Читать книгу Geschichten von Nasreddin Hodscha - Remke van Veelen - Страница 6

1. Der Mond

Оглавление

Als Kind heißt Nasreddin Hodscha noch nicht Hodscha.

Er heißt einfach Nasreddin.

Nasreddin muss fast jeden Tag in die Schule.

In die kleine, alte Schule bei der Moschee.

Sein Lehrer ist streng.

Wie alle Lehrer damals.

Der Lehrer schlägt die Kinder, wenn sie etwas falsch machen.

Diese Strafe wird „Falaka“ genannt.

Die Kinder müssen dabei auf dem Rücken liegen.

Und Schuhe und Strümpfe ausziehen.

Mit einem Zweig schlägt der Lehrer hart auf die Fußsohlen.

Das tut sehr weh.

Das Holz schneidet in die Füße.

Die Fußsohlen brennen wie Feuer.

In der Schule gibt es keine Bänke oder Stühle.

Die Kinder sitzen auf einem Teppich auf dem Boden.

Sie lernen Suren zu singen.

Suren sind Stücke aus dem Koran.

Es wird auch Literatur und Poesie unterrichtet.

Und sogar Sternkunde.

Nasreddin erzählt während des Sternkunde-Unterrichts über den Mond:

„Gestern musste ich Wasser holen.

Aber was sehe ich da?

Den Mond! Er ist in den Brunnen gefallen!

Zum Glück liegt dort ein langes Seil.

Ich nehme das Seil und werfe es dem Mond zu.

‚Halt dich gut fest, dann zieh´ ich dich heraus!‘, rufe ich ihm zu.

Der Mond ist sehr schwer.

Ich ziehe.

Endlich kommt der Mond nach oben.

Ich ziehe aber so stark am Seil, dass ich umfalle.

Ich falle auf den Rücken.

Und wisst ihr, was ich dann sehe?

Den Mond! Der Mond ist wieder am Himmel!

Ich habe es geschafft, ich habe den Mond aus dem Wasser geholt!

Der Mond sagt ‚Danke‘.

Er schämt sich, weil er so dumm war.

Deshalb versteckt er sich hinter einer Wolke.“


Geschichten von Nasreddin Hodscha

Подняться наверх