts. Waren wir eingeladen, wurden nur die beiden Männer gefragt: »Vati, möchtest du noch was? Und du, Karli, du hast doch bestimmt noch Hunger.« Ich als geduldete Beigabe wurde nicht gefragt. Wollte ich einmal einen Kommentar zu etwas beisteuern, kam ich nicht durch. Seine Eltern hatten Besitz von ihm ergriffen. Das wurde mit Erpressung untermauert. Wenn du das und das machst, bekommst du dies oder jenes. Es gab nichts ohne Gegenleistung. Sie mischten mehr und mehr in unserer Ehe mit.

Ich blickte auf Karls schmale Lippen. Ein Mund, der nicht gut küssen konnte. Nur futtern konnte er damit. Deshalb war Karl gedrungen wie Kommissar Thiel, der prollige Partner von Professor Boerne aus dem Münsteraner Tatort. Auch Karls Vater war klein und drall. Zwei knubbelige Ekelpakete. Beim Blick auf Karls hellblauen Schlafanzug fiel mir ein, wie wir für Karl eine Jacke eingekauft hatten. Ich fand es schrecklich, wie er sich anzog, und wollte ihm guten Geschmack beibringen. Seine Eltern klinkten sich selbstverständlich ein. Sie waren eingefleischte C&A-Gänger. Natürlich waren sie beim Einkauf und vor allem bei der Kaufentscheidung unverzichtbar. Meine Anwesenheit fanden sie eigentlich überflüssig. Mutti wühlte die Jacken durch. Hielt eine tannengrüne hoch: »Schau mal, Karli. Zieh die mal an, die hat Vati auch, die ist schön.« Da habe ich wieder einmal aufbegehrt: »Ich will nicht, dass mein Mann wie Vati herumläuft. Haltet euch raus!« Ich war richtig giftig. Sofort schnappten sie ein. Vati zog Mutti hinter sich her aus dem C&A raus und Mutti rief: »Dann seht mal zu, wo ihr eine Jacke herbekommt.« Karl hat sich dann beim 19-Uhr-Anruf bei Mutti und Vati entschuldigt und vorwurfsvoll zu mir gesagt: »Etwas Rücksicht ist wohl nicht zu viel verlangt. Wo sie sich schon die Mühe machen und mitkommen.« Ich erwiderte: »Ich möchte einen vernünftig angezogenen Mann und keinen, mit dem ich mich schämen muss. Außerdem kann ich alleine einkaufen.«

Bei uns im Haus gab es einen kleinen Fototisch. Darauf standen ausschließlich Fotos von Karl, Mutti und Vati. Die weitaus meisten von Mutti und Karl. Ich kam da nicht vor. Nicht einmal ein Hochzeitsfoto war ich wert. Karl hatte als Ingenieur ein gutes Einkommen. Aber er war die personifizierte Knickerigkeit. Ich habe mir während unserer gesamten Ehe Geld für mich persönlich dazu verdient. Ich wollte nicht betteln müssen, ob er mir Geld für eine Jacke oder ein schönes Kleid gibt. Karl betonte immer: »Meine Frau muss nicht arbeiten, die will unbedingt.« Vati und Mutti hatten kein Verständnis dafür. »Die kriegt den Hals nicht voll«, hieß es. Keiner verstand, dass ich mich auch beruflich entfalten wollte, nicht nur das Haus sauber halten und in der Küche stehen mochte. Obwohl Karl gut verdiente, bekam er regelmäßig Geld von seinen Eltern zugesteckt, die wohlhabend waren. Ich nie. Nicht einmal zum Geburtstag oder zu Weihnachten. Ich bekam ausschließlich Geschmacklosigkeiten von »Nanu-Nana«. Karl sagte dann immer: »Wie aufmerksam! Freust du dich?« Er steckte noch mit 50 die Füße unter Vaters Tisch. Von den elterlichen Zuwendungen wurden teure Autos gekauft. Er reiste auch gern und da nahm er mich erstaunlicherweise mit.

Jeden Sonntag war Frühschoppen. Wenn er genug getrunken hatte, kam er nicht nach Hause. Einmal war ich außer mir und rief seine Eltern an. »Ich halte es nicht mehr aus. Ich muss ihn verlassen.« Er kam bald darauf nach Hause, um mir zu sagen: »Dann geh!« Das war mein Stellenwert für ihn.

Das alles kam hoch in der Stille. Warum nur war ich geblieben? Natürlich hatten wir auch schöne Momente. Aber die waren verschüttet. Mir fiel an seinem Totenbett und auch später bei seiner Beisetzung nichts Schönes ein. Bis heute denke ich, die Vorsehung hat ihn sterben lassen. Die Fügung war auf meiner Seite. Sie hat mich erlöst von meinen Qualen. Am Morgen kam der Bestatter und holte ihn. Die Beerdigung brachte ich hinter mich, wie es sich gehört. Sachlich, ohne viel Tamtam. Ich riss mich zusammen. Warf ein Schäufelchen Erde in sein Grab wie alle anderen, hatte weder einen Trauerredner noch Musik bestellt. Karl ist überraschend, leise und unauffällig aus meinem Leben verschwunden. Ich hatte auch noch eine Kaffeetafel organisiert. Als alle gegangen waren, ging ich allein nach Hause und duschte ausgiebig alles ab. Den ganzen Karl und was zu ihm gehörte. Danach ging ich Eis essen. Nuss-Vanille mit Sahne und Krokant-Streuseln. Mein Lieblingseis.

Sein Vater war zu dem Zeitpunkt bereits tot, seine Mutter dement. Sie lebte in der »Arche«, einer Abteilung für Demenzkranke im Altenheim. Sie erkannte mich nicht mehr. Ich wurde gut versorgt hinterlassen, abbezahltes Haus, Rente, Versicherung. Ich arbeitete alle Ordner, die mich zu seinen Lebzeiten nichts angingen, sorgfältig durch und brachte Ordnung in mein Leben. Ich machte eine Aufstellung von Einnahmen und Ausgaben und stellte fest, dass ich gut zurechtkommen würde.

Es verging kein halbes Jahr, da lernte ich meinen jetzigen Mann kennen ... Ich erlebte, was andere mit 18 erleben. Ich war bei Ikea und wollte ein Geschenk umtauschen, setzte mich hinter der Kasse noch auf eine Bank und aß ein paar Kekse. Ich fühlte mich beobachtet. Ein Mann saß mir schräg gegenüber. Nach einigen Minuten erwiderte ich seinen Blick. Er sprach mich an und mich durchströmte ein warmes Gefühl. Was für ein freundlicher, offener Mensch. Ungezwungen sprachen wir über tausend Themen. Er war so wohlwollend und so interessiert an mir, das kannte ich ja gar nicht. Als wir uns verabschiedeten, fragte er nach meiner Telefonnummer und ich gab sie ihm. Ich fuhr nach Hause und als ich meine Wohnungstür hinter mir geschlossen hatte, machte ich einen Luftsprung vor Freude und quietschte laut vor Verzückung. Dass ich das mit 65 noch erleben durfte ... ein Wunder.

Jetzt sind wir seit fünf Jahren zusammen und ich habe einen Mann, wie ich ihn mir immer gewünscht habe. Ich muss nicht kämpfen, kann mich frei entfalten, werde gehört und wir sind gesellig und fröhlich. Mein Mann ist großzügig und warmherzig, das Gegenteil von Karl, und ich danke dem lieben Gott für dieses Geschenk auf meine alten Tage.

▸ Überwindung der Trauer

Heutzutage verbringen nur noch wenige Frauen, deren Mann verstorben ist, den Rest ihres Lebens in Trauer. Zudem kommt jetzt eine Generation ins Witwenalter, die die 68er-Bewegung, die Frauenbewegung, die AKW-Bewegung mitgemacht oder zumindest erlebt hat. Eine Frauengeneration, die häufig Abitur und Studium absolviert oder einen Beruf erlernt hat, den sie auch gerne ausgeübt hat oder noch ausübt. In der Regel machen verwitwete Frauen in unserer Kultur eine Trauerphase durch, die je nach Situation bis zu einem Jahr dauern kann. Viele finden schon eher ins Leben zurück. Denn das Leben geht weiter und die Frauen ziehen sich nicht unüberschaubar lange zurück. Die weitaus meisten Frauen haben den Verlust spätestens nach einigen Monaten verarbeitet. Sie orientieren sich neu und erkennen, dass ihr Leben noch spannende Herausforderungen bereithält.

Männer sind bei der Heirat in der Regel nicht nur älter (2012: 33,5) als Frauen (2012: 30,7), sie sterben zudem sieben Jahre eher. So sind von den 7,1 Prozent der Deutschen, die verwitwet sind, 80 Prozent Frauen, davon wieder 89 Prozent über 60 Jahre alt. Eine Frau wird durchschnittlich mit 69,9 Jahren Witwe. Die meisten Witwen haben ein mittleres oder höheres Einkommen und leben in guten oder zumindest ausreichenden Wohnverhältnissen. Nur jede fünfte Witwe würde sich als einsam bezeichnen.

Dass gerade ältere Witwen und Witwer ihren Verlust relativ schnell verarbeiten, zeigt eine Studie der Michigan University, bei der 1500 Betroffene über 65 Jahre befragt wurden: Im Durchschnitt dauerte die Trauerzeit nur ein halbes Jahr. Obwohl jeder zweite Betroffene angab, eine glückliche Ehe gehabt zu haben, war die Trauer nicht übermäßig groß. Das habe aber nichts mit fehlender Liebe oder gar Kaltherzigkeit zu tun, wie die Soziologin Deborah Carr erklärt, sondern sei das Resultat eines gesunden Umgangs mit dem Verlust. Auch Gefühle wie Erleichterung nach dem Tod des Partners sind nicht selten. 10 Prozent der Befragten sahen diesen als Erlösung aus einer unglücklichen Ehe. Die Studie wurde vom amerikanischen National Institute of Aging finanziert und erschien im soziologischen Fachbuch »Spousal Bereavement in Late Life«. (http://www.focus.de/gesundheit/gesundleben/vorsorge/news/tod-des-partners_aid_106275.html)

Paul ist tot

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