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Überschwemmung im Hinterhof
ОглавлениеDer Hof hinter Gertis Haus war nicht betoniert oder sonst irgendwie befestigt, die nackte Erde war einfach nur fest getrampelt. So war sie hart und glatt. Hier hängte Gertis Mutter immer die Wäsche auf. Aber es war natürlich auch ein prima Spielplatz. Von der Scheune aus gelangte man direkt hierhin. Dahinter war der Garten. Es stand auch noch allerlei Gerümpel hier herum und in der Mitte gab es eine Handpumpe. Sie war wohl vom Vadder des Vadders damals zur Bewässerung des Gartens angelegt worden. Bei so einer Gartenpumpe wird ein langes Rohr tief in die Erde eingegraben und oben dran ist die Pumpe mit einem Pumphebel und einem Wasserstutzen ins Freie. So kann man Grundwasser an die Oberfläche pumpen.
Klar, dass Ricki diese Pumpe gleich ausprobierte. Sie ging ganz leicht, machte ein lustiges, krächzendes Geräusch, aber Wasser kam leider keines heraus. „Sie geht wohl gar nicht mehr“, lachte Ricki. „Aber klar doch“, antwortete Gerti, „Man muss sie nur erst in Schwung bringen!“ Und wie das ging, das zeigte Gerti natürlich sofort. Gerti konnte wirklich alles, sicher auch eine kaputte Gartenpumpe reparieren. Nach Gertis Anleitung pumpte Ricki mit aller Kraft, während Gerti oben in die Pumpe Wasser hinein goss. Plötzlich ging das Pumpen immer schwerer und das Geräusch verwandelte sich in ein sattes Gurgeln. Dann kam Wasser aus dem Stutzen. Super! Jetzt kam Wasser. Ricki pumpte wie ein Weltmeister.
Den Rest des Tages bauten Ricki und Gerti im Hinterhof eine ganze Stadt mit vielen Wassergräben. Bald stand der ganze Hof unter Wasser und aus der fest getrampelten Erde wurde ein einziges Schlammbad. Gegen Abend kam Gertis Mutter zum Wäsche aufhängen. „Um Gottes Willen, was ist denn hier los?“, schrie sie. Es gab ein ordentliches Donnerwetter für Ricki und Gerti und die nächsten Tage musste Gertis Mama durch den Schlamm waten, um zu ihren Wäscheleinen zu kommen. Und heimlich, wenn Gertis Mama sie nicht sah, bauten Ricki und Gerti weiter an ihrer Wasserstadt im Hof. Gertis Mama war wohl sauer, aber so richtig böse konnte sie unseren zwei Freunden nicht sein. Dazu war sie viel zu gutherzig.