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11. JANUAR

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Aber Gott rief den Menschen: »Wo bist du?«…

Der Mann erwiderte: »Die Frau, die du mir gegeben hast,

reichte mir die Frucht, da habe ich gegessen.«

1. MOSE 3, 9 – 12

Wir erleben es täglich selbst, es gibt Lügen und Überzeugungen, die wir glauben.

Dieser Lügen-Marathon begann im Paradies. Nach dem Sündenfall halten Adam und Eva nicht mehr ihre Köpfe hin. Sie drücken sich, sie reden sich heraus. Beide schieben die Schuld auf den anderen. Adam beginnt mit dem verlogenen Spiel. »Die Frau, die du mir gegeben hast.« Zwei Frechheiten in einem Satz. Und das Ungeheuerliche: Adam glaubt, was er sagt. Er ist ehrlich von dieser »subjektiven Wahrheit« überzeugt. Eva macht es ihm nach. Sie antwortete: »Die Schlange ist schuld, die hat mich dazu verführt.«

Wir sprechen von Rationalisierungen, von Selbstrechtfertigungen, von Selbsttäuschungen und Lügen, die wir glauben.

Der amerikanische Psychiater Chris Thurman beschreibt diesen Vorgang so: »Jemand anders ist schuld. Unsere Emotionen stehen und fallen damit, wie wir über die Ereignisse unseres Lebens denken. Die nächste Lüge … erlaubt mir, die Schuld an all meinen emotionalen Ärgernissen, was gerade greifbar ist, anderen in die Schuhe zu schieben. Sie zeigt mit dem Finger auf andere. Jede eigene Verantwortung wird abgewiesen. Wie wir reagieren, ist letzten Endes allein unsere Entscheidung.«

Die Psychologen sprechen von einem Abwehrmechanismus, den Adam und Eva praktizieren. Sie wehren Schuld und Beschämung ab. Sie laufen vor der Verantwortung davon. Wir haben es teuflisch gut gelernt, die Schuld auf die anderen, auf die Umstände, auf die Politiker, auf den Staat, auf die Kirche, auf die Eltern und Kinder zu schieben. Es sind raffinierte Lügen, die wir glauben.

Gott schenke uns die Kraft, jede Schuldverschiebung auf andere ehrlich und gründlich zu überprüfen.

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