Читать книгу Introvision - Renate Kosuch, Angelika C. Wagner - Страница 10
Lesehinweise
ОглавлениеDieses Buch ist als Einführungskurs aufgebaut. Es ist zugleich ein wissenschaftliches Fachbuch, in dem Leserinnen und Leser auch auf theoretischer Basis in die wissenschaftlichen Zusammenhänge der Introvision eingeführt werden. Damit das Buch sich möglichst flüssig liest, haben wir uns dafür entschieden, Literatur- und sonstige weiterführende wissenschaftliche Hinweise als »Anmerkungen« am Ende des Buches aufzuführen. In einer Reihe von Fällen werden Berichte von Introvisionsanwenderinnen und -anwendern wiedergegeben. Zur Wahrung der Anonymität erfolgt der Quellennachweis hier über eine Nummer am Ende des Zitats. Nähere Hinweise hierzu finden sich am Ende des Literaturverzeichnisses. Wir empfehlen, das Buch chronologisch zu lesen, denn die Kapitel bauen aufeinander auf. Sie sind Bestandteil eines umfangreichen Kurses in Gelassenheit – egal ob theoretische Hintergrundinformation oder praktische Übung im Vordergrund stehen. Alles zusammen bildet die Grundlage der Selbstanwendung und Beratung.
Ziel der Introvision ist es, Problemen gelassen ins Auge zu schauen – und so wieder gelassen zu werden in Situationen, in denen einem das schwerfällt. In diesem Buch geht es also in erster Linie um innere Probleme, um diejenigen Konflikte, Ängste, Ärger, Blockaden, die es uns schwer machen, im Alltag gelassen zu bleiben. Bei der Introvision geht es darum, diese inneren Konflikte nicht nur abzumildern, sondern von der Wurzel her aufzulösen. In diesem Buch wird erklärt, wie das geht: was Gelassenheit bedeutet ( Kap. 1), wieso es sinnvoll ist, Problemen »gelassen ins Auge zu schauen« ( Kap. 2), wie sich das praktisch üben lässt ( Kap. 3), wie sich das »Auge des Problems«, sprich: der Kern des Konflikts finden lässt ( Kap. 2. und Kap. 4) und wie man diesen tatsächlich gelassen betrachten kann ( Kap. 5).
Die Lern- und Trainingsziele im Einzelnen sind:
Das Ausmaß der eigenen Gelassenheit anhand der siebenstufigen Psychotonusskala einschätzen zu können ( Kap. 1).
Zu verstehen, wie zunehmende Nicht-Gelassenheit entsteht, welche Rolle dabei das introferente (»hineintragende«) Eingreifen in mentale Abläufe spielt. Ziel ist, zwischen der mentalen Selbstregulation auf Basis des »Erkennens-Was-Ist« (epistemische Informationsverarbeitung) und den Auswirkungen des Überschreibens gültiger durch ungültige Kognitionen (»Eingreifen-In-Das-Was-Ist«) unterscheiden zu können (Theorie der Mentalen Introferenz, TMI, Kap. 2), und auf diesem Hintergrund das Grundprinzip des konstatierenden Wahrnehmens und der Introvision zu verstehen.
Das »gelassene Schauen«, sprich das Konstatierende Aufmerksame Wahrnehmen einzuüben und anzuwenden, zur Förderung von mehr Gelassenheit im Alltag und als Grundlage der Introvision zur Auflösung innerer Konflikte ( Kap. 3).
Zu verstehen, was es bedeutet, sich bestimmte Kognitionen zu befehlen und sich selber aufzuzwingen (subjektive Imperative) und welche Schlimmgefühle (Muss/Darf-Nicht-Syndrom) mit der Erkenntnis, was ist oder sein kann (Subkognitionen), verbunden sind.
Es geht darum, den Zugang zu verschiedenartigen inneren Konflikten durch Nachträgliches Lautes Denken zu bekommen und diese Qualität des »Live-Erlebens« unterscheiden zu können vom Nachdenken über eine Sache.
Dabei wird auch sensibilisiert für die vielfältigen mentalen Strategien, einen Konflikt loszuwerden (Konfliktumgehungsstrategien), die das Konstatierende Aufmerksame Wahrnehmen des Zentrums des Unangenehmen behindern können ( Kap. 4). Ziel ist es, zu lernen, wie sich das »Auge des Problems« finden lässt, das es bei der Introvision dann gelassen anzuschauen gilt.
Den Ablauf einer Introvision zu kennen sowie die Methode der Introvision zur Auflösung von inneren Konflikten, mentalen Blockaden und Affekten (Angst, Ärger, Wut) einsetzen zu können ( Kap. 5).
Am Schluss fassen wir das Wichtigste noch einmal zusammen ( Kap. 6).
Dieses Buch ist als Einführung in die Introvision gedacht. Der Schwerpunkt liegt hier in erster Linie auf der praktischen Durchführung und Anwendung der Introvision. Wer sich darüber hinaus stärker in die theoretischen, empirischen und praktischen Grundlagen der Introvision vertiefen möchte, sei an dieser Stelle ausdrücklich auf das Buch von Wagner (2011) verwiesen.
Wir wünschen allen unseren Leserinnen und Lesern gutes Gelingen.